Stephen King’s Es (1990)
Aufgrund aktueller Sichtung wurde dieses Review aus dem Archiv übernommen und hier sauber formatiert. Möglichweise wurden einige Passagen überarbeitet und die Wertung nach aktuellen Maßstäben noch einmal korrigiert.
Inhalt
Aus traurigem Anlass treffen sich ein paar Freunde in ihrer alten Heimatstadt Derry wieder. Genau wie in ihrer Jugend sind Kinder verschwunden, und die Polizei steht vor einem großen Rätsel. Die Heimkehrer jedoch haben einen schlimmen Verdacht: Es ist zurück.
Es ist ein geheimnisvolles Wesen, das sich zu ihren Kindertagen als Clown tarnte, die Gegend unsicher machte und grausam mordete. Gemeinsam konnten sie das Monster damals besiegen – doch nun, stolze 30 Jahre später, scheint es wieder aktiv zu sein…
Fazit
Nachdem ich mir vor ein paar Tagen erneut Dreamcatcher angeschaut und mich wieder über die schwache Charakterzeichnung geärgert habe, wollte ich mir diesmal ein gelungeneres Beispiel zu Gemüte führen.
Es ist einer der Horrorklassiker aus meiner Jugend schlechthin. Das Geschehen mag nicht übermäßig brutal wirken, überzeugt aber nach wie vor durch seine geschmeidige Erzählweise und eine nicht zu unterschätzende Grundspannung. Die Atmosphäre ist jederzeit dicht und geladen. Man spürt die Bedrohung durch das unbekannte Wesen und kann sich hervorragend in die ungewöhnliche Lage der Hauptfiguren hineinversetzen. Der Wechsel zwischen Jugend- und Erwachsenendasein erzeugt eine unglaublich packende Stimmung, die schnell an den Bildschirm fesselt und die knappen drei Stunden beinahe wie im Flug vergehen lässt.
Die Aufteilung in zwei Teile hat dem Geschehen spürbar gutgetan. Anders als im eingangs erwähnten Dreamcatcher hat man sich hier ausreichend Zeit genommen, um die Figuren detailliert auszuarbeiten und die verschiedenen Lebensabschnitte im richtigen Maß darzustellen. Kein Part kommt dabei zu kurz, jeder Charakter wird sorgfältig beleuchtet. Alle Figuren wirken bodenständig und nachvollziehbar, mit realen Sorgen und Ängsten. Niemand ist hier ein Superheld, niemand sticht übertrieben oder negativ hervor.
Die Darsteller hinterließen allesamt einen guten Eindruck – sowohl in den Jugend- als auch in den Erwachsenenrollen. Der Cast passt perfekt, und der Wiedererkennungswert nach all den Jahren ist absolut gegeben. Kleidung, Ausstattung und Szenenbild wirken stimmig und zeittypisch. Fans von Smallville oder Superman freuen sich außerdem über die sympathische Annette O’Toole, die hier erneut glänzt.
Für mich ist Es schon lange Kult und eine der besten King-Adaptionen überhaupt. Die Entscheidung für einen TV-Mehrteiler statt eines einzigen Kinofilms war seinerzeit goldrichtig, und das Ergebnis profitiert enorm von der großzügigen Spielzeit. Die Effekte mögen aus heutiger Sicht hoffnungslos veraltet sein, doch sie schmälern die dichte Atmosphäre in keiner Weise. King versteht es, großartige Geschichten zu schreiben – und hier hat man es geschafft, eine ebenso großartige Umsetzung zu liefern.
8,5/10
Fotocopyright: Warner



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