Inhalt

Benjamin ist der eher unauffällige Typ, den Niemand so richtig auf dem Schirm hat. Seine Welt ist jedoch das Hacken, bei dem er sich ebenso unbemerkt in Systeme schleicht und endlich Anerkennung unter Gleichgesinnten findet. Zunächst sind seine Aktionen noch von Humor geprägt, doch schon bald steigert er sich im Kampf um besagte Anerkennung immer weiter in kriminelle Gefilde…

Fazit

„Who Am I“ ist sicherlich nicht perfekt, aber für einen deutschen Genrebeitrag mehr als gelungen. Obwohl man den Streifen im Laufe der Jahre schon so einige Male gesehen hat, bietet er genügend Tiefe und Details, um immer wieder ein paar neue Einsichten zu erhaschen. Witzig hierbei, dass der Film um seine Prämisse eigentlich gar keinen Hehl macht und trotz vieler Anspielungen (und Ausstattungsmerkmalen) der Überraschungseffekt beim ersten Anschauen so richtig eingehauen hat.

„23“ hat gezeigt wie es geht und „Who am I“ hat die Thematik gut und (hoffentlich auch für Laien) verständlich in eine aktuellere Epoche gehievt. Sicherlich hat man einige Dinge (vollkommen legitim) vereinfacht, um die breitere Maße abzuholen, doch ein paar Grundfeiler wurden in meinen Augen zum Glück nicht eingerissen. Man erhielt greifbare Informationen zu den Motivationen unserer Hauptfiguren und konnte sich dank deren hervorragenden Spiel auch toll in deren Köpfe hineindenken.

Tom Schilling war eine Klasse für sich und ließ selbst Urgesteine wie Wotan Wilke Möhring hinter sich – der neben seinem Kollegen Antoine Monot optisch und vom Alter her leider irgendwie nicht so ganz zum Geschehen passen mochten. Elyas M´Barek dagegen war hier perfekt aufgehoben und trug auch wahrscheinlich seine Teil zum Erfolg des Streifens an der Kinokasse bei, zog einige unbedarfte Teenies in die Säle.

Technisch musste man sich nicht hinter Produktionen aus Hollywood verstecken. Der Film besaß eine durchwegs hochwertige Optik, ein paar coole Kameraeinstellungen und tatsächlich einige deutlich erkennbaren Merkmale seiner vermeintlichen Vorbilder/Ideengeber – ohne diese jetzt namentlich verraten zu wollen. Gerüchte gab es zwar immer wieder über ein amerikanisches Remake, doch tatsächlich ist man hier qualitativ mehr als gut bedient, selbst wenn man deutschen Titeln sonst nicht viel abgewinnen kann.

Allein in diesem kleinen Fazit fiel es schwer, offensichtliche Spoiler zu meiden. Sofern noch nicht geschehen, macht euch selbst ein Bild von diesem rundherum geglückten Machwerk und feiert das Finale so wie ich. So insgesamt war der weniger verkopfte „23“ einen Ticken runder für mich, aber letztlich gehören beide Genrebeiträge zu den Besseren ihrer Art und bieten sehenswerte Momente und eine launig erzählte Handlung.

Fotocopyright: Sony Pictures Entertainment (PLAION PICTURES)