Inhalt

Weil es um seine finanziellen Verhältnisse nicht grade gut gestellt ist, zieht Unternehmer Kampfmann an allen Stricken. Als er einen Angestellten um den Einbruch in seine Spedition bittet und dieser dann plötzlich mit Komplizen auftaucht, läuft alles aus dem Ruder…

Fazit

Eigentlich muss man über einen Film wie diesen keine großen Worte mehr verlieren. Wer das Teil bis dato noch nicht gesehen hat, wird wohl kein Interesse an diesem Ruhrpott-Portrait hegen – und alle Anderen werden diesen Streifen als Kultobjekt betrachten und sicherlich ebenso wie ich einer regelmäßigen Sichtung unterziehen.

„Bang Boom Bang“ schafft es, mich auch ohne großen Worte zum Lachen zu animieren und mich einzig und allein bereits an den herrlich geschriebenen Figuren zu erfreuen und stellenweise echte Schnappatmung hervorzugrufen. Wenn ein Kalle Grabowski auftritt, bleibt kein Auge trocken und man hängt sofort an seinen Lippen. Selten wurden uns mehr oder weniger tiefgründige Dialoge so hervorragend verkauft und selbst ein Tarantino muss hier den Kürzeren ziehen.

Regisseur Peter Thorwarth lieferte hier eine Parade an kuriosen Gestalten ab, die noch heute unerreicht blieb und immer wieder den Hut zücken lässt. Was hier an hiesigen namhaften Akteuren zusammengetragen wurde, war sagenhaft und deren geniales Zusammenspiel umso erfreulicher obendrein. Jeder Charakter bekam seine Bühne und wusste die Chance für sich zu nutzen. Alle Beteiligten harmonierten sagenhaft gut miteinander und jeder schien großen Spaß an seiner Arbeit zu haben. Eine unvergleichbare Grundstimmung schwangt dabei jederzeit zum Zuschauer rüber und man kann sich einfach nur im nahezu familiären Geschehen fallen lassen.

Umso schöner, dass die Handlung dem eindrucksvollen Aufgebot in Nichts nachstand und sich sogar unerwartet komplex und kurzweilig präsentiert hat. Neben Witz und schrägen Humor wird hier eine klassische Gangster-Pistole serviert, die mit doppelten Böden, spaßigen Wendungen und einem nahezu perfekten Flow zu überzeugen wusste. Auf dem Schirm ist eigentlich immer was los und die vielen Sprünge zu den einzelnen Erzählsträngen gelangen geschmeidig. Man verlor nie den Überblick und konnte bei aller Tragik sogar so richtig mit seinen „Helden“ mitfiebern.

„Bang Boom Bang“ ist ein Kultfilm mit Herz und Schnauze, der sein Zielpublikum immer wieder auf Neue begeistert und fast schon religiös bei einigen Dialogen mitsprechen lässt. Eine Empfehlung muss ich hier gar nicht aussprechen – man wird den Streifen sicherlich kennen und lieben. Wer ihn tatsächlich noch nicht gesehen hat, sollte diese Erfahrung – sofern man damit kompatibel ist – unbedingt nachholen. Es lohnt sich wirklich und lässt im Anschluss manche Dinge mit anderen Augen betrachten.

8,5/10

Fotocopyright: LEONINE