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Schlagwort: Action (Seite 62 von 85)

Hamburger Hill

Inhalt

Der Vietnamkrieg tobt in vollen Zügen und die junge Einheit von Sergeant Frantz befindet sich mitten darin. Neben den Greultaten an der Front kämpft jeder mit seinen Erinnerungen an die Heimat und der Befehl zur Erstürmung eines wichtigen Hügels macht die Sache nicht leichter…

Fazit

Schon immer haben die Amerikaner ihre traumatischen Erlebnisse in bewegten Bildern verarbeitet und bei „Hamburger Hill“ dreht sich mal wieder ausnahmslos alles um das Thema Vietnam – was in Anbetracht dutzender Konkurrenten auch filmisch ein breit umkämpfter Schauplatz darstellt.

Obwohl dieser Titel eigentlich nicht anders als viele seiner besagten Mitstreiter macht, gehört er für mich zu den Besseren seiner Art. Hier stimmt im Großen und Ganzen das Gesamtpaket, dass nicht nur aus hervorragenden Darstellern und einem ausgewogenem Flow, sondern auch nicht allzu übertriebenem Pathos besteht. Man versucht einigermaßen realistisch und dennoch unterhaltsam an die Sache heran zu gehen und nicht zu sehr die coolen Helden raushängen zu lassen – was im Anbetracht der dramatischen Hügel-Erkämpfung durchaus absehbar gewesen wäre.

Man beschränkt sich nicht allein auf schockierende Kriegsszenen (von denen gibt es sogar relativ wenig), sondern fokussiert eher seine Charaktere und deren Motivationen und Gedanken an die Heimat. Man kann sich gut in die jungen Männer hineindenken und ihre berechtigten Gedankengänge verstehen. Bei Vorlesen ihrer Briefe überkommt selbst dem Betrachter einen leichten Schauer und man kann sich einigermaßen gut ein Bild von der Lage im weit entfernten Amerika machen.

Die jungen und teils sogar bekannten Gesichter haben ihre Arbeit einwandfrei gemacht. Ihre unbedarfte und zuweilen sehr lockere Art hat gut zum Szenario gepasst und machte nur deutlicher, wie naiv die Soldaten in den Krieg geschickt wurden. Anfangs träumten noch alle von Frauen und Autos, später wollten allesamt einfach nur weg von diesem grausamen Ort.

Während andere mit viel Action, derben Sprüchen oder gar psychodelischen Inszenierung daher kommen, bleibt „Hamburger Hill“ angenehm nüchtern, nachvollziehbar und verfehlt seine Wirkung trotzdem nicht. Neben Schwergewichten wie „Apocalypse Now“ oder „Platoon“ geht dieser Titel von der Wahrnehmung vielleicht etwas unter, Genrefans sollten ihn trotzdem auf dem Radar behalten. Hier wurde alles richtig gemacht, Aussage und Unterhaltungsfaktor stimmen exakt.

8/10

Fotocopyright: NSM Records

Resident Evil 6

Inhalt

Der Präsident ist tot und eine Seuche hat schon weite Teile der Bevölkerung erreicht. Der Spieler schlüpft beispielsweise in die Rolle von Agent Kennedy, der sich nicht nur durch Horden von Zombies ballern muss, sondern auch seine Unschuld an der Sache beweisen will…

Gameplay

„Resident Evil 6“ spielt sich wie sein direkter Vorgänger sehr actionlastig und von Ablauf her insgesamt wesentlich flotter als die Ursprünge der Reihe. Das Geschehen findet wie gewohnt in der Third-Person Sicht statt und führt uns zur Abwechslung durch mehrere Episoden bzw. mehreren Szenarien, die mit unterschiedlichen Figuren bestritten werden dürfen.

Die Level sind dabei sehr schlauförmig aufgebaut und warten nur selten mit kleinen Verzweigungen auf. Ein per Tastendruck zuschaltbarer Pfeil weißt auf Wunsch immer den passenden Weg und unnötiges Herumirren ist ausgeschlossen.

Rätsel sind nachwievor anzutreffen, jedoch meist sehr simpel und ohne große Laufwege zu bestreiten. Das Spiel weißt stets auf den richtigen Pfad zum passenden Schlüssel oder Schalter hin – und lange sollte man beim Heraustüfteln von korrekten Zahlenkombinationen oder Ähnlichem nie beschäftigt sein.

Das gesamte Spiel ist stark auf gemeinsames Erleben ausgelegt und das spürt man an jeder Ecke. Sofern kein anderer Mitspieler zur Verfügung steht, übernimmt die CPU den Part des stets vorhandenen Begleiters. Gemeinsam müssen Gegenstände verschoben, Schalter betätigt oder Monsterhorden aufgehalten werden. Dies wirkt für den Einzelkämpfer oft ziemlich aufgesetzt und selbst das letzte Gruselgefühl geht beim ständigen Labern vollends verloren.

Spielzeit

„Resident Evil 6“ ist der bis dato umfangreichste Teil der Reihe. Es gibt insgesamt vier verschiedene Kampanien, deren Ausrichtung leicht voneinander variieren und deren Handlungsstränge sich gelegentlich überschneiden. Während einige Parts sehr stark auf Ballern setzten, stehen bei anderen Kapiteln Rätsel oder Grusel etwas mehr im Vordergrund.

Die Länge der einzelnen Szenarien würde ich auf grob 5 bis 6 Stunden einschätzen – für dieses Review habe ich lediglich noch einmal das Setting von Leon in rund 5,5 Stunden durchgeprügelt. Für die anderen Stränge konnte ich mich aus Zeitgründen (im Gegensatz zu früher) einfach nicht mehr aufraffen.

Präsentation

Der Titel hat mittlerweile einige Jahre auf dem Buckel und natürlich ist die Zeit nicht spurlos an ihm vorbei gegangen. Während die Figuren (bis auf diverse Haar-Animationen) noch ganz anschaulich daher kommen, schwankt die Umgebungsqualität teils sehr stark. Insgesamt wirken viele Passagen durch nette Lichteffekte zwar noch ganz ansprechend, bei näherer Betrachtung fallen jedoch einige Matsch-Texturen und Clipping-Fehler negativ auf.

Passable Synchronsprecher, ordentliche Waffengeräusche und unauffällige Hintergrundmusik gingen in Ordnung. Auf dem PC hatte ich einen nervigen Bug, der das Ausgabegerät während des Zockens nicht mehr umschalten ließ. Habe ich mein Headset erst später eingeschaltet (per USB/Funk oder auch per Klinke), wurde der Gamesound immer auf dem Bildschirm (HDMI) ausgegeben, auch wenn es in Windows korrekt umgeschaltet war (und alle anderen Klänge auch über das Headset kamen). Lässt sich vielleicht nicht verallgemeinern und führt auch zu keinem Punktabzug.

Positiv

  • Grafisch stellenweise noch recht stimmig
  • gut inszenierte Cut-Szenen
  • schneller Spieleinstieg ohne große Einarbeitung
  • ausgefallenes Gegner-Design
  • opulente Boss-Kämpfe
  • unterschiedliche Szenarien
  • insgesamt sehr umfangreich

Neutral

  • simple Rätsel
  • gelegentlich hakelige Steuerung
  • Boss-Kämpfe teils zu ausufernd lang
  • kein serientypisch charismatischer Gegenspieler

Negativ

  • zu stark auf Co-Op ausgelegt
  • Schlauchlevel
  • nervige Quicktime-Events
  • wenig Grusel

Fazit

Vielleicht mag der offizielle sechste Teil etwas besser als sein damaliger Ruf sein, doch die Enttäuschung steckt noch immer sehr tief in meinen Knochen. Noch immer ist mir der Titel zu stark auf Mehrspieler ausgelegt und das komplette Leveldesign hierdurch oftmals sehr unnatürlich konstruiert.

Beim wilden Geballer hatte ich zwar durchaus meinen Spaß, doch auf Dauer war das Gebotene trotz furioser Bosskämpfe sehr ermüdend und konnte einfach nicht mehr zum erneuten Durchspielen aller Kampanien überreden. Nerviges Tastengehämmer in Form von Qucktime-Events sind heute ebenfalls nicht mehr zeitgemäß und zum Glück nicht mehr so stark in Mode.

Wer auf simple Action steht, kann dem Spiel einige Stunden an Unterhaltung abgewinnen – wer sich aber lieber gruseln möchte, greift besser zu den ersten beiden Teilen (auch in diversen Neuauflagen) oder dem Nachfolger. Für mich ist „Resi 6“ trotz vertrauter Charaktere irgendwie kein richtiger Bestandteil der Serie und höchstens für sich allein gesehen ein grundsolides Action-Game ohne Schnörkel.

Grafik: 7/10
Sound: 7/10
Gameplay: 5,5/10
Gesamt: 6/10

Fotocopyright: Capcom

Alamo

Inhalt

Kurz nach der selbst ernannten Unabhängigkeit, steht die Stadt San Antonio im Fokus des mexikanischen Diktators Lopez. Dieser möchte die neu ausgerufene Republik nicht akzeptieren und schickt seine Soldaten dorthin aus. Um Zeit für die große Armee rauszuholen, halten ein paar tapfere Männer in der Schlacht um die Festung Alamo den Feind bei seinem Vordringen auf…

Fazit

Schon lange bevor Zack Snyder seine 300 Spartiaten von der Leine ließ, gab es John Wayne und dessen aufwändige Schlacht um „Alamo“ auf der großen Leinwand zu bestaunen. Ähnlich wie bei der antiken Legende, gingen hier etliche Menschen (man sagt um die 180-190) in den Tod, um den Vormarsch feindlicher Truppen zu blockieren. Während die Thematik heutzutage bildgewaltig und voller Zeitlupeneffekte ins richtige Licht gerückt wurde, so glotzte man damals mit großen Cast, warmer Worte und smarten Cowboys aus dem Bilderbuch.

Von seiner Inszenierung und Ausdrucksweise ist „Alamo“ typisch für seine Epoche und vielleicht auch deshalb so sympathisch. Die handgefertigten Kulissen, authentischen Kleider und das fast schon theaterhafte Auftreten und Artikulieren seiner Charaktere schafft eine ganz eigene Atmosphäre. Man spürt das Herzblut, welches dieser Produktion innewohnt und wie begeistert die Akteure bei der Sache waren.

Die Geschichte orientiert sich an wahren Begebenheiten, die den Autoren sichtlich in die Hände spielten. „Alamo“ ist so etwas, was man als „Durchhaltefilm“ bezeichnen könnte und in unserer Vergangenheit in ähnlicher Form auf den Zuschauer abzielten. Seine Figuren werden allesamt zu Helden verklärt und eine gewisse Romantik ist den homogenen, perfekt aufpolierten Szenarien sicherlich nicht abzusprechen. Dazu gesellen sich noch ein paar schmalzige Dialoge, die so ganz nebenbei voller Pathos stecken und ihre Botschaft mit unverfänglichen Worten durchblicken lassen. Bei einigen Monologen sind Parallelen zu Gibsons „Braveheart“ ebenso nicht zu verleugnen und teilweise standen ganze Sätze für den späteren Superhit sichtlich Pate.

Wayne fungierte hier nicht nur als Hauptdarsteller, sondern debütierte auch als Regisseur. Die umfangreiche Erfahrung im Genre war im dabei höchstwahrscheinlich sehr hilfreich und so ergab sich ein rundes Gesamtbild – was ihn als Crockett, als auch den Film an sich betraf. Trotz gehöriger Überlänge und eher seichtem Beginn entwickelt sich eine angenehme Dynamik, welche bis zum bitteren Ende an den Schirm fesselte. Dabei beeindruckten die Anzahl der Darsteller und ein paar aufwändige Effekte, die die Kriegslage schon damals sehr gut rüber brachten. In der heutigen Zeit ohne CGI so gar nicht mehr denk- bzw. finanzierbar.

Auch wenn ich als Kind mit meinem Vater viele Western mitgeschaut habe, bin ich heute nicht der größte Fan solcher Werke. Neben dem „schwarzen Falken“ ist aber besonders dieser Titel hier im Gedächtnis geblieben und auch heute funktioniert das Epos trotz fragwürdiger Aussage noch erstaunlich gut. „Alamo“ gehört für mich zu den besseren Genrevertretern und sei allen Fans nach wie vor ans Herz gelegt. Sicherlich ist er etwas lang, doch hält er über die komplette Laufzeit erstaunlich gut bei Laune – selbst in heutigen Zeiten.

8/10

Fotocopyright: Koch Media Home Entertainment

Das schwarze Loch

Inhalt

Ein kleines Forschungsteam trifft im All zufälligerweise auf ein gigantisches Raumschiff, welche sie sogleich an Board bittet. Die Gäste sind erstaunt, da die Crew scheinbar komplett aus Robotern besteht und lediglich ihr Befehlshaber menschlicher Abstammung ist. Sie werden zwar freundlich aufgenommen, doch irgendwas scheint hier nicht mit rechten Dingen zuzugehen…

Fazit

Schon damals wollte Disney etwas vom Erfolg von „Krieg der Sterne“ abhaben und schickte mit „Das schwarze Loch“ einen eigenen Genrevertreter ins Rennen. Während mir jedoch seid Kindheitstagen die Jedi-Ritter ein stetiger Begleiter geworden sind, wurde ich schon seinerzeit nicht wirklich mit diesem leicht bizarren Konkurrenten warm. Ich hatte für klassische Sci-Fi Film („Buck Rogers“, „Krieg der Eispiraten“, etc.) schon immer eine Schwäche, doch dieses Werk hier ist schwierig einzunorden.

Der Streifen hinterließ einen halbwegs hochwertigen und teuren Eindruck, patzt aber bei seiner Inszenierung. Während die Effekte bei Lucas zwar wesentlich effizienter erschienen, ist ein hohes Budget an vielen Ecken hier durchaus wahrnehmbar. Aufwändige Kulissen, erstaunliche Außenaufnahmen und viel „Gewusel“ sprechen eine eindeutige Sprache. In jeder Szene ist etwas im Hintergrund los und der Zuschauer steht teilweise vor einer enormen Reizüberflutung. Getreu dem Moto: viel hilft viel.

Hinter der bunten Fassade steckt allerdings eine simple und mit wenig Inhalt bestückte Story, die recht austauschbar und vergleichsweise uninspiriert daher kam. Man wollte gar kein richtiges Weltraum-Märchen erzählen, sondern lediglich einen Rahmen für Fulminate Action liefern – die letztlich gar nicht so fulminant erschien. Durch schwach gezeichnete Charaktere und fragwürdiges Gegnerdesign fiel das Abtauchen nicht immer einfach und oftmals sorgten eher unfreiwillige Dinge für kleine Lacher. Die Rolle von Maximilian Schell als Dr. Hans Reinhardt war die Krönung.

„Das schwarze Loch“ ist zwar an und für sich kein allzu guter Film, hält aber mit seinen teils beachtlichen, teils lachhaften Momenten durchaus amüsant bei Laune und fällt in keinem Bereich extrem negativ aus dem Rahmen. Für die heutige Generation ist das angestaubte Erlebnis wohl nichts, für Nostalgiker und Genrefreunde jedoch noch immer einen kleinen Blick wert. Ich denke jedweder Vergleich zu Referenzen wie „Star Wars“ erübrigt sich von selbst.

6/10

Fotocopyright: Disney

Ferry

Inhalt

„Ferry“ befindet sich auf dem Höhepunkt seines Daseins und genießt die Tage als gut situierter Kleinkrimineller. Als jedoch eines Tages einer seiner Männer mit wenig Überlebenschancen auf der Intensivstation landet und dessen Vater um Rache bittet, muss er seine Komfortzone wohl oder übel verlassen. Er verfolgt die Spur der Täter zu einem Dauercampingplatz, auf dem auch zufällig seine Schwester mit ihrem Mann lebt…

Fazit

Auf den ersten Blick gibt sich „Ferry“ recht unscheinbar – doch hinter der netten, niederländischen Fassade schlummert ein charismatisch verkörperter Gangsterfilm, der es wahrlich in sich hatte.

Der Film lebt von seinen Charme und somit von seinem grandiosen Hauptdarsteller, der trotz aller Schandtaten eine gewisse Sympathie aufrecht erhielt und vor allem den Takt der Handlung vorgab. Man konnte sich prima in „Ferry“ hineindenken, seine Motivationen und letztlich auch seine Gewissensbisse irgendwo verstehen. Er gibt einen typischen Anti-Helden, der durch seine unkonventionelle Art schon wieder ans Herz wuchs und auf der anderen Seite dennoch seine gerechte Strafe erhalten sollte.

Der Verlauf des Streifens ist so kurzweilig, wie unterhaltsam. Irgendwie hat mich das Campingplatz-Setting total angesprochen, hat sie doch zur Art der Hauptfigur und zum herrschenden Umgangston bzw. Milieu ganz hervorragend gepasst. Man konnte richtig gut abtauchen und empfand das Szenario als ungewöhnlich frisch. Sicherlich mag der Ein oder Andere mit den Wohnmobilen eine gewisse Assoziation zu unseren Nachbarn bewerkstelligen – negativ war diese aber garantiert nicht.

Die Handlung war von einigen derben Zufällen geprägt, doch sauer stieß dies keineswegs auf. Für den Spannungsbogen mussten eben einige Momente konstruiert werden, der geschmeidigen Unterhaltung kam dies jedoch nur zu Gute. Es gab trotz ruhiger Abschnitte nämlich keinen Leerlauf und man fühlte sich stets prima bei Laune gehalten. Ein paar härtere Szenen standen dann im perfekten Kontrast zu ruhigeren Abschnitten und sogar der Hauch einer kleinen Lovestory konnte dem schönen Setting nicht schaden.

„Ferry“ bietet alles, was gute Unterhaltung braucht. Eine solide Story, einen grandiosen Hauptdarsteller und ein Szenario, welches besser kaum hätte zu Allem passen können. Spaß- und Spannungsfaktor waren hoch und die knappen zwei Stunden vergingen fast wie im Flug. Neutral gesehen zwar definitiv keine neue Genrereferenz, aber ein ausgezeichneter Film für Zwischendurch.

7,5/10

Fotocopyright: Netflix

Unlocked

Inhalt

Die nach eine schweren Vorfall verunsicherte CIA-Agentin Alice Racine lässt es in London etwas ruhiger angehen. Sie arbeitet verdeckt in einer Hilfseinrichtung und versucht die Menschen dort näher kennen zu lernen. Sie ist spezialisiert auf islamische Extremisten und versucht so, mögliche Straftäter schon früh zu erkennen…

Fazit

Die Blu-Ray steht noch eingeschweißt im Regal, doch dank Netflix konnte ich am gestrigen Feiertag endlich mal eine Sichtung wagen und bin gemischter Gefühle. Zu einem mag ich die Hauptdarstellerin (Noomi Rapace) recht gern und die Story stützt sich durchaus auf authentische Hintergründe, doch der berühmte Funke wollte hier nie so recht überspringen.

Ich kann nicht sagen, woran es lag. Der Film startet ruhig, aber solide und die Figuren waren nicht nur gut besetzt, sondern auch passabel gezeichnet. Die meisten Elemente waren verständlich konstruiert und der Erzählfluss war auch in Ordnung. Langweilig war es auch nicht.

Vielleicht lag es daran, dass alles nach gewohntem Schema ablief und krasse Wendungen eher selten waren bzw. gar nicht wirklich vom Hocker warfen. Man quittierte manch Aktion bestenfalls mit einem kurzen „ah“ und dann ging es im gewohnten Trott weiter. Das war nicht unbedingt schlecht – aber eben auch nicht genug, um sich aus der breiten Masse sonderlich hervorzuheben.

Die Darsteller machten ihre Arbeit gewohnt gut, wobei die Rolle von Orlando Bloom hin und wieder mit dem gelobten, authentischen Eindruck brach. Er übertrieb es in Sachen Coolness und Kampffertigkeit ein wenig, sorgte so immerhin für kleinere Schmutzler auf den Lippen. Ansonsten hat mir Michael Dougles mal wieder prima gefallen.

Die Action war gut choreografiert und machte Spaß. Sie hielt sich mit ruhigeren Passagen ordentlich die Waage, auch wenn sie im Gegensatz zu diesen stellenweise etwas überzogen erschien.

„Unlocked“ ist ein durch und durch solider Action-Thriller, der mit seinen brisanten Hintergründen durchaus Emotionen aufzuwecken vermag. Leider reizt er sein durchschimmerndes Potential nicht immer aus und bleibt im Grunde sehr konservativ gestrickt. Sicherlich ist das Werk für Genrefreunde keine Zeitverschwendung, doch bei mir reicht es nicht für eine uneingeschränkte Empfehlung.

6,5/10

Fotocopyright: LEONINE

Cosmic Sin – Invasion im All

Inhalt

Wir schreiben das Jahr 2524 und die Menschheit hat den Weltraum weitestgehend besiedeln können. Auf einem Außenposten kommt es jedoch zu einem verehrenden Erstkontakt mit einer fremden Spezies und ein ausgedienter General muss für diesen Einsatz noch einmal zu den Waffen greifen…

Fazit

Die Tage als ein Bruce Willis noch für hochwertige Qualität stand, sind lange vorbei und mittlerweile sollte dieser traurige Fakt auch beim letzten Filmfan angekommen sein. Bei Willis und Sci-Fi denkt man mit Wohlbehagen an das grandiose „fünfte Element“ zurück, doch von dessen Eleganz und Esprit ist man hier trotz etlicher Jahre an Fortschritt in der Branche weit entfernt.

„Cosmic Sin“ ist Fließbandware und wirkt entsprechend lustlos heruntergekurbelt. Die Optik ist so lala und erzeugt nur in wenigen Momenten ein Hauch von fremden Galaxien. Meist strahlen die Schauplätze etwas sehr Einfaches und Irdisches aus – was eher an bemühte Amateurfilme, denn ernsthafte Hollywood-Kost erinnert. Da helfen auch die glatte Digitaloptik und ein paar nette CGI-Effekte nicht viel.

Ausstattung, Kostüme und Effekte sind nicht einmal zweitklassig, sondern stellenweise weit drunter. Während besonders die Damen in ihren Outfits trotzdem eine halbwegs gute Figur abgeben, trübt das bei anderen Akteuren nicht über genervte Gesichtsausdrücke hinweg. Grillo gab sich gerade noch so bemüht und versucht hin und wieder betroffen in die Kamera zu blicken, doch Willis schien vollkommen resigniert zu haben und sich lediglich auf den Gehaltscheck zu freuen. Seine Präsenz war zwar weit größer als zu Beginn vermutet, dennoch sprang der Funke bei seiner lieblosen Darbietung nicht über.

Die Geschichte war simpel, wie austauschbar und nur selten spannend. Trotz seiner Laufzeit von 1,5 Stunden hätte man einige Dialoge straffen und vielleicht ein wenig mehr Tempo erreichen können. Oftmals verlieren sich die schablonenhaft gezeichneten Charaktere in endlosen Konversationen, bei denen aufgrund schwankender Aufmerksamkeit nicht immer ein tieferer Sinn herauszuhören war. Man versuchte sich weitaus Ernster zu geben, als es der dröge Rahmen überhaupt zulassen konnte und das wirkte meist ziemlich suboptimal.

Die Action war billig gemacht und lediglich gelungen choreografiert. Manche Aktionen wirkten nicht nur sehr unbeholfen, sondern auch sichtlich spontan und schier ohne Script. Die Akteure wuselten in Feuergefechten wild herum und rannten sich bald über den Haufen. Irgendjemand hielt dann verschachtelte Kameraperspektiven für sinnvoll – kaschierte man damit höchst fragwürdig manch Szene, der wohl kein höherer Etat zur Verfügung stand.

Ich möchte jetzt keine Lanze für „Cosmic Sin“ brechen, jedoch betonen, dass ich schon weitaus schlimmere Werke (besonders in Richtung Sci-Fi) gesehen – oder besser gesagt – ertragen habe. Mir war irgendwo klar, dass Willis das dürftige Geschehen nicht allein mit seiner Anwesenheit auf seinen Schultern stemmt und Grillo nach dem überraschenden „Boss Level“ wohl wieder ins Mittelmaß abrutscht. Durch seinen gewissen Trash-Faktor ist dieser Titel für den hartgesottenen Fan halbwegs anschaubar, obgleich meilenweit von einer echten Empfehlung entfernt.

4/10

Fotocopyright: Koch Media GmbH – DVD

She Sees Red – Interactive Movie (PC)

Inhalt

Der Spieler findet sich gefesselt im Hinterzimmer eines Clubs wieder. Er soll einen Mord verübt haben und die Polizei klopft bereits an die Tür. Nun bleibt nur die Flucht, die von unterschiedlichen Entscheidungen geprägt sein kann…

Gameplay

„She Sees Red“ ist ein interaktiver Film, der sich klar an die Standard des Genres hält und somit absolut vergleichbar zum beispielsweise vor einigen Tagen getesteten „I Saw Black Clouds“ ist.

Erneut läuft ein Spielfilm vor unseren Augen ab und gelegentlich fordert uns das Programm zum Treffen von Entscheidungen auf. Daran wird der weitere Verlauf festgemacht und vor allem, welche Filmschnippsel wir als nächstes zu sehen bekommen und welche Schlusssequenz am Ende über den Bildschirm flackert.

Die Interaktion beschränkt sich abermals auf das Anklicken von Textboxen und dem regungslosen Zuschauen einer halbwegs spannenden Handlung.

Spielzeit

Die Spielzeit ist variabel und hängt in erster Linie von euren Entscheidungen ab. Um alle Enden bzw. Zwischensequenzen zu erblicken, ist mehrmaliges Durchzocken Pflicht. Bei meinem ersten Durchgang habe ich ungefähr die Hälfte aller Videos zu Gesicht bekommen und dafür deutlich unter einer Stunde gebraucht. Dies ist selbst für dies Genre äußerst kurz geraten.

Präsentation

Gezockt habe ich diesmal auf dem PC und die Videoqualität war in Ordnung. Obwohl 4K als Auflösung eingestellt wurde, würde ich sagen, dass sich die Videos auf etwa 720p-Niveau bewegten und lediglich die eingeblendeten Texte in hoher Qualität daher kamen.

Die Schauspieler machten ihre Sache solide, wobei die mäßige englische Lokalisation (mit deutschen Untertiteln) da eher Anlass zur Kritik wäre. Die Sprecher wirkten teils lustlos und monoton, wirklich synchron war es leider auch nicht immer.

Positiv

  • interessante Handlung
  • solide Filmsequenzen
  • mehrere Enden

Neutral

  • mäßige Vertonung
  • Bildqualität durchwachsen

Negativ

  • extrem kurze Spielzeit
  • gewohnt wenig Interaktion

Fazit

Erneut möchte ich als Filmfan auch meine Vorliebe zu interaktiven Filmen betonen. „She Sees Red“ ist dabei nicht unbedingt der beste, aber auch nicht der schlechteste Vertreter seiner Zunft und für Zwischendurch durchaus einen kleinen Abstecher wert.

Die Handlung war nicht übel und die Inszenierung der Bewegtbilder recht ordentlich. Abgesehen von einer mittelprächtigen Synchronisation und einer extrem kompakten Spielzeit gibt es eigentlich wenig zu bemängeln. Genrefans wissen um die eingeschränkten Möglichkeiten zur Mitwirkung und dürfen sich so nicht beschweren.

Zu einer überdurchschnittlichen Wertung reicht der Kurztrip im Vergleich nicht, doch Fans dürfen (evtl. zu einem sehr niedrigen Preis) mal einen kleinen Blick wagen.

Grafik: 6,5/10
Sound: 6/10
Gameplay: 2/10
Gesamt: 5/10

Fotocopyright: Rhinotales

Die Mitchells gegen die Maschinen

Inhalt

Kurz vor der Aufnahme auf das Collage, bricht in der Familie ein Streit aus und zur Schlichtung besinnt man sich auf einem gemeinsamen Road-Trip quer durch das Land. Dumm nur, dass währenddessen neu auf den Markt gebrachte Roboter ein Eigenleben entwickelten und Jagd auf uns Menschen eröffnen…

Fazit

Wieder einmal hat mich Netflix angenehm überrascht. In diesem Falle mit einen wunderhübsch animierten Familienfilm, der ein paar richtig gute Lacher für Groß und Klein im Petto hatte.

Während die Geschichte relativ austauschbar erschien, präsentierte sich vor allem die Technik von ihrer absolut besten Seite. Ich habe über die Jahre schon einige Genrebeiträge gesehen, doch „Die Mitchells“ spielen ganz klar in der obersten Liga mit. Tolle Charaktermodelle, erstklassige Animationen und ein durchwegs hoher Detailgrad machen den Titel äußerst sehenswert. Dazu gesellten sich urkomische Dialoge und ein paar Gags, die sich wirklich gewaschen haben.

Der Streifen beginnt zunächst sehr beschaulich, aber nicht langweilig. Man beleuchtet die Figuren und gibt ihnen – für ein solches Werk – angemessene Tiefe. Man konnte sich gut in die unterschiedlichen Charaktere hineindenken und alle Seiten irgendwo ein wenig verstehen. Der Verlauf war dann auch überwiegend geprägt von Kurzweil und stellenweise extrem witzig. Obwohl wir rein von der Handlung her wenig Neues zu Gesicht bekamen, füllten die Macher den Streifen mit guten Ideen und hielten durchgehend bei Laune.

Mein persönliches Highlight war dabei der Besuch der verlassenen Mall, bei der allerlei Elektrogeräte plötzlich die Hatz auf unsere Hauptfiguren eröffneten. Ich möchte nicht zu viel verraten aber der hier präsentierte „Endboss“ war schon kultverdächtig und man kam aus dem Lachen kaum mehr raus. Das Finale war dagegen fast schon zu weit drüber, aber im Rahmen der eher sinnfreien Unterhaltung durchaus hinnehmbar.

Auf den ersten Blick erschien die Laufzeit mit rund zwei Stunden einen Ticken zu lang, doch in Wahrheit ging die letzte Viertelstunde für den Abspann drauf und so relativierte sich das Ganze wieder. „Die Michells“ waren trotz wenig innovativer Story eine nette und vor allem optisch grandiose Alternative zu beispielsweise „I Robot“ und ähnlichen Konsorten. Der Humor war prächtig, die Figuren sympathisch und der Spaßfaktor hat unterm Strich gegeben. Für mich einer der besseren Animationsfilme der letzten Zeit.

7,5/10

Fotocopyright: Netflix

Hoodlum – Harlem, N.Y.C. – Der Preis der Macht

Inhalt

Amerika in den 20iger und 30iger Jahren. Der Kampf um die Straße ist in vollem Gange, korrupte Politiker und Polizisten machen die Sache nicht besser. Frisch aus dem Knast entlassen, bietet der findige Bumpy Johnson seine Dienste der Fraktion der selbst ernannten „Queen“ an und versucht so sein Stück vom Kuchen abzubekommen…

Fazit

Auch „Hoodlum“ – oder besser gesagt „Harlem N.Y.C. – Der Preis der Macht“ hat mittlerweile schon über 20 Jahre auf dem Buckel und sein Hauptdarsteller Fishburne gehört heute zu den ganz Großen seines Faches. Ich habe den Film zuletzt vor etlichen Jahren gesehen und recht gute Erinnerungen damit verbunden – die sich am vergangenen Wochenende definitiv wieder so bestätigen ließen.

Ich finde seine Machart und vor allem seine erzählerische Schwerpunkte erstklassig gewählt. Der Betrachter wurde mitten in den tobenden Bandenkrieg hineingeworfen und muss sich selbst ein Bild über die Entstehungsgeschichte zusammenreimen. Wichtig hierbei der Aufbau und die Entwicklung seiner Figuren, für die man sich ausgiebig Zeit nahm. Statt auf pausenlose Action konzentriert man sich auf seine Protagonisten und bringt die Verfeindung selbiger verständlich und spannend rüber.

Fishburne, Tim Roth und Garcia stehen sich hier auf Augenhöhe gegenüber und gegen dem Konflikt ordentlich Kontur. Man konnte beide Seiten irgendwo verstehen und gab sich fasziniert von der jeweiligen Vorangehens weise um ihre Ziele zu erreichen. Natürlich verdienen auch die anderen Akteure ein großes Lob – tragen sich doch auch ungemein zum Gelingen und nicht zuletzt auch zum coolen Look des Streifens bei. Leider kommt die deutsche Lokalisation nur überdurchschnittlich gut daher und wirkt an einigen Stelle nicht zu hundertprozentig synchron.

Wer Gangsterfilme mag, macht pauschal gesagt mit „Hoodlum“ nicht viel verkehrt. Der Film fängt das Flair vergangener Tage ganz anschaulich ein und unterhält dank seiner hervorragenden Darsteller wirklich gut. Es gab vielleicht etwas weniger Action, als bei der Konkurrenz, dafür liegt der Fokus eher auf Zeichnung der Figuren. Die knapp zwei Stunden hätten hier und da etwas straffer erzählt sein können, doch unterm Strich wird das solide Gesamtbild nicht sonderlich davon getrübt. Es gibt bessere, aber auch wesentlich schlechtere Genrevertreter.

7/10

Fotocopyright: NSM Records

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