Filmbesprechungen

The Killer (1989)

Inhalt

Jeff ist Auftragskiller und leistet sich normalerweise keine Patzer. Als er versehentlich das Augenlicht einer Sängerin raubt, keimen die Schuldgefühle in ihm auf und er sucht die Nähe zu ihr. Er möchte seine Identität natürlich nicht preis geben, jedoch noch einen Auftrag durchziehen, um ihre teure Spezialoperation finanzieren zu können…

Fazit

Filme wie “Hard Boiled” oder eben “The Killer” haben mich in der Jugend faszinierend auf das asiatische Kino blicken lassen und diese Liebe ist bis heute nicht verschwunden. Nachdem ich mir am vergangenen Wochenende noch einmal dieses Meisterwerk von John Woo angeschaut habe, kann ich meine Empfehlung an dieser Stelle nur weiter bestärken und diesen Wahnsinnstitel Jedem auch nur ansatzweise an Actionfilmen interessierten Zuschaue ans Herz legen.

Anno 1989 schuf John Woo nicht nur diesen Kultstreifen, sondern begründete auch sein eigenes Genre – welches er zuvor schon mit “A better Tomorrow” angefangen und danach mit “Hard Boiled” auch vollenden konnte. In “The Killer” wurde nicht nur geballert, sondern auch Motive wie Ehre und Loyalität ins Gebet genommen. Wo andere hierbei scheiterten, lieferte Woo hier eine runde Vorstellung ab – die auch audiovisuell nachhaltig in Erinnerung blieb und nichts von ihrer Intensivität – und Perfektion – verloren hat.

Die Gefechte waren so hart, wie aber auch stilvoll inszeniert. Schnitte und Shootouts folgten dem Takt der exzellenten Musik und ließen die (teils wohl auch spontan am Set choreografierten) Actioneinlagen fast wie schwerelose Tänze mit eigener Ästhetik wirken. Natürlich sorgten die derben Kopfschüsse und Blutfontänen für eine damalige Indizierung, die auf Alternativen aus dem Ausland zurückgreifen ließ, mittlerweile aber kein echtes Thema mehr darstellt.

Die Darsteller haben ihre Sache allesamt sehr gut erledigt und den passenden Draht zueinander gefunden – besonders aber Chow Yun-Fat als eiskalter Killer mit neu entdecktem Gewissen stach so richtig hervor. Eine bemerkenswerte Vorstellung lieferte aber auch Danny Lee als Inspektor, der mit seinen Gefühlen und Moralvorstellung ebenfalls ins Schwanken geriet, den Zuschauer mit seinen Mimiken und Gestiken problemlos an einer gewissen Wandlung teilnehmen ließ.

Die Story war so simpel wie effektiv und konnte die knappen zwei Stunden trotz eher mageren (und sogar beschnittenem) Inhalt gut füllen. Laut Recherchen wurde eine Dreiecks-Liebesgeschichte sogar entfernt – Woo musste neben der eigentlichen Handlung eben auch genügend Raum für seine ausufernden und niemals ermüdenden Actionszenen freihalten. Auch wenn sich das Finale (und dessen Ausgang) schon relativ früh erahnen ließ, blieb es aufgrund der atemberaubenden Action dennoch spannend.

Was John Wayne und John Ford für den Western, waren Chow Yun-fat und John Woo für den asiatischen Actionfilm. Einer ihrer Klassiker war eben “The Killer” aus dem Jahre 1989 – den jeder Filmfan unbedingt mal gesehen haben sollte. Für mich ein absoluter Pflichttitel und jedes mal aufs Neue absolut fesselnd und magisch.

10/10

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