Inhalt

Nach seiner Degradierung fristet Orin Boyd sein Dasein als einfacher Straßenpolizist mit eher langweiligen Alltag. Seine Spürnase hat ihn allerdings noch nie im Stich gelassen und bereits nach kurzer Zeit auf der Straße platzt er in das Geschäft eines mächtigen Drogendealers hinein…

Fazit

Ich gebe zu, dass meine Besprechungen in letzter Zeit etwas Steven Seagal-lastig geworden sind – was dem Kauf eines großen Blu-Ray Paketes auf dem Flohmarkt zu verdanken ist. Mit „Exit Wounds“ war am gestrigen Abend einer der – meiner Meinung nach – letzten großen Werke am Altmeister an der Reihe, noch bevor er endgültig in den Videothekenmarkt abdriftete.

Es klingt wieder etwas klischeehaft, aber in gewisser Weise ist der Titel wieder ein Kind seiner Zeit. Outfits, Charaktere und der Humor sprechen klar für sein Erscheinungsjahr (2001) und würden auch noch prima in die 90iger hinein passen. Das sorgt für ein charmantes Flair, welches die handwerklich gut gemachte Action noch einmal deutlich unterstreicht.

Auch hier setzt man auf klassische Inszenierung, statt dem großartigen Gebrauch von Computern – was zu dieser Zeit schon recht aktuell gewesen wäre. Der Genrefan fühlt sich sofort wohl – was nicht nur an einem Seagal liegt, der sich optisch kaum verändert hat und immerhin noch ziemlich fit daher kommt. Vieles erinnert an seine großen Werke und zeigt zudem deutliche Parallelen zu „Romeo must die“ oder „Born 2 Die“, welche ebenfalls vom selben Regisseur (Andrzej Bartkowiak) stammen.

Die Geschichte ist ebenfalls ein Kind seiner Zeit und integriert auf zaghafte Weise die Möglichkeiten des neuartigen Internets. Abgesehen davon geht es eher konservativ, actionreich und wenig Innovativ zur Sache. Alles läuft nach bewährtem Muster und ist dabei wenigstens überwiegend sehr kurzweilig gemacht. Es gibt richtig viele Schusswechsel und die flachen, zuweilen dämlichen Dialoge dazwischen sind rein zum Durchatmen.

Technisch und vor allem Actionmäßig superb in Szene gesetzt, inhaltlich schwach und stellenweise etwas naiv. „Exit Wounds“ war einer der letzten richtig großen Seagal-Filme und erfüllt seine Auftrag als krachende Unterhaltung mit hohem Spaßfaktor mit Bravur. Genrefreunde bekommen einen richtig guten Vertreter und stören sich dabei nicht an sichtbaren Ungereimtheiten. Für mich jedenfalls eine kurzweilige Angelegenheit, die schnell vergessen ist – aber immer mal wieder im Player landet.

7/10

Fotocopyright: Warner Bros (Universal Pictures)