Inhalt:

Der Sohn eines inhaftierten Drogenbosses wird von der Konkurrenz entführt. Dessen rechte Hand rekrutiert den Söldner Tyler Rake, der selbst ein halbes Frack ist. Tyler findet den Jungen verhältnismäßig schnell, muss dann jedoch feststellen, welches Spiel hier gespielt wird…

Fazit:

Mit diesem Werk kann man so durchaus einige Probleme haben. Was Netflix uns hier unter dem Deckmantel eines puren Actionfilms verkauft, beinhaltet ein paar provokante Szenen – die man so nicht nötig gehabt hätte. So wird eindeutige Gewalt gegen Kinder gezeigt und für die eigentlich Handlung hätte man drauf verzichten können.

Sowieso ist die Story ein kleiner Totalausfall, der für Actionfreunde weder Neuigkeiten und überraschende Wendungen liefert. In den ersten Minuten ist abzusehen, wie sich die Geschichte entfalten wird und bis zum mäßigen Ende gab es keine Abweichungen. Alles läuft nach bewährtem Muster ab, versucht erst gar nicht dem Genre eigene Stempel aufzudrücken.

Die Leistung von Chris Hemsworth war im gegebenen Rahmen immerhin recht ordentlich. Er hat vergleichweise wenig Text und steht oftmals im Kugelhagel. Dieser ist nett inszeniert und schön blutig. Wo andere Titel lange Meuchelszenen zelebrieren, haut Tyler seine Gegner schnell zu Boden und macht kurzen Prozess. Das schaut eigentlich immer zufriedenstellend aus und wirkt hochwertig. Die Kameraarbeit ist klasse und viele Szenen erscheinen wie an einem Stück abgedreht. In diesem Moment keim so etwas wie Spaß auf und lässt andere Patzer in den Hintergrund drängen.

Eine abschließende Notenvergabe für „Extraction“ ist schwierig. Einige Elemente sind sicherlich echte“Showstopper“, doch klare Stärken sind auch nicht von der Hand zu weisen. Ich versuche das Werk als simples Actionevent zu sehen und damit funktioniert es trotz kleinerer Längen im Prinzip ganz gut. Die Altersfreigabe (FSK 18) ist hier trotz weniger expliziter Blutlachen aufgrund von moralisch schwer verdaubaren Aktionen ausnahmsweise gerechtfertigt und sollte zarte Gemüter hoffentlich abschrecken. Der Titel hätte richtig geil werden können, doch leider wurde reichlich Potential verschenkt.

6,5/10

Fotocopyright: Netflix