Inhalt
Asha lebt in einem harmonischen Königreich mit einem scheinbar gutmütigen Herrscher. Als sie diesen bei einem Vorstellungsgespräch jedoch näher kennenlernt, bröckelt die makellose Fassade und sie überdenkt ihre Meinung zu diesem Tyrannen…
Fazit
Klassische Disney-Filme sind immer eine Sache für sich. Aufgrund ihrer Gesangseinlagen empfinde ich sie meist als sehr anstrengend und das war bei neusten Erguss „Wish“ leider auch wieder der Fall. Hätte man bei einer kurzweilig erzählten Story und liebenswerten Charakteren sicherlich noch darüber hinwegsehen können, klappte es hier mit dem Ausgleich allerdings auch nicht sonderlich gut.
Als erstes stach die seltsame Optik ins Auge. Der Streifen erinnerte mit einen künstlichen, teils äußert kantigen und befremdlichen Look oft an Videospiele (beispielsweise aus der „Tales of…“-Reihe) und konnte nicht so recht überzeugen. Es gab wirklich hübsche Momente mit schönen Kulissen und sehenswerten Lichteffekten, dann wieder vergleichsweise grob texturierte und detailarme Elemente (Haare, Hintergründe), die für eine solche Produktion doch äußerst ungewöhnlich erschienen.
Die Geschichte war zumindest am Anfang noch recht interessant, verlor durch ihren schleppenden Verlauf und den Gesangsparts aber schnell an Zugkraft und plätscherte vor sich hin. Abgesehen von ein paar enorm verrückten Ideen (sprechende Tiere, etc.) war die Handlung gewohnt vorhersehbar und hielt keinerlei echte Überraschungen parat. Die vermeintliche Grundaussage ließ sich schnell herauslesen und war nicht unnötig verschachtelt oder doppeldeutig präsentiert.
Gut und Böse wurden klar getrennt und der Zuschauer wurde nicht mit doppelten Böden oder Wendungen auf falsche Fährten gelockt. Alle Figuren wurden sehr eindimensional und durchschaubar gestaltet, ließen keinen Platz für Interpretationsmöglichkeiten oder großartige Tiefe. Klar richtete man sich hier an ein jüngeres Publikum, doch meist geben solche Filme auch für ältere Betrachter ein paar verdeckte Anspielungen.
„Wish“ war ein typischer Disney mit allen Höhen und Tiefen – nur eben eine Klasse schlechter als die meisten seiner Kollegen. Hier hat mich zu wenig abgeholt und die meiste Zeit sehnte man sich dem Abspann entgegen. Es gab ein paar wenige gute Lacher und ein vergleichsweise launiges Finale, aber das war zumindest für mich viel zu wenig. Auch wenn ich nicht der größte Genrefan bin, habe ich aus den renommierten Studios schon deutlich bessere Werke zu Gesicht bekommen und kann diesen Titel in allen Belangen kaum empfehlen.
4/10
Fotocopyright: Disney