Schändung
Inhalt
Der Selbstmord eines alten Polizeichefs zieht die Aufmerksamkeit des Dezernat Q auf sich. Dieser hatte vor rund 20 Jahren seine Kinder verloren, doch Zweifel am Tathergang und Täter beschäftigen ihn bis zuletzt. Bereits bei der erste groben Sichtung, kommen Mørck und seiner Truppe ebenfalls Zweifel an der früheren Ermittlungsarbeit der Kollegen…
Fazit
Jussi Adler-Olsen war mir schon lange ein Begriff, doch erst mit Beginn der “Carl Mørck”-Reihe hatte er meine volle Aufmerksamkeit auf sich ziehen können. Nachdem mir die Verfilmung seines ersten Falles recht gut gefallen hat, griff ich zu den Büchern – und natürlich stets zu Release auch zu den entsprechenden Filmen. Nun habe ich einige seiner Streifen noch einmal geschaut und der positive Eindruck hat sich erneut betätigt.
Nachdem sich beim Auftakt noch einige Dinge einpendeln mussten (und wir uns an die Figuren gewöhnen mussten), hat man mit “Schändung” in vielen Bereichen direkt ins Schwarze getroffen. Der renommierte Autor lieferte uns eine spannende und richtig gut erzählte Geschichte. Er spielt damit, dass viele Dinge relativ früh offen auf der Hand lagen und der Zuschauer mit dem Knobeln begann – trotzdem riss die Aufmerksamkeit nie ab und das Ende kam mit einem Knall.
Die Erzählweise aus verschiedenen Perspektiven und sogar auf verschiedenen Zeitebenen ist voll geglückt und stellte den Zuschauer nie vor eine größere Herausforderungen. Man konnte dem Treiben jederzeit prima folgen, war nicht mit Figuren und Sprüngen überfordert – so wie es leider bei einigen Mitstreitern oft der Fall ist. Eine überragende Inszenierung mit hochwertigen Look und unerwartet räumlicher Soundkulisse taten dann den Rest zum Gelingen.
Die Darsteller haben ihre Sache allesamt hervorragend gemacht und die perfekt funktionierende Chemie untereinander in jeder Sekunde zum Tragen gebracht. Die Wortgefechte zwischen Carl, Assad und Rose waren stellenweise zum Niederknien, die “Bösewichte” charismatisch und von ihren Motivationen absolut greifbar.
Teil 1 bot noch Verbesserungspotential, welches nun mit “Schändung” einwandfrei ausgelotet wurde. Der zweite Fall des symphytischen Keller-Dezernates machte alles richtig und lieferte uns europäisches Krimi-Kino auf weltklasse-Niveau. Genrefans kommen eigentlich gar nicht an diesem Werk bzw. dieser Reihe mit dem ursprünglichen Cast vorbei.
8/10
Fotocopyright: Warner Bros (Universal Pictures)


