Inhalt

Ihr Kampf gegen die Apartheit wird den beiden jungen Männern Tim Jenkin und Stephen Lee zum Verhängnis. Sie landen im rauen Gefängnis von Pretoria und haben lange Haftstrafen vor sich. Schlau wie sie allerdings sind, planen die begabten Köpfe alsbald eine Flucht und suchen sich hierfür weitere Helfer…

Fazit

Das zu Grunde liegen einer wahren Geschichte verleiht auch diesem Titel eine besondere Betrachtungsweise und eine neue Dimension in Sachen Spannungsaufbau. Dank seiner hervorragenden Darsteller lädt das Geschehen schnell zum Abtauchen ein und hält bis zum bitteren Ende bei der Stange. Ist der Zuschauer anfänglich nur schnöder Beiwohner bei der Gerichtsverhandlung, so steigt das Mitfiebern spätestens bei deren Ankunft im Gefängnis

Eigentlich sind Knastfilme nichts Neues und unzählige gelungene Adaptionen der Thematik sprechen für sich. Seine Daseinsberechtigung neben Klassikern wie „Papillon“ oder „Flucht von Alcatraz“ ist nicht nur durch einen erstklassigen Daniel Radclife, sondern durch seine ungewöhnlichen Elemente gewährleistet. Ich möchte allerdings nicht allzu viel verraten, aber hier wird nicht gebuddelt oder Mauern eingerissen – sondern Türen auf andere Art geöffnet.

Optisch und Akustisch gibt es normale Hausmannskost – was in diesem Falle absolut passend zum Szenario erscheint. Keine schnellen Schnitte, kein treibender Soundtrack, sondern eine nüchterne Präsentation, welche die allgemeine Authentizität der Sache nur weiter unterstreicht. Auch sind die Figuren allesamt aus dem Leben gegriffen und keine auffälligen Persönlichkeiten, die irgendwie unsanft aus dem Treiben herausstechen.

Ich weiß, dass Viele mit Radclife noch den kleinen Zauberschüler aus Hogwarts assoziieren. Für mich hat er mittlerweile schon so viel anderweitigen Einsatz geleistet, um seinen Ruf als echte Schauspielgröße weiter zu stärken und „Flucht auf Pretoria“ ist ein weiterer Meilenstein seiner Kariere. Der Titel erzählt eine tragische Geschichte auf spannende Weise und hält mit einfachen Mitteln durchwegs bei Laune. Seine unaufgeregte Machart ist hierbei absolut zuträglich und macht das Geschehen viel greifbarer als bei manchem Konkurrenten. Unterm Strich ein sehenswertes Ereignis mit Tiefgang und Kurzweil.

7,5/10

Fotocopyright: Koch Media GmbH