Inhalt

Auf den ersten Blick scheint Mike ein richtiger Looser und Kleinkrimineller zu sein – der neben dem Kiffen und Zeichnen aber immerhin seiner halbwegs geregelten Arbeit in einer Tankstelle nachgeht. Eines Tages jedoch wird ein Trigger in ihm aktiviert, der auf ein gänzliches anderes Vorleben schließen lässt und sogar ihn völlig verwundert…

Fazit

Gestern Abend wurde mir klar, warum ich diesen Streifen nach seiner damaligen Sichtung zu Blu-Ray-Release nahezu vollständig aus meinem Gedächtnis gestrichen habe. Die Macher haben sich hier an einer wilden Mischung versucht, die in keinem Bereich so richtig überzeugen konnte und durchwegs zum Fremdschämen animierte.

Positiv möchte ich zunächst die soliden Leistungen der Akteure und ein paar schönen und teils äußerst blutig choreografierte Actionszenen hervorheben. Stewart und Eisenberg gaben ein nettes Paar ab und machten zu Beginn wirklich List auf Mehr – doch beim traurigen Rest haperte es dann qualitativ gewaltig und Kopfschütteln gehörte zum Standardprogramm beim Zuschauer.

Über die schwache Story hätte ich bei einem brauchbaren Unterhaltungswert noch hinwegschauen können, aber nicht einmal dieser Punkt war gegeben. Das anfänglich nette Geschehen plätscherte trotz erster Krawallszenen irgendwann vor sich hin, wühlte ständig fragen auf und schoss bei vielen Ideen unschön über das Ziel hinaus.

Statt seine Handlung zu ergründen und den Figuren einen Hauch von Kontur zu verleihen, verrannte man sich in immer ausgefallenere Action und versuchte von seinem mageren Inhalt abzulenken. Man gab uns keine sinnvolle Botschaft, keine halbwegs verkraftbare Begründung für den Quatsch und ließ uns nach hektischen Bildern einfach enttäuscht zurück. Was bei anderen Mitstreitern in ähnlicher Manier sogar halbwegs funktioniert, war hier ein totaler Fehlschlag und eine Vergeudung seiner überaus bekannten Stars.

Stellenweise erinnerte mich das wilde Treiben an „Smokin Aces“, der ebenfalls mit verrückten Charaktere aufwartete und brachiale Gefechte mit derben Humor in den Fokus rückte. Bei „American Ultra“ jedoch mag diese gar nicht mal schlechte Grundidee gar nicht zünden. Hier war alles zu weit drüber, arg zusammenhangslos und völlig ohne Konzept in den Raum geworfen. Nichts gegen sinnfreie Unterhaltung mit hohen Schauwerten – aber hier war ich trotz deftiger Momente meilenweit von guter Laune entfernt. Einer der größten Flops der letzten Zeit, trotz gratis Beigabe zum Prime-Abo…

3,5/10

Fotocopyright: Leonine