Inhalt
Kurz nach der selbst ernannten Unabhängigkeit, steht die Stadt San Antonio im Fokus des mexikanischen Diktators Lopez. Dieser möchte die neu ausgerufene Republik nicht akzeptieren und schickt seine Soldaten dorthin aus. Um Zeit für die große Armee rauszuholen, halten ein paar tapfere Männer in der Schlacht um die Festung Alamo den Feind bei seinem Vordringen auf…
Fazit
Schon lange bevor Zack Snyder seine 300 Spartiaten von der Leine ließ, gab es John Wayne und dessen aufwändige Schlacht um „Alamo“ auf der großen Leinwand zu bestaunen. Ähnlich wie bei der antiken Legende, gingen hier etliche Menschen (man sagt um die 180-190) in den Tod, um den Vormarsch feindlicher Truppen zu blockieren. Während die Thematik heutzutage bildgewaltig und voller Zeitlupeneffekte ins richtige Licht gerückt wurde, so glotzte man damals mit großen Cast, warmer Worte und smarten Cowboys aus dem Bilderbuch.
Von seiner Inszenierung und Ausdrucksweise ist „Alamo“ typisch für seine Epoche und vielleicht auch deshalb so sympathisch. Die handgefertigten Kulissen, authentischen Kleider und das fast schon theaterhafte Auftreten und Artikulieren seiner Charaktere schafft eine ganz eigene Atmosphäre. Man spürt das Herzblut, welches dieser Produktion innewohnt und wie begeistert die Akteure bei der Sache waren.
Die Geschichte orientiert sich an wahren Begebenheiten, die den Autoren sichtlich in die Hände spielten. „Alamo“ ist so etwas, was man als „Durchhaltefilm“ bezeichnen könnte und in unserer Vergangenheit in ähnlicher Form auf den Zuschauer abzielten. Seine Figuren werden allesamt zu Helden verklärt und eine gewisse Romantik ist den homogenen, perfekt aufpolierten Szenarien sicherlich nicht abzusprechen. Dazu gesellen sich noch ein paar schmalzige Dialoge, die so ganz nebenbei voller Pathos stecken und ihre Botschaft mit unverfänglichen Worten durchblicken lassen. Bei einigen Monologen sind Parallelen zu Gibsons „Braveheart“ ebenso nicht zu verleugnen und teilweise standen ganze Sätze für den späteren Superhit sichtlich Pate.
Wayne fungierte hier nicht nur als Hauptdarsteller, sondern debütierte auch als Regisseur. Die umfangreiche Erfahrung im Genre war im dabei höchstwahrscheinlich sehr hilfreich und so ergab sich ein rundes Gesamtbild – was ihn als Crockett, als auch den Film an sich betraf. Trotz gehöriger Überlänge und eher seichtem Beginn entwickelt sich eine angenehme Dynamik, welche bis zum bitteren Ende an den Schirm fesselte. Dabei beeindruckten die Anzahl der Darsteller und ein paar aufwändige Effekte, die die Kriegslage schon damals sehr gut rüber brachten. In der heutigen Zeit ohne CGI so gar nicht mehr denk- bzw. finanzierbar.
Auch wenn ich als Kind mit meinem Vater viele Western mitgeschaut habe, bin ich heute nicht der größte Fan solcher Werke. Neben dem „schwarzen Falken“ ist aber besonders dieser Titel hier im Gedächtnis geblieben und auch heute funktioniert das Epos trotz fragwürdiger Aussage noch erstaunlich gut. „Alamo“ gehört für mich zu den besseren Genrevertretern und sei allen Fans nach wie vor ans Herz gelegt. Sicherlich ist er etwas lang, doch hält er über die komplette Laufzeit erstaunlich gut bei Laune – selbst in heutigen Zeiten.
8/10
Fotocopyright: Koch Media Home Entertainment
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