Inhalt
Familienvater Terry Maitland wird überraschend von der Polizei abgeführt und dem Mord an einem kleinen Jungen bezichtigt. Er streite alle Vorwürfe ab, doch der örtliche Sheriff sieht trotzdem genügend Indizien für eine Inhaftierung. Eigentlich sind die Beweise gegen Terry absolut erdrückend, doch plötzlich tauchen beispielsweise Überwachungsvideos auf, die den Verdächtigen während der wahrscheinlichen Tatzeit an ganz anderen Orten zeigen…
Fazit
Nach all den Jahren ist Stephen King noch immer ein Garant für interessante Film- und Serienvorlagen, was sich mit „The Outsider“ mal wieder positiv bestätigen sollte.
Schon ab der ersten Folge zieht das Geschehen in seinen Bann und hält seinen dichten Spannungsbogen bis zum bitteren Ende bei. Es gab keinerlei nennenswerte Längen und trotz mancher minimalen Ungereimtheit gab es beim Telling nichts großartig zu kritisieren. Vielleicht hätte man sich hin und wieder ein paar greifbarere Lösungen gewünscht, doch unterm Strich konnte ich mit den gebotenen Elementen sehr gut leben. Leider kann und will ich diesbezüglich nicht mehr verraten, Kenner der Serie ahnen eventuell was ich damit meine. Schließlich war der Verlauf auch nicht ungewöhnlich für King.
Am besten gefielen mir die vielen unterschiedlichen Charaktere, deren Hintergründe prima ausgearbeitet wurden und durch das Serienformat zu ausreichender Tiefe gekommen sind. Jede noch so kleine Rolle wurde sorgfältig und hervorragend besetzt. Ben Mendelsohn war selten besser, von Jason Bateman hätte ich jedoch gerne mehr Screentime gesehen. Alle harmonieren so perfekt miteinander und geben auf die jeweiligen Schicksale aufmerksam acht. Keine Figur steht als strahlender Held da – alle haben ihre Sorgen, Probleme und Schläge des Lebens erfahren. Dies bildet die Grundlage für einige wirklich traurige Diskussionen, die nicht stumpf an den Haaren herbei gezogen wurden und durchaus mit realen Ereignissen zu vergleichen sind.
Nicht jede Adaption von Meister King war außerordentlich gelungen. Bei Serien und insbesondere bei Filmen gab es einige Knaller, aber leider auch ein paar Nieten zu verzeichnen. „The Outsider“ reiht sich glücklicherweise zu den gelungeneren Verfilmungen ein und bietet alles, was eine dichte Serie auffahren muss: tolle Charaktere, eine zunächst verwirrende – aber packende – Handlung und Dialoge auf den Punkt. „The Outsider“ hat also insgesamt sehr gut bei Laune gehalten und musste natürlich innerhalb weniger Abende durchgeschaut werden. Wer aktuell eine gute Mysterie-Serie sucht, sollte unbedingt mal reinschauen. Entwarnung gibt es zudem für zartbesaitete Gemüter: King schafft ihr unterschwellige Spannung ohne explizite Einblicke – und das war auch gut so.
8/10
Fotocopyright: HBO/Sky.de
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