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Schlagwort: Action (Seite 45 von 84)

Erazer

Inhalt

John Kruger arbeitet in einem Zeugenschutzprogramm und verhilft seinen teils fragwürdigen Klienten zu neuen Identitäten. Eines Tages muss er sich um eine Dame kümmern, die in den letzten für einen Rüstungskonzern tätig war und einige Geheimnisse ans Tageslicht gefördert hat…

Fazit

„Erazer“ stand erst auf VHS, später als DVD im Regal und konnte sich nun – Prime sei Dank – in seiner bislang schönsten HD-Form auf meinem Fernseher präsentieren. Nach all den Jahren ist das Werk zwar inhaltlich nicht besser geworden, doch sein Unterhaltungsfaktor ist nachwievor gegeben.

Das Geschehen fühlt sich angenehm vertraut an und weckt Erinnerungen. Erinnerungen an die guten alten Actionfilme der 90iger und frühen 2000er – bei denen vor allem Arni noch voll in seiner Blütezeit steckte und relativ simple Mechaniken uns vollends zur Bespaßung ausgereicht haben.

Bei „Erazer“ knallt es zwar nicht an jeder Ecke, doch die gut platzierte Action macht auch heute noch Einiges her und über den simplen Plot muss man sich keinen Kopf zerbrechen. Abschalten und genießen steht hier an der Tagesordnung und über Logik möchte man sowieso nicht philosophieren – auch wenn es hier deutlich authentischer als bei vielen Weggefährten zur damaligen Zeit zur Sache ging.

Kurzweil wurde hier groß geschrieben und das Pacing war sehr gut. Es gab keine Längen und inmitten dramatischer Verfolgungsjagden auch mal kleinere Gags, die durchaus mit selbst ironischen Untertönen punkten konnten. Schwarzenegger gegenüber stand ein charismatischer James Caan, der nicht nur einen simplen Gauner verkörperte und mit seine Auftritten immer wieder begeistern konnte.

Natürlich habe ich an einen „Erazer“ andere Ansprüche als an andere Filme – und das ist wahrscheinlich auch gut so. Solche Titel dienen zur lockeren Unterhaltung und diese Aufgabe erfüllt der Streifen ohne Probleme. Manche Vertreter sind schlecht gealtert, doch der damalige Blockbuster gefällt noch immer in Sachen Optik und Kurzweil. Wer noch einmal einen ziemlich soliden „Arnie“ aus seinen glorreichen Tagen sehen will, sollte bei Gelegenheit mal bei Prime reinzappen.

7/10

Fotocopyright: Warner

LEGO Star Wars: Die Skywalker Saga (Playstation 5)

Inhalt

Die „Skywalker Saga“ führt uns durch die kompletten Kinofilme der „regulären“ Star Wars Reihe, sprich den Episoden 1 bis 9. Darin schlüpfen wir in die Rolle verschiedener Helden und spielen die Handlung der jeweiligen Filme nach.

Gameplay

Das Gameplay gestaltet sich als äußerst abwechslungsreich und spielerisch durch stark gestaltet. Zwar laufen wir überwiegend in der Third-Person-Perspektive umher und können auf Knopfdruck zwischen unterschiedlichen Charakteren wechseln, doch dazwischen lockern Flug-, Renn- oder kleinere Knobelaufgaben immer wieder das Geschehen auf.

Als Besonders stellte sich hierbei die gelungene Umsetzung aller dieser Elemente heraus. Zwar waren die Rätsel sehr simpel und gleichförmig, doch der Rest trumpfe enorm auf. So funktionierte das Geschehen als spaßiger Shooter, als toller Flugsimulator oder als launiger Podracer. Alle Passagen waren extrem gut steuerbar, vom Prinzip schnell verstanden und von ihren Anteilen gut ausbalanciert. Nichts war zu komplex, aber es fühlte sich auch nicht zu sehr nach doofen Mini-Spielchen an.

Konsequent hierbei auch der Schwierigkeitsgrad. Man kann zwar abgeknallt werden, in hitzigen Lichtschwertduellen sterben oder in tiefe Abgründe fallen, doch dann geht es direkt an gewohnter Stelle weiter. Man verliert zwar einen Teil seiner eingesammelten Steinchen, kommt aber jedes mal zurück und kann die Geschichte auf jeden Fall frustfrei zu Ende erleben. Dies werden vor allem die jüngeren Zocker zu schätzen wissen.

Ansonsten können wir viel einsammeln, neue Figuren freischalten und unsere Fähigkeiten aufbessern. Auch hier ist alles recht übersichtlich und rudimentär gestaltet – und wie der Rest zum Spaß haben und Durchzocken der Hauptgeschichte nicht zwingend notwendig.

Spielzeit

Wie so oft üblich, hängt die Ausbeute an Spielzeit vom jeweiligen Spielertyp ab. Zwar darf man rund 90 Minuten pro „Film“ als ungefähren Maßstab anlegen, doch letztlich ist dies nur die halbe Wahrheit. Mit den ungefähren 13-14 Stunden Gesamtspielzeit habe ich lediglich 30-40% der Aufgaben innerhalb der Episoden erledigt und dürfte so gut und gerne noch etliche Stunden zur vollständigen Komplettierung dazurechnen.

Präsentation

Optisch ist die „Skywalker“-Saga ein echtes Brett mit beeindruckender Grafik-Engine. Die bewusst künstlich wirkenden Plastikmännchen waren unerwartet gut animiert und fügen sich in den fast fotorealistischen Hintergründen perfekt ein. Man fühlt sich wirklich wie in einem Animationsfilm und bewundert die vielen kleinen Details in jeder Umgebung. Alles wurde liebevoll designt und wirkt – trotz unseren Baustein-Elementen – irgendwie unerwartet glaubhaft gemacht. Die Kamera ist jedoch nicht immer optimal und kann für gelegentliche Bildschirmtode sorgen, was in Hinblick auf den gutmütigen Schwierigkeitsgrad allerdings zu verkraften war.

Die deutsche Synchronisation war nicht übel, kann aber nicht ganz mit dem visuellen Glanz mithalten. Teilweise waren – so vermute ich – zwar altvertraute Originalsprecher zu hören, doch die meiste Zeit gab es andere Stimmen. Die machten ihre Sache ganz passabel, wichen aber schon von der vertrauten „Stimmfarbe“ der Vorlage ab. Immerhin überzeugte der altbekannte und heiß geliebte Orchester-Soundtrack, der zur richtigen Zeit immer wieder für wohlige Schauer sorgte.

Positiv

  • herausragende Präsentation
  • tolle Star Wars-Atmosphäre
  • gelungener Abriss der Vorlagen
  • filmreife Inszenierung
  • sympathischer Humor
  • abwechslungsreiches Gameplay, perfektes Balancing
  • viel zu Erkunden
  • ordentliche Spielzeit
  • einfache Zugänglichkeit

Neutral

  • keine original Synchronsprecher (zumindest in den meisten Rollen)
  • Schwierigkeitsgrad sehr einfach
  • simple Rätsel

Negativ

  • teils massive Kameraprobleme

Fazit

Dieses Spiel vereint gleich zwei meiner großen Leidenschaften (LEGO und Star Wars) miteinander und macht dabei fast alles richtig. Da ich bisher nur kurz in die geistigen Vorgänger reingeschaut und erst recht nicht viel erwartet habe, hat mich dieser Titel so richtig eiskalt erwischt und dann bis zum Ende vor den Bildschirm gefesselt.

Meistens können Spieleadaption nicht mit ihrem Vorbildern mithalten, aber hier war es stellenweise fast umgekehrt. Sicherlich hielt man sich vom Ablauf und der Handlung stringent an die jeweiligen Film-Vorlagen, doch irgendwie konnten manche Szenen (gerade in den neueren Episoden) nun vielmehr packen, als es noch als unbeteiligter Zuschauer im Kino der Fall war. Hier bewährt sich die herausragende technische Seite, die tolle Inszenierung und der symphytische Humor – der diverse Ereignisse gekonnt auf die Schippe nahm.

Das Game mag leicht und auf den Hauptpfaden sehr gradlinig sein, doch erneut ist das kein echter Kritikpunkt für mich. Das Geschehen ist hierdurch nicht nur sehr kindgerecht, sondern ermöglicht ein frustfreies Erleben seines geliebten Star Wars-Kosmos. Man blieb nirgendwo länger hängen und konnte auf Wunsch auf weitere Erkundung gehen – man schrieb es mir aber nicht zwingend vor. Ich kam auch ohne lästige Fleißaufgaben weiter, hätte aber auf eigenes Verlangen deutlich mehr Zeit damit verbringen können.

„Syberia 4“ hat mich schon äußerst positiv überrascht und nun drängelt sich quasi aus dem Nichts noch dieses Werk um meinen persönlichen Titel des Jahres. Mir haben die bisherigen LEGO-Spielchen gar nicht so zugesagt, doch nun liefern uns die Macher ein vollkommen rundes Erlebnis ab – mit dem ich durchwegs und ohne Durchhänger eine Menge Spaß und streckenweise angenehme Gänsehaut hatte. Ich habe so ziemlich alles an „Star Wars“-Titeln gespielt, doch lange wurde ich mental nicht mehr so abgeholt wie hier. Trotz Plastik-Figürchen kam bei den Gefechten so richtig Stimmung auf und ich war ganz in meinem Element.

Für Fans beider Lager ein echter Glücksgriff!

Grafik: 9/10
Sound: 8/10
Gameplay: 7/10
Gesamt: 9/10

Fotocopyright: Warner / Disney / Lucasfilm / Tt games

LEGO und Star Wars sind eingetragene Marken.

The Batman (2022)

Inhalt

Der Mord am Bürgermeister sorgt für großes Entsetzen in Gotham und ruft natürlich auch Batman als Ermittler auf den Plan. Je weiter Bruce Wayne hier aber recherchiert, desto weiter gerät seine eigene Vergangenheit ins Wanken…

Fazit

Ich glaube, ich habe es zuletzt bei „Dune“ geschrieben, doch bei der Neuauflage von „Batman“ trifft dies erneut zu. Auch dieser Titel galt für mich als großer Hoffnungsträger für das angeschlagene Kinogeschäft und dennoch habe ich auf einen Release im Heimkino gewartet – den der Vertrieb bereits sehr früh angesetzt und kommuniziert hat, was dem Besuch des Lichtspielhauses in einer breiteren Form vielleicht nicht unbedingt zuträglich war.

Die Fußstapfen von Nolan waren groß und früh gab es wegen der Besetzung deutlich hörbare Unkenrufe. Ich finde Robert Pattinson zwar grundsätzlich nicht schlecht und in Werken wie „Tenet“ hat er mir sogar sehr gut gefallen, doch hier muss ich den meisten negativen Stimmen leider recht geben. Er wirkt zu blass, zeigt eine zu unbeteiligte Mine und war dem mächtigen Kostüm des dunklen Ritters nicht vollends gewachsen. Zwar verzichtete man darauf, seinen Werdegang erneut aufzuwärmen, doch vielleicht hätten ein paar kurze Rückblenden oder Dialoge seine Figur etwas glaubhafter ausbauen können. So sah man einfach einen traurigen Jungen, der – warum auch immer – in einen gepanzerten Dress schlüpft und Vergeltung auszuüben möchte. Klar hat er hierbei verständliche Motive, doch seine komplette Haltung und Gestik überzeugte mich nicht von seinem höheren Ansinnen.

Abgesehen davon war der Film einen Ticken zu lang und nicht immer gut ausbalanciert. Die düstere Optik war ansprechend, das leicht veränderte Grundkonzept (mehr Krimi statt Superhelden-Gekloppe) gefiel, doch der Funken wollte nicht überspringen. Die Handlung war für ihre Laufzeit viel zu überschaubar und die leicht unglücklich inszenierten Wendungen konnten nicht sonderlich überraschen. Vielleicht war es Absicht, aber viel zu oft war der Betrachter seinen Protagonisten einen Schritt voraus und ließ Zweifel an deren toller Detektivarbeit aufkommen. Man wurde von manch dramatisch in Szene gesetzten Momenten überhaupt nicht abgeholt verdrehte die Augen. Allgemein wäre weniger Konversation dem Unterhaltungswert deutlich zuträglicher gewesen. Man verlor sich zu oft in langen Ausführungen – was besonders beim Finale schmerzlich spürbar gewesen war. Man schien vor lauter Gelabere gar keinen Abschluss mehr finden zu wollen – obwohl die eigentliche Show (die relativ bescheiden ausfiel) schon gelaufen war.

Ich liebe das „Batman“-Franchise und ging völlig unvoreingenommen an das neuste Werk heran. Geboten hat sich mir ein Film, der durchaus gute Ansätze zeigte, stellenweise auch enorm gut unterhielt und sich dann wieder gravierenden Schwächen ausgesetzt sah. Irgendwie wollen viele Zahnrädchen nicht vollumfänglich ineinander greifen und das Timing erschien oft nicht gut. Zu lange Dialoge, eine zu simple Grundgeschichte und wenig charismatische Figuren konnten sich nicht gegen die überlange Laufzeit behaupten. Herausgekommen ist – aller Kritik zum Trotze – ein ordentlicher Streifen, der jedoch gegen ein zu großes Erbe ankämpfen musste und im direkten Vergleich nur scheitern konnte. Ehrlich gesagt hätte ich auch keine Idee für eine andere Hauptbesetzung gehabt und so bleibt nur zu hoffen, dass sich Pattinson in seiner Trilogie noch einen gewaltigen Ticken steigern kann. Noch fehlt es mir an Charisma, dass bisher alle Batmans irgendwo vorzuweisen hatten.

7/10

Fotocopyright: Warner

A History of Violence

Inhalt

Durch einen dramatischen Zwischenfall rückt der schüchterne Kellner Tom Stall unverhofft in die Öffentlichkeit. Er hat in Notwehr zwei Gangster erschossen und wird zum Held seiner Gemeinde. Leider lockt dieser Ruhm auch alte Geschäftspartner auf den Plan – denen Tom unter einem anderen Namen bekannt ist…

Fazit

Selten war ein Titel trefflicher als hier. „A History of Violence“ ist tatsächlich voller Gewalt – aber nicht nur dem reinen Selbstzweck wegen. Vielmehr macht er uns gewisse Abläufe klar und zeigt auf einfach verständliche Weise, wie sich diese Spirale entwickelt.

Streng genommen gewinnt die Story an sich keinen Blumentopf, doch Cronenberg gelingt den eigentlich simplen Plot spannend und unterhaltsam zu präsentieren. Natürlich lag dies auch an den guten Darstellern, die keinen Grund zur Klage gaben und perfekt miteinander harmonierten. Sei es ein Viggo Mortensen in der Haupt- oder eine verführerische Maria Bello in einer Nebenrolle – die Chemie aller Beteiligten hat gepasst und das Zuschauen machte Laune.

Der Erzählfluss war super und die knappen 1,5 Stunden vergingen angenehm kurzweilig. Es gab trotz gewisser Vorhersehbarkeiten keine nennenswerten Längen und uninteressant wurde das Geschehen nie. Sicherlich konnte man die Dinge nach einer gewissen Zeit recht einfach miteinander kombinieren und auch das konsequente Finale überraschte nicht mit krassen Wendungen – dennoch gab es hier einen hohen Unterhaltungswert mit kleinen derberen Momenten.

„A History of Violence“ mag nicht das beste Werk von Cronenberg markieren, reiht sich mit seiner Kurzweiligkeit für mich dennoch recht weit oben in seiner Filmografie ein. Auch rechne ich dem Titel seine eher einfache und dennoch packende Struktur an und mag den Kontrast zu seinen teils arg kopflastigen Kunststücken. Wer einen schnörkellosen Actionstreifen für Zwischendurch sucht, liegt hier jedenfalls richtig.

7,5/10

Fotocopyright: Warner Bros (Universal Pictures)

Rise of the Footsoldier – Origins

Inhalt

Desillusioniert und ein wenig gebrochen, waren Tony und seine Freunde seinerzeit aus dem Falklandkrieg zurückgekehrt und konnten kaum etwas mit sich anfangen. Jahre später erhalten sie per Zufall einen Job als Türsteher und sehen darin die große Chance endlich zum großen Geld zu kommen…

Fazit

Wirklich viel Neues erzählen uns die Macher hier eigentlich nicht – liefern uns aber mehr von dem, was wir Genrefans so an dieser Reihe lieben. Erneut gibt es kernige Typen, satte Kloppereien und ein ernster Grundton. Zwar schwächelt auch hier wieder die deutsche Synchronisation, aber immerhin bekommen wir diesen Titel überhaupt in unserer Sprachfassung präsentiert und müssen die kleine Kröte daher schlucken.

Der Film war unterm Strich weder sonderlich originell, denn technisch überragend gemacht, doch der Unterhaltungswert hat gepasst. Man kam schnell in das Geschehen rein und es war auch keine Minute langweilig. Natürlich folgte man stets den mehrfach bewährten Mustern, Längen waren bei deren Verfolgung trotzdem nicht zu verzeichnen. Es machte Spaß, Tony und seinen schrägen Kumpanen zu folgen und vor allem dessen fragwürdigen Entscheidungen beizuwohnen.

Es mag dämlich klingen, aber irgendwie erinnerte mich das Werk streckenweise arg an eine Daily-Soap – was allerdings nicht negativ zu verstehen ist. Die Dialoge, das Acting und die Aufmachung der Figuren luden teils zum fremdschämen ein, aber dennoch blieb man jederzeit gebannt am Ball und ein paar kleinere Gewaltexzesse holten uns sowieso wieder zur deftigen Grundthematik zurück. Durch seinen relativ einfachen Look wurde eine gewisse Authentizität perfekt unterstrichen und das Ding fühlte sich angenehm rau an.

Die „Footsolider“-Reihe ist für ein spezielles Publikum gemacht und da möchte ich mich da gerne mit einschließen. Bei diesen Titeln schaue ich gerne über technische Mängel hinweg und lasse mich von der Unterwelt Englands faszinieren. All das klappt hier wieder ganz hervorragend und von deshalb gibt es für Fans eine erneute Empfehlung. Zum echten Top-Kracher fehlt ein bisschen was, doch für einen gelungen Abend passt für mich alles.

7,5/10

Fotocopyright: Busch Media Group

Max Payne 3 (PC, XBOX360)

Inhalt

Ein alter Freund verhilft dem ehemaligen Cop Max Payne zu einem Leibwächter-Job bei einer zwielichtigen Familie. Als Personenschützer überwacht er die Schönen und Reichen hauptsächlich bei Partys und geht dabei gerne seinem Schicksal als Trinker nach. Als finstere Gestalten auftauchen und Geiseln nehmen, wird sein vergrabener Ehrgeiz jedoch von Neuem geweckt…

Gameplay

In bester Serientradition folgte der dritte Teil dem Wesen seiner Vorgänger und servierte uns knallharte Actionkost aus der Third-Person-Perspektive. Der Spieler übernimmt die Rolle von Max Payne, der sich nach etwas Eingewöhnung obgleich der zunächst etwas trägen Steuerung alsbald geschmeidig und zielsicher durch die Level manövrieren lässt.

Natürlich stand auch hier wieder die legendäre „Bullet Time“ zur Verfügung, mit der auf Knopfdruck alles auf Zeitlupengeschwindigkeit abgebremst wird. Payne kann so einfacher größere Gegnerhorden aufs Korn nehmen und manch brenzlige Situation geschickter für sich entscheiden. In manchen Schlüsselmomenten wechselt das Geschehen aber auch automatisch in diesen Modus und unterstreicht den sowieso schon sehr cineastisch angelegten Look des Spieles.

Das Leveldesign war einigermaßen abwechslungsreich, führte uns auf Hochhäuser, über Friedhöfe, in Ghettos bis hin zu luxuriöse Yachten. Allein Settings gemein war jedoch ein äußerst gradliniger Aufbau, der uns nie länger an einem Vorankommen hängen ließ. Zwar waren die Ausgangstüren optisch nicht immer herausstechend gekennzeichnet, doch die Wegführung war zumeist recht eindeutig und ließ keine alternativen Routen zu.

Auf Rätsel wurde gar gänzlich verzichtet. Max muss neben dem Ballern vielleicht 4-5 mal auf irgendwelche gut platzierten Knöpfchen drücken und dann gingen die naheliegenden Flucht-Türen auf. Dies kam zwar dem actionorientierten Spielfluss und der Gesamtgestaltung zu Gute, hätte aber gerne durch kleine Knobellein zur richtigen Zeit gebremst werden dürfen.

Spielzeit

Auf einfacher Spielstufe (die auch schon ein paar knackige Momente aufzuweisen hat), habe ich auf PC und Konsole zirka 6-7 Stunden mit der Hauptkampnage verbracht. Auch hier empfand ich die Spielzeit als genau richtig, denn sonst hätte sich das spaßige – aber arg repetitive – Design womöglich stärker abgenutzt. So kam es wenigstens zu keinen Längen und der Unterhaltungswert war durchwegs sehr hoch.

Präsentation

Grafisch lockt das Geschehen heute natürlich Niemand mehr hinter dem Ofen hervor, macht aber – gerade auf dem PC in 4k und maximalen Details – einen soliden Eindruck. Die kantigen Figuren sind auf jeden Fall nett animiert und so manch Lokation (z.B. die Slums in Brasilien) wirkte farbenfroh und stimmig. Besonders gut hat mir der abwechslungsreiche Soundtrack und vor allem die kernige Synchronstimmte der Hauptfigur gefallen.

Das Spiel ist übrigens auf englisch – aber so einfach verständlich, dass man nicht unbedingt auf die optionalen deutschen Untertitel angewiesen ist.

Positiv

  • kurzweiliger Ballerspaß
  • nette Hintergrundgeschichte
  • erwachsene und schöne Inszenierung
  • technisch noch immer annehmbar
  • coole Zeitlupeneffekte
  • toller Sprecher der Hauptfigur

Neutral

  • recht gradliniges Leveldesign
  • überschaubare Spielzeit
  • keinerlei Rätsel
  • Bullet-Time nicht immer nötig

Negativ

  • weniger düster als seine Vorgänger
  • übertriebener Einsatz von Stilmitteln

Fazit

„Max Payne 3“ ist ein Kind seiner Zeit, was sich vor allem bei den grellen Bildeffekten und zum Teil verwirrend schnellen Schnitten in den Zwischensequenzen zeigt. Davon abgesehen ist das Teil jedoch erstaunlich gut gealtert und weitaus hübscher als manch Konkurrent der damaligen Zeit. Immerhin sind knappe 10 Jahre kein Pappenstil.

Im Grunde ist der Titel nur ein simpler Shooter im „Dauerfeuer-Modus“, der diese Aufgabe allerdings mit Bravour und Leichtigkeit erledigt. Das Gunplay macht Laune und generiert uns selbst bei der hundertsten Zeitlupenaufnahme noch ein breites Grinsen auf den Lippen. Das Geschehen fühlt sich gut beherrschbar, kurzweilig und cineastisch an.

Klar haben die Vorgänger die Messlatte enorm hoch angelegt und Teil 3 mit seiner weniger düsteren Art irgendwo sein eigenes Ding gemacht, aber das war für mich gar nicht mal so tragisch. Schon auf den ersten Bildern konnte man im Vorfeld den Kontrast gut erkennen und seine Erwartungen entsprechend ausrichten. Für mich noch immer ein sehr kurzweiliges Spiel, welches die Wartezeit auf die Remakes der Erstlinge immerhin für ein paar Stündchen verkürzt.

Grafik: 7/10
Sound: 7,5/10
Gameplay: 6,5/10
Gesamt: 7,5/10

Fotocopyright: Rockstar Games

The House of the Dead – Remake (Nintendo Switch)

Inhalt

Dubiose Experimente laufen aus dem Ruder und involvierte Wissenschaftler kontaktieren Geheimagenten, die sich alsbald auf den Weg zu den Laboren machen. Als sie das Anwesen erreichen, hat der Wahnsinn jedoch schon Einzug gehalten und Menschen in blutrünstige Monster verwandelt…

Gameplay

Genau wie das Spielhallen- (und Sega Saturn-) Original ist „The House of the Dead Remake“ ein Shooter in seiner reinsten Form. Man erlebt das Geschehen aus der Ego-Perspektive und fährt quasi wie auf Schienen durch die Level und steuert lediglich das Fadenkreuz. Hin und wieder dürfen wir über den Weg unserer Spielfigur entscheiden (z.B. auf das Schiessen auf Tasten eines Fahrstuhls), aber ansonsten bleibt das Gameplay simpel. Mit einer Taste Ballern, mit einer Anderen Nachladen.

Damals haben wir das Game mit der Lightgun gespielt, heute sind Joycons mit ihrer Bewegungssteuerng ein guter Ersatz. Ich habe mir das Gefuchtel allerdings nur kurz angeschaut und bin dann auf die klassische Stick-Variante mit dem Pro-Pad ausgewichen. Dank einiger neuer Komfortfunktionen (z.B. automatisches Nachladen, justierbare Zielhilfe) war dies auch kein Problem und ging unerwartet gut von der Hand.

Spielzeit

Etwas schwierig tue ich mir mit der Angabe der Spielzeit. Man kann die normale Hauptkampagne in unter einer Stunde durchackern, jedoch wäre diese nur die halbe Wahrheit. „The House of the Dead“ ist ein Spiel zum mehrfachen bestreiten, zum Verbessern der Bestzeiten und zum Erkunden aller Abzweigungen. Einfach ein Spiel, welches man Zwischendurch startet und einfach mal ne Runde daddelt – ohne großartigen Tiefgang oder ein komplexes Spielsystem zu erwarten.

Präsentation

Es gibt zwei verschiedene Modi, die allesamt nicht wirklich vom Hocker reißen. Einen äußerst flüssigen Performance-Modus und eine etwas hübschere, dafür nicht mehr ganz so geschmeidige Standard-Variante.

In beiden Fällen gibt es oft grobe Texturen, deutlich pixelanfälliges Kunstblut und hölzern animierte Figuren. Die „schöne“ Version bietet immerhin ein paar atmosphärische Lichteffekte, die trotz des spröden Erscheinungsbildes dennoch viel Charme erwecken und stellenweise ganz toll ausschauten.

Der Soundtrack ging in Ordnung. Fetzige Stücke wechselten sich mit teils nervigen Effektgeräuschen ab und die trashige Synchronisation durfte nicht fehlen.

Positiv

  • simples und spaßiges Gameplay
  • gewohnte Trash-Atmopshäre
  • viele neue Komfortfunktionen
  • neue Spielmodi
  • tolles Gegnerdesign

Neutral

  • technisch eher durchwachsen
  • kurze Kampagne
  • wenig Gegnervielfalt

Negativ

  • insgesamt wenig Abwechslungsreich

Fazit

Ich besitze zwar einen Sega Saturn, habe das Original aber nie gespielt und schwelge in meinen Erinnerungen eher bei dessen Fortsetzung auf der Dreamcast. Zu dessen Release habe ich ordentlich Kohle für Spiel mitsamt Lightgun in die Hand genommen und diesen Invest bis Dato nicht bereut.

Natürlich war nach Bekanntgabe dieses Remakes die Freude groß und die Konsole pünktlich zu Veröffentlichung bei der Hand. Nüchtern betrachtet war der Titel sicherlich kein unverzichtbares Highlight – aber ehrlich gesagt genau das, was ich im Vorfeld erwartet hatte: ein launiger Shooter mit simplen Gameplay und jeder Menge an purem Spielspaß.

Über die kurze Spieldauer war ich zunächst etwas überrascht, doch im Anbetracht seines eigentliches Kernes und den weiteren Spielvarianten dann weniger enttäuscht. Die Mechanik gibt nicht viel her und hätte sich bei längerer Dauer garantiert gewaltig abgenutzt. So bleibt es ein launiger Titel, der immer mal kurz Zwischendrin angezockt werden kann und prima als Pausensnack zwischen anderen Schwergewichten herhalten darf.

Bei einem Preis von rund 20 Euro sollte man sich dem Spielprinzip und dessen Einschränkungen bewußt sein. Gibts das Teil dann mal für 10 Euro im Store, ists natürlich ein No-Brainer.

Grafik: 6,5/10
Sound: 7/10
Gameplay: 5/10
Gesamt: 7/10

Fotocopyright: Microids

Gunpowder Milkshake

Inhalt

Vor 15 Jahren ist ihre Mutter verschwunden, doch dies hinderte Sam nicht daran, ebenfalls in ihre Fußstapfen als Auftragskillerin zu treten. Als ihr dann eines Tages jedoch ein Missgeschick passiert, steht sie selbst im Visier ihrer Auftraggeber und erhält dann unerwartete Hilfe…

Fazit

In letzter Zeit lagen Licht und Schatten selten so nah beieinander. Konkret möchte ich damit sagen, dass sich bei diesem Film richtig starke Momente immer wieder mit gehörigen Längen abwechselten und so am Ende für einen leicht unausgegorenen Gesamteindruck sorgten.

Die Kritiken hätten teilweise kaum unterschiedlicher sein können und ich sitze nun irgendwo zwischen den Stühlen. Der Titel hat eine Menge an genial choreografierten und vor allem toll gefilmten Action zu bieten, bricht dazwischen aber immer wieder brutal ein und lässt sie vormals aufgebaute Stimmungskurve stetig wieder abflachen. Auf eine brillante Szene folgte wieder Tiefschlaf par excellence – und man blieb trotzdem am Ball, um das nächste Highlight dann doch wieder nicht zu verpassen.

Sicherlich haben weder Rahmenhandlung, noch Figurenzeichnung eine größere Auszeichnung verdient, aber das war hier auch gar nicht gefragt. Es gelang einen technisch eindrucksvollen und irgendwo doch gut gespielten Actionkracher abzuliefern, dem es aber an besagter Kontinuierlität gefehlt hat. Die Bilder waren bunt, hochwertig und zum Teil aus interessanten Perspektiven gefilmt. Die Effekte waren klasse und der Härtegrad seiner hohen Freigabe angemessen. Es floss ordentlich Blut, doch im überzeichneten Gesamtbild erinnerte dies angenehm an einen Comic und war daher nicht so heftig.

„Gunpowder Milkshake“ war wieder so ein Film, der sich selbst ein Bein gestellt hat. Furiose Momente wurden ausgebremst und am Ende somit ordentlich an Potential verschenkt. Der Streifen könnte eigentlich locker zum Kult avancieren, doch im Moment sehe ich aufgrund einiger öder Momente dann doch keinen allzu hohen „Wiederschau-Wert“. Schade, denn allein von der Technik war das Ding ein echter Hingucker und die heftigen Shoot-Outs eine wahre Meisterleistung.

7/10

Fotocopyright: Studiocanal

Moonfall

Inhalt

Der Mond hat seine gewohnte Umlaufbahn verlassen und steuert auf die Erde zu. Erste Berechnungen ergeben, dass bei einer Kollision weite Teile unseres Planeten vernichtet werden und so bricht das Chaos aus. Glücklicherweise gibt es noch ein paar Menschen, die einen Rettungsversuch unternehmen wollen…

Fazit

Bei Filmen von Roland Emmerich sollte man weniger an Logik denken und vielmehr das Spektakel genießen. „Independence Day“ bleibt im Genre zwar seine ungeschlagene Referenz, doch nach einem eher gemächlichen Anfang hat „Moonfall“ trotz vieler negativer Kritiken einen soliden Job abgeliefert.

Trotz unheilvollem Szenario plätschert der Streifen in der ersten Hälfte etwas vor sich hin. Es rücken mehr oder weniger gute Leistungen der Darsteller und zum Teil eher peinlich-flache Dialoge in den Vordergrund. Irgendwann treten dann aber die wahren Stars – die Special Effects – in Erscheinung und das Geschehen nahm ordentlich an Fahrt auf.

Optisch servierte uns der Meister wieder die volle Ladung. Von atemberaubenden Weltraumaufnahmen, bis zu untergehenden Großstädten unter Meteoritenschauern oder wuchtigen Überflutungen. Alles schaut beeindruckend aus und wird den Ansprüchen (die zumindest in diese Richtung vorhanden waren) absolut gerecht.

Man mag sich streiten, ob das Ende nun zum philosophieren anregen oder sich schlichtweg von der breiten Maße abheben wollte. Wo es bei anderen Blockbustern keine sinnvolle Begründung für das Unheil gab (z.B. es stürzt einfach ein riesiger Brocken auf uns nieder), versucht Emmerich auch hier noch eine Geschichte zu erzählen – die mich witzigerweise ein bisschen an „Mission to Mars“ erinnert hat. Ob dies nun notwendig gewesen wäre, sei dahingestellt – aber ich fands okay. Ausbaufähig, aber in Ordnung.

Mal ganz ehrlich. Wer von „Moonfall“ tiefgreifende Konversationen oder eine in allen Bereichen nachvollziehbare Handlung erwartet hat, hat die falschen Kinotickets gelöst. Mich hat das Werk dann zwar auch erst vergleichsweise spät abgeholt, dann aber spaßig mitgerissen und mit einem guten Gefühl auf den Weg nach Hause entlassen. Ich hoffe, dass wir auch weiterhin mit solchen Spaßfilmen versorgt werden und Emmerich immer wieder neuen Ideen für eine alibihafte Rahmenhandlung findet.

7/10

Fotocopyright: LEONINE

Morbius

Inhalt

Seit Jahren ist Dr. Morbius auf der Suche nach einem Mittel gegen seine Blutkrankheit, unter der auch sein bester Freund leidet. Als ihm dann endlich der Durchbruch gelingt und ihn die Welt der Wissenschaft zu feiern beginnt, treten gravierende Nebenwirkungen auf…

Fazit

Kurz und schmerzlos, aber insgesamt auch nix Besonderes. So würde mein reduziertes Fazit zu „Morbius“ ausfallen. Im Gegensatz zu den meisten seiner Mitstreiter ist diese Comic-Umsetzung mit knapp 1,5 Stunden recht kompakt, jedoch auch wenig innovativ ausgefallen.

Man präsentiert uns größtenteils bekannte Versatzstücke und bemüht ich kaum um neue Impulse. Vermutlich lag es schon an dessen Vorlage, denn alles fühlt sich stets „auf Nummer Sicher“, aber nie ansatzweise gewagt an. Der Plot ist simpel und nutzt einfach nicht das volle Potential seiner Schauspieler – denn gerade Jared Leto wirkt hier recht schwach und hat (beispielsweise als Joker) schon wesentlich besser in ähnlichen Rollen performt.

Gut gefiel mir allerdings die recht düstere Grundstimmung, die selbst im schillerndsten Tageslicht noch funktionierte. Das Setting hatte stets einen unbehaglichen Unterton, wirkte rau, trostlos, aber irgendwo auch realistisch. Die Optik war nicht so grell bunt – was natürlich hervorragend zu unseren fragwürdigen „Helden“ passte und an Kollegen wie „Venom“ erinnerte – mit dessen zweiten Teil man auch eine gewisse Kurzweiligkeit teilt.

So wenig voller neuen Ideen, doch so launig ging es voran. Es gab kaum spürbare Durchhängen und die einfach gestrickte Geschichte ging jederzeit prima voran. Die solide technische Seite machte Spaß und gab ebenfalls kein Grund zur Klage. Sicherlich stand der „Krawall“ nicht so sehr im Vordergrund, doch beim Finale ließ man es ganz angenehm krachen und stimmte uns versöhnlich.

„Morbius“ hat neben Kalibern wie „Spider-Man“ einen schwierigen Stand – zumal wenn der Betrachter aufgrund diverser Verschiebungen nun zuletzt „No Way Home“ begutachten und höchstwahrscheinlich für sehr gut befinden durfte. Mit dessen Effektgewitter und frischen Ansätzen kann unser Doktor zwar nicht mithalten, doch unterm Strich ist ein brauchbarer Film herausgekommen. Wer düstere und weniger „laute“ Comic-Adaptionen mag, kann gerne mal reinschauen. Einen Gang ins Kino vermag ich höchstens aus Solidaritätsgründen zur Branche empfehlen, ansonsten reicht eine spätere Sichtung bei einem Streaming-Dienst völlig aus.

7/10

Fotocopyright: Sony Pictures Home Entertainment

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