Inhalt
Bei einem Heimaturlaub lernt Offizier Paul die bezaubernde Sängerin Hanna kennen und lieben. Obwohl sie aus völlig unterschiedlichen Welten stammen, wollen sie es miteinander versuchen. Leider verwehrt ihnen der Krieg eine längere, gemeinsame Zeit…
Fazit
Nach “ Wunschkonzert“ ist auch der zweite, sogar noch etwas größere Erfolg „Die große Liebe“ endlich in aufpolierter HD-Qualität frei erhältlich. Zwar trägt auch dieser eine – gemessen am eigentlichen Inhalt – übertriebene FSK18-Freigabe, doch womöglich könnte man unbedarfter Zuschauer mach Details nicht korrekt einordnen. Es handelt sich um ein „Kind seiner Zeit“, welches mit etwas Abstand betrachtet und bewertet werden muss.
Im Gegensatz zu „Wunschkonzert“ hat es mir hier allerdings ein bisschen an Substanz und markanten Momenten gefehlt. Zarah Leander ist natürlich nicht nur toll anzuschauen und erst recht famos anzuhören, aber die Handlung war einfach zu seicht, austauschbar und stellenweise sogar etwas langatmig erzählt. Zieht man den ungemütlichen Hintergrund ab, bleibt eine simple Liebesgeschichte, die zielstrebig, vorhersehbar und wenig aufregend abgespult wurde.
Von Krieg und plakativer Propaganda gab es glücklicherweise wenig zu vermelden, doch die hier präsentierte heile Welt war mir einen Ticken zu drüber. Sicherlich wollte man genau diese entspannte und herzergreifende Stimmung erzeugen, aber für den waschechten Cineast war diese filmische Darbietung insgesamt zu unspannend. Klar war der Titel mangels Alternativen ein riesiger Hit, doch streng genommen hätte man seine flache Erzählweise seinerzeit schon kritisieren dürfen.
Optisch hat der Film wohl noch nie besser ausgeschaut. Zwar besaß das 4:3 Bild einige Defekte, gewaltiges Filmkorn und gelegentlich starkes Rauschen, doch der Ton war verhältnismäßig gut und alles durchaus problemlos genießbar. Ich hatte vor Jahren mit wesentlich schlechteren Abzügen Vorlieb nehmen müssen und bin mit der aktuellen Variante höchst zufrieden und möchte die besprochenen technischen Makel nicht negativ bewerten. Es geht wohl einfach nicht besser.
Die Veröffentlichung solcher Kunstwerke ist für uns informierte und aufgeklärte Filmfreunde ein wahrer Segen. Ich finde die Einblicke in die Kinohistorie immer höchst interessant, auch wenn hier der tatsächliche Inhalt leider etwas dürftig ausgefallen ist. Für die Aufbereitung und „ans Licht bringen“ ein großes Lob, auch wenn nüchtern getrachtet nur ein passabel anschaubarer Film vorgelegt wurde. Ich drücke mal ein Auge zu und gebe dennoch knappe 7 von 10 auf meiner persönlichen Skala – nicht zuletzt dank des Soundtracks, der mir beim Schreiben dieses Reviews gerade fleißig im Kopf herumschwirrt. Hoffen wir mal, dass noch mehr „Wunder geschehen“ und weitere Filme dieser Art alsbald legal in den Händlerregalen liegen.
7/10
Fotocopyright: WVG Medien GmbH
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