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Schlagwort: Besprechung (Seite 40 von 199)

Rebel Moon – Teil 1: Kind des Feuers

Inhalt

Um die Besatzung ihres Planeten abzuwenden, geht die junge Kriegerin Kora auf die Suche nach weiteren Mitstreitern in ihrem schier hoffnungslosen Kampf mit geballter Kraft entgegenzutreten…

Fazit

Nach all den negativen Kritiken, die bereits rund einer Woche vor Release durch das Netz geisterten, war die Vorfreude doch enorm getrübt. Eine Stellungnahme, in der Synder mit einem Director`s Cut erneut einen völlig anderen Film ankündigte, macht das Ganze dann auch nicht besser. Wie dem aber auch sei: ich habe natürlich direkt einen Blick gewagt und möchte hier ein paar Zeilen um Besten geben.

Anhand der kurzen Inhaltsangabe lässt sich schon erahnen, dass der Streifen handlungstechnisch nicht sonderlich komplex ausgefallen ist und sich unverhohlen an bekannten Schemata bzw. filmischen Vorbildern ala „Die sieben Samurai“ bedient.

Auch wenn die Spielzeit mit deutlich über zwei Stunden nicht grade vom Pappe war, gab es inhaltstechnisch bisher wenig zu verkünden. Der Streifen fühlt sich zu jeder Zeit wie ein Auftakt einer mehrteiligen Reihe an und nahm sich nicht zuletzt deswegen auch stellenweise viel zu viel Zeit um seine magere Handlung zu präsentieren.

Optisch macht das Werk einen weitestgehend sehr guten Eindruck, auch wenn nicht alle Effekte perfekt waren und deren Herkunft aus dem Computer deutlich zu erkennen war. Bei der Gestaltung orientierte man sich ebenfalls an bekannten Sagen wie beispielsweise „Star Wars“ und das Ganze fühlte sich hierdurch dann auch wie ein „Seitenfilm“ ala „Rouge One“ an – nur eben nicht so wirklich kurzweilig erzählt.

Man darf gespannt sein, wie es weitergeht und ob das Geschehen noch einmal an Fahrt aufnimmt. „Teil 1: Kind des Feuers“ war kein befürchteter Totalausfall, aber eben auch nicht das Gelbe vom Ei. Der Streifen wirkte zu lang gestreckt und die Story einfach zu dünn. Es gab keinerlei echte „Aha“-Momente, die bei der ersten Sichtung in Erinnerung blieben und so liegen nun umso mehr die Hoffnungen auf der Fortsetzung – die bei den nun gedämpften Erwartungshaltungen eigentlich nur gewinnen kann.

Fotocopyright: Netflix

Helden der Nacht – We own the Night

Inhalt

Jospeh und Bobby sind Brüder, die kaum unterschiedlicher sein könnten. Während der eine hohe Auszeichnungen als Cop erhält, hängt der Andere lieber in Clubs ab und führt zwielichtige Geschäfte durch. Als Joseph jedoch eines Abend angeschossen wird und sein Bruder die Täter identifizieren kann, besinnt sich dieser doch noch einmal auf das Gute..

Fazit

Cop-Thriller gibt es wie Sand am Meer, doch „We own the Night“ stach schon bei seinem damaligen Release aufgrund seiner gut miteinander harmonierenden Darsteller und einer relativ gut geschriebenen Geschichte hervor. Zwar mögen die Ereignisse zuweilen arg konstruiert wirken und die allgemeine Glaubwürdigkeit nicht immer gegeben sein, dennoch schaut man hier noch einmal gnädig darüber hinweg.

Die Wendung vom Saulus zum Paulus mag hinreichend begründet worden sein, dennoch kann sie nicht zu hundertprozentig überzeugen. Was hier allerdings funktioniert ist das brillante Spiel von Phoenix, der sogar einen ebenfalls hervorragend agierenden Wahlberg in wenig in den Schatten stellt. Er meisterte seine Sache wirklich zum mitfiebern und so vergisst man eine kleinere Ungereimtheit hier oder da.

Der Verlauf war überwiegend kurzweilig dargestellt, auch wenn die knappen zwei Stunden hätten einen Ticken straffer ausfallen können. Aufgrund so mancher Vorhersehbarkeit hätte man einige Details verkürzen und so das Tempo höher halten können – aber Schwamm drüber. Das Teil war schon recht gut ausbalanciert und benötigte manche Länge um seine Charaktere irgendwo besser ausleuchten zu dürfen.

Ich mag Phoenix und ich mag Wahlberg – was schon vor einigen Jahren eine perfekte Voraussetzung für diesen Thriller war. Beide performten gut, die Story war in Ordnung und die Spannungskurve bis zum Ende äußerst solide konstruiert. Wer solche Filme mag, wird auf jeden Fall auf seine Kosten kommen, auch wenn der auf Hochglanz polierte Thrill kleinere Macken hat.

Fotocopyright: Universal Pictures Germany GmbH

Silber und das Buch der Träume

Inhalt

Ihrer Mutter wegen muss die junge Liv nach London ziehen und ist von ihrer neuen Heimat zunächst gar nicht angetan. Bei ihrem neuen Stiefbruder hat sie ein komisches Gefühl und als sie ihm dann noch in den Träumen begegnet, wird die Sache immer mysteriöser…

Fazit

Die scheinbar sehr beliebten Jugendbücher habe ich nie gelesen und bin von daher recht unbefangen an diesen Film herangegangen. Auch wenn die teils arg vernichtenden Kritiken keine große Hoffnung erweckten, wollte ich mich ohne Vorbehalte und Vergleiche berieseln lassen – und selbst das gelang auch nur bedingt.

Ganze zwei Anläufe habe ich für diesen Titel benötigt. Zwar hat mich die Thematik rund ums Kontrollieren von Träumen durchaus angesprochen, doch die Umsetzung war schleppend und teils arg langweilig ausgefallen. Fing der Streifen zunächst noch recht interessant an, verliert er sich immer weiter in ausschweifenden Dialogen und Nichtigkeiten. Der rote Faden ging irgendwann verloren und zu sehr stand das Erwachsenwerden im Vordergrund. Die originelle Grundidee wurde vollkommen in den Hintergrund geschoben und sich zu sehr auf bodenständige „normalere“ Dinge verlassen.

Die jungen Darsteller haben ihre Sache relativ gut, aber keineswegs überwältigend erledigt. Der Streifen fühlte sich auch hierdurch mehr wie eine TV-Produktion, denn ein teurer Blockbuster an. Der weichgezeichnete Look war zwar nicht schlecht, erinnerte aber zu sehr an andere Jugendfilme und erweckte kaum richtige „Fantasy-Vibes“. Auch die vergleichsweise kompakte Laufzeit von rund 90 Minuten sprach nicht unbedingt für ein vermeintliches Epos, aber dies vermag ich gar nicht zu kritisieren.

Die Prämisse von „Silber“ klang vielversprechend, auch wenn die Erwartung nach ersten Unkenrufen eher gedämmt daher kam. Statt origineller Fantasy habe ich dann tatsächlich eher biederes KiKa-Mittagsprogramm bekommen und musste nach kurzer Zeit feststellen, dass ich nicht unbedingt zur anvisierten Zielgruppe gehöre. Auch ohne Vergleich zu den Büchern präsentierte sich mir ein eher langweiliges Spektakel für das ich leider keine Empfehlung aussprechen möchte.

Fotocopyright: Amazon

Freelance

Inhalt

Um einem alten Kumpel einen Gefallen zu tun, heuert der ehemalige Elitesoldat Mason Pettis bei ihm an und übernimmt den Personenschutz einer Reporterin, die in einem südamerikanischen Land einen Diktator interviewen soll. Kaum im Zielgebiet angekommen, werden sie jedoch schon Zeuge eines Überfalls von Rebellen und befinden sich selbst auf der Flucht im dichten Dschungel…

Fazit

Grundsätzlich halte ich John Cena für einen coolen Typen und kann bei seinen witzigen Auftritten oftmals ordentlich lachen, doch mit dieser Komödie bin ich einfach nicht richtig warm geworden und hadere mit einer guten Bewertung. Der Film besaß ein paar unterhaltsame Momente, doch zu viele Längen trübten den Spaß mit hoher Regelmäßigkeit enorm.

Die Geschichte war kaum der Rede wert, doch dies vermag ich den Macher noch nicht einmal anzukreiden. Man lieferte halt einen Rahmen für die vermeintlich witzigen Ereignisse, versuchte sich sogar an ein paar überraschend gelungenen Wendungen. Leider war das Geschehen oftmals sehr dialoglastig und schlecht ausbalanciert.

Auf muntere Momente folgen immer wieder Längen und selbst die solide inszenierte Action konnte dieses Manko nicht ausbügeln. Alles sah zwar schön und hochwertig aus, doch auch hier schmälerten schwache CGI-Effekte und doofes Kunstblut den gefälligen Eindruck. Man fühlte sich nie wie in einem echten Kinofilm, vielmehr in einem weiteren Durchschnittsprodukt eines Streaminganbieters.

Die Darsteller waren allesamt sehr symphytisch und agierten im gegebenen Rahmen recht solide, rissen jedoch keine Bäume aus. Auch hier schmeckte alles nach Standardprogramm und nicht wie eine Bewerbung für die Oscars – was bei diesem Setting allerdings kaum möglich gewesen wäre. Immerhin zog unser Diktator einige unerwartete Lacher auf seine Seite und Alison Brie gewährte ein paar reizende Einblicke.

Für mich markiert „Freelance“ Mittelmaß auf ganzer Linie. Nichts ist hier wirklich schlecht, aber auch Nichts so richtig gut. Manchmal war das Treiben angenehm Kurzweilig, an anderer Stelle wieder viel zu Laber-lastig und beliebig. Wegen einem munteren Finale und einem netten Gastauftritt von Christian Slater gibt’s noch knappe 6 von 10.

Fotocopyright: Splendid Film/WVG

Dead Space (2023) – (XBOX Series X)

Inhalt

Die Crew eines kleinen Raumschiffs dockt an einer scheinbar verlassenen Raumstation an. Sie beschließen die Umgebung zu erkunden und treffen bereits nach kürzester Zeit auf blutrünstige Kreaturen…

Gameplay

Genau wie beim Original steuert Ihr eure Spielfigur aus der Third-Person Perspektive durch die dunklen Gänge der Raumstation. Ihr könnt neben den üblichen Aktionen wie Rennen und Ballern allerdings auch „Stasis“-Kräfte verwenden, um Objekte beispielsweise zu verlangsamen oder zu verschieben. Diese Fähigkeiten müssen allerdings gefunden werden.

Die überwiegende Zeit lauft ihr durch dunkle Gänge und müsst Aufgaben ala „Finde die Sicherung“ absolvieren, werdet dabei aber oft genug von schaurig gestalteten Monstern erschreckt. Diese tauchen meist Einzeln, aber gänsehautwürdig inszeniert auf und sorgen für kleinere Panikattacken.

Die Kämpfe laufen meist nach gewohnter Manier ab. Mit ein paar gut platzierten Schüssen den Gegner zu Fall bringen, um ihm dann mit einer Stampfattacke den Rest zu geben. Das originale „Dead Space“ war damals recht innovativ, was das gezielte Abtrennen von Gliedmaßen betraf und diese Tradition durfte auch hier nicht fehlen.

An Verkaufsautomaten können gefundene Credits in Munition, Upgrades oder gar komplett neue Rüstungen für unser Charakter investiert werden. Im Laufe der Zeit kommen immer weitere Waffen hinzu und eine Vergrößerung des Inventars (ebenfalls an den Verkaufsstellen) ist dringend anzuraten.

Spielzeit

Die Spielzeit betrug etwa 8 bis 9 Stunden.

Präsentation

Optisch macht die Neuauflage von „Dead Space“ eine sehr gute Figur. Die Charaktere und Kulisse wurde sehr detailreich und hübsch ausgearbeitet, die Lichteffekte wirkten zuweilen sehr beeindruckend. Trotz überwiegend düsteren Szenario war das Werk nicht zu dunkel und man konnte immer alles gut erkennen. Klingt jetzt irgendwie komisch, aber bei anderen Titel hatte man da durchaus so seine Problemchen.

Der Soundtrack war unauffällig, aber sehr atmosphärisch. Vor allem die gruseligen Geräusche setzten zur richtigen Zeit ein und trieben den Puls in die Höhe. Natürlich sind auch hier gute Kopfhörer Pflicht.

Positiv

  • tolle Präsentation
  • stimmige Atmosphäre
  • hübscher Art-Style
  • gelungene Jumpscars
  • hoher Wiedererkennungswert zum Original
  • sinnvolle Verbesserungen am Gameplay
  • lobenswertes „Navigationssystem“

Neutral

  • Speichern nur an Speicherstationen
  • Steuerung manchmal etwas hakelig

Negativ

  • Gegnervielfalt könnte größer sein

Fazit

Es sei mal dahingestellt, ob eine Neuauflage eines sowieso schon guten Spieles unbedingt notwendig gewesen sei. Fakt ist aber, dass das aufpolierte Geschehen aber erneut in seinen Bann zog und mit sinnvollen Verbesserungen am Gameplay einen besseren Einstieg gewährleistete.

„The Callisto Protocol“ habe ich irgendwann entnervt abgebrochen, doch mit „Dead Space“ wurde ich bis zum bitteren Ende und trotz mach dezent repetitiver Aufgaben prima bei Laune gehalten. Die Atmosphäre war erstklassig und ich habe das Ding über weite Teile echt genossen. Die Spielzeit war grade so ausgewogen, dass sich das eher simple Gameplay nicht abgenutzt hat und man von der Düsternis auch keine Kopfschmerzen bekam.

Für mich gehört das Game trotz aller positiven Aspekte nicht unbedingt zu den besten Spielen des Jahres, aber Horror-Fans sei es dennoch wärmstens ans Herz gelegt. Hier hat man gezeigt, wie eine zeitgemäße Aufbereitung eines Klassikers auszusehen hat.

Fotocopyright: EA

Signs – Zeichen

Aufgrund aktueller Sichtung wurde dieses Review aus dem Archiv übernommen und hier sauber formatiert. Möglichweise wurden einige Passagen überarbeitet und die Wertung nach aktuellen Maßstäben noch einmal korrigiert.

Inhalt

Nach dem Tod seiner Frau, hat Graham Hess dem Dasein als Pfarrer den Rücken gekehrt und er ist im Zweifel mit sich selbst und dem Glauben. Zur Unterstützung ist sein Bruder zu ihm gezogen und gemeinsam kümmern sie sich um die beiden Kinder, die nun ohne Mutter aufwachsen müssen.
Die Tage vergehen mehr oder weniger von Trauer geprägt, doch plötzlich werden die trübe Stimmung unterbrochen. Auf dem Feld der Familie entstanden über Nacht seltsame Kornkreise und die Tiere in der Gegend verhalten sich seltsam. Handelt es sich hierbei um einen Betrug, oder ist wirklich etwas Außergewöhnliches im Busch?

Fazit

„Signs“ ist ein Musterbeispiel für Effektivität und großartiges Erzählkino. Trotz gewissem Blockbuster-Flair dank Mel Gibson und Joaquin Phoenix hielten sich die CGI- Spielereien in Grenzen und auf schillerndes Feuerwerk wurde ganz bewusst verzichtet.

Der Film lebt einzig von seiner genialen Atmosphäre, die sich langsam aber sicher – und nie langweilig – hochschaukelt. Man konzentriert sich voll und ganz auf Charakterentwicklung und stimmige Steigerung der Unbehaglichkeit – so dass man gebannt vor dem Schirm verbleibt und mitfiebert wie selten zuvor. Man sieht kaum eindeutige Szenen, fast alles spielt sich im Kopf des Betrachters ab und genau dieser Aspekt funktioniert hier ganz hervorragend.

Nicht einmal die vermeintliche Invasion von Außerirdischen, vielmehr die Entwicklung der kleinen Familie steht im Vordergrund. „Signs“ ist nicht nur ein gehaltvoller Psychothriller, sondern auch eine schön gezeichnete Verhaltensstudie, bei denen die gut agierenden Akteure herausragendes schauspielerisches Talent beweisen müssen – und auch taten. Die Chemie aller Beteiligten hat gepasst und vor allem unsere jüngeren Darsteller ganz toll aufgespielt.

Der Verlauf war packend und der gewollte Minimalismus niemals störend. Das Werk fühlte sich von Anfang bis Ende extrem stimmig und durchgeplant an. Dabei gab es auch viele wichtige Aussagen, die uns aber keineswegs mit dem Hammer eingeprügelt, sondern zuweilen auch angenehm unterschwellig rübergebracht wurden. Im Gegensatz zu anderen Mitstreitern hat man sich nie verrannt, lieferte eine verständliche und konsequente Auflösung der Dinge – obgleich es an einem gewissen Interpretationsfreiraum freilich nicht fehlte.

Projekte wie „Signs“ sind in den letzten Jahren – zumindest auf großen Hollywood-Level – sehr selten geworden und verdienen dafür schon Einiges an Lob. Regisseur M. Night Shyamalan stellte sich seinerzeit quasi gegen den Mainstream und lieferte einen verhältnismäßig simplen, aber ungemein effektiven Thrill ab. „Signs“ war noch echte Filmkunst und gehört unbedingt in die gut sortierte Genre-Sammlung.

Fotocopyright: Walt Disney / LEONINE

Alone in the Dark

Inhalt

Nach Monaten kehrt Edward Carnby wieder zu seiner Freundin zurück und präsentiert auch sogleich ein seltsames Artefakt, dessen Herkunft Fragen aufwirft. Noch bevor das Objekt genauer untersucht werden kann, eröffnen furchteinflößende Kreaturen die Hatz auf die Beiden…

Fazit

Nachdem ich mir schon lange kein Werk von Uwe Boll zu Gemüte geführt habe, zog ich frischen Mutes die Scheibe von „Alone in the Dark“ aus dem Regal. Die Spiele habe ich früher recht gerne gemocht, doch bevor ich weiter in positiven Erinnerungen schwelgen konnte, hat mich die traurige Realität um den kontroversen Filmemacher eingeholt.

Vorweg sei gesagt, dass „Alone in the Dark“ zwar kein totaler Reinfall ist und stellenweise durchaus ordentlich Kurzweil bot – doch ein richtig guter Film schaut leider auch vollkommen anders aus. Dies fängt bei der Inszenierung an, und endet bei einer Handlung, die ziemlich an den Haaren herbeigezogen und holprig erzählt wurde.

Oftmals hatte ich das Gefühl, man wolle mit dem Titel einfach nur Aufmerksamkeit generieren und nicht vollends unter „ferner liefen“ abgestempelt werden. Mit dem Spielen (zumindest was ich von den alten Teilen aus meiner Kindheit noch in Erinnerung habe) hat die Geschichte wenig zu tun und geht vollkommen eigene Wege. Bis auf dem Namen der Hauptfigur gab es keinerlei markante Wiedererkennungswerte und das raubte schon ein wenig an Immersion.

Im Grunde wäre eine vollkommen neue Story nicht schlimm gewesen – wäre sie jedoch etwas runder erzählt worden. So stolperte man von einer Szene zur Nächsten und die Zusammenhänge lagen nicht immer auf der Hand. Man konnte sich die Übergänge irgendwo grob herleiten, trotzdem fehlten immer wieder kleinere Informationen dazwischen.

Technisch saß der Streifen stets zwischen den Stühlen. Manchmal wirkte die Optik etwas billig, dann überraschten wieder tolle Kameraeinstellungen und gute Einfälle, wie z.B. die Innenansicht des Laufes einer Waffe. Die Computereffekte waren zuweilen arg schlecht (niedrig aufgelöste Texturen) und an anderer Stelle richtig sehenswert (z.B. beim Gegneransturm im Finale). Irgendwie offenbarte sich nie ein stimmiges Gesamtbild, das Werk wirkte nie wie aus einem Guß.

Um sich auf den neuen Teil des Videospieles einzustimmen, eigentlich sich dieser Film sicherlich nur bedingt. Er war höchstens hin und wieder bei seiner Inszenierung gruselig, nicht aber beim eigentlichen Inhalt. Immerhin gab es Abseits einiger „Kopfschüttel-Momente“ ein paar unterhaltsame Action-Passagen, die letztlich auch den Gesamteindruck etwas retten. Slater und Reid waren enttäuschend, der Rest eben so lala. Anschauen und vergessen.

Fotocopyright: Leonine

Suspect Zero – Im Auge des Mörders

Inhalt

Das FBI jagt einen Killer, der bereits unzählige Morde verübt hat und dabei stets ein Zeichen hinterließ. Bei den Opfern handelte es sich aber nicht um unbeschriebene Blätter, sondern um kriminelle Suspekte, die dem Gesuchten wohl ein Dorn im Auge waren. Kurz nachdem Agent Thomas Mackelway auf den Fall angesetzt wurde, bekommt auch dieser merkwürdige Botschaften und versucht sich einem Reim aus der ganzen Sache zu machen…

Fazit

„Suspect Zero“ war ein Film, der am Anfang etwas sperrig daher kam und mich fast zum Abschalten bewog. Die Macher spielten viel mit grellen Filtern, einer zuweilen äußerst anstrengenden Geräuschkulisse und warfen viele Fragen auf. Hatte man sich aber an diese Umstände gewöhnt, entwickelte sich glücklicherweise ein angenehmer Sog, der bis zum bitteren Finale an den Schirm fesselte und am Ende ein befriedigendes Gefühl hinterließ.

Die Handlung war nicht so komplex, wie es zunächst schien, führte aber dennoch auf falsche Fährten und hielt einige geschickt konstruierte Wendungen parat. Obgleich die Erzählweise etwas verquer wirkte, kam man nach einer Viertelstunde gut hinein und konnte dem Treiben zumindest vom Ablauf her etwas entspannter folgen. Das Spiel mit Filtern und penetranten Geräuschen zerrte zwar weiterhin an den Nerven, überspannte aber zum Glück nie den Bogen.

Nach schwierigen Einstieg war der Erzählfluss wirklich klasse und zu keiner Zeit langatmig. Selbst nachdem sich die Auflösung abzeichnete und viele Dinge eine Erklärung fanden, blieb es spannend und man blieb am Ball. Sicherlich gab es bei genauerer Betrachtung ein paar Lücken bei der Logik, aber das war zu Gunsten der Kurzweil und des Fortschrittes der Geschichte irgendwo zu verschmerzen.

Ben Kingsley und Aaron Eckhart haben hervorragende Arbeit geleistet und sich gegenseitig zu Höchstleistungen angespornt. Beide Seiten der Medaille wurden ausgezeichnet beleuchtet, das frühe Offenbaren des vermeintlichen Bösewichtes absolut kein Showstopper.

Natürlich gibt es im Genre ein paar schier unerreichbare Platzhirsche, aber gegen ein „Sieben“ und Konsorten schlägt sich ein „Suspect Zero“ überraschend wacker und verdient eine klare Empfehlung. Der Streifen besaß eine nette Prämisse, gute Darsteller und eine düstere, wenngleich auch manchmal leicht anstrengende Grundstimmung. Unterm Strich ein sehr guter Titel mit hohem Unterhaltungswert – nervige Momente hin oder her.

Fotocopyright: Sony Pictures Home Entertainment

Abgehört – Trau niemals einem Cop

Inhalt

Um das Verbrechen in Hongkong zu bekämpfen, setzt die Polizei verstärkt auf das Abhören von verdächtigen Personen. Unter diesen befindet sich auch ein windiger Geschäftsmann, dem Insiderhandel und Veruntreuung im großen Stile vorgeworfen wird. Als die Cops Jonny, Gene und Max auf den Kerl angesetzt werden, scheint seine Verurteilung zum Greifen nah – doch dann halten sie einige Beweise zurück und wollen an der Börse selbst von ihren erbeuteten Informationen profitieren…

Fazit

Die Macher von „Infernal Affairs“ (in Hollywood als „The Departed“ neu verfilmt) haben mal wieder zugeschlagen und erneut einen intelligenten Cop-Thriller abgeliefert. Ich hatte die Scheibe schon einige Jahre im Regal, doch immer Angst, der Titel könnte ein wenig trocken sein – was sich am gestiegen Abend zum Glück bereits nach kurzer Zeit zerschlagen hat.

Der Film besaß einen ansprechenden Grundton, der einen bereits nach wenigen Minuten in das Geschehen hineinzog und bis zum bitteren Ende nicht mehr vom Haken ließ. In Anbetracht der Thematik hätte ich diesen Sog zunächst gar nicht für möglich gehalten, doch rasch wuchsen die symphytischen Cops und deren verständliche Motive ans Herz.

Vielleicht haben es die Autoren bei der Dramatik der Hintergründe unserer Figuren ein wenig übertrieben, doch das war nicht sonderlich tragisch. Das Geschehen wirkte dennoch greifbar und man konnte sich prima hineindenken. Durch geschickte Wendungen gelang außerdem ein toller Spannungsaufbau, der selbst beim Finale nochmal ein paar überraschende Karten auf den Tisch zu legen wusste.

Die Inszenierung war hochwertig und sauber, die deutsche Vertonung gelungen. Der Look war kinoreif und weit über einfachem TV-Niveau. Interessante Kameraperspektive, hübsche Szenenübergänge und eine tolle Ausleuchtung wussten zu gefallen. Die Darsteller haben ihre Sache allesamt sehr gut erledigt, gaben keinen Grund zur Klage.

In den meisten Filmen werden korrupte Gesetzeshüter nicht unbedingt glorreich in Szene setzt und so eigentlich auch hier. Trotzdem konnte man eine gewisse Bindung zu ihnen herstellen und bis zum Schluss ordentlich mitfiebern. Unterm Strich kann „Abgehört“ zwar nicht ganz mit „Infernal Affairs“ mithalten, aber im Grunde haben Felix Chong und Alan Mak erneut einen packenden Krimi mit Tiefgang abgeliefert. Asien-afine Genrefans dürfen bedenkenlos zugreifen.

Fotocopyright: PLAION PICTURES

The Quest – Die Herausforderung

Inhalt

New York in den 1920iger Jahren. Auf der Flucht vor der Polizei verschlägt es den Ganoven Chris DuBois auf einen Frachter gen Asien. Bei einem Überfall auf hoher See fällt er einem adligen Geschäftsmann in die Hände, der ihn sogleich an eine Kampfschule weiterverkauft. Dort lernt er neben dem berühmtem Mu-Thai auch eine mysteriöses Kampfsportturnier kennen und will unbedingt daran teilnehmen…

Fazit

Für einen Film von und mit Jean Claude Van Damme ist die Inhaltsangabe vergleichsweise umfangreich ausgefallen, doch zum Glück schlug sich dieser Umstand nicht auf die Kurzweil nieder. Auch wenn der Titel jede Menge Parallelen zu seinem Klassiker „Bloodsport“ aufweist, macht er ab einen gewissen Zeitpunkt dennoch großen Spaß.

„The Quest“ punktet in erster Linie mit seinen exotischen Schauplätzen und seinen vielen unterschiedlichen Charakteren – die besonders im Laufe des Turnieres für mächtige Unterhaltung sorgten. Die vielem Kampfstiele aus allen Ländern waren nicht nur einwandfrei choreografiert, sondern auch sehr hübsch in Szene gesetzt. Auch wenn der Härtegrad nicht allzu hoch (und damit für das breite Publikum) ausgefallen war, gab es nichts zu mäkeln.

Die Handlung trottete zu Beginn ein wenig vor sich hin. Es war nie wirklich langweilig, aber eben auch nicht übermäßig packend. Alles zielte auf das große Kampfevent hin und so war die Motivation am Ball zu bleiben durchwegs gegeben. Wie gesagt, die schönen Landschaften zogen ihre Aufmerksamkeit auf sich, die austauschbare, leicht schablonenhafte Story rückte schnell in den Hintergrund.

Van Damme überzeugte erneut mit seinem sportlichen Auftritt, denn mit seiner Schauspielkunst – aber das war auch kein Anspruch an dieses Werk. Er erledigt seine Sache abseits der Kämpfe recht routiniert, kommt aber geben ein sichtlich gut aufgelegten Moore nicht an. Dieser erinnerte nicht nur wegen der thailändischen Kulisse, auch wegen ein paar lockerer Sprüche an seine früheren Rollen als Geheimagent im Auftrag ihrer Majestät.

„The Quest“ ist trotz vieler Ähnlichkeiten kein zweites „Bloodsport“, aber das ist auch nicht schlimm. Rückblickend gehört dieser Titel zu den besseren Werken des belgischen Ausnahmetalentes, auch wenn ich ihn in meiner Jugend/Kindheit erst recht spät gesehen und keine Bindung wie zu „Street Fighter“, „Double Impact“ oder „Leon“ dazu besitze. Für Genrefans also definitiv einen Blick wert.

Fotocopyright: VZ-Handelsgesellschaft mbH (Digi-Dreams-Studios)

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