Inhalt

Der Tod eines gemeinsamen Kameraden führt die alte Einheit von Reacher wieder zusammen. Gemeinsam wollen sie dem Mordfall auf den Grund gehen und stoßen dabei auf eine Verschwörung, die bis in die oberen Reihen der Politik reicht…

Fazit

Wegen der unübersehbaren Werbung zur zweiten Staffel bin ich überhaupt erst auf die Serie aufmerksam geworden. Da mir die erste Staffel dann so gut gefiel, war ich natürlich glücklich, dass ich quasi direkt weiterschauen konnte. Leider folgte nun auf die anfängliche Begeisterung ein kleiner Dämpfer.

Jack Reacher ist nachwievor eine ziemlich coole und sympathische Figur, doch die Handlung um diese kultverdächtige Person konnte dieses mal nicht mehr so recht überzeugen. „Staffel 2“ hat alles etwas größer angelegt, den Cast aufgestockt, die Action ausufernder gestaltet – aber grade bei seinem Storytelling spürbar abgebaut.

Die eher ruhige und eigenwillige Gangart der ersten Staffel wich nun einer komplexen, zuweilen auch unnötig verschachtelten Handlung, die in erster Linie mit wilden Schauplatzwechseln für Orientierungsprobleme sorgte. Der Zuschauer wurde mit der Anzahl an Charakteren und deren ständigen hin und her fast erschlagen. Ich musste mir vor jeder Folge noch einmal die Zusammenfassung anschauen, damit ich wieder voll im Thema war – das habe ich bei Serien, die ich am Stück schaue sonst eher selten.

Der hieraus resultierende Erzählfluss war dann eher durchwachsen. Es gab kurzweilige Momente (z.B. in den toll choreografierten Actionszenen), aber auch langatmige Passagen, bei denen uns insbesondere die Bösewichte mit ausufernden Dialogen langweilten. Immerhin gaben sie dabei auch mal ein paar selbstironische Sprüche ab und auf die Integration einiger aus früheren Zeiten bekannter Gesichter wurde nicht verzichtet. Dies sorgte für Auflockerung im Chaos.

„Reacher“ macht es mir nicht leicht. Zwar schätze ich noch immer die megacoole und interessante Hauptfigur, doch irgendwie fühlt sich die zweite Staffel so grundsätzlich anders als der Erstling an. Mir hat der wortkarge Einzelgänger von Einst wesentlich besser gefallen und eine solch komplexe Aufmachung (Cast, Schauplätze) wären gar nicht nötig gewesen. Vielleicht kehrt ja eine dritte Staffel wieder etwas mehr zu den Wurzeln zurück und präsentiert uns einen spannenderen Fall in kleinerem Rahmen – gerne auch wieder bei alten Freunden in Margrave…

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