Inhalt

Der Vietnamkrieg tobt in vollen Zügen und die junge Einheit von Sergeant Frantz befindet sich mitten darin. Neben den Greultaten an der Front kämpft jeder mit seinen Erinnerungen an die Heimat und der Befehl zur Erstürmung eines wichtigen Hügels macht die Sache nicht leichter…

Fazit

Schon immer haben die Amerikaner ihre traumatischen Erlebnisse in bewegten Bildern verarbeitet und bei „Hamburger Hill“ dreht sich mal wieder ausnahmslos alles um das Thema Vietnam – was in Anbetracht dutzender Konkurrenten auch filmisch ein breit umkämpfter Schauplatz darstellt.

Obwohl dieser Titel eigentlich nicht anders als viele seiner besagten Mitstreiter macht, gehört er für mich zu den Besseren seiner Art. Hier stimmt im Großen und Ganzen das Gesamtpaket, dass nicht nur aus hervorragenden Darstellern und einem ausgewogenem Flow, sondern auch nicht allzu übertriebenem Pathos besteht. Man versucht einigermaßen realistisch und dennoch unterhaltsam an die Sache heran zu gehen und nicht zu sehr die coolen Helden raushängen zu lassen – was im Anbetracht der dramatischen Hügel-Erkämpfung durchaus absehbar gewesen wäre.

Man beschränkt sich nicht allein auf schockierende Kriegsszenen (von denen gibt es sogar relativ wenig), sondern fokussiert eher seine Charaktere und deren Motivationen und Gedanken an die Heimat. Man kann sich gut in die jungen Männer hineindenken und ihre berechtigten Gedankengänge verstehen. Bei Vorlesen ihrer Briefe überkommt selbst dem Betrachter einen leichten Schauer und man kann sich einigermaßen gut ein Bild von der Lage im weit entfernten Amerika machen.

Die jungen und teils sogar bekannten Gesichter haben ihre Arbeit einwandfrei gemacht. Ihre unbedarfte und zuweilen sehr lockere Art hat gut zum Szenario gepasst und machte nur deutlicher, wie naiv die Soldaten in den Krieg geschickt wurden. Anfangs träumten noch alle von Frauen und Autos, später wollten allesamt einfach nur weg von diesem grausamen Ort.

Während andere mit viel Action, derben Sprüchen oder gar psychodelischen Inszenierung daher kommen, bleibt „Hamburger Hill“ angenehm nüchtern, nachvollziehbar und verfehlt seine Wirkung trotzdem nicht. Neben Schwergewichten wie „Apocalypse Now“ oder „Platoon“ geht dieser Titel von der Wahrnehmung vielleicht etwas unter, Genrefans sollten ihn trotzdem auf dem Radar behalten. Hier wurde alles richtig gemacht, Aussage und Unterhaltungsfaktor stimmen exakt.

8/10

Fotocopyright: NSM Records