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Pater Amorth ist Exorzist im Auftrag der Kirche und geht seinen Dingen stets gewissenhaft und mit viel Hingabe nach. Als er eines Tages jedoch mit der Besessenheit eines kleinen Jungen konfrontiert wird, hegt er Zweifel in seinem bisherigen Schaffen. Er scheint einer Verschwörung auf die Spur zu kommen, die seinen Arbeitgeber in ein schlechtes Licht rückt…

Fazit

Es ist schon ein wenig traurig, aber allein die Beteiligung von Russell Crowe ist mittlerweile keine Garantie mehr für einen guten Film. Seit einigen Jahren liefert er zwar immer mal wieder nette kleinere Beiträge (u.A. „Unhinged“) ab, doch seine große Zeit scheint leider vorbei zu sein. Er glänzt durchaus in Nebenrollen („Greatest Bear Run“, „Thor 4“), fällt aber ansonsten eher mit Gewichtszunahme, denn erinnerungswürdigen Titeln auf. Wie dem aber auch sei, ich sehe ihn sehr gerne und bin guter Dinge an diese Sichtung gegangen.

Grundsätzlich war „The Pope’s Exorcist“ kein so schlechter Film und dank solider Inszenierung im Vergleich zu eher günstig produziert wirkenden Mitstreitern recht ansprechend gemacht. Leider muss man jedoch kompatibel mit der Thematik sein – denn sonst kann es schnell langweilig werden und das „Sog-Gefühl “ vermag sich einfach nicht einzustellen.

Für mich jedenfalls war der Streifen nur ein weiterer „Exorzist-Aufguss“ und bot abgesehen von seiner soliden Technik und auffälliger Hauptfigur wenig Eigenständigkeit oder frische Ideen. Man hat alles irgendwo schon einmal gesehen und dank einiger enorm langatmiger Momente wird dieser Eindruck nicht übermäßig positiv aufgewertet. Meist plätschert das Treiben vor sich hin und setzt nur selten kleinere Akzente.

Im Anbetracht der Inhaltsangabe hätte man auch von einigen durchaus kritischen Untertönen ausgehen können, doch die Chance hat man ebenfalls vertan. Selbst ein ebenfalls eher oberflächlicher „Stigmata“ hat hier mehr Tiefgründigkeit und schlaue Aussagen als dieser Film hier. Man blieb zahm, wagte wenig und setzte dann eher auf zu abgedrehte Elemente, als um Glaubwürdigkeit zu buhlen. Möglicherweise wahre Grundlagen hin oder her.

Crowe macht seine Sache solide, doch stellenweise irgendwie auch lieblos. Er spult sein Standardprogramm herunter und wirkt eigentlich immer ein wenig deplatziert. Man kennt den wuchtigen Hünen aus coolen Actionstreifen und nun vermag ihm das Outfit des Paters irgendwie nicht so recht zu passen. Man weiß nicht, ob der nur das Geld gebraucht hat oder wirklich Interesse an der Sache hatte – echte Spielfreude schaut anders aus.

Abgesehen vom ersten, „echten“ Exorzisten konnten mich nur wenige Genrebeiträge begeistern und „The Pope’s Exorcist“ gehört ebenfalls nicht dazu. Hier tragen schöne Bilder und ein namhafter Hauptdarsteller leider nicht zu einem gelungenen Sehspaß bei und über weite Teile ging es – für mich – einfach nur langweilig und austauschbar zur Sache. Wer solche Titel liebt, wagt selbstredend einen Blick, der Rest kann selbst als beinharter Fan des Australiers verzichten und auf bessere Ergebnisse hoffen.

5/10

Fotocopyright: Sony Pictures Entertainment (PLAION PICTURES)