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Schlagwort: Sci-Fi (Seite 6 von 17)

Starfield (PC)

Inhalt

Der Spieler schlüpft in die Rolle eines Minenarbeiters, der bei seiner Arbeit mit einem merkwürdigen Gestein in Berührung kommt und plötzlich Visionen erhält. Rasch findet er Hilfe bei einer Gruppe, die sich „Constalation“ nennt und ihm bei der Aufklärung des Phänomens unter die Arme greifen will…

Gamepay

Wer die früheren Spiele von „Bethesda“ kennt, wird mit dem Einstieg in „Starfield“ keinerlei Probleme haben. Zwar hat sich das Setting vom Fantasy-Mittelalter nunmehr in den Weltraum verschoben, doch die groben Eckpfeiler blieben gleich: Der Spieler steuert seine selbst kreierte Figur aus der Ego- oder Third-Person Perspektive und erkundet ein umfangreiches Universum voller Haupt- und Nebenaufgaben.

Diesmal ist man nicht nur auf einen Planeten beschränkt, sondern kann mit seinem Raumschiff auch weit entfernte Gebiete im All erkunden. Waren wir schonmal an gewissen Orten, steht uns dabei eine komfortable Schnellreise-Funktion zur Verfügung und lästige Laufwerke werden gemindert. Backtracking gab es zwar auch, aber – soweit das bei meinem Durchgang der Fall war – kombiniert mit neuen Ereignissen in alten Gebieten.

Wir können der Hauptquest folgen oder uns mit unzähligen Nebenaufgaben die Zeit vertreiben. Das Ganze wird übersichtlich in einem Logbuch abgebildet und so können wir uns stets gut orientieren – zumindest theoretisch. Hin und wieder mag das grundsätzliche Ziel klar und der Planet auf dem wir uns befinden richtig sein – aber wir finden nichts an der exakten Stelle des Markers und müssen die Gegend dann doch mühselig absuchen. Bei einer Mission musste ich das Programm sogar neu starten, damit das Frack eines abgestürzten Raumschiffes auch tatsächlich an der angepeilten Position erschien.

Gut gedacht, aber ebenfalls etwas hakelig: das Betreten von Stationen oder größeren Schiffen mitten im All. Die Punkte zum Andocken waren nicht immer direkt ersichtlich und so musste man unzählige Male um die Objekte herumfliegen (inklusive Kollisionen, die Schaden an unserem Schild verursachten), bis dann endlich die Taste zum „entern“ auf dem Schirm erschien. Ansonsten spielen sich die Flugpassagen passabel und relativ simpel. Zum Glück hat man sich hier nicht an einer tiefgreifenderen Simulation versucht.

Lobenswert auch die übersichtlichen Entwicklungsmöglichkeiten des eigenen Charakters. Die Talentbäume waren intuitiv zu bedienen und die leicht verschachtelten Menüs halten uns nicht zu lange auf. Für mich waren die gebotenen Elemente absolut ausreichend und hätten nicht komplexer ausfallen müssen – schließlich will ich ja die Spielzeit hauptsächlich direkt in der Action und nicht in langen Texttafeln verbringen.

Genervt hat mich der Schiff-Editor, dessen Aufruf leider nicht unumgänglich war. So konnte man dort neuen Raumschiffe kaufen oder vorhandene Aufrüsten. Klingt simpel, wurde aber durch nicht gerade innovativ zu bedienende Menüs zur Qual und hat mir keinen Spaß bereitet. Musste mir sogar YouTube-Videos zur Erklärung anschauen. Zum Glück war der Aufruf dieses Programmes nicht oft erforderlich.

Spielzeit

Rund 20 Stunden habe ich mich mit der Hauptstory beschäftigt und mich kaum mit Nebentätigkeiten aufgehalten. Da ich manchmal etwas die Orientierung verloren habe, wurden dennoch einige (unnötige) Randgebiete dennoch erforscht und die ein oder andre Stunde abseits des roten Fadens verbracht. Schlimm war dies nicht.

Präsentation & Technik

Sowohl optisch, als auch technisch hat mich der Titel überrascht. Auf meinem betagten Ryzen7 2700x, einer mittelklassigen RX6750 XT 12GB und 32 GB RAM konnte ich das Weltraumtreiben in 4k bei hohen Details erleben und hatte nur selten kleinere Frameeinbrüche – die ich so als kurze Lade-Ruckler und nicht als echte Performanceeinbrüche verbuchte. Sicherlich lagen hier dann keine 100+ Frames zu Grunde, aber das war für mich kein Problem. Das Spiel lief flüssig und sah zu meinem Erstaunen auch gar nicht mal schlecht aus.

Die Figuren waren sehr detailliert gestaltet, Licht und Schatten überwiegend stimmig und es gab kaum grobe Texturen zu erblicken. Die Architektur der Bauwerke war hübsch und keineswegs gleichförmig, einige Städte (z.B. Neon) mit ihrer Bevölkerung lebendig und ansprechend gestaltet. Die Immersion war (grade in der Ego-Ansicht) überwiegend gegeben.

Die deutsche Vertonung kam mit einigen vermeintlich bekannten Sprechern daher und bot eine unglaubliche Fülle an vertonten Dialogen. Leider war die Sprachausgabe in den allermeisten Fällen überhaupt nicht synchron – entweder passten die Lippenbewegungen nicht sonderlich gut oder die Münder blieben gänzlich geschlossen. Dies kann hoffentlich noch mit einem Update behoben werden, ist vermutlich kein größeres Problem. Ansonsten gab es knackige und basslastige „Ballersounds“ und ein überwiegend unauffälliger Soundtrack.

Bugs

Die Spiele von „Bethesda“ sind seit jeher für eher „ruckelige“ Starts bekannt und natürlich steckten auch in einem so großen Programm wie „Starfield“ zu Beginn noch einige mehr oder weniger große Bugs. Persönlich fand ich den Titel im Gegensatz zu seinen geistigen Vorgängern jedoch relativ problemlos spielbar, auch wenn ich hier mal einige Beispiele für kleinere Fehler aufführen möchte. Beachtet, dass ich direkt zum Release eingestiegen bin und mittlerweile vielleicht noch ein paar Updates hinterhergeschoben, die Probleme eventuell weitestgehend gefixt wurden.

  • Dialoge waren fast nie synchron, oftmals bewegten sich die Münder nicht einmal. Kein Workaround.
  • Hin und wieder konnten Dialoge nicht ausgeführt werden, da man sich angeblich noch in einem Kampf befand. Neustart des Spielstandes.
  • Ein handlungs-relevanter Funkspruch konnte nicht abgehört werden (trotz Entgegennahme mit der eingeblendeten Taste). Neustart des Spielstandes.
  • Ein abgestürztes Schiff ist nicht auf der Planetenoberfläche aufgetaucht. Neustart des Programmes.
  • Einmal ist das Spiel komplett eingefroren („Keine Rückmeldung“). Neustart des Programmes.
  • beim finalen Kampf ging es einmal nicht weiter. Neustart des Spielstandes.

Positiv

  • hübsche Präsentation
  • spannende Handlung
  • unkomplizierter Einstieg
  • große Spielwelt mit viel Potential zum Entdecken
  • umfangreiche deutsche Vertonung und massig übersetzte Texte
  • viele nette Details am Rande (Poster, Schriftzüge, Klamotten, etc.)

Neutral

  • trotz „Navi“ und „Questlog“ gelegentliche Orientierungsprobleme
  • häufigere Ladebildschirme
  • leicht umständliche Inventarverwaltung

Negativ

  • Sprachausgabe oftmals nicht synchron
  • nerviges Andocken an Raumstationen oder anderen Schiffen
  • (für mich) unnötiger und unnötig komplizierter Schiff-Editor
  • kleinere Bugs

Fazit

Mit Titel wie „Morrorwind“, „Oblivion“ und natürlich auch „Skyrim“ hat „Bethesda“ in der Vergangenheit ein paar echte Schwergewichte abgeliefert und entsprechend hoch waren die überwiegenden Erwartungen an „Starfield“. Wie auch bei den anderen Titeln war ich mir jedoch bewusst, dass dieses Spiel bestenfalls mit der Zeit reifen wird und besonders zu Beginn noch einige Defizite aufweisen hat.

Zu meiner Überraschung lief das Produkt am Releasetag (bei mir: Vorabzugang dank Premium-Version) allerdings überraschend rund und hatte bis zum Ende keine echten Showstopper oder gravierenden Mängel. Sicherlich war die mangelnde Lippensynchronität wegen der hervorragenden Sprecher ein wenig schade, aber am eigentlichen Spielspaß minderte dies nichts.

Gerne bin ich in den riesigen Weiten des Weltraums versunken und brauchte auch keine lange Eingewöhnung hierfür. Das Setting hat mich direkt (und vielleicht noch einen Ticken mehr als bei „Skyrim“) abgeholt und umgehend in seinen Bann gezogen. Der rote Faden war zumindest in der Haupthandlung immer vorhanden und so blieb man ohne echte Durchhänger am Ball.

Sicherlich werden Mods und andere Fan-Arbeiten das Ergebnis noch verfeinern, doch bis dato kann ich für diesen Titel dennoch eine warme Empfehlung aussprechen. Ich habe wahrlich kein Meisterwerk erwartet und habe mich bewusst dem Hype entzogen – am Ende hat das so gepasst und mir gefiel „Starfield“ richtig gut. Es ist nicht perfekt und mag vielleicht nicht allen Werbeversprechen gerecht geworden sein, doch unterm Strich gab man uns ein hübsches Rollenspiel mit fabelhaften Weltraum-Setting und viel Potential zum Erkunden.

Grafik: 8/10
Sound: 8/10
Gameplay: 7,5/10
Gesamt: 8/10

Fotocopyright: Bethesda Game Studios

The Abyss

Inhalt

Die Regierung benötigt Hilfe bei der Bergung eines U-Bootes und heuert daher kurzerhand ein kleines Team von Berufstauchern an. Diese nehmen dem Auftrag zunächst widerwillig entgegen und freuen sich letztlich über die ausgelobte Prämie hierfür. Kaum am Frack angekommen, ereignen sich aber seltsame und scheinbar übernatürliche Ereignisse…

Fazit

Es gibt Filme, mit denen man einfach nicht so richtig warm wird und bei mir fällt „The Abyss“ leider in diese Kategorie. Schon damals war ich zunächst vom Setting und der audiovisuellen Umsetzung begeistert, doch der schleppende Verlauf macht diesen guten Ansätzen leider oftmals einen Strich durch die hübsche Rechnung.

Optisch macht „The Abyss“ so Einiges her und weiß auch eine angenehm-beklemmende Grundstimmung zu transferieren. Man fühlt sich tatsächlich wie unter Wasser und in einer abschottenden Umgebung, kann zunehmende Sorgen und Ängste unserer Figuren zweifelsohne teilen.

Leider nahm sich Cameron für meinen Geschmack einen Ticken zu viel an Zeit, um Umgebung und Charaktere zu skizzieren. Für die angepeilte Tiefe mag dies löblich sein, für mich zogen sich einige Passagen hierdurch zu sehr und die eher überschaubare Handlung tat sich weniger positiv hervor.

Hätte man den Plot lediglich als Rahmen für aufregende Action genutzt, dann wäre dies vollkommen legitim gewesen. In seiner aktuellen Form gab es dann zwar auch ein paar großartige Effekte zu bestaunen, doch kompensiert dies weder die angesprochenen Längen, noch die mangelnde Action – auf die man ja sonst vielleicht gehofft hätte.

Alles geht ein wenig schleppend voran und erklärt damit seine epische Laufzeit von fast drei Stunden. Jedoch nicht nur Dialog, auch viele Bilder drängen sich minutenlang in den Vordergrund, womit man bei aller optischer Qualität schon klar kommen sollte. So richtig viel war am Ende Story- und erlebnistechnisch dann leider nicht rumgekommen und so blieb ein wenig Ernüchterung zurück. Bei Konkurrenzen bleibt zumindest sowas wie ein versöhnliches Ende – hier war es dann irgendwann „nur vorbei“.

Aufgrund fehlender echter HD-Releases fühlt sich „The Abyss“ ein wenig stiefmütterlich behandelt an. Im Gegensatz zu vielen Mitbewerben scheint dies etwas schade, denn grundsätzlich scheint das Teil ja seine Fans zu haben (siehe beispielsweise Kritiken bei einem großen Versandhändler). Mir war das Gebotene jedenfalls etwas zu öde, obgleich ich nicht seine wegweisenden Elemente nicht verleugnen möchte und sie als Grundsteine für spätere Werke des Regisseurs durchaus anerkenne. Eine uneingeschränkte Empfehlung kann ich nach all den Jahren also immer noch nicht aussprechen, jedoch Keinen von einer Sichtung und eventuellen Begeisterung abhalten.

6/10

Fotocopyright: 20th Century Fox

Vernetzt – Johnny Mnemonic

Inhalt

In der nahen Zukunft sind Daten zum wichtigsten Gut geworden und die Firmen setzen sogar Leibwächter aus den Reihen der Yakuza für deren Schutz ein. Einer der sogenannten „Daten-Kuriere“ ist Johnny. Er ist in der Lage unzählige Gigabyte in seinem Hirn zu speichern und ist ansonsten auch ein absoluter Profi in seinem Gebiet. Sein neuster Auftrag jedoch bringt ihn in ungeahnte Schwierigkeiten und finstere Typen sind hinter seinem Kopf her…

Fazit

Schon seit Veröffentlichung bzw. seit meiner ersten Sichtung genießt dieser Streifen einen persönlichen Sonderstatus. Man konnte nie behaupten, dass „Vernetzt – Johnny Mnemonic“ ein richtig guter Titel sei, doch er greift viele Dinge auf und präsentiert sie in einer unterhaltsam-naiven Weise wie kaum ein Mitbewerber zuvor oder danach. Für viele ist „Matrix“ sicherlich die absolute Referenz, doch mit diesem Werk bin ich noch nie warm geworden. Denke ich an Keanu Reeves und Sci-Fi, so kommt mir zuerst dieser Film ins Gedächtnis – und das nach gestriger Begutachtung wieder einmal vollkommen zurecht.

„Johnny Mnemonic“ ist ein buntes Sammelsurium an verrückten Ideen, die allesamt zwar leicht trashig, aber prima umgesetzt wurden. Von Internet-Ausflügen per VR-Brille, bis zur Modifikation von Körpern. Hier kommt richtiges „Cyberpunk“-Feeling auf und das alles nahm sich auch glücklicherweise nicht zu ernst. Es gab zwar ein paar derbere Momente, doch die standen jedes Mal im Kontrast zu schräg gestalteten Figuren, launigen Dialogen und einem allgemein sehr lockeren Umgangston. Mittlerweile ist das Ganze entsprechend ab 16 freigegeben, was wesentlich besser zu den Ereignissen passt. Meine alte DVD (die zur Grundlage dieses Reviews diente) ziert einen roten Sticker auf dem Cover.

Loben möchte ich den nahezu perfekten Erzählfluss. Der Streifen wird nie langweilig und die kompakte Laufzeit von knapp 90 Minuten wurde effizient genutzt. Man musste nicht alle Dinge in epischer Breite erklären, sondern dem Zuschauer mal ein paar Gedanken zur Entwicklung der Welt überlassen. Abseits dessen gab es am Rande so viele kleine Details (Figuren, Plakate, etc.), die mir selbst nach dutzendfacher Sichtung noch ins Auge fallen und für Freude sorgen. Sowas liebe ich.

Der Cast, sowie die handwerkliche Umsetzung passten zum allgemeinen Grundtenor. Mit Musikern wie Ice-T oder Henry Rollins bekam das Treiben einen witzigen Anstrich, während Größen wie Takeshi, Lundgren oder Kier wiederrum für eine gewisse Eleganz sorgten. Sie stehen von der Type her im krassen Kontrast zueinander und dennoch wirkt das Gesamtbild stimmig. Reeves hatte sich seinerzeit auf jeden Fall für einen späteren Blockbuster in der Matrix empfehlen können. Seine Leistung war wirklich toll und gab keinen Grund zur Klage. Er meisterte jede noch so absurde Situation ohne dabei zu overacten oder das Ganze ins Lächerliche zu ziehen.

Optisch kann das Teil erwartungsgemäß nicht mit aktuellen Produktionen mithalten und war schon damals stellenweise etwas „billig“ geraten. Dies mag zwar neue Zuschauer eventuell vergraulen, stellt für mich aber kein Problem (und erst recht keine Abwertung) dar. Man erkennt deutlich, wie beispielsweise Puppen durch die Gegend fliegen oder wie bescheiden bei manchen Szenen getrickst wurde – macht aber irgendwie auch einen gewissen Charme aus. Vermutlich war das Budget seinerzeit schon nicht das Höchste und schließlich mussten die namhaften Beteiligten ebenfalls bezahlt werden.

Technisch mag „Vernetzt – Johnny Mnemonic“ nicht perfekt und auch in Teilen insgesamt schlecht gealtert sein, doch mein Herz schlägt noch immer für Reeves als Kurier inmitten einer schrägen Zukunftsvision. Der Streifen macht mit seiner eigenwilligen Weise Spaß ohne Ende und sorgt immer wieder für breites Grinsen im Gesicht. Manchmal braucht es keine überkomplizierte Handlung oder umwerfende Bilder – der pure Unterhaltungswert steht im Vordergrund und da ist dieser Titel nach wie vor ein echtes Paradebeispiel.

9/10

Fotocopyright: Alive AG

Armored Core VI Fires of Rubicon (PC/Playstation 5)

Inhalt

Vor einem halben Jahrhundert wurde ein Planet durch eine seltsame Substanz fast vollständig zerstört. Eigentlich sollte sie zur alternativen Energiegewinnung dienen, hat aber eine große Katastrophe angerichtet. Nun ist das Zeug jedenfalls wieder aufgetaucht und der Kampf der Großkonzerne darum entbrannt. Der Spieler schlüpft in die Rolle eines Söldners, der mit seinem flinken Mech lukrative Aufträge für verschiedene Fraktionen absolviert…

Gameplay

„Armored Core VI Fires of Rubicon“ ist ein typischer Vertreter der langjährigen „Armored Core“-Reihe und – entgegen vieler Erwartungen – kein „Soulslike“, wie man es von den Programmieren vielleicht insgeheim erhofft hätte.

Gespielt wird mit einem gigantischen Mech-Roboter aus der Third-Person-Perspektive und die intuitive Steuerung geht dabei gut von der Hand. Der Koloss bewegt sich überraschend flott und hat einige Aktionen wie Ballern, Zuschlagen oder gar Fliegen drauf.

In mehr oder weniger kurzen Missionen kann sich der Spieler das nötige Kleingeld zur Aufrüstung seines Titanen verdienen und nach Wunsch daran herumschrauben. Entweder halten wir uns hier an die eigentlichen Story-Marker oder nehmen Abseits dessen kleinere Nebenaufgaben oder Arena-Kämpfe an.

Die Individualisierung hat dann nicht nur optische, sondern vor allem taktische Auswirkungen. Entweder bleibt unser Recke so flink wie zu Beginn oder er wird beispielsweise langsamer, dafür aber besser gepanzert. Es lohnt sich diesbezüglich ein wenig zu jonglieren und sich so vor allem die härteren Bosskämpfe erträglicher zu gestalten.

Wie Eingangs erwähnt, ist „Armored Core VI“ kein ultraharter Brocken, aber zumindest einige Endgegner konnten in minutenlangen Duellen schon einmal den Puls etwas in die Höhe treiben. Meist hilft hier zwar einfach draufhalten, doch sollte man um die Effizienz zu steigern dabei schon auf deren Schwachstellen achten. Ein missglücktes Ausweichmanöver führt aber nicht gleich zum direkten „Game Over“ und der Frustlevel ist moderat.

Das durchwachsene Missionsdesign an sich ist dem Spielprinzip geschuldet. In erster Linie wird halt alles zerstört, was vor die Flinte kommt und viel Tiefgang oder Abwechslung ist nicht drin. Zwar variieren die Ziele leicht von „zerstöre den Konvoi“ über „zerstöre die Abwehranlage“ bis „okay, schleich Dich hier mal an den Überwachungsdrohnen vorbei, um einen feindlichen Mech dahinter zu vernichten“, aber wenigstens kommt man immer schnell ins Thema rein und muss sich nicht mit komplizierten Sachverhalten auseinandersetzen. Mag eintönig klingen, konnte sich aber geschickt über die veranschlagte Spielzeit behaupten.

Spielzeit

Aufgrund aktueller Zeitknappheit habe ich mich ausschließlich auf die Hauptmissionen beschränkt und keinerlei Nebenaufgaben absolviert. Überrascht war ich von manch extrem kurzen Leveln (gefühlt nur 1 bis 2 Minuten), doch angetan von der ordentlichen Anzahl der Aufträge. Der Abspann war nach ungefähr 10 bis 11 Stunden über den Schirm geflackert.

Präsentation

Das Netz war über die moderaten Hardwareanforderungen erfreut und ging (aufgrund der vorherigen Titel der Programmierer) von eher mauer technischer Kost aus. Auf meinem aktuellen System (Ryzen7/RX6750 XT 12GB OC/32GB) konnte ich das Spiel in 4k mit hohen Details und sogar maximalen Raytracing genießen – und war mit der Optik mehr als zufrieden.

Zwar wirkten einige Locations etwas trist (passte aber zum Szenario), doch Andere wiederrum beeindruckend und hübsch. Vor allem die tollen (Licht-) Effekte beim Ballern, die herumfliegenden Partikel und die teils gigantischen Gegner und Bauwerke sorgten für Begeisterung. Überhaupt mochte ich den technischen, klinischen Look sehr.

Der Soundtrack hielt sich meist im Hintergrund, gab den brachialen Baller-Geräuschen den Vorzug. Enttäuschend höchstens die lieblos präsentierten Missionsbesprechungen und sich häufig wiederholende Phrasen während der Kommunikation per Funk. Es hätten gerne ein paar Zwischensequenzen (in Spieloptik) mehr sein dürfen.

Positiv

  • hübsche Optik, gute Performance
  • schnelles und unkompliziertes Gameplay
  • gute Steuerung, tolles „Mech-Gefühl“
  • wenige Frustmomente
  • viele kurze Missionen – ideal für Zwischendurch

Neutral

  • Menüs und Missionsbesprechungen eher trist & bieder präsentiert
  • wenige Zwischensequenzen zum Ausbau der Story

Negativ

  • einige Mission extrem kurz
  • insgesamt arg repetetiv/gleichförmige Missionen
  • Story insgesamt eher belanglos

Fazit

„Armored Core VI Fires of Rubicon“ mag die Gemeinschaft ein wenig spalten – und das haben sich die uniformierten Spieler selbst zu verdanken. „Fromsoft“ hat hier kein weiteres „Dark Souls“, sondern ein buntes Action-Event mit furiosen, aber rein gar nicht „Souls“-mäßigen Kämpfen abgeliefert und der lockere Spielspaß stand klar im Vordergrund.

Das Herumfliegen und wilde Ballern hat echt Laune gemacht und das eigentlich so simple und repetitive Spielsystem hat sich während der überschaubaren Spielzeit glücklicherweise nicht abgenutzt. Wäre der Titel länger ausgefallen (oder hätte ich vielleicht noch mehr Nebenmissionen absolviert) hätte die Sache vielleicht schon anders ausgesehen. Zwar war ich von manch extrem kurzen Einsatz arg überrascht, doch die Anzahl der Aufträge konnte dies gut abfedern.

Unterm Strich hat mir das aktuelle „Armored Core“ sehr gut gefallen und ich gebe Actionfreunden gerne eine heiße Empfehlung raus. Ich habe mir nicht allzu viel von dem Titel erwartet und wurde am Ende doch äußerst angenehm überrascht. Die renomierten Entwickler haben ein unterhaltsames Spektakel mit Suchtfaktor abgeliefert, welches vor wirklich umfangreichen Werken wie „Starfield“ grade richtig kam und wie ein schmackhafter Snack verschlungen wurde. Für mich sogar bisher eines der besten Spiele des Jahres.

Grafik: 8/10
Sound: 7,5/10
Gameplay: 6/10
Gesamt: 8/10

Fotocopyright: Bandai Namco

Scars Above (PC/PS5)

Inhalt

Ein gewaltiges außerirdisches Objekt taucht am Himmel auf ein Forschungsteam macht sich sofort auf den Weg zur Untersuchung. Der Spieler übernimmt dabei die Rolle von Kate, die nach einer Notlandung ihr dort zerstreutes Team wiederzufinden versucht…

Gameplay

„Scars Above“ erinnert frappierend an Titel wie „Returnal“ – bietet es doch ebenfalls Balleraction in einem vergleichbaren Szenario. Es ist zwar ebenso fordernd, jedoch auf leichten Schwierigkeitsgrad vergleichsweise gut machbar.

Gespielt wird aus der Third-Person-Perspektive und auch idealerweise mit einem guten Gamepad – wie in meinem Fall einem PS5 „Dual-Sense“ am Rechner. Die Steuerung ist simpel und eingängig, erfordert keine große Einarbeitung. Zu neuen Fähigkeiten oder Ausrüstungsgegenständen gibt es regelmäßig kleine Tutorials.

Unsere Heldin muss sich zwar überwiegend um das Beseitigen von (zähen) Gegner kümmern, darf aber hin und wieder auch mal kleinere Kopfnüsse oder erträgliche Laufwege absolvieren. Um den Ballerspaß jedoch nicht zu stark zu bremsen, beschränken sich die Aufgaben beispielsweise auf das Sammeln von Artefakten, dem korrekten Platzierung auf einem Terminal oder dem Absuchen von Indizien – die automatisch miteinander zu einer holografischen Rückblende konstruiert werden.

Im Laufe der Zeit erhalten wir Erfahrungspunkte, mit denen wir den „Skill-Tree“ von Kate aufbohren dürfen. So kann die Magazingröße verändert oder eine schnellere Regeneration angestrebt werden. Dies macht den Titel kontinuierlich besser beherrschbar.

Spielzeit

Nach rund 9 bis 10 Stunden (einfacher Schwierigkeitsgrad) flackerte der Abspann über den Schirm. Das war okay, zumal wir hier einen vergünstigen Kaufpreis (rund 40 Euro bei Release, mittlerweile für knapp 17 Euro im Angebot) bekommen haben (PS5).

Präsentation

Der Titel ist keine große AAA-Produktion, aber trotzdem recht ansehnlich ausgefallen. Mit „Returnal“ hält die audiovisuelle Produktion nicht mit, wirkt dennoch hübsch und in sich stimmig gestaltet. Das Erkunden der gut designten Welt macht Laune und die Ideen beim Designen der Gegner waren nicht schlecht. Die Soundkulisse war stimmig, der Soundtrack eher unauffällig, aber dann atmosphärisch.

Positiv

  • gute Präsentation
  • stimmige Atmopshäre
  • unkompliziertes Gunplay
  • nicht nur Ballern, auch mal kleinere Rätsel
  • hübsches Welten- und Gegnerdesign

Neutral

  • recht gradling
  • relativ kurze Spielzeit

Negativ

  • ein paar unfaire Stellen
  • insgesamt recht repetitiv & simpel

Fazit

Gegen fette Blockbuster wie „Returnal“ schaut „Scars“ natürlich etwas „klein „winzig“ aus, besaß aber dennoch seinen eigenen Charme und bot gute Unterhaltung. Das Spiel an sich mag vergleichsweise einfach gestrickt sein (damit meine ich nicht den fordernden Schwierigkeitsgrad, eher sein eigentlicher leicht monotoner Ablauf), doch für Zwischendurch war das Gebotene in seiner Form vollkommen in Ordnung. – zumal die Spielzeit überschaubar ausfiel und seine Mechaniken hierdurch nicht zu heftig abgenutzt wurden.

Die Atmosphäre war klasse und das Storytelling mit eingeblendeten „Geister-Hologrammen“ sogar ziemlich cool. Man blieb am Ball und genoss einen durchaus spürbaren Suchtfaktor, der uns „zwang“, das Spiel in kürzester Zeit zu beenden und die Rätsel der außerirdischen Welt endlich offen zu legen. Zwar gab es auch hier eher bodenständige Kost, was aber durchaus akzeptabel erschien.

Wenn euch das Genre gefällt, „Returnal“ beendet und die Erwartungen entsprechend angepasst wurden, gönnt euch dieses kleine und etwas spröde Kleinod – welches zum aktuellen Reviewzeitpunkt sehr günstig beim Großhändler unseres Vertrauens zu ergattern ist. Ich hatte jedenfalls meine n Spaß und ah sah meine investierte Zeit als nicht vergeudet an.

Grafik: 7/10
Sound: 7/10
Gameplay: 6/10
Gesamt: 7/10

Fotocopyright: Mad Head Games / Prime Matter / Plaion

Fort Solis (PC)

Inhalt

Der Spieler übernimmt die Rolle eines Arbeiters auf dem Mars. Kurz vor dessen Feierabend erreicht ihn ein Notruf einer benachbarten Station und er macht sich auf den Weg zur Untersuchung des Vorfalls…

Gameplay

„Fort Solis“ ist ein gradliniges Adventure, bei dem es (abgesehen von kleineren Quicktime-Events) keinerlei Action gibt und der Spieler (selbst bei missglückten Quicktime-Events) nicht sterben kann. Von der eigentlichen Spielmechanik ist es am ehesten mit den „Dark Pictures-Reihe“ oder „Until Dawn“ vergleichbar – nur eben, dass es hier keine Game-Over-Screens gab.

Gespielt wird aus der Third-Person-Perspektive und idealerweise mit einem Gamepad. Jederzeit lässt sich eine Karte einblenden – die sich für mich die meiste Zeit als wenig hilfreich erwies. Immerhin waren Türen und Gänge klar beschriftet und halfen bei der Orientierung.

Die Rätsel bestanden aus simplen „Such die Sicherung für die Tür“, bis hin zu „Such den Code zum Öffnen des Behälters“ – simple Kost also und meist war die Auflösung nicht weit voneinander entfernt, was sich aufgrund der trägen Fortbewegungsweise unserer Hauptfigur als äußerst positiv herausstellte.

Obwohl das Geschehen flüssig lief, waren besonders die Quicktime-Events hakelig zu steuern. Entweder wurden die Eingaben gar nicht angenommen oder die Verzögerung war unendlich hoch. An einer Stelle musste ich sogar zur Tastatur greifen, da ich mit dem Gamepad nicht weitergekommen bin.

Spielzeit

Das Spiel gliedert sich in vier Kapiteln, die flüssig (also ohne Unterbrechung) ineinander übergingen. Die Gesamtspielzeit belief sich auf zirka vier Stunden, währenddessen ich wirklich alle gefundenen Dokumente sorgsam durchgelesen, angeschaut oder abgehört habe.

Präsentation

Optisch ist der Titel eine Wucht. Umgebung und Charaktermodelle wirken nahezu fotorealistisch und machen die Immersion vom Treiben auf dem Mars fast perfekt. Beim Betreten neuer Areale brach die Framerate zwar immer wieder ein („Lade-Ruckler“), doch insgesamt war die Performance der aktuellen Unreal-Engine gut.

Hin und wieder gab es kleinere Clipping-Fehler oder zuckende Animationen (beim Öffnen von Türen), doch das wäre mit kleinen Patches sicherlich zu beheben.

Die englische Vertonung war sehr gut, die deutschen Untertitel absolut in Ordnung. Gut gefiel die dezente, aber sehr atmosphärische Geräuschkulisse, bei der alle Effekte klar zu orten waren.

Bugs

Hin und wieder fror das Spiel (immer an den gleichen Stellen) ein. Eine Fehlermeldung erschien im Hintergrund, war jedoch nicht lesbar (das eigentliche Spiel platzierte sich immer davor und die Meldung verschwand mit Beenden der Anwendung ebenfalls). Da sich dieses Einfrieren stets mit heftigen Rucklern ankündigte, verringerte ich zunächst Auflösung und Details, was aber keine Besserung brachte. Erst das Umschalten in den Vollbild-Fenster Modus brachte Abhilfe. Schon ist der Titel nicht mehr gecrashed und gefühlt wurden die Frameraten-Einbrüche auch weniger.

Positiv

  • hervorragende Präsentation
  • tolle Atmosphäre
  • kinofreife Inszenierung & Erzählweise
  • entspanntes, stressfreies Zocken

Neutral

  • austauschbare Handlung
  • einfache Kombinationsaufgaben
  • zwar tolle, aber wenig gruselige Atmopshäre
  • keine Jumpscars

Negativ

  • relativ kurz
  • relativ wenig Interaktionsmöglichkeiten
  • langsames Bewegen der Hauptfigur

Fazit

Aufgrund seiner allgemeinen Spielmechanik ist „Fort Solis“ sicherlich nichts für Jeden. Wer jedoch Titel wie die erwähnte „Dark Pictures“-Reihe mag und nicht allzu hohe Erwartungen an Grusel hat, darf durchaus mal einen Blick riskieren.

„Solis“ ist vielleicht unblutiger als die meisten Mitstreiter und punktet auch nicht mit großartigen Jumpscares, lässt sich dafür aber ganz vorzüglich – und ähnlich einer kurzweiligen Serie – „wegspielen“. Unser Puls bleibt dabei unten, trotzdem war die Erkundung der Raumstation spannend und technisch eindrucksvoll.

Es gab keine größeren Leerläufe und das Geschehen blieb spannend bis zum bitteren Ende – welches nach rund vier Stunden recht schnell erreicht wurde. Auch hier gilt deshalb: die PC-Version geht für den aufgerufenen Preis (zum Reviewzeitpunkt knapp 20 Euro) gerade noch in Ordnung, der aktuelle Vorbesteller-Kurs für die PS5 ist mit knapp 40 Euro jedoch ziemlich happig. Obwohl mir eine physische Version für die Sammlung schon in den Fingern juckt…

Grafik: 9/10
Sound: 8/10
Gameplay: 4/10
Gesamt: 7/10

Fotocopyright: Black Drakkar Games / Dear Villagers

Transformers: Aufstieg der Bestien

Inhalt

Schon lange sind die Transformers hinter einem Schlüssel her, der es ihnen ermöglicht durch den Weltraum zu reisen und ihren Heimatplaneten endlich wieder zu besuchen. Als ihn dann ein New Yorker Museum in den 90igern zu Tage fördert, werden allerdings nicht nur die guten Cyborgs auf dieses Artefakt aufmerksam und eine gewaltige Schlacht beginnt…

Fazit

Ehrlich gesagt habe ich mir von nunmehr sechsten Teil der bunten Transformers-Reihe wenig erhofft und wurde am Ende positiv überrascht. Zwar gewinnt auch dieses Event keinen Preis für besondere Innovationen, aber im Gegensatz zu seinen letzten Vorgängern haben Unterhaltungsfaktor, Humor und Rahmen wieder vollends gepasst.

Man hat an den richtigen Stellschrauben gedreht und so die Kurve bekommen. Angefangen bei einer bodenständigeren, kompakteren Handlung, bis zu einer kürzeren Spielzeit mit deutlich weniger Längen. „Aufstieg der Bestien“ fühlt sich trotz allem Bombast doch etwas „kleiner“ als die letzten Teile an und überfrachtet den Zuschauer nicht mehr so arg.

Klingt jetzt vielleicht etwas doof, aber zuletzt wurde man mit Daueraction erschlagen und diesmal ist die Dosierung wesentlich besser ausgefallen. Man gab uns immer mal wieder Pausen und das Finale war nicht allzu ausufernd – obgleich es noch ordentlich schepperte und eine Materialschlacht par excellence geboten wurde.

Die Effekte waren atemberaubend und weit über dem Niveau, welches uns beispielsweise zuletzt „The Flash“ präsentiert hat. Die Transformers fügten sich perfekt zu Darstellern und realen Kulissen ein, waren toll animiert und sorgten zuweilen für offene Münder. Trotzdem war der gesamte Look nicht so künstlich und man konnte sich gut fallen lassen – was mir wiederrum beim letzten „Avatar“ hierdurch einfach nicht gelang.

Endlich hat auch der Humor wieder gepasst. Man beschränkte sich auf wenige und relativ seicht gemachte Witze, doch Timing und Atmosphäre waren perfekt aufeinander abgestimmt. Man konnte schmunzeln und sogar eine kleine Bindung zu Figuren – sowohl Menschen, als auch Maschinen – herstellen. Besonders „Mirage“ war eine coole Nummer, obwohl die echten Akteure ein wenig blas dagegen erschienen. Hauptsache sie haben brauchbare Arbeit abgeliefert und die Chemie untereinander hat ausgezeichnet funktioniert.

„Transformers: Aufstieg der Bestien“ fühlt sich ein wenig nach einem Reboot an und fährt damit nicht verkehrt. Kleinlaut ging es zwar hier wahrlich nicht zur Sache, doch irgendwie schien das Ganze einen Ticken überschaubarer als die letzten Serienteile zu sein. Ich wurde jedenfalls unerwartet gut unterhalten und gebe allen Fans des Franchise eine Empfehlung ab. Weniger ist manchmal mehr und das Konzept geht hier vollends auf.

7,5/10

Fotocopyright: Universal Pictures Germany GmbH

Screamers – Tödliche Schreie

Inhalt

Der Kampf um wertvolle Ressourcen macht auch auf fremden Planeten keinen Halt. Als es dann aber so ausschaut, als würden nach vielen Jahren endlich Friedensverhandlungen beginnen, haben sich die Menschen damit selbst getäuscht…

Fazit

Bewusst habe ich die Inhaltsangabe etwas grob ausformuliert und ebenso bewusst möchte ich auf die Art des Filmes hinweisen. Schon zu seinem damaligen Release kam „Screamers“ als B-Movie mit überschaubaren Budget daher, zeigte aber seine Stärke im eigentlichen Storytelling – und überraschte dabei mit Anleihen, die noch immer recht aktuell erscheinen.

Kein geringerer als Philip K. Dick lieferte die Vorlage und schließt – zumindest was die ungefähre Ausgangslage (und einige „Replikanten“) betrifft zu Werken wie „Blade Runner“ auf. Man konnte sich gut in das Szenario hineinversetzen und die Entwicklung der Ereignisse als durchaus als konsequent und vor allem glaubwürdig betrachten.

Wo die Technik hier nicht immer perfekt war (und einige Schauplätze schon recht karg und billig anmuten), stach besagtes Storytelling aber umso mehr hervor. Die Immersion der Reise auf einem fremden Planten wirkt trotz wenig „außerirdischer“ Elemente recht gelungen und der Spannungsbogen war super aufgebaut. Manchmal hatte der Titel sogar so etwas von einem Horrorstreifen, verlor aber seine kritischen Untertöne nicht.

Peter Weller („Robocop“) hat uneingeschränkt überzeugt und seine eher kantig angelegte Figur tat dem Geschehen gut. Er warf mit vielen rotzig-ausgehauen, dennoch nachdenklichen Dialogzeilen um sich, gab dem Setting ordentlich Kontur und sogar Gefühl. Er half bei bereits erwähnter Identifikation und macht das erlebte Grauen noch intensiver.

„Screamers“ mag an seinen geringen Produktionskosten gelitten haben und heutzutage teils schlecht gealtert sein, dennoch bleibt sein eigentlicher Kern über jeden Zweifel erhaben und die packend erzählte Geschichte macht auch trotz mäßiger Effekte noch immer Spaß. Wer intelligente Sci-Fi mag, sollte sich diesen Geheimtipp bei Gelegenheit ruhig einmal zu Gemüte führen. Damals wie heute wurden keine Bestmarken gebrochen, doch ich war nach all den Jahren noch immer froh, dass dieser Streifen noch so wunderbar funktioniert.

7/10

Fotocopyright: Triumph

Guardians of the Galaxy Vol. 3

Inhalt

Nach einem Attentat auf Rocket, ist das komplette Team der „Guardians“ in Sorge. Sie machen sich auf, um ein Heilmittel ausfindig zu machen und treffen dabei auf die Typen, die ihren Waschbär-Kumpel zu dem gemacht haben, der er heute ist…

Fazit

Weniger ist manchmal mehr – und im Falle von „Guardians 3“ trifft diese Phrase leider vollends zu. Versteht mich dabei nicht falsch: ich hatte durchaus meinen Spaß an dem Streifen und konnte stellenweise herzhaft lachen – dennoch wäre eine halbe Stunde weniger Laufzeit sicherlich kein Beinbruch gewesen.

Der Film fängt da an, wo seine Vorgänger (oder besser gesagt die handlungstechnischen Anleihen bei den Avengers-Filmen) aufgehört haben und trotz mangelnder erneuter Sichtung gelingt der Einstieg ohne Hürden. Schnell ist man im Geschehen drin und ebenso schnell schätzt man wieder den eigenwilligen Humor – so flach er auch manchmal ist.

Die Geschichte war mehr eine „Rocket Origin-Story“, statt großartiger Erweiterung des Marvel-Universums, aber für mich ging das absolut in Ordnung. Seine Figur ist cool und seine Hintergründe durchaus einen Kinofilm wert – zumal er mit teils grandiosen und süßen Figuren ausgeschmückt wurde.

Wie Eingangs erwähnt, hätte dem Treiben eine Straffung allerdings sehr gut getan. Besonders gegen Ende hin, fühlt sich alles unnötig in die Länge gezogen an und gerne hätte man mittendrin etwas mehr Kurzweil an den Tag legen können. Die derben Sprüche und lustigen Momente kaschieren zwar viel, aber eben auch nicht sämtliche Durchhänger.

Die Effekte waren erwartungsgemäß grandios und der Sound schepperte an den richtigen Stellen ordentlich. Die Macher kombinierten abermals eher oldschoolige Charthits mit aufwühlenden Actionpassagen und erweckten das vertraute Feeling der Reihe. Zum Glück waren auch alle bekannten Charaktere wieder mit an Board und deren Chemie hat gepasst. Groot wurde gefühlt etwas zurückgefahren, bekam aber seine Glanzauftritte.

Wer die „Guardians“ mag, kommt auch mit Teil 3 wieder auf seine Kosten. Man wurde größtenteils echt prima bei Laune gehalten und die vielen vertrauten Elemente sorgten schnell für entspanntes Ankommen. Die Überlänge wäre in meinen Augen zwar nicht notwendig gewesen, dennoch gebe ich eine Empfehlung ab. Der erste Serieneintrag bleibt ungeschlagen, doch so für sich ist Volume 3 ein mehr als solider Eintrag unter all den mittlerweile unüberschaubaren Comic-Adaptionen.

7/10

Fotocopyright: Disney

Hör auf dein Herz

Inhalt

Korea im Jahre 1999. Der schüchterne Maschinenbaustudent Kim Yong lernt die Erstsemestern Seo Han-sol kennen und alsbald auch sehr lieben. Sein Leben scheint nach vorherigen Studienabbrüchen endlich in geordneten Bahnen zu verlaufen, bis ihm sein bester Kumpel ein Amateurfunkgerät ausleiht. Unverhofft nimmt er darüber Kontakt zu einer Dame mit einer schier unglaublichen Geschichte auf…

Fazit

„Hör auf dein Herz“ hatte ich schon ein paar Tage auf dem Schirm, doch konnte mich in Geduld üben, den deutschen Release abwarten und eine solide Lokalisierung genießen.

Die Handlung erinnerte mich stark an „Frequency“, der mich seinerzeit absolut gefesselt und begeistert hat. Zwar ging es hier wesentlich romantischer zur Sache, doch der Plot war im Grunde recht ähnlich und stellenweise nicht minder spannend konstruiert. Natürlich hadert man auch hier mit der allgemeinen Glaubwürdigkeit, doch bei solchen Filmen muss man sein Hirn in manchen Bereichen einfach mal ausschalten können.

Ich möchte an dieser Stelle nicht zu viel verraten. Lasst euch selbst auf die Geschichte ein und bildet euch eure Meinung hierzu. Klar stellt man recht schnell eigene Theorien zum möglichen Ablauf an, dennoch spielten auch hier die Macher hier ein wenig mit euren Erwartungen. Die Story nimmt durchaus unerwartete Wendungen an und hält so die Aufmerksamkeitsspanne jederzeit oben.

Besonders gut haben mir hier die Darsteller und die Inszenierung gefallen. Die hübschen und durch die Bank weg sympathischen Figuren wurde mit hellen Farben und knackigen Kontrasten hervorragend ins richtige Licht gerückt, die gesamte Optik wirkte extrem hochwertig, warm und anziehend. Dazu kam ein eingängiger Soundtrack, der die gezeigten Gefühlswelten angenehm unterstrich.

Leider schlichen sich immer wieder kleinere Längen ein, die am Ende eine höhere Wertung zu Nichte machen. Man blieb zwar irgendwo immer gespannt am Ball und wollte seine Theorien bestätigt wissen, doch hin und wieder hätten kleinere Straffungen ganz gut getan. Man konnte sich zwar so gut auf die Emotionen und Verhaltensweisen der Charaktere einstellen, dennoch hätten kleinere Kürzungen nicht an der Atmosphäre gezerrt, die Sache her noch einen Ticken runder gestaltet.

„Hör auf dein Herz“ ist ein „Frequenzy“ für Romantiker, wobei mich der Hollywood-Titel zugegebenermaßen ein wenig mehr abgeholt hat. Ansonsten lieferten uns die Koreaner allerdings mehr als solide Kost, die sicherlich noch einmal im Player landen darf und von mir auch gerne weiterempfohlen wird. Wer romantische Filme mag und nicht unbedingt auf hundertprozentige Logik angewiesen ist, bekommt hier einen witzigen Titel mit Herz und enorm liebenswerten Akteuren.

7/10

Fotocopyright: Capelight Pictures

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