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Nach seinem Rauswurf aus dem Elternhaus, zieht es den homosexuelle Danny vom ruhigen Land ins laute New York. Hier findet er schnell Anschluss und ist schier überwältigt vom Lebensstil seiner neuen Freunde. Immerhin schreiben wir das Jahr 1969 und sich offen zu seiner sexuellen Identität zu bekennen gestaltet mitunter etwas schwierig…

Fazit

Ich gebe offen zu, dass mich der Film aufgrund seiner Thematik nicht unbedingt gereizt hat und bis dato auf dem „Pile of Shame“ verweilte. Da ich aktuell aber mit dem erneuten Sichten alter Emmerich Klassiker (u.A. „Godzilla“) beschäftigt bin, wollte ich „Stonewall“ nun aber eine faire Chance einräumen und war am Ende doch ziemlich angetan.

Erneut packt der berühmte „Emmerich-Charme“, der auch dieses Werk durch seinen eigenen Look und einer unbeschwerten Erzählweise äußerst sehenswert macht. Der Regisseur hat ein hervorragendes Auge für Details und vor allem vom bildgewaltige Auferwecken vergangener Tage. Mit warmen Farben und vielen kleinen Ausstattungsmerkmalen lebt das Jahr 1969 prächtig auf – und schon mit dem Intro werden uns die Probleme aus dieser Zeit klar bewusst gemacht.

Aus aktueller Sicht wirken die damaligen Gesetze und Vorschriften für die heutige Generation kaum mehr greifbar, doch zeigt „Stonewall“ gut verständlich auf, wie die damalige Gesellschaft dachte und wie sehr es insbesondere unsere Hauptfigur belastete. Seine Gefühle und Emotionen kommen dabei schauspielerisch so gut rüber, dass man sich ordentlich in seine Lage – und die seiner verrückten Freunde – hineindenken konnte.

Das durchaus wichtige Thema wurde kurzweilig und charmant umgesetzt. Es ging stets gut voran und Langweile hatte eigentlich keine Chance. Auf gewisse Weise war das Geschehen sogar unerwartet spannend und schnell blieb man gepackter am Ball, als man zunächst gedacht hätte. Ich kannte vom Namen zwar den „Christopher Street Day“, nicht aber seine tatsächlichen Hintergründe.

Ohne den Namen Roland Emmerich wäre ich wahrscheinlich nie mit dem Film in Berührung gekommen und hätte eine durchaus unterhaltsame Aufarbeitung dramatischer Ereignisse verpasst. Kritiker mögen dem Film wohl seine leichtgängige und zuweilen seifenopernhafte Inszenierung vorwerfen, doch wahrscheinlich bereitete mir grade diese Herangehensweise ordentlich Laune. Lasst euch also nicht von der Thematik abschrecken und wagt als Filmfreund einfach mal einen Blick auf „Stonewall“ – allein um etwas mitreden zu können.

7/10

Fotocopyright: Stonewall