Sucker Punch
Inhalt
Um an das Erbe zu kommen hat der Stiefvater Frau und Kind erschlagen, die zierliche Babydoll in ein Sanatorium einweisen lassen. Hier wird die junge Dame mit weiteren Traumata konfrontiert und so flüchtet sie in Gedanken in ihre eigene Welt – wo sie mit Superkräften ausgestattet den Kampf gegen finstere Mächte übernimmt…
Fazit
Der Begriff “Style over Substance” wurde extra für Filme wie diesen geschaffen. Zwar bot “Sucker Punch” eine gar nicht mal so schwache Rahmenhandlung – doch aufgrund deren eher halbherzigen Umsetzung und dem Fokus auf hübsche Inszenierung rückte diese ganz weit in den Hintergrund.
Während andere Regisseure auf tiefgründigere Ansätze zurückgreifen, konzentrierte sich Zack Synder auf die ausgefallenen Traumszenen, die mit aufwändiger Machart, sexy präsentierten Mädels und audiovisueller Wucht ein breites Grinsen auf die Lippen zauberten – Zeit und andere Defizite in diesen Momenten vergessen ließen.
In seinen starkem Momenten war “Sucker Punch” wirklich ein Genuss. Die Schlachtengemälde schauten eindrucksvoll aus und die Sorround-Anlage brachte das Heimkino zum Beben. Das Auge sah sich kaum satt und die Ohre bekamen stets eine krasse Mischung aus treibendem Soundtrack, bass lastigen Schusswechseln und coolen Dialogen.
In seinen schwächeren Momenten machte sich der mangelnde Ausbau eines soliden Fundamentes allerdings umso stärker bemerkbar. Viel zu oberflächlich wurde das triste Leben in der Anstalt präsentiert, mit zu viel überzeichneter Bildsprache die dramatischen Ereignisse darin geschildert. Man konnte den Zuschauer trotz beängstigendem Raumen kaum an den Schirm fesseln – ließ ihm lieber der nächsten Traumsequenz entgegen fiebern.
Seinen Erfolg bzw. seinen Teil zur Optik trug natürlich der hervorragende Cast bei, bei dem Emily Browning als unschuldige Babydoll natürlich allen Anderen die Schau stahl. Es machte Spaß den perfekt choreografierten (und per Computer unterstützen) Kämpfen beizuwohnen und manch deftige Übertreibung dabei zu genießen.
“Sucker Punch” uneingeschränkt zu empfehlen fällt schwer. Wer sich auf einen optisch und akustisch ansprechenden Actionfilm freut und eine mager ausgebaute Hintergrundgeschichte nicht schaut, bekommt hier jedenfalls grandiose Unterhaltung, die schwerlich mit anderen Werken zu vergleichen ist. Ich für meinen Teil lege die Scheibe in regelmäßigen Abständen in den Player und erfreue mich der hohen Schauwerte – auch wenn diese eben auf Kosten einer schwachen Handlung so deutlich in den Vordergrund rücken.
7/10
Fotocopyright: Warner


