Inhalt

Es sah aus, als hätte Steffi noch das ganze Leben noch vor sich. Die Schule beendet, einen netten Freund an der Seite und eine Ausbildung bei der Polizei in greifbarer Nähe. Plötzlich erhält sie eine Schockdiagnose und sagt selbst der lange entgegen gefieberten Abschlussfahrt nach Frankreich ab. Nach einem kurzen Resignieren bricht sie jedoch von zu Hause aus und macht sich auf den Weg nach Paris…

Fazit

Obwohl als lockere Angelegenheit verpackt, behandelt „Gott, du kannst ein Arsch sein!“ ein ernstes und sehr trauriges Thema – was er jedoch nicht bis zum bitteren Ende behandelt und lediglich eine halbwegs launige Vorstufe auserzählt.

Der Verlauf ist größtenteils in Ordnung. Nicht immer mega unterhaltsam, aber gut wegschaubar und nicht sonderlich langweilig. Der Humor bewegt sich dabei auf einem gewissen Niveau und geht nicht allzu oft unter die Gürtellinie – wie man es vielleicht bei einem Schweigerfilm eventuell hätte erwarten können.

Man behandelt das sensible Geschehen weitestgehend respektvoll, obwohl ab einem gewissen Punkt eher die Komödie, denn das Drama im Vordergrund steht und diese Richtung auch bis zum Abspann beibehalten wird. Die Krankheit wird zwar noch einmal kurz erwähnt, aber der Road-Trip und die seichte Unterhaltung werden dann klarer in den Fokus gerückt – und der Stimmung beim Publikum kommt dies wohl zu Gute. Man gab sich nicht zu deprimierend, andererseits aber auch nicht so richtig Hoffnung versprühend.

Till Schweiger habe ich die Rolle als Pfarrer zwar nicht so recht abgekauft, aber immerhin machte der sympathische Cast seine Sache gut und ein paar ungewöhnliche Gastauftritte (Benno Führmann, Jürgen Vogel) sorgten für kleinere Schmunzler. Die Chemie zwischen den beiden Hauptfiguren hat soweit gepasst und Niemand fiel hier irgendwie aus dem Rahmen. Alles fühlte sich grundsätzlich wie bei einem deutschen Fernsehfilm an – und nicht ganz wie ein Oscar verdächtiges Werk, dass vielleicht etwas mehr Dramaturgie von seinen Akteuren abforderte.

Die eher lockere Umsetzung ist Fluch und Segen zugleich. Dem launigen Filmabend kommt diese Variation wohl zu Gute, die schlimmen Aspekte rutschten jedoch ziemlich ins Abseits. Wer sich dessen bewusst ist, darf gerne mal reinschauen – alle Anderen bleiben vielleicht lieber beim Roman, der ja äußerst gelungen sein soll. Ansonsten bleibt ein netter Titel, der sich gut in die deutschen Produktion der letzten Jahre einreiht.

6/10

Fotocopyright: LEONINE