Inhalt
Schon als kleiner Junge bekam Udo von seinem Vater eingetrichtert, dass die Lindenbergs keine erfolgreichen Menschen waren und es auch niemals sein werden. Genau diese Aussage war dann letztlich auch der Ansporn für den kleinen Trommler eines Tages so richtig durchzustarten.
Nach anfänglichen Fehltritten entdeckt der junge Künstler dann endlich die deutsche Sprache für sich und präsentiert seinem Publikum verständliche Songs, die den Nerv der Zeit treffen…
Fazit
Obwohl sich keinerlei Scheiben des Künstlers in meiner Sammlung befinden, hat mich der Film nach den ersten Trailern schon irgendwo sehr gereizt. Im Grunde muss man ja nicht einmal ein Fan, sondern eher aufgeschlossen für ein interessantes Kapitel deutscher Musikgeschichte sein.
Im Gegensatz zum eher dürftigen Udo Jürgens Vertreter („Ich war noch niemals in New York), begibt man sich hier nicht auf die Pfade eines Musicals, sondern erzählt seine Handlung recht biografisch und schiebt dennoch genügend Songs passend ins Geschehen hinein.
In erster Linie jedoch, lebt der Film von seinen grandiosen Darstellern. Selten zuvor hat ein Akteur seiner realen Figur so ähnlich gesehen und so ergreifend gespielt. Jan Bülow lebte seine Rolle und auch der Rest vom Cast gab keinerlei Grund zur Beanstandung. Sei es nun sein Vater oder die mehr oder weniger bekannten Musiker seiner Begleitband – hier schien jeder Spaß an der Arbeit gehabt zu haben und das merkt man in jeder Sekunde. Ein Auftritt des echten Künstlers rundet zum Finale den guten Eindruck ab.
Der Streifen gibt sich jederzeit sehr unterhaltsam und kurzweilig. Die Mischung aus Dramatik, ruhigeren Momenten und Musik ist ausgewogen und lässt keinen Part zu stark in den Vordergrund rücken. Alles harmoniert sehr gut miteinander und sorgt für ein rundes Erlebnis ohne Längen. Bei knapp über zwei Stunden immerhin eine beachtliche Leistung und nicht unbedingt selbstverständlich.
Erzählt wird die Handlung über Rückblenden, die manchmal leicht durcheinander in den Zeiten hin und her sprangen. Da die einzelnen Epochen allerdings einen hohen Wiedererkennungswert hatte, fiel die Orientierung nicht allzu schwer.
Man muss nicht Fans der Musik oder des Machers an sich sein – muss aber eingestehen, dass „Lindenberg!“ ein extrem launiger Titel mit hervorragenden Darstellern ist. Mir hat der Einblick in Udos Leben jedenfalls sehr gut gefallen und ich könnte mir eine erneute Sichtung durchaus vorstellen. Fans des Künstlers rechnen wahrscheinlich noch ein Pünktchen dazu, alle Anderen erhalten auch ohne Bonus ein tolles Werk!
8/10
Fotocopyright: DCM (Vertrieb LEONINE)
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