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Eine kleine griechische Insel im Zweiten Weltkrieg. Italienische Besatzer machen sich in der Hauptstadt breit und versuchen sich so gut wie möglich mit der Bevölkerung zu arrangieren. Der charismatische General Corelli freundet sich dabei recht schnell mit der Tochter des einheimischen Arztes an…

Fazit

Besonders an seinen Hauptfiguren ist ersichtlich, dass der Titel nunmehr 20 Jahre auf dem Buckel hat und die Zeit nicht spurlos an den Stars vorbeigegangen ist. Wo ein Cage mittlerweile für meist nicht mehr ganz so hochwertige Produktionen steht, konnte man hier seinerzeit noch von einem waschechten Blockbuster ausgehen – und stand am Ende trotzdem mit gemischten Gefühlen da.

„Corellis Mandoline“ ist an für sich ein recht launiger Film. Die malerische Kulisse und die zarte Romanze lassen die dramatischen Hintergründe eine Zeitlang vergessen und der Unterhaltungswert ist gegeben. Leider macht der Titel schauspielerisch unverhofft wenig her und die Bemühungen von Cruz und Cage luden sogar hin und wieder zum Fremdschämen ein.

Obwohl das Werk auf einem Bestseller-Roman basiert, wirkt die Liebelei nicht glaubhaft konstruiert. Vielleicht lag es aber auch an den Darstellern, die es von ihrer Gestik stets ein wenig übertrieben und die Chemie irgendwie so gar nicht gepasst hat. Selbst ein Christian Bale blieb hier weit hinter seinen gewohnten Leistungen zurück, verkörperte eine fast schon peinliche Nebenfigur.

Alles wirkt bei genauerem Hinschauen unausgegoren, bemüht und nicht richtig rund. Die reale Greul kam nie so recht an den Mann und besonders das Finale wirkte in diesem Kontext sowieso viel zu weich gespült. Sicherlich sollten die positiven Gefühle im Vordergrund stehen, doch im Anbetracht der hier verübten Verbrechen war die Prämisse sowieso nur bedingt geschickt gewählt.

Immerhin optisch hatte der Streifen Einiges auf dem Kasten, gefiel mit hübschen Landschaftsaufnahmen, warmen Farben und verbreitete leichtes Urlaubsfeeling. Der Soundtrack war zuweilen sicherlich Geschmackssache, wurde aber gut zum Setting gewählt und gab keinen Grund zur Klage.

Streng gesagt ist „Corellis Mandoline“ leider kein guter Film und seine Darsteller wurden zurecht mit goldenen Himbeeren nominiert. Erstaunlicherweise fühlte ich mich über seine knappen zwei Stunden dennoch passabel unterhalten und hielt die investierte Zeit nicht für vollkommen verschwendet. Man konnte sich trotz aller Macken zurücklehnen und inmitten allen Kopfschüttelns das Gebotene irgendwo halbwegs genießen.

6/10

Fotocopyright: Pandastorm Pictures GmbH