Aufgrund aktueller Sichtung wurde dieses Review aus dem Archiv übernommen und hier sauber formatiert. Möglichweise wurden einige Passagen überarbeitet und die Wertung nach aktuellen Maßstäben noch einmal korrigiert.

Inhalt

Nach dem Tod seiner Frau, hat Graham Hess dem Dasein als Pfarrer den Rücken gekehrt und er ist im Zweifel mit sich selbst und dem Glauben. Zur Unterstützung ist sein Bruder zu ihm gezogen und gemeinsam kümmern sie sich um die beiden Kinder, die nun ohne Mutter aufwachsen müssen.
Die Tage vergehen mehr oder weniger von Trauer geprägt, doch plötzlich werden die trübe Stimmung unterbrochen. Auf dem Feld der Familie entstanden über Nacht seltsame Kornkreise und die Tiere in der Gegend verhalten sich seltsam. Handelt es sich hierbei um einen Betrug, oder ist wirklich etwas Außergewöhnliches im Busch?

Fazit

„Signs“ ist ein Musterbeispiel für Effektivität und großartiges Erzählkino. Trotz gewissem Blockbuster-Flair dank Mel Gibson und Joaquin Phoenix hielten sich die CGI- Spielereien in Grenzen und auf schillerndes Feuerwerk wurde ganz bewusst verzichtet.

Der Film lebt einzig von seiner genialen Atmosphäre, die sich langsam aber sicher – und nie langweilig – hochschaukelt. Man konzentriert sich voll und ganz auf Charakterentwicklung und stimmige Steigerung der Unbehaglichkeit – so dass man gebannt vor dem Schirm verbleibt und mitfiebert wie selten zuvor. Man sieht kaum eindeutige Szenen, fast alles spielt sich im Kopf des Betrachters ab und genau dieser Aspekt funktioniert hier ganz hervorragend.

Nicht einmal die vermeintliche Invasion von Außerirdischen, vielmehr die Entwicklung der kleinen Familie steht im Vordergrund. „Signs“ ist nicht nur ein gehaltvoller Psychothriller, sondern auch eine schön gezeichnete Verhaltensstudie, bei denen die gut agierenden Akteure herausragendes schauspielerisches Talent beweisen müssen – und auch taten. Die Chemie aller Beteiligten hat gepasst und vor allem unsere jüngeren Darsteller ganz toll aufgespielt.

Der Verlauf war packend und der gewollte Minimalismus niemals störend. Das Werk fühlte sich von Anfang bis Ende extrem stimmig und durchgeplant an. Dabei gab es auch viele wichtige Aussagen, die uns aber keineswegs mit dem Hammer eingeprügelt, sondern zuweilen auch angenehm unterschwellig rübergebracht wurden. Im Gegensatz zu anderen Mitstreitern hat man sich nie verrannt, lieferte eine verständliche und konsequente Auflösung der Dinge – obgleich es an einem gewissen Interpretationsfreiraum freilich nicht fehlte.

Projekte wie „Signs“ sind in den letzten Jahren – zumindest auf großen Hollywood-Level – sehr selten geworden und verdienen dafür schon Einiges an Lob. Regisseur M. Night Shyamalan stellte sich seinerzeit quasi gegen den Mainstream und lieferte einen verhältnismäßig simplen, aber ungemein effektiven Thrill ab. „Signs“ war noch echte Filmkunst und gehört unbedingt in die gut sortierte Genre-Sammlung.

Fotocopyright: Walt Disney / LEONINE