Bayonetta 3 (Nintendo Switch)

Inhalt

Fremde Wesen haben die Welt überfallen und entsprechend viel gibt es nun für uns zu tun. Der Spieler schlüpft in die Rolle der kampfbegabten Hexe Bayonetta und ballert sich den Weg frei..

Gameplay

“Bayonetta 3” folgt den Spuren seiner Vorgänger und präsentiert sich ebenfalls als Action-Spiel aus der Third-Person-Perspektive. Dabei lebt der Titel hauptsächlich vom Kampf mit riesigen Fantasy-Wesen und lässt der effektgeladenen Show den Vortritt vor Übersichtlichkeit.

Auf Knopfdruck hüpfen, ballern oder schlagen wir auf unsere Gegner ein, eine Taste zum Auszeichen verschafft uns bei gutem Timing eine “Hexenzeit” – die in etwa mit einer “Bullet-Time” aus anderen Produktionen zu vergleichen ist. Der Feind wird verlangsamt, unsere Treffer für kurze Zeit umso effektiver auf ihn einprasseln.

Neben verschiedenen Waffen (im Hexen-Store erhältlich) gibt es auch die Möglichkeit zur Beschwörung von Dämonen, die uns dann kurzzeitig äußerst effektiv zur Seite stehen. Manchmal müssen wir uns aber auch selbst in solche Wesen verwandeln, um sonst unpassierbare Hürden überwinden zu können.

Manchmal ist das Eliminieren aller Gegner Pflicht, manchmal können wir an kleineren Vertretern auch einfach vorbeiflitzen. Bei unausweichlichen Duellen (hier im Spiel “Verse” genannt), bekommen wir am Ende eine Punktevergabe, die uns zu neuen Bestleistungen animieren soll.

Neu gegenüber den Vorgängern sind 2D-Passagen, die an light-Versionen von Metroidvanias erinnern – doch leider nur mäßig toll spielbar waren. Die hakelige Steuerung war hier noch das geringste Problem, eher die allgemeine Unübersichtlichkeit wenn viele Gegner und Projektile auf dem Bildschirm erschienen.

Spielzeit

Das Spiel gliederte sich in 14 Hauptkapitel und nach rund 10-11 Stunden flackerte der Abspann (auf leichtestem Schwierigkeitsgrad) über den Schirm.

Präsentation

Optisch hat mich “Bayonetta 3” etwas zwiegespalten. Der allgemeine Style war super, das Figurendesign außergewöhnlich und die Performance (kein Ruckeln, kurze Ladezeiten) hat gepasst – doch das Ganze wurde mit zuweilen extrem detailarmen Landschaften und niedrigen Auflösungen erkauft. Hier mussten deutliche Zugeständnisse an die veraltete Hardware der ersten Switch gemacht werden, doch immerhin setzten die Macher hier den Fokus auf hohe Frames und damit besserer Spielerfahrung. Dennoch hätte man sich neben freizügigen Einblicken ein bisschen bessere Bildqualität gewünscht.

Sprachausgabe gibt es wahlweise auf englisch oder japanisch, Untertitel auf deutsch. Die – in meinem Falle englische – Vertonung war in Ordnung, die Texte weitestgehend frei von Fehlern. Der rockige Soundtrack ging gut ins Ohr, peitschte bei vielen Kämpfen ordentlich ein.

Positiv

tolles Art-Design
gute Spielbarkeit / schnelles Reinkommen in das Kampfsystem
mächtige und originell gestaltete Bosskämpfe
ausgefallenes Gegner- und Mächte-Design
vielseitige und hübsche Settings
ausgezeichnete Performance (hohe Frames, keine Einbrüche, kurze Ladebildschirme)
technisch insgesamt recht ordentlich
ein gewisser Wiederspielwert, durch Ranking-System

Neutral

Grafik könnte hin und wieder etwas detailreicher und schärfer sein
keine deutsche Sprachausgabe

Negativ

gelegentlich etwas unübersichtlich
eher schlecht spielbare 2D-Passagen
ein paar nervige Sprung-Abschnitte
Story nicht der Rede wert, aber trotzdem manchmal schwer zu folgen
manche Charaktere etwas zu drüber
schlecht lesbare Untertitel

Fazit

Wer die Vorgänger mochte, macht auch hier nichts verkehrt. Teil 3 spielt sich im Grunde wie zuvor, sorgt mit einer durchwachsenen Technik und den erwartungsgemäß abgedrehten Gefechte aber nicht für neue Euphorie-Attacken meinerseits. Alles fühlte sich angenehm vertraut an, entwickelte sich unterm Strich aber nicht bemerkenswert weiter. Es gab einfach mehr vom Bekannten, wenig an echten Neuerungen – abgesehen von eher schlecht spielbaren 2D-Passagen, die arg auf die Motivation gedrückt haben.

Wer sich daran nicht stört, erhält nachwievor ein flüssig spielbares Actionspiel mit witziger Hauptfigur und aufwändig inszenierten (Boss-)Duellen. Als etwas längerer Snack für Zwischendurch absolut in Ordnung, bei einer echten Empfehlung tu ich mir jedoch schwer.

Grafik: 7/10 | Sound: 7,5/10 | Gameplay: 6/10 | Gesamt: 6,5/10