Inhalt

Martha und Felix sind die unrühmlichen Nachkommen eines belgischen Serienmörders, der vor Jahren sein Unwesen im Lande trieb und Koffer voller verstümmelter Leichenteile hinterließ. Am Rande der Gesellschaft lebend und stets von Allen klein gehalten, folgen die Kinder nun selbst dem blutigen Erbe des Erzeugers…

Fazit

Man hätte kaum für möglich gehalten, dass aus dem eher kleinen und beschaulichen Belgien ein solch heftiger Film entspringen könnte. Zwar schaut das Werk auf den ersten Blick wie ein relativ kostengünstig produzierter Amateurstreifen aus, doch grade durch diese unscheinbare Fassade entfaltet sich der wahre Grusel.

Durch seine fast schon dokumentarische Optik weiß der Titel zu gefallen. Bereits nach kurzer Zeit zieht das sehr glaubhaft inszenierte Treiben in seinen Bann und steigert seine Spannung von Minute zu Minute. Fehlt uns zu Beginn noch etwas die Orientierung, wird bald klar wohin die Reise geht und umso packender geht es fortan zur Sache.

Untermalt werden die schroffen Bilder durch einen meisterhaften Soundtrack, der es wahrlich in sich hat. Meist geht es recht ruhig zur Sache, doch in den richtigen Momenten zerrt der Score mit knarzenden oder schrillen Geräuschen zusätzlich an den Nerven und macht die unheilvolle Immersion nahezu perfekt.

In Sachen Härte hatten die Macher vorab einige Probleme mit der hiesigen Freigabe bekommen – was ich durchaus verstehen kann. Zwar hat man sich heutzutage an übertriebene Splatterorgien gewöhnt, doch stehen diese doch zumeist in einem anderen Kontext. Das Szenario hier wirkt – wie bereits mehrfach erwähnt – sehr authentisch und deshalb kamen die Gewaltspitzen dann auch viel greifbarer und erschreckender rüber. Obwohl die Darsteller zu Beginn noch nicht so recht zu überzeugen wussten, wirkte die Atmosphäre jederzeit angenehm bedrohlich und so gab es nicht einmal den Ansatz eines Lächelns.

Ja, richtig gelesen. Am Anfang konnten mich die Darsteller noch nicht so recht von sich überzeugen und ihre Mimik wirkte manchmal sogar unfreiwillig komisch, doch im Laufe der Zeit hat sich ihr Spiel immens verbessert. Irgendwann nahm man ihnen ihre Rollen uneingeschränkt ab und war von ihrer Leistung unverhofft beeindruckt. Sowas hatte ich bisher selten, doch umso besser für den Film und dessen Gelingen.

Gesehen habe ich das Werk auf belgisch/französisch mit englischen Untertiteln, aber immerhin in scheinbar ungeschnittener Form. Ich hoffe, das wir irgendwann auch eine synchronisierte und vor allem ebenfalls ungekürzte Fassung für das Heimkino bekommen, da ich an dieser Stelle gerne eine heiße Empfehlung abgeben möchte. Wer sich für europäische (insbesondere französische) Genrefilme begeistern kann, wird hier seine helle Freude haben. Zwar ist die Story recht simpel und kaum vorhanden, doch seine phänomenale Grundstimmung und die trockene Inszenierung wussten uneingeschränkt zu begeistern.

Vielen Dank an INDEED FILM bzw. More Publicity für die Bereitstellung des Screeners!

Weitere Infos unter: www.indeedfilm.com (externer Link)