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Zwei Brüder stehen jeder auf seine Art vor dem finanziellen Ruin. Abhilfe soll ausgerechnet ein Überfall auf den Laden der eigenen Eltern bringen, doch bei dem Coup läuft Einiges schief und das Drama ist perfekt…

Fazit

Auf den ersten Blick wirkt „Tödliche Entscheidung“ wie ein klassischer Heist-Movie, doch bereits aus der kurzen Inhaltsangabe lässt sich eine grundsätzlich andere Richtung ableiten.

Der Überfall an sich spielt nur eine kleine Rolle, seine Konsequenzen schlagen dafür umso größere Wellen. Regisseur Sidney Lumet schuf hier ein waschechtes Familiendrama, welches an Dramaturgie kaum zu überbieten ist und dabei jederzeit kleinlaut auf dem Teppich bleibt.

Dank seiner hervorragenden Hauptdarsteller geht das Geschehen umso mehr ans Herz. Man kann sich trotz großer Klüfte gut in die Figuren hineinversetzen und an ihren Gesichtern den Schmerz hautnah spüren. Die Wendungen der Handlung sind obendrein absolut nachvollziehbar und im Grunde nur konsequent. Man kann den Entscheidungen folgen und nickt diese ohne Aufregung ab.

Die realistische Gangart bringt allerdings das Problem einer ruhigen, gar langatmigen Erzählweise – was leider etwas auf den Magen schlägt. Zwar bleibt das Szenario jederzeit spannend, aber manchmal hätte etwas Straffung nicht geschadet. Mit dem richtigen Timing hätte man nichts am Setting beschädigt und mehr Kurzweil einbringen können.

Ethan Hawke war selten besser und sein Filmbruder Philip Seymour Hoffman brilliert mit seinem Auftritt. Allein für die beiden Akteure hätte der Titel schon fast eine Höchstwertung verdient, doch sein gemächlicher Verlauf kann mir einfach nicht mehr an Punkten abringen. Sicherlich war das Gebotene jederzeit unheilvoll spannend und durch seine nicht gänzlich chronologische Inszenierung recht ungewöhnlich, doch etwas mehr Schwung hätte nicht geschadet.

7/10

Fotocopyright: Koch Media GmbH