Inhalt

Dr. Miranda Grey erwacht ohne Erinnerung in der eigenen Psychiatrie. Auf der Frage warum sie hier nun als Patientin behandelt würde, wird ihr der Mord am eigenen Manne zur Last gelegt. Miranda kann die Welt nicht mehr verstehen und versucht den Tathergang zu rekonstruieren…

Fazit

Genau wie beim zuletzt besprochenen „Green Room“ handelt es sich bei „Gothika“ um einen Film, den ich am vergangenen Wochenende nicht zum ersten Mal gesehen habe. Im Gegensatz zu diesem, habe ich jedoch den Plot bzw. die Auflösung über die Jahre schon total vergessen – und konnte mir nun wieder vorstellen, warum dies der Fall war.

Ich weiß nicht warum, aber irgendwie bleibt „Gothika“ trotz guter Ansätze und hervorragender Besetzung nur ein überdurchschnittlicher Thriller. Die Grundidee ist zwar nicht schlecht und die professionelle Inszenierung über jeden Zweifel erhaben, doch der Funke springt nicht immer vollends über.

Der Verlauf ist überwiegend spannend und relativ frei von Längen, doch es ist wahrscheinlich die krude Auflösung, die am Ende Sympathien kostet. Ich möchte hier natürlich nichts verraten – aber ab einem gewissen Punkt scheint die arg konstruierte Handlung durchschaut und der verantwortliche Bösewicht handelt vollkommen hirnrissig. Jetzt mag man mit seinem kaputten Wesen argumentieren, aber irgendwie wirkte der Schluss wie ein Trauspiel, dass man irgendwie abschließen wollte und gute Ideen ein wenig im Kein erstickte.

Im Gegensatz zu einigen Konkurrenten erklärt der Streifen auch nicht wirklich, warum seine Hauptfigur den Kontakt zu übernatürlichen Kräften erlangt hat und stellt ihre Mission einfach mal als gegeben dahin. Halle Berry macht da ihre Sache zwar recht gut, kommt aber gegen manche Handlungslöcher einfach nicht an.

„Gothika“ hat eigentlich alles, was ein toller Film braucht und dennoch bleibt mein Eindruck gespalten. Die stimmige Aufmachung wird besonders durch das krude Finale etwas geschwächt und irgendwie könnte es stellenweise einen Ticken kurzweiliger zugehen. Für mich wahrlich kein schlechter, aber letztlich auch kein richtig guter Genrevertreter.

6/10

Fotocopyright: Sony Pictures Home Entertainment