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Schlagwort: Besprechung (Seite 46 von 199)

The Invincible (PC)

Inhalt

Der Spieler übernimmt die Kontrolle über Wissenschaftlerin Yasna, die auf einem fremden Planeten zu sich kommt und ihre Kollegen sucht. Erst nach und nach rekonstruiert sie die Umstände für diese Zwischenlandung und erst nach und nach offeriert die fremde Umgebung ihre Geheimnisse…

Gameplay

„The Invincible“ lässt sich am besten als Walking-Simulator oder interaktiven Sci-Fi-Roman umschreiben. Der Spieler bewegt seine Figur aus der Ich-Perspektive auf relativ stramm vorgegebenen Pfaden und interagiert hin und wieder mittels einfachen Gesten (simple Klicks, kurz am Mausrad drehen) mit seiner Umwelt.

Obwohl die Umgebung zunächst recht weitläufig wirkt, zeichnet sich schnell ein Muster ab. Man kann sich kaum verlaufen und die meisten Abzweigungen führen wieder auf einen gemeinsamen Weg. Auch macht das Programm ziemlich geschickt auf wichtige Gegenstände aufmerksam und lässt uns erst nach deren Erkundung unsichtbare Wände verschwinden.

Einzig die Fahrzeugpassagen (hin und wieder darf man einen Rover steuern) sind aufgrund des eingeschränkten Sichtfeldes (kleine Windschutzscheibe) manchmal etwas unübersichtlich und erfordern das Aussteigen oder die mächtige Karte zur Orientierung.

Zwar sind wir meist allein unterwegs, doch ab und an treffen wir auf Roboter oder Sonden, die uns ein Stück begleiten. Zudem halten wir stets regen Funkkontakt zu einem Kollegen, bei dem wir zwischen verschiedenen Antwortoptionen wählen und so ein bisschen die künftigen Erkundungstouren beeinflussen.

Spielzeit

Nach rund 5 bis 6 Stunden flackerte der Abspann über den Schirm. Unterschiedliche Entscheidungen während des Spieles entscheiden über weitere Enden – was so noch einmal einen gewissen Wiederspielwert erschafft.

Präsentation

Optisch hinterließ das Spiel einen hervorragenden Eindruck. Die Grafik war trotz eher dezenter Farbgebung sehr detailreich und die Kulissen glaubwürdig gestaltet. Der allgemeine Retro-Charme (im Bezug auf Aufrüstung, Fahrzeugdesign, etc.) wurde phänomenal umgesetzt und wirkte extrem stimmig. Gezockt habe ich auf dem Steam Deck in 720p und hohen Details – erreichte damit im Schnitt zwischen 35 und 40 Frames.

Der Soundtrack war eher unauffällig, sorgte jedoch in den passenden Momenten für leichten Grusel. Die englische Vertonung war sehr gut und brachte die Emotionen der Figuren super rüber, steigerte die Immersion enorm. Die Dialoge fühlten sich mit Husten und glaubwürdig dargelegten Emotionen wirklich echt an.

Positiv

  • sehr gute Präsentation
  • glaubwürdige Umgebung
  • grandioses Art-Design
  • tolle Vertonung
  • spannende Handlung
  • wenig Leerläufe

Neutral

  • recht gradlinig
  • trotzdem: manchmal leichte Orientierungsprobleme beim Verwenden von Fahrzeugen
  • überschaubare Spielzeit
  • keine Rätsel

Negativ

  • langsames Bewegen der Spielfigur
  • viel Text

Fazit

Ich liebe Walking-Simulatoren und war vom Setting angetan. „The Invincible“ hat mich schnell in seinen Bann gezogen und das Abenteuer fast in einem Rutsch durchspielen lassen. Aufgrund seiner allgemeinen Spielweise wird das Produkt sicherlich nichts für Jeden sein, doch Genrefreunde mit Vorliebe für Sci-Fi Themen werden hier definitiv auf Ihre Kosten kommen.

Da ich die Buchvorlage nicht kannte kann ich nichts zur Adaption derer an sich sagen, jedoch betonen, dass mir die Handlung sehr gut gefallen hat und ich durchwegs gespannt am Ball geblieben bin. Auch wenn diesbezüglich das Rad nicht neu erfunden wurde, packte das Geschehen und überzeugte mit einer grandiosen Atmosphäre – und natürlich auch mit einer tollen technischen Vorstellung.

Die rund 5 bis 6 Spielstunden waren zudem genau richtig und in meinen Augen kein großer Kritikpunkt. Für mich gehört der Titel zu den Besseren seines Genres und erhält eine uneingeschränkte Empfehlung für all jene, die wissen, was hier auf sie zukommt. Gut vergleichen lässt sich das gute Stück in etwa mit „Firewatch“, welches aufgrund des regen Funkverkehrs mit ähnliches Vibes auffahren konnte.

Fotocopyright: 11 bit Studios

Der Killer

Inhalt

Ein fehlgeschlagenes Attentat treibt einen routinierten Killer in die Enge. Er fühlt sich von seinen Auftraggebern verfolgt und muss die Kette bis nach oben verfolgen, um sich mit Gewalt die endgültige Freiheit zu verschaffen…

Fazit

Bei den Namen Michael Fassbender und David Fincher waren die persönlichen Erwartungen hoch, doch am Ende blieb etwas Ernüchterung zurück. „Der Killer“ war sicherlich kein schlechter Film, doch ich denke, dass er vielleicht bei weiteren Sichtungen (die trotz überschaubarer Bewertung nicht ausgeschlossen sind) sein tieferes Potential entfalten kann.

Der Streifen ist ruhig, zu ruhig manchmal und damit nicht immer so ganz überzeugend. Besonders der ewige Monolog zu Beginn hätte fast zum vorzeitigen Abschalten bewogen, was absolut tragisch gewesen wäre. Das Geschehen benötigt eine Weile, um in die Gänge zu kommen und schaltet im weiteren Verlauf trotzdem immer mal wieder zurück und provoziert kleinere Längen.

Während die überschaubare Action wirklich hochwertig und temporeich inszeniert wurde, hätten manche Passagen dagegen eine spürbare Straffung verdient und die Gesamtspielzeit gerne ein paar Minuten nach Unten korrigiert. Trotzdem waren die Aufnahmen aber jederzeit hochwertig und gefällig – an den Look von „Sieben“ oder Dergleichen haben sie mich aber nicht erinnert (so die Aussage in einer Fernsehzeitschrift).

Fassbender hat seine Aufgabe gewohnt gut erledigt, gab den wortkargen Auftragskiller mit einer gewissen Glaubwürdigkeit und Eleganz. Die Figur blieb ihren persönlichen Prinzipien weitestgehend treu, was zumindest abschnittsweise für ein konsequentes Drehbuch sprach und dann durchaus Laune machte. Der Rest war in Ordnung und gab keinen Grund zur Klage.

Die Handlung war überschaubar und stellenweise mit einigen Längen bestückt, der ebenfalls überschaubare Cast hingegen recht gefällig und einige Szenen sogar enorm packend. „Der Killer“ ist kein zweiter „Leon – der Profi“, aber auch kein totaler Flop. Vielleicht habe ich mir bei den prominenten Namen etwas zu viel erwartet, doch eine Empfehlung gebe ich für Genrefreunde mit Netflix-Abo dennoch raus. Wie gesagt: es gab ein paar echt nette Momente und eine ansprechende Grundstimmung.

Fotocopyright: Netflix

Megalomaniac

Inhalt

Martha und Felix sind die unrühmlichen Nachkommen eines belgischen Serienmörders, der vor Jahren sein Unwesen im Lande trieb und Koffer voller verstümmelter Leichenteile hinterließ. Am Rande der Gesellschaft lebend und stets von Allen klein gehalten, folgen die Kinder nun selbst dem blutigen Erbe des Erzeugers…

Fazit

Man hätte kaum für möglich gehalten, dass aus dem eher kleinen und beschaulichen Belgien ein solch heftiger Film entspringen könnte. Zwar schaut das Werk auf den ersten Blick wie ein relativ kostengünstig produzierter Amateurstreifen aus, doch grade durch diese unscheinbare Fassade entfaltet sich der wahre Grusel.

Durch seine fast schon dokumentarische Optik weiß der Titel zu gefallen. Bereits nach kurzer Zeit zieht das sehr glaubhaft inszenierte Treiben in seinen Bann und steigert seine Spannung von Minute zu Minute. Fehlt uns zu Beginn noch etwas die Orientierung, wird bald klar wohin die Reise geht und umso packender geht es fortan zur Sache.

Untermalt werden die schroffen Bilder durch einen meisterhaften Soundtrack, der es wahrlich in sich hat. Meist geht es recht ruhig zur Sache, doch in den richtigen Momenten zerrt der Score mit knarzenden oder schrillen Geräuschen zusätzlich an den Nerven und macht die unheilvolle Immersion nahezu perfekt.

In Sachen Härte hatten die Macher vorab einige Probleme mit der hiesigen Freigabe bekommen – was ich durchaus verstehen kann. Zwar hat man sich heutzutage an übertriebene Splatterorgien gewöhnt, doch stehen diese doch zumeist in einem anderen Kontext. Das Szenario hier wirkt – wie bereits mehrfach erwähnt – sehr authentisch und deshalb kamen die Gewaltspitzen dann auch viel greifbarer und erschreckender rüber. Obwohl die Darsteller zu Beginn noch nicht so recht zu überzeugen wussten, wirkte die Atmosphäre jederzeit angenehm bedrohlich und so gab es nicht einmal den Ansatz eines Lächelns.

Ja, richtig gelesen. Am Anfang konnten mich die Darsteller noch nicht so recht von sich überzeugen und ihre Mimik wirkte manchmal sogar unfreiwillig komisch, doch im Laufe der Zeit hat sich ihr Spiel immens verbessert. Irgendwann nahm man ihnen ihre Rollen uneingeschränkt ab und war von ihrer Leistung unverhofft beeindruckt. Sowas hatte ich bisher selten, doch umso besser für den Film und dessen Gelingen.

Gesehen habe ich das Werk auf belgisch/französisch mit englischen Untertiteln, aber immerhin in scheinbar ungeschnittener Form. Ich hoffe, das wir irgendwann auch eine synchronisierte und vor allem ebenfalls ungekürzte Fassung für das Heimkino bekommen, da ich an dieser Stelle gerne eine heiße Empfehlung abgeben möchte. Wer sich für europäische (insbesondere französische) Genrefilme begeistern kann, wird hier seine helle Freude haben. Zwar ist die Story recht simpel und kaum vorhanden, doch seine phänomenale Grundstimmung und die trockene Inszenierung wussten uneingeschränkt zu begeistern.

Vielen Dank an INDEED FILM bzw. More Publicity für die Bereitstellung des Screeners!

Weitere Infos unter: www.indeedfilm.com (externer Link)

Sebastian Fitzeks: Die Therapie (Mini-Serie)

Inhalt

Auch nach Jahren kann Viktor Larenz das Verschwinden seiner Tochter nicht verarbeiten. Der Psychiater zieht sich in ein kleines Haus an der Küste zurück und bekommt alsbald Besuch einer mysteriösen Dame, die scheinbar eine Verbindung zur Vermissten besitzt…

Fazit

Zuerst „Liebes Kind“ und nun „Die Therapie“. Erneut hat ein Streaming-Anbieter (in diesem Falle Amazon) ein heißes, deutsches Eisen im Feuer, wenn es um die Serie des Jahres 2023 geht. Was hier in sechs knackigen Episoden auf den Schirm gezaubert wurde, war nicht nur fabelhaft inszeniert, sondern auch packend bis zum bitteren Ende präsentiert.

Eigentlich war die Handlung gar nicht so komplex wie sie zunächst schien, aber eine geschickte Erzählweise und findige Szenenübergänge kaschierten dieses Manko mit Leichtigkeit. Man warf dem Zuschauer immer nur so kleine Brocken hin, dass er das Gesamtkonstrukt nicht sofort durchschauen konnte und so in jeder Minute an seinen hervorragend agierenden Akteuren hing.

Mit relativ simplen Tricks wurden wir auf falsche Fährten gelockt und das Konzept ging erstaunlich gut auf. Man hatte nie den Gesamtüberblick, arbeitete eigene Theorien aus und ließ diese immer wieder über Board werfen. Hat man am Ende eine schlüssige Auflösung gefunden, drehten die Macher alles wieder in eine andere Richtung und man dachte „das lag doch auf der Hand, warum bin ich nicht direkt darauf gekommen?“.

Die Darsteller haben ihre Sache allesamt hervorragend gemacht und ließen uns wundervoll an ihren Emotionen und Erkenntnissen teilhaben. Man konnte sich in alle Figuren gut hineindenken und ihre Motivationen verstehen. Selbst moralisch fragwürdige Dinge wurden so dargestellt, dass man mindestens einmal genauer darüber nachdachte und nicht unbedingt zu einem eindeutigen Entschluss dabei kam.

Die Inszenierung war hochwertig und auf einem internationalen Niveau. Ich hoffe auch hierdurch, dass die Produktion weltweit ihre verdiente Aufmerksamkeit findet und weitere Werke von Fitzek in ähnlicher Form adaptiert werden. Ich habe mich hier jedenfalls keine Sekunde gelangweilt, wurde sofort in den unheilvollen Bann der interessanten Geschichte gezogen und saß am Ende mit einem befriedigten Gefühl vor dem Abspann der letzten Episode. Nachschub sehnlichst erwünscht!

Fotocopyright: Amazon

Hypnotic

Inhalt

Seit dem Verschwinden seiner Tochter ist Cop Danny nur ein Schatten seiner selbst und in regelmäßiger Therapie. Als eines Tages ein unbekannter Bankräuber in den Fokus seiner Ermittlungen gerät, tuen sich plötzlich unvorhersehbare Zusammenhänge auf…

Fazit

„Hypnotic“ fing wirklich stark an und mutierte mit laufender Spielzeit zu einem seltsamen Event mit hohem Schmunzelfaktor. Während er in seinen guten Momenten durchaus an Kracher wie „Inception“ erinnerte, wusste man am Ende dann doch nicht so recht, was da gerade über den Bildschirm flackerte.

Auch wenn Ben Affleck und William Fichtner ihre Sache wirklich prima machten, konnten sie nicht über die Mängel der seltsamen Geschichte hinwegtäuschen. Der Film besaß zumindest am Anfang noch eine interessant wirkende Prämisse und fesselte durchaus an den Schirm, im Laufe der Zeit (und mit steigender Durchsicht) zerbrach das Gerüst an sich selbst und verkam zu einer gewaltigen Lachnummer.

Bis zu einem gewissen Punkt habe ich mich bestens unterhalten gefühlt, doch irgendwann war man nur froh, als sich das knapp 90 Minütige Treiben dann endlich dem Ende näherte und uns endlich erlöste. Nachdem die Auflösung auf der Hand lag wollte irgendwie kein Rädchen mehr ineinander greifen und die zuvor aufgebauten Highlights nicht mehr so prall erscheinen.

Inszenierung, Technik und Soundtrack waren vollkommen in Ordnung und gaben keinen Grund zur Klage. Die Optik war hochwertig und hat gefallen. Der Streifen wirkte wie ein vergleichsweise teurer Blockbuster und hatte trotz seiner strangen Handlung nicht den Charme einer billigen Videotheken- bzw. Streamingproduktion.

Gefällige Hauptdarsteller und zumindest anfänglich noch eine interessante Ausgangslage haben mich ungefähr bis zur Hälfte seiner Spielzeit bestens bei Laune gehalten und ich wollte eine recht gute Bewertung hinterlassen. Durch seine Durchhänger und der schwachen Aufklärung im Schlussteil sank der Film jedoch gewaltig in meiner Gunst. Unterm Strich eine überdurchschnittliche Angelegenheit, die ich so von Kultregisseur Robert Rodriguez nicht erhofft hätte.

Fotocopyright: Telepool GmbH

RoboCop: Rogue City (PC)

Inhalt

Der Spieler schlüpft in die Rolle von RoboCop, der in seiner Stadt Detroit für Recht und Ordnung auf den Straßen sorgen soll…

Gameplay

Bei „RoboCop: Rogue City“ handelt es sich um einen typischen First-Person-Shooter, bei dem das Abknallen von Feinden klar im Vordergrund steht – obwohl die Macher stellenweise kleinere Detektiv-Aufgaben und ein kleines Auflevel-System integriert haben.

Meist beginnt der Einsatz mit einer kleinen Besprechung und dann geht’s direkt auf die Straße. Dort sind in der Regel alle Gegner zu eliminieren und gegebenenfalls mal ein kleiner Dialog mit befreiten Personen zu führen. Hin und wieder dürfen wir Objekte scannen und kleinere Mini-Spielchen durchführen.

Das Ballern fühlt sich wuchtig an, was nicht zuletzt an den teils wirklich mächtigen Waffen liegt und natürlich auch ein wenig mit der Hauptfigur an sich zusammenhängt. Murphey bewegt sich eher gemächlich, kann nicht springen und stampft zuweilen etwas nervig laut (lässt sich in den Optionen abstellen) vor sich hin, aber sein Handlung fühlt sich nach kurzer Eingewöhnung durchaus gut und glaubwürdig an.

Spielzeit

Rein für die Hauptkampange habe ich zirka 10 Stunden investiert.

Präsentation

Optisch gab es bei diesem Spiel deutliche Höhen und Tiefen. Während die wichtigsten Figuren recht beachtlich gestaltet wurden, mangelte es Nebencharakteren oft an Details und Abwechslungsreichtum. Viele Assets wiederholten sich auch bei den Umgebungen, deren Qualität ebenfalls stark schwankte. Imposanten Häuserschluchten und tollen Nebeleffekten standen grob aufgelöste Texturen und langweilig ausgearbeiteten Locations gegenüber. Manchmal schien das Geschehen sogar in Zeitlupe zu laufen, obwohl die Anzahl der Frames ein flüßiges Treiben bescheinigten.

Der Soundtrack war eher unauffällig, die Synchro dafür ganz in Ordnung.

Positiv

  • solide technische Präsentation
  • launiges Gunplay

Neutral

  • Optisch stellenweise arg langweilig
  • gewöhnungsbedürftige Steuerung
  • simple Rätselaufgaben
  • Story nicht unbedingt mitreißend

Negativ

  • ständig wiederholende Gegnertypen
  • viel Backtracking
  • wenig originelles Missionsdesign

Fazit

„RoboCop: Rogue City“ ist kein Flop, aber auch kein echter Hit. Das Gunplay ist zumindest zu Beginn extrem launig, der Rest jedoch eher so lala. Das „Rätsel“-Gameplay war sehr oberflächlich und sogar leicht bremsend, die Geschichte insgesamt auch leider wenig interessant. Man ballerte sich einfach so durch die Level, was zumindest am Anfang noch für mächtig Laune sorgte, später eher zur nervigen Pflicht mutierte. Die Inszenierung wirkte zudem nicht immer ganz rund, war nicht mit großen Blockbustern ala „Call of Duty“ zu vergleichen und wirkte zuweilen etwas zu bemüht. Unterm Strich ein solider Titel für Actionfreunde, aber sicherlich kein unabdingbarer Geheimtipp für Fans des Franchise.

Fotocopyright: Nacon

Gran Turismo

Inhalt

Aus einem Werbegag wurde Realität. Ein Rennstall hat die besten Racer von „Gran Turismo“ zu sich eingeladen und lässt die jungen Gamer tatsächlich auf die echte Rennpiste. Schnell kristallisiert sich heraus, dass besonders der Engländer Jann Mardenboroughs das Talent zu einem wahren Profi hat…

Fazit

Umsetzungen von Videospielen gibt es bekanntlich wie Sand am Meer, doch inmitten dieser Maße sticht „Gran Turismo“ angenehm hervor. Dabei war das Konzept so einfach wie genial – die Zuhilfenahme einer wahren Geschichte gab dabei zusätzlichen Charakter und machte das Erlebnis rund.

„Gran Turismo“ erfindet das Rad weder neu, noch gab er sich extrem überraschend oder schlecht vorherschaubar – ganz im Gegenteil: dank kurzer Internet-Recherche war die Geschichte rund um Ausnahmetalent Jann Mardenboroughs klar und trotzdem konnte das Geschehen über zwei Stunden an den Bildschirm fesseln und ordentlich mitfiebern lassen.

Die Mischung aus ruhigeren Momenten und krassen Rennszenen war stimmig und harmonierte gut. Man konnte sich prima in die Figuren hineindenken und ihre Motivationen verstehen. Das Erzähltempo war dabei sehr angenehm, es keimten keinerlei Längen auf und die wild geschnittenen Wettkämpfe ließen den Puls in die Höhe schnellen.

Optisch war das Teil erste Sahne. Interessante Kameraperspektiven, atemberaubende Bewegt-Szenen und glasklare Aufnahmen. Dazu ein donnernder Sound, der das Heimkino beben ließ und die Immersion perfekt machte. Man fühlte sich wie in einem echten Rennen und behielt durchwegs ein breites Grinsen auf den Lippen.

„Gran Turismo“ ist nicht nur ein unterhaltsamer Sportfilm, sondern tatsächlich bis dato einer der besten Filme des Jahres 2023. Bewährte Elemente wurden grandios verpackt und zu einem eindrucksvollen Gesamtpaket zusammengeschnürt. Man gab von Anfang bis Ende alles und zog den Zuschauer nonstop in seinen Bann. Unterm Strich ein fantastisches Erlebnis und zudem eine perfekte Demo für das heimische Kino.

Fotocopyright: Sony Pictures Entertainment (PLAION PICTURES)

Marvel’s Spider-Man 2 (Playstation 5)

Inhalt

Kaum hat Peter Parker einen Job als Lehrer an der Schule seines Schützlings Miles Morales angenommen, kreuzt eine neue Gefahr für die Stadt auf. Ein Stamm verlässt seinen Territorium und hat es auf New York und dessen Helden und Superschurken als neues Jagdtziel abgesehen…

Gameplay

Am grundlegenden Gameplay hat sich gegenüber den Vorgängern nichts gravierend verändert. Man steuert den originalen Spidy oder dessen Gehilfen Miles aus der Third-Person-Perspektive, schwingt durch die Stadt oder verprügelt böse Schergen. Erneut gibt es dabei eine gut erzählte Hauptgeschichte und viele Nebenmissionen, die an den Schirm fesseln. Ab und zu übernehmen wir sogar die Rolle von MJ, bei deren Passagen eher schleichen und vorsichtiges Vorgehen gefragt ist.

Die Steuerung ist zunächst etwas komplex, doch wer die alten Titel gespielt hat, kommt auch schnell wieder rein – alle Neulinge sowieso. Das Kampfsystem erinnert an die letzten Batman-Teile, ist im Kern recht simpel und intuitiv, nutzt sich jedoch über die gesamte Spielzeit überhaupt nicht ab und bietet ein paar hübsche Kombinationen – und dank erlernbarer Fähigkeiten immer wieder neue Variationen. Das Ganze fühlt sich dann auch richtig gut an und lässt unsere Recken mit weiterem Verlauf auch tatsächlich mächtiger auftreten.

Jeder Akteur hat eine ordentliche Palette an Moves drauf und im Laufe der Spielzeit kommen auch immer mal wieder kleinere Gadgets (hilfreiche Drohnen, etc.) dazu. Das Schwingen durch die Häuserschluchten macht Laune und lässt die nunmehr vorhandene Schnellreise-Funktion fast überflüssig werden. Mit dem neuen Gleit-Anzug setzten die Macher eine coole Neuerung obendrauf – allerdings muss man sich auch hier mit der Steuerung anfreunden.

Die Missionen sind halbwegs abwechslungsreich, vor allem aber gut inszeniert. So machen auch inhaltlich schlicht konzipierte Aufgaben durchaus Spaß und man verliert nie die Motivation. Eine Stärke ist halt hierbei die bereits erwähnte dichte Erzählweise, die uns immer am Ball bleiben und keine Langeweile aufkommen ließ. Wer die Comics kennt, wird zwar wenig echte Überraschungen erleben – ich als eher halbwegs mit der Materie Vertrauter hatte mit einigen Wendungen allerdings echt nicht schlecht gestaunt.

Spielzeit

Für die Hauptkampagne habe ich zirka 20 Stunden benötigt. Nebenquests bzw. Sammelaufgaben habe ich dabei zum Teil eher unbewusst mit erledigt, den Fokus aber voll auf die Geschichte gelegt. Man muss aber erwähnen, dass ich viele kleine Überfälle und Beobachtungsposten so nebenbei eigentlich immer ausgehoben habe und so durchaus abseits der Hauptfade mit kleinen Abweichungen unterwegs war.

Präsentation

Optisch war „Miles Morales“ schon ein Brett und „Spiderman 2“ legt hier und da ein behutsames Schippchen drauf. Die Figuren sind fantastisch animiert, die lebendige Stadt detailreich gestaltet und die Weitsicht enorm. Man kann bis zum Horizont schauen und alle Gebäude glasklar erkennen. Stellenweise sind sogar Menschen innerhalb der Häuser auszumachen und man fühlt sich wirklich wie in einer echten Stadt. Ruckler gab es selten, Ladezeiten so gut wie keine.

Selbst auf Konsole kann man zwischen verschiedenen Modi wählen, welche entweder den Fokus auf Bildqualität oder Leistung legen. Ich bin bei der Voreinstellung geblieben, welche aus beiden Welten einen guten Kompromiss bot (und meine Hardware sowieso keine 120 Hz unterstützt).

Die deutsche Vertonung war vorbildlich und trug ihren Teil zur Inversion bei. Die Stimmen waren passend gefühlt, die Sprüche flott und der Soundtrack in den richtigen Momenten angenehm wahrnehmbar.

Positiv

  • tolle Präsentation
  • filmreife Zwischensequenzen in Spielgrafik
  • große Spielwelt
  • gutes Missionsdesign
  • flüssiges Gameplay
  • gut austarierte Spielzeit
  • viele konfigurierbaren Hilfen (automatische Quicktime-Events, Unterstützung beim Lösen von Rätseln, Zielhilfen, etc.)
  • Venom

Neutral

  • im Vergleich zu den Vorängern wenig Neues
  • oft unrealistische große Gegnerhorden

Negativ

  • seltene Kameraprobleme
  • manchmal scheinbar keine Reaktion auf Tasteneingaben bei den hektischen Kämpfen

Fazit

„Spiderman“ ist zurück und hat mit seinem diesjährigen Auftritt keineswegs enttäuscht. Nach den mehr als gelungenen Vorgängern war die Erwartungshaltung hoch und die Macher konnten sie in allen Bereichen erfüllen. Zwar hätte ich mir bei der Grafik im ersten Moment noch ein Quäntchen mehr Opulenz gewünscht, doch auf den zweiten Blick konnten die gebotenen Details durchaus begeistern – und spätestens bei Sonnenuntergang oder Nacht klappte stellenweise die Kinnlade fast herunter.

Das Gameplay war flott, die Steuerung ging gut von der Hand und die nette Grundgeschichte war cineastisch erzählt. Die Spielzeit stand in der Kritik, war für mich jedoch vollkommen in Ordnung und keineswegs zu kurz. Die rund 20 Stunden waren stets kurzweilig und frei von Längen erzählt – was man auch erstmal schaffen muss.

Erneut stellt „Spiderman“ einen Lichtblick in Sachen Videospielumsetzung von Comicvorlagen dar und erneut hat Sony damit ein heißes Eisen im (derzeit noch Playstation 5-exklusiven) Feuer. Für mich gehört der Titel zweifelsohne zu den besten Spielen des Jahres und eine Empfehlung geht selbstredend raus. Dem allgemeinen Tenor darf man sich hier anschließen und dieses Spiel gerne in die Sammlung aufnehmen.

Grafik: 9/10
Sound: 8,5/10
Gameplay: 7,5/10
Gesamt: 8,5/10

Fotocopyright: Sony Interactive Entertainment

Quiz Lady

Inhalt

Das Verschwinden der Mutter führt zwei ungleiche Schwestern nach etlichen Jahren wieder zusammen. Da ihre Erzeugerin ihnen allerdings auch gewaltige Schulden bei der Mafia hinterlassen hat, müssen sich die beiden Grazien fortan Gedanken um die gemeinsame Beschaffung der Kohle machen…

Fazit

Filme wie „Quiz Lady“ sind angenehme Kost für Zwischendurch. Die Handlung war recht simpel und somit schnell verstanden, der Unterhaltungswert trotz manch mittelprächtiger Gags unerwartet hoch.

Highlight waren die beiden beiden ungleichen Schwestern, die mit Hingabe und jeder Menge passender Chemie von Awkwafina und Sandra Oh verkörpert wurden. Man nahm ihnen ihr Spiel jederzeit ab und hatte einfach Spaß beim Zuschauen ihrer mitunter recht fragwürdigen Aktionen.

Der Film war jederzeit herrlich leichtgängig und kurzweilig. Man versuchte sich war an mehreren, mitunter ernsten Themen, verlor sich aber nie an unnötiger Komplexität und stieß nie negativ aufs Gemüt. Man behielt stets einen tollen Flow, wurde nie uninteressant oder gar nervig.

Die Geschichte mag sicherlich ein wenig an den Haaren herbeigezogen wirken und auch nicht mit manch Überspitzung sparen, gefiel aber insgesamt ganz gut und lieferte sogar gefühlvolle Momente, die zündeten. Wie bereits angedeutet waren nicht alle Gags das Gelbe vom Ei, doch der größte Teil zündete trotzdem und ließ stellenweise kein Auge trocken.

In letzter Zeit habe ich selten so gelacht und mich selten so sehr an zwei liebenswerten Hauptfiguren erfreuen können. Ein gut aufgelegter Will Ferrell kam als Zuckerguss obendrauf und fertig war der gelungene Filmabend. „Quiz Lady“ mag seine Defizite haben und bei Weiten nicht perfekt sein, doch letztlich zählt der hohe Unterhaltungswert, den man diesem Werk sicherlich nicht absprechen kann.

7,5/10

Fotocopyright: Disney

A Haunting in Venice

Inhalt

Eine Seance an Halloween fordert ein Mordopfer, doch zum Glück ist der belgische Detektiv Hercule Poirot in Venedig und nimmt sich diesem Fall direkt an. Schnell entdeckt er, dass viele Beteiligten ein falsches Spiel spielen, doch wer kommt hier wirklich als Täter in Frage?

Fazit

„Mord im Orientexpress“ und „Tod auf dem Nil“ haben mir gut gefallen, doch „A Haunting in Venice“ ist bedauerlicherweise ein anderes Kaliber. Zwar ist der symphytische Hauptdarsteller Kenneth Branagh wieder mit an Board und Grundkonzept recht ähnlich, doch irgendwie wollte sich diesmal nicht die zuvor so geschätzte Grundstimmung einstellen.

Durch seine kleinere Kulisse wirkt „A Haunting in Venice“ zwar eher wie ein Kammerspiel, doch diese eigentliche Stärke war hier in meinen Augen eine gravierende Schwäche. Alles wirkte zu dunkel, zu eingeengt und schnell geht dem Treiben auch die Luft aus. Es schleichen sich viele Längen ein und das Auge kann sich nicht einmal mehr an tollen Aufnahmen laben. Da hat man beispielsweise im letzten „Mission: Impossible“ mehr von Venedig gesehen und sich mehr von dessen beeindruckender Kulisse mitreißen lassen.

Die Darsteller haben ihre Sache allesamt recht gut gemacht und harmonierten auch schon miteinander, aber wie gesagt: alles wirkte ein wenig zu trist, zu arm an Abwechslung und da konnten die unterschiedlichen, teils gut geschriebenen Charaktere leider auch nicht zu viel an verlorenem Boden wieder gutmachen. Dies wirkte sich dann ebenfalls auf die grundsätzlich nett konstruierte Geschichte aus, die nie so recht in Fahrt kam und mit kleineren Wendungen eher ein müdes Lächeln, denn echte Begeisterung entfachte.

Krimifreunde dürfen reinschauen, sollten sich aber auf einen – in meinen Augen – qualitativen Rückgang gegenüber der Vorgänger einstellen. Alles ist hier einen Ticken kleiner und düsterer ausgefallen, was nicht unbedingt als Pluspunkte zu verzeichnen ist. Das Setting war ansprechend, die Umsetzung eher etwas schleppend und trist. Unterm Strich grade noch okay, aber wie gesagt nicht so gut wie die vorherigen Abendteuer des kauzigen Ermittlers.

6/10

Fotocopyright: Disney

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