Inhalt

Um die Asche ihres verstorbenen Bruder in angemessener Umgebung zu verstreuen, macht sich eine junge Dame auf einen Tripp durchs halbe Land. Da Geld Mangelware ist, setzt sie beim Flug über ein großflächiges Sumpfgebiet leider auf die falsche Reisegruppe, die alsbald mit einer Bruchlandung und ohne Flugschreiber im Nirgendwo landet. Als wäre dies nicht schlimm genug, treiben sich dort aggressive Alligatoren herum…

Fazit

Bei der Handlung erfand „The Bayou“ das Rad nicht neu und auch beim Rest wird eher konservative, leidliche Unterhaltung geboten. Nach einem launigen und durchaus vielversprechenden Auftakt plätscherte das Geschehen über weite Teile vor sich hin und kam dann nie mehr so recht in Fahrt. Irgendwann (und nach langer Durststrecke) tauchten dann irgendwann auch mal die auf dem Cover prominent platzierten Alligatoren auf, doch so richtig munter wurde es trotz nunmehr etwas visueller Panik leider nicht.

Obwohl der Streifen eine recht hochwertige Optik besaß, gab es stets einen faden Beigeschmack. Die geleckten Bilder wirkten teilweise schon wie eine Produktion für eine Streaming-Plattform – die heute mit der passenden Hardware und fähigen Leuten gar nicht mal so billig rüber kommen. Dem entsprachen dann aber auch die Effekte, die nicht auf ganzer Linie überzeugen konnte. Die boshaften Viecher tauchten nicht nur vergleichsweise spät auf, sondern bekamen auch wenig Bühne spendiert. Da sahen sie zwar nicht ganz so schlecht aus, mehr Leinwand-Präsenz wäre trotzdem schön gewesen.

Der Cast bestand aus unbekannten Gesichtern, was sicherlich anfangs für leichte Enttäuschung sorgte, dann aber schnell in den Hintergrund gerückt ist. Die überwiegend jungen Darsteller haben ihre Sache im gegeben Rahmen äußerst solide erledigt und gab keinen echten Grund zur Klage – irgendwie hatte man das Geschehen schon recht früh abgehakt und keine Überraschungen mehr erwartet. Selbst deren Synchronisation ging voll in Ordnung – vielleicht weil ich auch hier wesentlich Schlimmeres erwartet hatte.

Die Zeit von „Creature-Filmen“ ist scheinbar noch nicht vorbei und aufgeputschte Alligatoren noch immer (oder wieder) ein Thema. Während Technik und Darsteller in Ordnung gingen, war mir der Rest zu unspektakulär, austauschbar und leider auch ein bisschen langweilig. Ich hatte meine Mühe aufmerksam zu bleiben und hätte den drögen Mittelteil am liebsten übersprungen – um dann beim Finale wenigstens ein bisschen nette (aber auch keineswegs überragende) Action zu erleben. Unterm Strich wahrlich kein hervorstechender Genrebeitrag.

Fotocopyright: LEONINE