Filmbesprechungen

Kull – Der Eroberer

Inhalt

Ein mutiger Einsatz verhilft dem wilden Krieger Kull zum Platz auf dem Thron des Reiches. Rasch beginnt er viele Dinge anders als seine Vorgänger zu machen – und zieht damit den Zorn von seinen ausgebotenen Widersachern auf sich. Gemeinsam mit der bösen Hexe Akivasha wollen sie den Barbaren vernichten…

Fazit

Ein bisschen Fremdschämen war nie von der Hand zu weisen, doch immerhin kommen Fans von “Herkules” oder “Xena” schon irgendwo auf ihre Kosten. “Kull” war an sich kein besonders guter Streifen, fühlte sich aber wie eine technisch gehobene Doppel-Episode besagter Serien an und bot einen gewissen Unterhaltungswert.

Im Vergleich zu den TV-Erzeugnissen wirkte alles einen Ticken aufwändiger und kinoreifer inszeniert und der deutlich düstere Look stand dem Geschehen recht gut. Schnell konnte man in die durchaus hübsche Fantasy-Welt versinken – hätten nicht bereits nach wenigen Minuten einige Ungereimtheiten und schwache schauspielerische Darbietung aus der Immersion gerissen.

Sorbo mag mit Muskeln protzen und trotzdem ein symphytischer Typ sein, trotzdem warf sein Talent als Darsteller gerade vom Hocker. Hölzerne Bewegungen und noch hölzerne Dialoge nagten an der stilistisch hübsch aufbereiteten Atmosphäre, Macken in der Handlung sorgten zusätzlich für Verdruss. Allein die Szene seiner eher zufälligen Thronbesteigung war einfach nur seltsam und warf tausende Fragen auf. Zudem war sie äußerst schlecht gespielt (allerdings von allen Beteiligten) und ließ andeuten, wohin die Reise noch so gehen wird.

Die Effekte waren zur damaligen Zeit in Ordnung, wirken mittlerweile natürlich etwas angestaubt. Immerhin förderten die leicht trashigen Wesen und Kulissen das charmante Flair eines B- (oder gar C-) Movies und wollten gar nicht mehr bewirken. Im gegebenen Rahmen war dann natürlich alles dufte – schon zu Release hatten wir keinen teuren Blockbuster vor uns und wussten auch hier, was uns im Laufe der Sichtung erwarten würde.

“Kull” kann auf keinen Fall der breiten Masse empfohlen werden und höchstens den reiferen Semestern, die mit “Herkules” oder “Xena” aufgewachsen sind, zaghaft ans Herz gelegt werden. Der Streifen bot viel Potential zum Kopfschütteln, präsentierte aber auch seine unterhaltsamen Seiten. Ich fand das Ergebnis so für sich dann schon in Ordnung, doch seine Zielgruppe bleibt speziell. Knappe 6 von 10 mit dicker Nostalgiebrille.

6/10

Fotocopyright: PLAION PICTURES

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