Filmbesprechungen

Event Horizon – Am Rande des Universums

Inhalt

Die Event Horizon galt als das fortschrittlichste Raumschiff der Welt, bis sie nach einer Tour plötzlich vom Radar verschwand. Nach Jahren scheint es nun aber endlich ein Lebenszeichen zu geben und ein ehemaliger Konstrukteur unternimmt mit einem Bergungsschiff eine Rettungsmission ins All…

Fazit

“Event Horizon” war schon immer ein zweischneidiges Schwert. Der Film besaß durch sein ansprechendes Setting, gefälligen Darstellern und herrlich düsterer Atmosphäre eine tolle Grundstimmung, doch offenkundige Eingriffe in den Schnitt verwehrtem dem Treiben schon immer eine höhere Anerkennung. Man spürt deutlich, wie sehr der Streifen im Laufe seiner Entstehung verändert wurde und ein ersehnter “Director’s Cut” blieb bisher leider aus. Davon ab überzeugt das Ergebnis zwar in seiner aktuellen Form, vergebenes Potenzial war jedoch an jeder Ecke auszumachen.

Die Geschichte um ein geborgenes Geisterschiff wurde gekonnt auf das Weltraum-Setting transferiert und die Idee mit einem Tor zu einer anderen Dimension ziemlich cool in die Handlung eingewoben. Der Film warf bewusst Fragen auf, machte sich aber schon früh an deren Abarbeitung und sollte selbst Thema-Unkundige mit Fachbegriffen oder komplizierten Theorien nicht im Regen stehen lassen.

Die Erklärungen von Sam Neil, die geheimnisvollen Funksprüche und die wissbegierigen Blicke der Crew sorgten schon früh für Gänsehaut und leiteten eine angenehm düstere Stimmung ein, die die Macher trotz besagter Änderungen bis zum bitteren Ende aufrecht erhalten konnte. Dazu gesellten sich ein paar durchaus härtere (evtl. in dieser Version aber auch abgemilderte) Szenen, die diese unheilvollen Grenzüberschreitungen nachhaltig verstärkten.

Das Geschehen war dabei jederzeit spannend und kurzweilig gestaltet. Mit Betreten der Horizon ging der Puls auch beim Zuschauer spürbar in die Höhe, weckte Appetit auf Dinge, die da noch kommen werden. Hier spielten auch die unterschiedlichen und wirklich gut agierenden Akteure eine wichtige Rolle und enttäuschten nicht. Sam Neill war klasse, die restliche Crew um Laurence Fishburne aber ebenso.

Sowohl als Horror-, als auch als Sci-Fi-Streifen funktionierte “Even Horizon” trotz erschwerter Bedingungen sehr gut, obgleich das Ergebnis am Ende noch viel eindrucksvoller hätte werden können. Nichtsdestotrotz hat sich das Werk schon lange einen Stammplatz im Player erkämpft und schafft es trotz bekannter Auflösung mich durch seine beklemmende Stimmung immer wieder abzuholen und für knappe 95 Minuten einzulullen. Ein sehenswertes Spektakel, dass auch ohne Ausschöpfung des vollen Leistungsvermögens ein richtige schönes geworden Ding ist!

8/10

Fotocopyright: Paramount Pictures (Universal Pictures)

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