Scream – Schrei!
Inhalt
Das kleine Städtchen Woodsboro ist in Aufregung. Ein maskierter Killer treibt sein Unwesen und die Polizei verhängt sogar Ausgangssperren. Dies alles löst in Teenagerin Sidney Prescott ungute Erinnerungen aus – denn es naht der Todestag ihrer ermordeten Mutter und möglicherweise stehen die Taten irgendwie in Zusammenhang…
Fazit
Die ersten beiden “Scream-Teile” besitzen einen besonderen Platz in meinem Herzen und werden auch heute nicht durch deren mäßigen Nachfolger madig gemacht. Ich kann mich noch gut daran erinnern, als Jugendlicher die jeweiligen Import-VHS-Kassetten in den Recorder geschoben zu haben und die Filme bereits Monate vor dem deutschen Kinostart im Originalton begutachten und mich herrlich gruseln zu dürfen.
Besonders der Erstling mag aus heutiger Sicht einen historischen Nachhall genießen – hat er doch dem Tod geglaubten Slasher-Genre neues Leben eingehaucht und es dabei wohl erfolgreicher zu machen, als es zu seinen besten Zeiten jemals war. “Scream” kombinierte das blutige Treiben allerdings mit einer besonderen Brise an Humor und gestaltete mal eben ein erinnerungswürdiges Finale, welches zum Markenzeichen der gesamtem Reihe geworden ist und selbst den erfahrensten Zuschauer damals wirklich überraschen konnte.
Das Pacing war perfekt. Der Film war zu keiner Sekunde langweilig, hielt uns mit witzigen Dialogen (und Fragestellungen) bei Laune oder fesselte mit packenden und nicht minder harten Slasher-Momenten an den Schirm. Die spielfreudigen Darsteller (u.A. Neve Campbell, Courteney Cox, David Arquette) konnten allesamt überzeugen – für den Ein oder Anderen war es sicherlich auch ein internationaler Durchbruch und das auch völlig zurecht. Unglaublich, da es scheinbar ein krasses Roulette bei den Akteuren vor dem Drehbeginn gab und selbst Craven als Regisseur nicht unbedingt als gesetzte Nummer galt.
Es gelang der Spagat zwischen Schmunzeln und Erschrecken, wobei ein ernster Grundton in all den lockeren Konversationen nicht verwässert wurde. Hier waren allerdings nicht nur namentliche Erwähnungen älterer Klassiker (u.A. auch von Craven) ein Teil des Konzeptes, sondern auch deren optische Verwurstung (z.B. Hausmeister im Freddy Krüger-Pullover oder exakt nachgestellte Kamerafahren) von großem Belang. Man betrieb hier nicht blindes Abkupfern, sondern stellte die Originale mit besonderer Liebe zum Genre heraus.
Über die meisten Nachfolger darf man denken was man will, doch der Erstkling hat zurecht bleibende Spuren hinterlassen und ist heute nicht mehr aus der Filmwelt wegzudenken. Autor Kevin Williamson schrieb ein geniales Meisterstück und Horror-Legende Wes Craven ließ sich bei der filmischen Adaption nicht lumpen. “Scream” ist selbst nach der gefühlt zwanzigsten Sichtung noch immer ein Erlebnis und wird nie langweilig – was ihm erst einmal ein anderer Titel nachmachen muss. Für mich gehört die Scheibe in jede gut sortierte Sammlung und muss einfach regelmäßig auf die heimische Leinwand projiziert werden.
10/10
Fotocopyright: Paramount Pictures (Universal Pictures)


