Inhalt

Der Mord an zwei ranghohen Staatsanwälten sorgt für Rätsel. Die angehende Jura-Studentin Darby verfasst über ihre Theorien hierzu ein prekäres Dokument, welches für einen Anschlag in ihrer direkten Umgebung sorgt. Sie taucht unter und versucht herauszufinden, wem sie überhaupt noch trauen kann…

Fazit

„Die Akte“ gehört neben „Die Firma“ oder „Der Regenmacher“ sicherlich zu den bekannteren Roman-Adaptionen von John Grisham, der sich mit seinen Geschichten hauptsächlich beim komplexem Thema Justiz bedient. Ich sehe solche Streifen eigentlich ganz gerne, doch am vergangenen Wochenende blieb etwas Beigeschmack zurück.

Die letzte Sichtung lag Jahre zurück und entsprechend vergessen ein Großteil der Handlung. Die „Neuentdeckung“ konnte mich allerdings nicht über den eher behäbigen und gar nicht mal so spannenden Story überzeugen und so fällt auch das Empfehlen einigermaßen schwierig. Hartgesottene Thrillerfans erhalten zwar einen dichtes, aber auch stellenweise recht langatmiges Epos, bei dem die Aufmerksamkeit teils auf eine harte Probe gestellt wird.

Bei einer Laufzeit von strammen 2,5 Stunden gab es immer wieder mäßig unterhaltsame Passagen. Die Rahmenhandlung an sich mag gewissenhaft recherchiert worden sein und gewissenhafte Untertöne aufweisen, bei der Umsetzungen fielen einige Ideen jedoch den schwankenden Interesse zum Opfer. So brach die Spannungskurve immer mal wieder ein und verhagelte eine deutlich höhere Bewertung. Dabei berücksichtige ich noch nicht einmal den etwas altbackenen Look, der definitiv ein Kind seiner Zeit ist und keine gesonderte Kritik nötig wäre.

Die Darsteller machen ihre Sache allesamt solide, aber trotz eigentlich guter Performance konnten mich weder Roberts, noch Washington zu hundertprozentig abholen. Man konnte sich gut in deren Lage hineindenken, deren Spiel mochte aber nicht vollends überzeugen. Entweder reagierten sie zu drastisch oder einfach zu kalt auf bestimme Situationen. Irgendwie wollte der Funken bei mir nicht überspringen, obgleich ich unsere Hauptakteure sonst für erstklassige Künstler halte.

„Die Akte“ ist ein typischer Grisham, der im Grunde recht interessant, aber auch mit einigen Längen daher kommt. Er war grundsätzlich ansprechend inszeniert, nahm sich aber gelegentlich einen Ticken zu viel Zeit für seine Erzählung. Viele Ansätze waren in Ordnung und vor allem sauber ausgearbeitet, doch im Gesamtbild irgendwie nicht rund genug zu Ende gebracht.

6/10

Fotocopyright: Warner Bros (Universal Pictures)