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Schlagwort: Serie (Seite 1 von 7)

Furioza – In den Fängen der Hooligans (Mini-Serie)

Inhalt

Schon lange hat die Polizei eine Gruppe von Ultras im Visier, doch bislang fehlten die eindeutigen Beweise um die wilde Truppe endgültig zu zerschlagen. Als es dann zu einem Mord kommt, schleußen die Ermittler ein ehemaliges Mitglied der Hools ein und hoffen so auf einen baldigen Zugriff…

Fazit

Obwohl ich grundsätzlich empfänglich für die Thematik bin, habe ich bei Netflix bisher einen Bogen um das Werk gemacht. Der Film war nämlich vergleichsweise lang und bis dato leider nicht in deutscher Sprache verfügbar. Was mir bei asiatischen Produktionen eigentlich nichts ausmacht (hier schaue ich sogar meist mit englischen Untertiteln), hat mich hier irgendwie gestört. Glücklicherweise hat sich nun PLAION PICTURES um eine Synchronisation gekümmert – und so nebenbei die kompletten Ereignisse als Mini-Serie auf Scheibe gepresst.

Mini-Serie trifft es dann auch gut, denn abzüglich Rückblenden und langen Intro bleiben von den knapp 45 Minuten je Folge nicht allzu viel Content über – was allerdings nicht schlimm ist und besonders der Unterhaltung keinen Abbruch tat. Die vier Episoden waren nämlich jederzeit angenehm straff und kurzweilig erzählt, obwohl die Story durchaus ein paar Punkte zur Kritik abverlangte.

Das berühmte Rad wurde hier weder neu erfunden, noch besonders eigenwillig neu interpretiert. Alles verlief nach bekannten Mustern und hielt keinerlei Überraschungen bereit – so sehr man sich auch darum bemüht gab. Die Handlung war eher flach und vorhersehbar konstruiert, lieferte auch keinerlei neue Einblicke in die Hooligan-Szene. Glücklicherweise konnten aber Darsteller und einige wirklich gut choreografierte Actionszenen dieses Manko wieder ausbessern und nicht weiter darüber meckern lassen.

Obwohl die Optik stark auf Hochglanz poliert wurde, wirkte das Geschehen angenehm rau, dreckig und hart. Es wurde zudem wert auf viele kleine Austastungsdetails und Darstellung der Figuren gelegt – was zur Greifbarkeit und allgemeinen Glaubwürdigkeit ungemein behilflich war. Der zuweilen peitschende Soundtrack tat sein Übriges zur tollen Atmosphäre bei.

Wer sich für die Thematik interessiert, bekommt zwar keine neuen Einblicke oder eine sonst wie bahnbrechenden Wendungen, dafür aber eine unterhaltsame Serie mit ausgezeichnetem Pacing und authentisch gespielten Figuren. Die kompakten Episoden waren jedenfalls schnell „duchgebincht“ und eine Empfehlung für Genrefreunde geht raus. Sicherlich werden die Ereignisse schnell wieder vergessen sein, doch wahrscheinlich bietet sich in ein paar Jahre eine erneute Sichtung an.

7/10

Fotocopyright: PLAION PICTURES

The Last of Us – Staffel 1

Die Inhaltsangabe und die Kritik zur ersten Episode findet Ihr hier.

Fazit

Selten zuvor war ich auf eine Serie so gehypt und selten zuvor wurde eine Serie dem Hype dann auch so gerecht wie diese. Jede einzelne Episoden war nicht nur ausgezeichnet geschrieben, sondern wurde auch mit tollen Leistungen der Darstellern untermauert. Der wöchentliche Rhythmus tat dem Treiben im Nachhinein wirklich gut und ließ mich wesentlich konzentrierter als beim reinen „durchbinchen“ auf die vielen Details achten. Man hielt sich wirklich penibel an die Vorlage und erkannte viele Szenen aus dem Spiel 1 zu 1 wieder. Selten wurde ein Videogame so genau adaptiert und beispielsweise bei „Resident Evil“ habe ich immer davon geträumt, aber die Hoffnung noch nicht endgültig aufgegeben.

Natürlich nahm man sich ein paar Freiheiten, die sich keineswegs auf das Geschehen auswirkten – eher sogar noch eine Bereicherung waren. Einige Charaktere leicht zu verändern war vollkommen in Ordnung und verwässerte das Bekannte nicht, ein paar neue Hintergründe einzubauen tat dem Treiben jedoch richtig gut. Alles bekam mehr Kontur und viele Motivationen wurden besser begründet. Die Beziehung zwischen den Hauptfiguren kam zwar schon im Spiel gut rüber, wurde hier allerdings auf ein neues Level gehievt und machte viele derer Handlungen sehr gut verständlich.

Am Anfang hatte ich wegen den Darstellern so meine Bedenken, sogar leichte Bauchschmerzen. Während ich Pedro Pascal aus dem Stand als Idealbesetzung betrachtet habe, musste ich mit Bella Ramsey erst einmal warm werden – was letztlich sogar länger als gedacht angedauert hat. Erst im letzten Drittel der ersten Staffel habe ich mich mit dem ungewohnten Gesicht für Elli abgefunden und deren merklich veränderte Verhaltensweise gegenüber dem digitalen Vorbild akzeptieren können. Irgendwo war es sicherlich auch eine Designentscheidung, ihre Rolle durch leichte Varianz etwas interessanter zu gestalten und dem Zuschauer neue Aspekte zu präsentieren. Das war im Nachhinein okay.

Ansonsten überzeugte die Produktion mit hochwertiger Inszenierung, tollen Effekten und hervorragend gestalteten Mutanten. Die Clicker waren enorm furchteinflößend und die Kulissen einfach traumhaft stimmig – eben wie im Spiel, nur noch echter. Man hielt die Balance aus Action und ruhigeren Passagen erstaunlich gut, gab uns tiefgründige Dialoge und ein paar nachdenkliche Momente. Das war zwar schon eine Stärke des Games, wurde hier aber noch einen Ticken besser an den Mann (oder die Frau) gebracht. Das Pacing war einfach ideal und gab keinen Grund zur Klage.

Unterm Strich hat die Serie zum Kultspiel meine Erwartungen nicht nur erfüllt, sondern sogar leicht übertroffen. Ab der ersten Folge hat das Geschehen in seinen Bann gezogen und mit einigen innovativen Ideen den Kosmos der bekannten Vorlage sinnvoll erweitert. Es gab richtig viel Tiefgang und einen Verlauf, der trotz ausgiebiger Vorkenntnis unerwartet spannend daher kam und an den Bildschirm fesselte. Jede einzelne Episode war nicht nur sehr abwechslungsreich gestaltet, sondern auch ein kleines Kunstwerk für sich. Ich bin also nachwievor im Hype und freue mich auf die bereits angekündigten weiteren Staffel dieser Ausnahmeserie – weshalb ich die Höchstwertung auch noch nicht zücke und auf Steigerung gespannt bin.

9/10

Fotocopyright: Sky / WOW

Asbest – Staffel 1

Inhalt

Er war kurz davor als Profifußballer durchzustarten, doch dann wandert Momo in den Knast und muss vollkommen umdenken. Nicht nur hier, sondern auch außerhalb der Mauern regieren mächtige Bosse, die sein Dasein und das seiner Familie weiterhin beeinflussen. Nun muss er sich irgendwie durchschlagen und selbst zum echten Gangster werden…

Fazit

Mit „Asbest“ wandelt eine weitere Serie auf den Spuren von „4 Blocks“ und trifft damit zumindest bei mir vollkommen ins Schwarze. Regisseur und Darsteller Kida Khodr Ramadan liefert knallharte Kost, die unter die Haut geht – aber letztlich mit nur fünf Episoden viel zu kurz ausgefallen ist und glücklicherweise bereits in Sachen Verlängerung abgesegnet wurde.

Wer den geistigen Vorgänger zumindest Auszugsweise kennt, der kann sich den Inszenierungsstil und die Gangart von „Asbest“ auch ganz gut vorstellen. Erneut stellt Berlin die Kulisse für das raue Geschehen und erneut stehen bekannte Gesichter als in kultverdächtigen Rollen vor der Kamera. Auch wird das Ganze mit passender deutscher Rapmusik untermalt und so ein ganz eigenes, auf seine Weise enorm packendes Milieu geschaffen – welches sich auf angenehme Weise von den üblichen Produktionen aus dem Ausland abhebt und irgendwie heimatliche Gefühle entfacht.

Durch seine kompakte Anzahl an Episoden wurde die Serie nie langweilig und behielt stets ein hohes Tempo bei. Selbst wenn es mal weniger actionlastig zugeht, fesseln spannende Dialoge und die stets bedrückende Grundstimmung. Es baut sich ein herrlicher Sog auf, der bis zuletzt an den Bildschirm fesselt und die Folgen quasi „durchsuchten“ lässt. Dabei wurde alles so extrem hochwertig abgelichtet, dass man sich vor internationalen Mitstreitern nicht verstecken müsste. Der Look ist einfach atemberaubend, Schnitttechnik und Soundtrack absolut nach meinem Geschmack.

Die Handlung verlief nicht nur kurzweilig, sondern – soweit ich das beurteilen kann – auch halbwegs glaubwürdig und beruht wohl in Teilen auch locker auf wahren Ereignissen. Man konnte sich gut in die vielen unterschiedlichen Charaktere hineindenken und deren Motivationen insgesamt gut verstehen. Dieses Gefühl bleibt leider oft auf der Strecke, doch hier gelang es recht passabel und dafür gibt es großes Lob.

Wer „4 Blocks“ oder „Dogs of Berlin“ mochte, der wird auch diese Serie schnell in sein Herz fassen. Noch immer kann ich von Setting, Darstellern und Thematik nicht genug bekommen und freue mich auf die nächste Staffel. Meine einzige Kritik gilt eigentlich nur der geringen Episodenanzahl, die aber immerhin ein schnelles „durchbinchen“ sehr leicht macht. Steuert bei Interesse also ruhig mal die Mediathek der ARD an und schaut rein. „Asbest“ lohnt sich auf jeden Fall!

8,5/10

Fotocopyright: ARD

The Last of Us – Episode 1

Inhalt

Eine schlimme Seuche hat die Menschheit befallen und viele von Ihnen zu wahren Bestien mutieren lassen. Überlebende haben sich in den Überresten von ehemals großen Städten verschanzt und versuchen innerhalb der bewachten Mauern ein halbwegs erträgliches Leben zu führen.

Einer von Ihnen ist Joel, der zu Beginn des Ausbruchs vor 20 Jahren seine Tochter verloren hat und sich mit Tagelöhner-Jobs und kleineren Schmuggeleien über Wasser hält. Eigentlich wollte er sich auf die Suche nach seinem bereits seit drei Wochen verschwundenen Bruder machen, doch bekommt ganz unverhofft einen ganz speziellen Auftrag zugeschanzt…

Fazit

Normalerweise bespreche ich keine einzelnen Serienfolgen und habe es auch in Zukunft nicht wirklich vor. „The Last of Us“ jedoch hat aufgrund der von mir heiß und innig geliebten Spiele und dem enormen Medien-Hype eine gewisse Sonderstellung, weshalb ich jetzt bereits ein paar Worte zum Auftakt verlieren wollte. Ein ausführliches Review gibt es dann in ein paar Wochen – nachdem die Staffel komplett ausgestrahlt wurde.

Fangen wir mal bei den positiven Dingen an. Das Skript hielt sich bislang sehr eng an das Spiel, liefert uns sogar ein paar zusätzliche Szenen und macht das ein- oder andere Event hierdurch ein wenig runder. Man hatte dabei noch nicht das Gefühl von unnötigen Streckungen, vielmehr verständlicher Ausformulierung und Tiefe – eben eine gute Adaption für das Serienformat.

Die Atmosphäre war insgesamt sehr gut gelungen und fängt die Stimmung der Spiele bis dato prima ein. Pedro Pascal verkörpert Joel sehr gut, während ich mit Bella Ramsey als Elli noch nicht ganz warm geworden bin. Sie wurde optisch nicht so hervorragend getroffen, wirkt viel zu jung und noch zu übertrieben trotzig. Das mag zwar auch alles irgendwo passen und seine Berechtigung haben – weicht für mich allerdings noch viel zu arg von der Vorlage ab. Hier hatte die Figur wesentlich mehr Charme und war wesentlich hübscher.

Zu den Effekten gibt es im Moment noch nicht allzu viel zu berichten. Bislang gab es nur ein paar betrübliche Endzeit-Kulissen und einen nett inszenierten Flugzeugabsturz, doch noch nicht viel in Richtung Zombies und deren Maske. Hier bin ich aber optimistisch, da erste Bilder und Trailer hier schon einen ausgezeichneten Eindruck hinterließen und HBO hier bestimmt nicht lächerlich dastehen will. Schwach hingegen die deutsche Synchronisation und die mäßige Stereo-Abmischung, die auf der dicken Soundbar noch keine große Dynamik erkennen ließ. Hier sind andere Serien weiter vorne.

Nach einer einzigen Episode lässt sich noch nicht viel sagen, aber die Richtung scheint bis dato zu stimmen. Ich bleibe jedenfalls mit Spannung an der Sache dran und hoffe mit der „anderen“ Ellie noch ein wenig wärmer zu werden. Sie bzw. ihre Verhaltensweise ist aktuell mein größer Kritikpunkt an der Serie, doch bei Weitem kein Grund zum Abschalten. Noch kann ich den allgemeinen Wertungs-Hype noch nicht ganz nachvollziehen, gebe aber einen Daumen nach oben!

7/10

Fotocopyright: Sky / WOW

Die Wespe – Staffel 2

Inhalt

Frisch aus dem Knast entlassen, kann Eddie das Spielen einfach nicht lassen. Trotz strenger Auflagen und einer nervigen Bewährungshelferin wagt er sich in die zwielichtigen Locations, um sich beim Zocken wieder voll in die Schulden zu stürzen…

Fazit

Die zweite Staffel setzt nahtlos an die Ereignisse der Ersten an und schafft auf Anhieb, das schöne und vertraute Feeling neu aufleben zu lassen. Auch wenn mittlerweile wieder ein Jahr Pause zwischen den Episoden zu verzeichnen ist – schnell war man wieder drin und erste Lacher ließen nicht lange auf sich warten.

Die Handlung war simpel und nicht sonderlich tiefgründig, für seine kurzen und wenigen Folgen aber vollkommen ausreichend. Hier lag weniger der Fokus auf Komplexität oder spannendem Storytelling, vielmehr auf kurzweiliger Unterhaltung mit charmanten Typen und unkompliziertem Spaß. „Die Wespe“ war zudem eine Serie, die man locker nebenher anschauen konnte und trotzdem alle Notwendige mitbekam.

Der Cast hat sich zum Glück nicht großartig verändert – wurde im Gegenteil sogar noch um das ein oder andere neue Gesicht erweitert. Das Zusammenspiel wirklicher aller Beteiligten war grandios und bescherte uns unzählige komische Momente. Seien es musikalische Geldeintreiber, nervige Gurus oder penetrante Sozialarbeiterinnen – die Spanne an kruden Gestalten war so groß wie toll besetzt und gut gespielt.

Normale Maßstäbe vermag ich gar nicht heranzunehmen und erst recht kein Vergleich zu „House of the Dragon“ und ähnlichen Produktionen herstellen zu wollen. „Die Wespe“ ist eine Serie, die man entweder sofort ins Herz schließt oder gar nichts damit anfangen kann. Schnell stellt sich heraus, ob man zur Zielgruppe gehört oder ob einen die gezeigten Gags vollkommen kalt lassen. Wer mit deutschen Produktionen auf Kriegsfuß steht, hat sowieso schlechte Karten, alle Anderen bekommen erneut gewohnte Kost mit schrulligen Charakteren und aufreibenden Szenen aus dem Dartsport. Ich hoffe, dass es in diesem Jahr weitergeht!

7/10

Fotocopyright: Sky

Devil in Ohio – Staffel 1

Inhalt

Eine junge Frau mit seltsamen Verletzungen wird in ein Krankenhaus eingeliefert. Die zuständige Chefärztin will der Sache auf den Grund gehen und vermutet Rituale einer Sekte hinter diesen körperlichen Spuren. Vorsichtshalber nimmt sie die Patientin bei sich auf…

Fazit

Die Idee hinter dieser Serie war gut, die zunächst etwas gemächliche Inszenierung allerdings Geschmackssache. „Devil in Ohio“ nimmt sich zu Beginn sehr viel Zeit für die Zeichnung seiner Figuren und dem Erläutern des allgemeinen Sachverhaltes – was bei mir schon fast zum Skippen der Serie geführt hätte. Ist man allerdings drin, so wollte man auch stets wissen, wie es mit unserer mysteriösen Patientin weitergeht und erste Eindrücke von Charakteren nicht trügen.

Nach zähem Auftakt baut die Serie eine Spannungskurve auf, die sich bis zum bitteren Ende auf einem guten Level hält. Man folgt einigermaßen gebannt den Ereignissen, die in erster Linie durch ihren tollen Darsteller an Kontur gewannen. Besonders die jungen Akteure überzeugen mit tollen Spiel und der richtigen Mine zur passenden Zeit. Sie trugen das Geschehen oftmals von allein – und bauten eine ansprechende Atmosphäre auf.

Die Handlung war nicht nur auf den ersten Blick recht interessant, sondern auch insgesamt hervorragend umgesetzt. Man ging auch einfach mal so nebenbei auf Themen wie häusliche Gewalt, was für eine Unterhaltungsproduktion eigentlich nicht ganz selbstverständlich ist. Einige Seiten bemühten sich um die Auflösung des Finales, was ich allerdings nicht wirklich für nötig erachte. Ohne zu spoilern sei verraten, das man nicht nur der Geschichte und der verbundenen Motivationen der Figuren gut folgen, sondern auch das Ende einfach verstehen konnte.

Mit „Devil in Ohio“ hat Netflix eine rundum solide Serie im Sortiment – die man entweder weiterführen oder als abgeschlossen ansehen könnte. Der lahme Auftakt war ein wenig anstrengend, die dann aufgebaute Spannung hingegen sehr gut. Inmitten des unüberschaubaren Serien-Dschungels bin ich zudem für abgeschlossene Handlung froh und gebe letztlich eine kleine Empfehlung raus.

7/10

Fotocopyright: Netflix

Cyberpunk: Edgerunners – Staffel 1

Inhalt

Nach dem Tod seiner Mutter, steht David völlig mittellos da und hat zunächst keinen Plan, wie es weitergeht. Im Nachlass der Verstorbenen stolpert er über ein merkwürdiges Implantat, welches er erst beim nächsten „Ripper-Doc“ zu Geld machen möchte und sich dann selbst implementieren lässt…

Fazit

„Cyberpunk 2077“ gehört schon seit seiner Veröffentlichung und trotz seiner diversen Bugs zu meinen absoluten Lieblingsspielen und entsprechend habe ich mich auf eine Umsetzung in Film- oder Serienform gefreut. Bei Netflix hatte ich dabei keine Bedenken – eher wegen der Art dieser Apdation.

Die Macher haben sich für eine animierte Inszenierung in bester Anime-Tradition entscheiden und das mag Fluch und Segen zugleich darstellen. Ich hätte mir eine realere und düstere Aufmachung ala „Blade Runner“ – was höchstwahrscheinlich den Kostenrahmen gesprengt hätte und viele Dinge nicht so einfach abzubilden gemacht hätte.

„Edgerunners“ zieht die Register seiner Machart und serviert uns vor allem Actionszenen, die streckenweise völlig over-the-top und nicht gerade unblutig daher kommen. Auch setzt man auf überzeichnete Charakterzeichnung, die sich zum Glück gut in das Setting einfügt und nicht mit der eigentlichen Materie bricht.

Die Handlung war eigenständig und erforderte keine Vorkenntnisse. Kenner des Spiels erkennen jedoch ein paar vertraute Charaktere oder Ereignisse, die mal so nebenbei angesprochen wurden. Die Geschichte an sich war okay, auch wenn es an Originalität mangelte. Es hab nicht so viele oder zumindest nicht so schöne Wendungen wie in der Vorlage, stattdessen verlief das Geschehen sehr gradlinig.

Die Zeichnungen waren sicherlich gewöhnungsbedürftig, qualitativ aber nicht schlecht. Der Stil passte – wie die Figuren – eben ganz gut ins Setting und gab keinen Grund zur Klage. Die deutsche Synchro ging ebenso in Ordnung, bekannte Soundsamples aus dem Spiel sorgten für einen guten Wiedererkennungswert.

Unterm Strich war „Edgerunners“ eine solide Adaption des vielseitigen Stoffs. Man findet sich hier weniger als beispielsweise beim „Witcher“ wieder, aber das war sowieso nicht die Intention der Macher. Vielleicht bekommen wir ja noch eine detailreichere Nacherzählung – und dann sogar in realer Form. Bis dato muss diese Serie herhalten und deren Unterhaltungswert kann man durchaus zufrieden sein. Nicht mehr, nicht weniger.

7/10

Fotocopyright: Netflix

Echoes (Mini-Serie)

Inhalt

Das Verschwinden ihrer Zwillingsschwester bringt Leni auf eine dumme Idee. Wie in früheren Zeiten nimmt sie einfach die Rolle der Vermissten ein und versucht so die potentiellen Täter aus der Reserve zu locken. Leider geht ihre krude Rechnung nicht auf…

Fazit

Das beachtliche Doppelspiel von Michelle Monaghan verdient großes Lob, die hübsche Inszenierung ebenso – doch ganz wollte das Gezeigte trotz dieser vielversprechenden Ansätze nicht zünden.

Mir war schon recht früh klar, dass es aufgrund des Rollenwechsel zu einigen Ungereimtheiten kommen musste und so kam es dann letztlich auch. Man stand immer wieder vor unglaubwürdigen Situationen und hatte dabei dann immer das Gefühl, dass sich die Autoren viele Dinge einfach passend zurechtgebogen haben und die berechtigten Einwände der Zuschauer mutwillig ignorieren wollten.

Im Grunde war dieser Ansatz nicht verwerflich und eine spanende Serie benötigt auch mal ein paar konstruierte Elemente – nur waren sie hier schlicht zu offensichtlich und störend. Selbst beim – soviel sei verraten – eher mauen Finale ließ man die Bombe nicht unbedingt platzen und lieferte keine dramatisch gute Erklärung für manch Verbiegung seiner Figuren. Eher ließ man viele Fragen unbeantwortet und die führte die zuvor gemächlich aufgebaute Spannung aufs Abstellgleis.

Auch wenn es sich hier offiziell um eine abgeschlossene Mini-Serie handelt, wurde ich das Gefühl nicht los, dass hier bei allgemeinem Interesse wohl noch Mehr folgen könnte. Obwohl im letzten Drittel viel Leerlauf und wenig neue Erkenntnisse offeriert wurden, fühlet sich das Geschehen nicht richtig beendet an. Ein Ausgang mit gewissem Interpretationsfreiraum ist okay, doch hier riss das Geschehen mittendrin ab.

Der Twist war gut, die Umsetzung erwartungsgemäß holprig. Gute Momente wurden immer wieder von Ungereimtheiten gestört und trotz gewissem Unterhaltungswert wollte der Funken nicht vollends überspringen. Das Ende enttäuschte dann auf ganzer Linie und ab einem gewissen Punkt gingen viele der eigentlich guten Ansätze vollends flöten Für mich somit zwar ein solider Snack für Zwischendurch, aber nicht der große Wurf und erst recht keine uneingeschränkte Empfehlung.

6,5/10

Fotocopyright: Netflix

Stichtag – Staffel 1 + 2

Inhalt

In beiden Staffeln geht es um einen bestimmten Stichtag im Leben junger Menschen. Während unsere Protagonisten zunächst noch mit der Eroberung der Damenwelt beschäftigt sind, drängt das Bezahlen von Schulden innerhalb einer knappen Frist schon heftiger…

Fazit

Mit „Stichtag“ verfolgt Streaminganbieter Joyn ein interessantes Konzept, welches in meinen Augen in den bisher zwei Staffeln vollkommen aufgegangen ist. „Stichtag“ ist eine so genannte Web-Serie, welche die Dinge mit kurzen Episoden auf den Punkt bringt und die Konzentrationsspanne der (wahrscheinlich überwiegend jungen) Zuschauer nicht überreizt. Ich habe den bisherigen Output innerhalb kürzester Zeit durchgeschaut und gebe beide Daumen nach oben.

Durch ihren einfachen und dennoch eleganten Look wirkt die Produktion sehr authentisch, fast schon dokumentarisch. Der Cast bestand aus Laiendarstellern, die direkt aus dem Leben gegriffen wurden und schnell große Sympathie für sich verbuchen konnten. Sicherlich mag die reichlich vorhandene Jugendsprache zunächst etwas befremdlich erscheinen, doch trägt auch sie ihren Teil zum glaubwürdigen Ganzen bei. Man konnte sich gut in die Charaktere hineinversetzen und deren Sorgen und Nöte prima verstehen – mit ihnen lachen oder weinen.

Im Gegensatz zu vielen anderen Konkurrenten waren die Ereignisse hier wesentlich näher am Leben bzw. konnte ich mich wesentlich besser darauf einlassen. Auch trug die Location um München ihren Teil zum positiven Gesamtbild bei und war noch nicht so verbraucht wie beispielsweise Köln oder Berlin. Er herrschten andere Dialekte und das tat wirklich mal gut, hob sich definitiv mit vom Einheitsbrei ab.

Wie erwähnt, sind die einzelnen Folgen mit jeweils rund 15 Minuten sehr überschaubar ausgefallen, kommen aber ohne Längen daher und reden nicht um den heißen Brei. Das Tempo war stets angenehm hoch und dennoch ging die Übersicht nicht verloren. Manchmal wirkten die Szenen improvisiert oder wie bei einer Schulaufführung vorgetragen, doch gestört hat dies nicht wirklich. Vielmehr gab es dem Gezeigten einen gewissen Reiz und eine Naivität, die andere Produktionen längst verloren haben.

„Stichtag“ mag nicht für Jedermann sein, war für mich jedoch eine kurzweilige Angelegenheit mit hohem Unterhaltungswert. Sicherlich konnte man für sich selbst nicht alle Verhaltensweisen der hier gezeigten Jugendlichen nachvollziehen, doch das Verstehen ihrer Motivationen war einer der großen Stärken der ganzen Sache. Die Macher haben eine Wandlung der Figuren zwischen den beiden Staffel schon eindrucksvoll aufgezeigt und ich hoffe, dass es bald wieder Nachschub an neuen Abenteuern geben wird. Die tollen Darsteller werden hoffentlich ebenfalls noch von sich hören lassen!

8/10

Fotocopyright: Joyn

Westwall – Staffel 1

Inhalt

Eine junge Polizeischülerin wird von einem Fremden angequatscht und lässt sich auf eine Affäre mit dem undurchsichtigen Kerl ein. Noch ahnt sie nicht, dass auch dieser für die Behörden arbeitet und inwieweit ihre Familie in einem unschönen Komplex involviert ist…

Fazit

Einige Zeit habe ich mir diese Serie aufgespart und in den letzten Tagen endlich mal die Zeit dafür nehmen können. Deutsche Produktionen sind natürlich immer eine Sache für sich, doch ich habe im Grunde keinerlei Vorurteile dagegen. Das Thema welches in „Westfall“ behandelt wurde bot sich sogar extrem für eine heimische Umsetzung an – konnte am Ende jedoch nicht die Steilvorlage nutzen.

Während die Darsteller zwar hin und wieder zum Overacting neigten und oft an eine Theatervorstellung erinnerten, schreckte mich die eigentliche Handlung stellenweise enorm ab und raubte viel an Unterhaltungswert. Viele Dinge waren sicherlich nicht schlecht gedacht und manche Anspielungen im Ansatz sogar mutig, doch man musste immer einen Ticken zu dick auftragen und sich damit fast ins Lächerliche manövrieren.

Für meinen Geschmack nahm die Verschwörung viel zu absurde Züge an bzw. waren irgendwann alle Figuren unglaubwürdig miteinander verstrickt und schon weit vor dem Ende hinterfragt man die Sinnhaftigkeit vom Allem. Was sich am Anfang noch mysteriös, undurchsichtig und spannend anfühlte, wich alsbald blöden Erkenntnissen und hanebüchenen Motiven. Natürlich möchte ich das bedenkliche, in Zügen reale Grundthema nicht verharmlosen – aber mit dieser Darstellung hat man sich nicht unbedingt einen Gefallen getan.

Die Serie rüttelt weder auf, noch gab sie bei mir eine Bühne für weiteres Nachdenken. Man hantiert mit Ängsten und schlimmen Szenarien, verspielt durch seine Inszenierung aber viel an Glaubhaftigkeit und erinnert schnell an einen x-beliebigen Roman. Ich hatte sogar das Gefühl, dass dem Treiben im letzten Drittel etwas die Puste ausging und man die vielen Stränge und Charaktere irgendwie schnell zueinander bringen musste.

Einen gewissen Unterhaltungswert konnte ich den 6 überschaubaren Episoden auf keinen Fall absprechen, doch für eine echte Empfehlung reicht das Gebotene nicht. Die Idee war gut, die Brisanz nicht von der Hand zu weißen, aber viele extrem konstruierten Momente sorgten für leichten Frust und sogar einem gewissen Fokusverlust. Man nahm sich hierdurch selbst die Schärfe und degradiert spannende Fakten zu Romangeschichten. Eine anschaubare Serie – aber eben auch nicht mehr.

6,5/10

Fotocopyright: ZDF

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