Filmbesprechungen

Operation: Overlord

Aufgrund aktueller Sichtung wurde dieses Review aus dem Archiv übernommen und hier sauber formatiert. Möglichweise wurden einige Passagen überarbeitet und die Wertung nach aktuellen Maßstäben noch einmal korrigiert.

Inhalt

Kurz vor dem berühmten D-Day soll eine kleine Spezialeinheit ein Störsignal ausschalten. Doch kurz vor ihrem Fallschirmabsprung stürzen sie ab, und nur ein Bruchteil der Gruppe findet sich lebendig wieder zusammen. Gemeinsam schlagen sie sich zu einem kleinen Dörfchen durch, in dem die Deutschen grausame Experimente an den französischen Einwohnern durchführen…

Kritik

Es gibt Filme, die man eigentlich sehr lieben möchte – aber manchmal springt der Funke einfach nicht so recht über. So erging es mir bei Overlord, der grundsätzlich alle Zutaten mitbrachte, letztlich aber nicht zu hundert Prozent überzeugen konnte.

Schon zu Beginn sticht die grandiose Optik ins Auge, die alle bis dato erschienenen Kriegsfilme locker in den Schatten stellt. Der Anflug auf Feindesland sah nie schöner aus – und klang ebenfalls nie besser. Technisch spielt der Film in der obersten Liga, was für diese Art von Werk durchaus erfreulich ist.

Mit „dieser Art von Film“ ist natürlich die ungewöhnliche Mixtur gemeint, die sich aus waschechtem Historienfilm und Zombie-Trash zusammensetzt. Der Härtegrad ist in beiden Bereichen angenehm hoch, und auch das Tempo ist überwiegend gut. Doch genau hier liegt das Problem: Während einige Passagen herrlich flott und derb inszeniert sind, schleichen sich immer wieder kleine Längen ins Geschehen. Overlord wirkt stellenweise sogar fast langweilig – was angesichts der vielen starken Aspekte besonders schade ist.

Die Darsteller machen ihre Sache durchweg gut und harmonieren schön miteinander. Sie lassen das bunte Treiben in seinen ausgefallenen Momenten nicht unfreiwillig komisch wirken und halten das Gruselniveau auf einem beachtlichen Level. Die Ausstattung – insbesondere die authentischen Kulissen – ist erstklassig und detailreich. Selbst die Kameraführung bietet dem Filmfreund immer wieder kleine Highlights.

Die Mischung aus Kriegsfilm und Mutantenhorror ist – soweit ich mich spontan erinnern kann – selten besser gelungen. Und doch fehlt der letzte Kick zum echten Kultstatus. Der Streifen macht wenig falsch, kratzt aber trotzdem nur an den obersten Wertungsregionen. Eine Empfehlung spreche ich dennoch aus – denn für verwirrte und schmunzelnde Gesichter ist das Werk allemal gut. Ich könnte mir sogar ein „normales“ Kriegsepos in dieser grandiosen audiovisuellen Umsetzung vorstellen…

7,5/10

Fotocopyright: Paramount Pictures (Universal Pictures)

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