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Joseph Tuner ist Analytiker beim Nachrichtendienst der CIA und war eigentlich nur eine Kleinigkeit zum Essen einkaufen. Als er wieder zurück zu seiner verdeckten Dienstelle kommt, findet er nur noch die Leichen seiner Kollegen vor. Sofort meldet er den Vorfall bei der Zentrale, doch diese rät dem unbeholfenen Agenten nur zum Abtauchen und dem Meiden sämtlicher Kontakte. Jospeh ist für eine solche Lage überhaupt nicht ausgebildet und versucht bestmöglich einen kühlen Kopf zu bewahren…

Fazit

„Die drei Tage des Condor“ ist ein klassischer Agentenfilm, der aufgrund seines Alters mit typischen Stärken und Schwächen daher kommt und sicherlich nicht Jedermanns Sache ist.

Der Film bricht mit seiner ruhigeren, teils äußerst dialoglastigen Art mit heutigen Sehgewohnheiten. Nicht nur Ausstattung, Kleidung und eingesetzte Technologie erinnern an die 70iger, sondern auch die audiovisuelle Umsetzung, gepaart mit einem altmodischen Gefühl für Timing.

Alles fühlt sich recht behäbig und träge an. Viele Einstellungen lassen sich lange Zeit und Konversationen erfordern Aufmerksamkeit. Die Handlung an sich ist gar nicht mal so komplex, doch eine fast schon besinnliche Erzählweise dehnen sie ein wenig aus. Das mag nicht unbedingt schlecht sein, wirkt aber ungewohnt entschleunigend und damit fast schon wieder anstrengend.

Hoch anrechnen möchte ich allerdings die Grundaussage, die sich aus dem Treiben erst relativ spät herauskristallisiert. Man wirft einen kritischen Blick auf Geheimdienste und deren allgemeine Einflüsse. Ich glaube hier ist der Film nach wie vor sehr aktuell und verfehlt nicht seine Wirkung. Er war nicht unbedingt seiner Zeit voraus, doch ist die Thematik noch immer greifbar und brisant.

Robert Redfort macht seine Sache erwartungsgemäß toll und gibt keinen Grund zur Klage. Man konnte sich gut in seine Lage hineinversetzte und seine Überforderung in vielen Momenten absolut nachvollziehen. Ich verbinde den Schauspieler einfach mit derartigen Rollen und werde ihn als Agent wohl ewig in Erinnerung behalten. Seine ganze Haltung und sein Look passt wie die Faust aufs Auge und seine heute noch immer aktuelle Präsenz spricht für seine Qualitäten.

Damals habe ich mir blind die HD-DVD gekauft und am gestrigen Abend wusste ich, warum ich einen Großteil des Streifens über die Jahre schlichtweg vergessen habe. „Die drei Tage des Condor“ ist wahrlich kein schlechter Film, jedoch für meinen Geschmack zu sehr aus der Zeit gefallen und stellenweise leider ein bisschen langweilig. Ich vermag Klassiker durchaus zu schätzen, aber irgendwie werde ich bei diesem Titel trotz aller Bemühungen nicht so richtig gefesselt. Vielen positiven Kritiken entnehme ich jedoch, dass er vielen Kritikern dennoch sehr gut gefällt – also macht euch bei Bedarf ein eigenes Bild.

6,5/10

Fotocopyright: STUDIOCANAL