Filmbesprechungen

Ice Road: Vengeance

Inhalt

Um die Asche seines toten Bruder zu verstreuen, reist Mike ins ferne Nepal. Schnell gerät er am Zielort in einen Konflikt der Einheimischen und muss sich alsbald seinen Weg mit Waffengewalt freiballern…

Fazit

Bis kurz vor der gestrigen Sichtung wusste ich noch einmal, dass es Pläne für die Fortsetzung von The Ice Road gab. Dieser war in meinen Augen zwar damals ein recht solider Film – aber kein Kracher, der unbedingt einen weiteren Teil benötigt hätte. Immerhin setzt “Vengeance” nicht auf Vorkenntnisse und zeigte in nur wenigen Momenten leichte Parallelen zu seinem Vorgänger auf.

Die Handlung war simpel und gradlinig, erinnerte mit ihrer wenig geistreichen Art an Streifen der 80iger – was durch die blasse (aber dennoch auf Hochglanz polierte) Optik noch einmal zusätzlich unterstrichen wurde. Grundsätzlich wäre dieser Mangel an Komplexität auch kein sonderlich schlimmes Ding, vielmehr ist es die eher langweilige und billige Inszenierung, die dem Treiben viel an Charme genommen hat.

Die meisten Effekte waren schwach, da das Budget anscheinend komplett für den Hauptdarsteller draufgegangen ist oder die Macher es einfach nicht besser konnten. Besonders die Szenen mit Fahrzeugen wirkten wie mit Spielzeug gedreht, fühlten sich stets wie Fremdkörper an und sorgten höchstens für unfreiwillige Lacher. Die restliche Action ging soweit in Ordnung, konnte aber auch nicht übermäßig vom Hocker werfen.

Liam Neeson spulte sein Standardprogramm herunter, hielt mit seiner Ausstrahlung den Zuschauer wenigstens bis zum bitteren Ende am Ball. Ohne ihn hätte ich wahrscheinlich vorzeitig abgebrochen – wobei es mir hier schon schwer viel, nicht einfach vorzuspulen und den Streifen im Schnellverfahren zu genießen. Der Rest vom Cast agierte solide, ohne größere Auffälligkeiten, die deutsche Synchro war dagegen wieder eine Katastrophe.

Neeson geht normalerweise immer, doch selbst seinen härtesten Fans möchte ich von einer Sichtung – und sei sie im bestehenden Prime-Abo inklusive – eigentlich nur abraten. Teil 1 war völlig in Ordnung, Teil 2 ist ein schnarchiger Actionstreifen zum Abgewöhnen und hoffentlich nur ein Ausrutscher in der Kariere des etablierten Darstellers. Selbst als trashige Hommage an das alte Genre-Kino geht das Ding nicht durch und deshalb geht leider keinerlei Empfehlung raus.

3,5/10

Fotocopyright: MGM/Amazon

Betreiber von hard-boiled-movies.de

Eine Antwort schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert