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Schlagwort: Besprechung (Seite 63 von 199)

Tyler Rake: Extraction 2

Inhalt

Schwer verletzt wird Tyler ins Krankenhaus gebracht und wacht dort erst nach längerer Zeit wieder aus dem Koma auf. Eigentlich wollte sich der angeschlagene Elitesöldner nun zur Ruhe setzen, doch er wird noch für eine weitere Mission gebraucht…

Fazit

Schon an der kurzen und wenig gehaltvollen Inhaltsangabe kann der Experte auf den eigentlichen Film und dessen Fokus schließen. Erneut wollen uns die Macher kein tiefgründiges Epos, sondern einen von Action geprägten Spielfilm mit Kurzweil präsentieren. Der Plan ging erneut auf – allerdings nur in Teilen.

Action bot das Werk reichlich und einen gewissen Härtegrad dazu. Ständig flogen Kugeln durch die Gegend oder Fäuste wurden gezückt. Zumindest hierbei gab es dann ein paar kreative Ideen und irre Kamerafahrten. Alles war cool und wuchtig inszeniert, sorgte durchaus immer wieder für ein kleines Lächeln auf den Lippen.

Abseits des Krawalls blieb jedoch nur eine (erwartungsgemäß) dünne Handlung, die leider auch mit einigen Leerläufen daher kam. Dialoge und packende Wendungen gehörten nicht grade zu den Stärken der Produktion und so schlichen sich bei diesen Parts gerne mal kleine Längen und Desinteresse ein. Alles verlief nach gewohntem Schema und wich nicht von unseren vertrauten Vorstellungen ab. Grundsätzlich nicht verwerflich, leider aber wenig innovativ oder motivierend.

Chris Hemsworth hat seine Sache erneut passabel gemacht und die Rolle des brutalen Söldners gut gemeistert. Trotz aller Brutalität seiner Figur kam er dennoch recht sympathisch daher und trug das Geschehen größtenteils von allein. Der Rest vom Cast blieb eher blass und spielte gegenüber der mächtigen Hauptfigur eine eher untergeordnete Rolle. Technisch hab sich das Werk hingegen keinerlei Blöße und präsentierte sich zeitgemäß und auf Kino-Niveau.

Anscheinend versucht Netflix mit Tyler Rake eine Spielfilmserie zu etablieren und das Konzept könnte aufgehen. Zwar war auch die Fortsetzung nicht das Gelbe vom Ei, doch ein gewisser Unterhaltungswert war dennoch nicht von der Hand zu weisen. Für mal eben Zwischendurch gehen solche Titel durchaus in Ordnung, eine unbedingte Anschaupflicht besteht aber nicht.

6,5/10

Fotocopyright: Netflix

Hör auf dein Herz

Inhalt

Korea im Jahre 1999. Der schüchterne Maschinenbaustudent Kim Yong lernt die Erstsemestern Seo Han-sol kennen und alsbald auch sehr lieben. Sein Leben scheint nach vorherigen Studienabbrüchen endlich in geordneten Bahnen zu verlaufen, bis ihm sein bester Kumpel ein Amateurfunkgerät ausleiht. Unverhofft nimmt er darüber Kontakt zu einer Dame mit einer schier unglaublichen Geschichte auf…

Fazit

„Hör auf dein Herz“ hatte ich schon ein paar Tage auf dem Schirm, doch konnte mich in Geduld üben, den deutschen Release abwarten und eine solide Lokalisierung genießen.

Die Handlung erinnerte mich stark an „Frequency“, der mich seinerzeit absolut gefesselt und begeistert hat. Zwar ging es hier wesentlich romantischer zur Sache, doch der Plot war im Grunde recht ähnlich und stellenweise nicht minder spannend konstruiert. Natürlich hadert man auch hier mit der allgemeinen Glaubwürdigkeit, doch bei solchen Filmen muss man sein Hirn in manchen Bereichen einfach mal ausschalten können.

Ich möchte an dieser Stelle nicht zu viel verraten. Lasst euch selbst auf die Geschichte ein und bildet euch eure Meinung hierzu. Klar stellt man recht schnell eigene Theorien zum möglichen Ablauf an, dennoch spielten auch hier die Macher hier ein wenig mit euren Erwartungen. Die Story nimmt durchaus unerwartete Wendungen an und hält so die Aufmerksamkeitsspanne jederzeit oben.

Besonders gut haben mir hier die Darsteller und die Inszenierung gefallen. Die hübschen und durch die Bank weg sympathischen Figuren wurde mit hellen Farben und knackigen Kontrasten hervorragend ins richtige Licht gerückt, die gesamte Optik wirkte extrem hochwertig, warm und anziehend. Dazu kam ein eingängiger Soundtrack, der die gezeigten Gefühlswelten angenehm unterstrich.

Leider schlichen sich immer wieder kleinere Längen ein, die am Ende eine höhere Wertung zu Nichte machen. Man blieb zwar irgendwo immer gespannt am Ball und wollte seine Theorien bestätigt wissen, doch hin und wieder hätten kleinere Straffungen ganz gut getan. Man konnte sich zwar so gut auf die Emotionen und Verhaltensweisen der Charaktere einstellen, dennoch hätten kleinere Kürzungen nicht an der Atmosphäre gezerrt, die Sache her noch einen Ticken runder gestaltet.

„Hör auf dein Herz“ ist ein „Frequenzy“ für Romantiker, wobei mich der Hollywood-Titel zugegebenermaßen ein wenig mehr abgeholt hat. Ansonsten lieferten uns die Koreaner allerdings mehr als solide Kost, die sicherlich noch einmal im Player landen darf und von mir auch gerne weiterempfohlen wird. Wer romantische Filme mag und nicht unbedingt auf hundertprozentige Logik angewiesen ist, bekommt hier einen witzigen Titel mit Herz und enorm liebenswerten Akteuren.

7/10

Fotocopyright: Capelight Pictures

Summer Sway – Ein heißer Sommer in Bangkok

Inhalt

Bangkok. Eine bezaubernde Tänzerin bekommt Besuch von ihrer Freundin aus Korea, die bereits auf dem Hinflug die Bekanntschaft eines sympathischen jungen Mannes macht. Später begegnen sie sich alle gemeinsam wieder und ein kompliziertes Beziehungsgeflecht beginnt…

Fazit

Hübsche Menschen, schöne Bilder, aber leider keinerlei knisternde Erotik und dazu ein enorm schleppender Filmverlauf. „Summer Sway“ versprach im ersten Moment vergleichsweise viel und konnte die Erwartungshaltung trotz vielversprechender Komponenten in meinen Augen leider nicht erfüllen.

Die eher simpel gehaltene Handlung wäre kein größeres Problem gewesen, wäre das Geschehen nur packender und weitaus weniger langatmig inszeniert worden. Die Geschichte plätscherte fortwährend harmlos und unspektakulär vor sich hin, wusste den Zuschauer nie richtig abzuholen und bot ihm keinerlei echte Schauwerte oder gar erinnerungswürdige Momente.

Hat man sich zu Beginn mit etwas Freizügigkeit noch halbwegs interessant gezeigt, nahmen diese Szenen mit laufender Spielzeit deutlich in Qualität und Quantität ab. Im Erotikbereich lässt sich das Ganze kaum mehr verorten – was umso tragischer ist, weil der Streifen auch weder als Romanze oder zumindest Komödie funktioniert.

Für einen Liebesfilm fehlte es an Immersion, viele Dinge ließen schlichtweg kalt und ließen uns nicht recht abtauchen. Das Verhalten der Figuren war nicht immer nachvollziehbar und vor allem emotional so gleichgültig präsentiert, dass man sich einfach nicht in deren Lage hindenken konnte – oder wollte. Manchmal fühlte sich das Geflecht wie Kinderkramm an, meist jedoch als uninteressant und öde.

Der Film wirkte trotz stellenweise wirklich hochwertig eingefangener Bilder eher wie eine überdurchschnittlich gemachte TV-Produktion, was sich auch bei der Leistung seiner Darsteller niederschlug und zudem durch eine mittelprächtige deutsche Synchronisation zusätzlich verstärkt wird.

Das Spiel der Akteure war okay, beschränkte sich aber auf das Nötigste und sorgte damit nicht gerade für Begeisterungsstürme. Man spühlte ein Standardprogramm herunter – welches vom Niveau her eher einer Daily-Soap, statt Blockbuster entsprach. Trotz hochdramatischer Szenen blieb die Gestik meist starr und wenn man sich ins Zeug gelegt hat, übertrieb man es wieder mit den panischen Blicken.

„Summer Sway“ konnte mich in keinerlei Hinsicht übermäßig von sich überzeugen und ließ mich am Ende enttäuscht zurück. Sicherlich hat das Werk auch schon ein paar Tage auf dem Buckel, doch als Ausrede darf dies nicht gelten. Gerade die Koreaner haben im Genre so viel zu bieten – und das nicht erst seit gestern. Greift also lieber zu anderen Mitbewerben und habt damit weitaus mehr Freude. Dieses Werk ist kein Totalausfall, aber eben auch nichts Besonders.

4/10

Fotocopyright: Busch Media Group

Luther: The Fallen Sun

Inhalt

Aufgrund diverser Verfehlungen muss Polizist John Luther nun selbst ins Gefängnis und kann seine ehemaligen Kollegen nicht auf der Jagd nach einem perfiden Serienmörder unterstützen. Als der einstige Cop dann selbst im Knast noch Botschaften vom spottenden Killer erhält, beschließt er auszubrechen und das Gesetz in die eigene Hand zu nehmen…

Fazit

In die Serie habe ich seinerzeit nur kurz reingeschaut und bin irgendwie nicht weiter am Ball geblieben. Da ich vernahm, dass dieser abschließende Film auch ohne größere Vorkenntnis zu meistern sei, habe ich am vergangenen Wochenende einen Blick gewagt – und trauere ein wenig der investierten Zeit hinterher.

„Luther“ war ein Streifen, bei dem ich gar keinen Einstieg gefunden und mich ständig nach dem Sinn des Ganzen gefragt habe. Die Handlung war wirr und letztlich kaum nachvollziehbar, die Motive des Täters entbehrten der Logik. Man konnte kaum miträtseln und musste die Dinge – so an den Haaren verbeigezogen sie auch erschienen – einfach kommentarlos über sich ergehen lassen.

Vielleicht haben mir zu viele Puzzlestücke aus der Serie gefehlt, aber ich hatte ständig das Gefühl, nicht den vollen Durchblick zu haben – oder die Ereignisse einfach nicht so wie dargestellt akzeptieren zu wollen. Selbst wenn man die Motivation des Killers einigermaßen zu verstehen versuchte, fragte man sich, warum er seine Aktionen so ausgearbeitet hat und diese Show betrieb.

Die Inszenierung war dabei jedoch sehr hochwertig und baute schon früh eine gewisse Erwartungshaltung auf, die der Rest einfach nicht halten konnte. Elba und Serkis spielten solide, konnten aber auch nicht wirklich begeistern. Scheinbar kämpften auch sie gegen ihre eigene Charakterzeichnung und den seltsamen Rahmen der Story an, konnten sich vielleicht auch einige Ideen der Autoren nicht ganz erklären. Beide sehe ich grundsätzlich sehr gerne.

Ich mag gute Thriller und stehe Produktionen von Netflix eigentlich immer sehr positiv gegenüber. „Luther“ hat mich trotz starker Technik und grundsätzlich gefälligen Cast jedoch gar nicht abgeholt, mich immer wieder neben Langweile und Hadern mit der Handlung frustriert. Wer die Serie geliebt hat und unbedingt nach neuem Material lechzt, darf ja gerne mal einen Blick riskieren – allen Anderen kann ich diesen Titel aber nicht so recht empfehlen.

4/10

Fotocopyright: Netflix

Sisu – Rache ist süß

Inhalt

Das Jahr 1944. Der Zweite Weltkrieg nähert sich langsam seinem Ende und die Nazis beginnen mit dem Rückzug aus Finnland. Sie hinterlassen dabei verbrannte Erde und stoßen auf einen alten Goldgräber, der eigentlich nur seinen inneren Frieden finden und keinerlei Stress haben wollte. Als die Deutschen sich an seinen Schätzen vergehen, lernen sie jedoch eine andere Seite des Mannes kennen…

Fazit

Abseits von allen großen Blockbustern, hat sich „Sisu“ in diesem Kinojahr irgendwie zu einem kleinen Geheimtipp gemausert und mich schon sehr neugierig gemacht. Mit dessen Inhaltsangabe habe ich mich dann gar nicht herumgeschlagen – die Aussagen einer Gangart ala „John Wick“ oder „Rambo“ haben mich für eine Sichtung schon vollends überzeugt – und den Erwartungsrahmen entsprechend abgesteckt.

Die Geschichte war dünn, aber an sich kein Problem. Gut und Böse wurden klar definiert, der raue Umgangston und die harte Sprache der Actionszenen schon recht früh offengelegt. Es dauert zwar ein paar Minuten bis das Treiben endlich in die Gänge kommt, aber dann scheppert es auch in schöner Regelmäßigkeit und Kurzweil ist durchaus gegeben.

Der Film lebt von seinen deftigen Momenten, die passabel über Lücken in der Handlung oder über die allgemein fehlende Komplexität hinwegschauen schauen. Es gab ein paar wirklich originell gemachte Tötungssequenzen – obgleich deren Inszenierung manchmal schon etwas >billig< wirkten.

Das Werk erinnert an einen besseren Amateurstreifen (mit ordentlich Budget), denn einem waschechten Blockbuster. Damit meine ich nicht nur die handwerklich umgesetzten Effekte, sondern vielmehr den gesamten Look. Manche Szenen wirkten (eventuell sogar gewollt) wie Hobbyaufnahmen und das eher schwache Kostümdesign (eventuell auch so gewollt) konnte mich nicht überzeugen. Von der eleganten und stilvollen Anmutung eines „Wick“ war man mit seinen dreckigen, körnigen Bildern also weit entfernt.

Richtig schlecht empfand ich jedoch die Ausarbeitung bzw. Darstellung der Charaktere. Während unsere Hauptfigur noch recht symphytische Züge aufwies und soweit in Ordnung ging, waren seine Widersacher enorm schablonenhaft eindimensional und beinah übertrieben hässlich gezeichnet. Ich weiß nicht warum, aber es hat mich schon ein wenig gestört. Bei anderen Werken gab es wenigstens ein paar charismatische Antagonisten, aber hier wirkten Elitesoldaten eher wie Tölpel und Proleten – was auch für deren dummes und kaum nachvollziehbares Verhalten in vielen Situationen stand.

Auf der einen Seite finde ich gut, dass es neben etablierten Reihen auch immer mal wieder ein paar ambitionierte Newcomer wie „Sisu“ gibt und uns ebenfalls ein kompromissloses Actionkino mit überspitzen Gewaltdarstellungen präsentieren. Kurzweil war hier auf jeden Fall gegeben, auch wenn das Resultat insgesamt weniger hochwertig als die Konkurrenz erschien. Genrefreude haben mit leichten Abstrichen also ihren Spaß – wer mit dieser Art von Film (also Rachethriller mit Non-Stop-Krawall und dünner Storyline) nichts anfangen kann, wird auch hier nicht bekehrt. „Sisu“ war gut, aber für mich dennoch weit von einem unabdingbaren Geheimtipp entfernt. Er bot viel Licht, aber auch eben viel Schatten. Eine echte Empfehlung fällt mir trotz einiger wirklich toller Momente daher irgendwie schwer.

6,5/10

Fotocopyright: Sony Pictures Entertainment (PLAION PICTURES)

The Pope’s Exorcist

Inhalt

Pater Amorth ist Exorzist im Auftrag der Kirche und geht seinen Dingen stets gewissenhaft und mit viel Hingabe nach. Als er eines Tages jedoch mit der Besessenheit eines kleinen Jungen konfrontiert wird, hegt er Zweifel in seinem bisherigen Schaffen. Er scheint einer Verschwörung auf die Spur zu kommen, die seinen Arbeitgeber in ein schlechtes Licht rückt…

Fazit

Es ist schon ein wenig traurig, aber allein die Beteiligung von Russell Crowe ist mittlerweile keine Garantie mehr für einen guten Film. Seit einigen Jahren liefert er zwar immer mal wieder nette kleinere Beiträge (u.A. „Unhinged“) ab, doch seine große Zeit scheint leider vorbei zu sein. Er glänzt durchaus in Nebenrollen („Greatest Bear Run“, „Thor 4“), fällt aber ansonsten eher mit Gewichtszunahme, denn erinnerungswürdigen Titeln auf. Wie dem aber auch sei, ich sehe ihn sehr gerne und bin guter Dinge an diese Sichtung gegangen.

Grundsätzlich war „The Pope’s Exorcist“ kein so schlechter Film und dank solider Inszenierung im Vergleich zu eher günstig produziert wirkenden Mitstreitern recht ansprechend gemacht. Leider muss man jedoch kompatibel mit der Thematik sein – denn sonst kann es schnell langweilig werden und das „Sog-Gefühl “ vermag sich einfach nicht einzustellen.

Für mich jedenfalls war der Streifen nur ein weiterer „Exorzist-Aufguss“ und bot abgesehen von seiner soliden Technik und auffälliger Hauptfigur wenig Eigenständigkeit oder frische Ideen. Man hat alles irgendwo schon einmal gesehen und dank einiger enorm langatmiger Momente wird dieser Eindruck nicht übermäßig positiv aufgewertet. Meist plätschert das Treiben vor sich hin und setzt nur selten kleinere Akzente.

Im Anbetracht der Inhaltsangabe hätte man auch von einigen durchaus kritischen Untertönen ausgehen können, doch die Chance hat man ebenfalls vertan. Selbst ein ebenfalls eher oberflächlicher „Stigmata“ hat hier mehr Tiefgründigkeit und schlaue Aussagen als dieser Film hier. Man blieb zahm, wagte wenig und setzte dann eher auf zu abgedrehte Elemente, als um Glaubwürdigkeit zu buhlen. Möglicherweise wahre Grundlagen hin oder her.

Crowe macht seine Sache solide, doch stellenweise irgendwie auch lieblos. Er spult sein Standardprogramm herunter und wirkt eigentlich immer ein wenig deplatziert. Man kennt den wuchtigen Hünen aus coolen Actionstreifen und nun vermag ihm das Outfit des Paters irgendwie nicht so recht zu passen. Man weiß nicht, ob der nur das Geld gebraucht hat oder wirklich Interesse an der Sache hatte – echte Spielfreude schaut anders aus.

Abgesehen vom ersten, „echten“ Exorzisten konnten mich nur wenige Genrebeiträge begeistern und „The Pope’s Exorcist“ gehört ebenfalls nicht dazu. Hier tragen schöne Bilder und ein namhafter Hauptdarsteller leider nicht zu einem gelungenen Sehspaß bei und über weite Teile ging es – für mich – einfach nur langweilig und austauschbar zur Sache. Wer solche Titel liebt, wagt selbstredend einen Blick, der Rest kann selbst als beinharter Fan des Australiers verzichten und auf bessere Ergebnisse hoffen.

5/10

Fotocopyright: Sony Pictures Entertainment (PLAION PICTURES)

Tief wie der Ozean

Inhalt

In einer Sekunde der Unachtsamkeit, verschwindet der kleine Ben Cappadora und die Sorge wächst schnell. Selbst großangelegte Suchaktionen zeigen kein Ergebnis und die Behörden wissen nicht weiter Scheinbar ist das Kind entführt und die Tat sorgfältig geplant worden. Mit dem Laufe der Zeit droht die Familie an diesem Verlust zu zerbrechen, bis dann etliche Jahre später ein fremder und dennoch vertraut wirkender Junge unverhofft vor deren Türe steht…

Fazit

Manchmal gibt es schon tragische Gründe, seinen „Pile auf Shame“ (in diesem Fall: die bisher ungesehene DVD von „Tief wie der Ozean“) abzuarbeiten. Den kürzlichen Tod von Treat Williams nahm ich dann jedenfalls zum Anlass, diesen Streifen endlich einmal einzulegen und den großartigen Akteur bei seiner Arbeit bewundern zu dürfen.

„Tief wie der Ozean“ ist kein Film für jeden Tag und sicherlich auch kein einfaches Werk für mal eben Zwischendurch. Er mag zwar eine überschaubare Komplexität aufweisen, dennoch viel von seinem Betrachter in Sachen Emotion abverlangen und durchaus zu ungemütlichen Gedankengängen animieren.

Man konnte sich gut in das Setting, insbesondere die Figuren hineindenken und deren Gefühle nicht nur verstehen, sondern auch irgendwie gut teilen. Viel spielt sich neben dem eigentlichen Film nämlich im Kopf des Betrachters ab – der unentwegt versucht zu konstruieren, wie es ihm in dieser schmerzlichen Lage ergehen würde.

Bis zum Ende spielt das Werk seine – grundsätzlich sehr überschaubaren – Karten recht gut aus und hält uns bei Laune. Die Wendung gen Mitte gelang den Machern ganz ausgezeichnet und gibt dem Geschehen neuen Drive. Man geht weg von einer klassischen Entführungsgeschichte und geht ins vollkommen unkalkulierbare Drama-Segment über. Das macht die Sache spannend.

Die Darsteller haben ihre Sache allesamt sehr gut gemacht, wobei natürlich die jungen Akteure und Mutter Michelle Pfeiffer am Deutlichsten in Erinnerung geblieben sind. Die Inszenierung war ansonsten hochwertig und mit den eher ruhigeren Bildern durchaus dem Thema angemessen.

„Tief wie der Ozean“ ist ein gelungener Titel, der emotional ordentlich abholt und zum Nachdenken animiert. Für eine uneingeschränkte Empfehlung ist er jedoch zu speziell und jeder Betrachter sollte aufgrund der Inhaltsangabe selbst über eine Sichtung entscheiden. Leider ist der „Wiederschau-Wert“ ebenfalls sehr gering. Wer sich auf dieses Ereignis einlassen mag, erhält aber packende und bewegende Unterhaltung.

7/10

Fotocopyright: Constantin Film

Children of the Sea

Inhalt

Die Sommerferien sind da und die kleine Ruka weiß nichts mit sich anzufangen. Spontan besucht sie daher ihren Vater, der als Biologe in einem großen Aquarium arbeitet und macht dort die Bekanntschaft von zwei jungen Kerlen, die hier ebenfalls gerne abhängen. Schnell spürt sie, dass ihre neuen Freunde eine besondere Verbindung zum Meer und dessen Bewohnern haben und auch sie für diese Schwingungen empfänglich ist…

Fazit

Manche Filme möchte man so gerne tiefer ins Herz schließen, doch es gelingt trotz aller Bemühungen und Wohlwollen einfach nicht. „Children of the Sea“ war aktuell bei mir so ein Fall – denn er ist technisch hervorragend, liefert eine nette Geschichte mit sympathischen Figuren, doch irgendwie blieb mir der persönliche Zugang verwehrt.

Zunächst begeistert der Anime mit seiner wunderschönen Inszenierung, die optisch so einige Highlights zu bieten hatte. Zwar wirken die Figuren stellenweise etwas karg in ihren Details ausgearbeitet, doch die Hintergründe und das restliche Artdesign waren einfach Spitzenklasse. Das Meer und und vor allem die herrlichen gezeichneten Sommertage waren meisterlich in Szene gesetzt und ließen echtes Urlaubsfeeling aufkommen.

So schnell die Faszination für die Präsentation, so gemächlich das Entfalten der Handlung – die mit laufender Spielzeit obendrein immer verworrener wurde und mich leider nicht vollends abholen konnte. So rein vom Grundgedanken war ich sehr vom Geschehen angetan, doch die zuweilen arg behäbige und nicht unbedingt einfach gestrickte Erzählweise hinterließen einen eher unschönen Nachgeschmack.

Der Film fühlte sich stellenweise unnötig komplex und überfrachtet an, hätte ruhig einen Ticken entspannter daher kommen dürfen. So stellen sich wahrscheinlich auch beim jüngeren Publikum einige Fragen, die man durchaus verhindern hätte können, ohne seine Aussagen zu verwässern. Genre-König Ghibli schafft dies eigentlich immer etwas eleganter und holt trotz tiefgründiger Aussagen eine breite Maße an Publikum ab.

Unterm Strich war „Children of the Sea“ trotz aller Kritik kein schlechter Film. Er macht halt sein eigenes Ding und man muss seine Komptabilität dazu einfach in Erfahrung bringen. Mir gelang es bei der ersten Sichtung zumindest noch nicht und von einer weiteren Begutachtung werde ich vorerst leider auch absehen. Die Zeit war nicht verschwendet und die überaus prachtvollen Bilder blieben in Gedächtnis, doch meine weitere Motivation für dies Werk hält sich erst einmal in Grenzen. Sofern Ihr euch für Animes interessiert und es gerne etwas kopflastiger zugehen darf, dann könnte dieser Titel etwas für euch sein.

6/10

Fotocopyright: Polyband/WVG

TECURS – Mechanische Gaming-Tastatur im Kurzcheck

Einleitung

Da mich meine letzte Logitech G PRO K/DA-Tastatur mit merkwürdigen Fehleingaben (spontanes Drücken diverser Tasten) und Ausfällen (keine Reaktion auf Tastendrücke) nach wenigen Monaten im Stich gelassen hat, musste schnellstmöglich ein Ersatz her. Ich wollte wieder bei einem ähnlich kleinen Eingabegerät bleiben, jedoch keine Unsummen auf den Tisch legen. Bei einem großen Versandhändler bin ich dann recht schnell über die Hardware von TECURS gestolpert – und habe bei meiner übereifrig schnellen Bestellung nicht auf kleine Details geachtet…

Lieferumfang

Neben der eigentlich Tastatur, liegt im Karton ein zugehöriges USB-C Anschlusskabel, ein Werkzeug zum leichteren Austauschen von Tasten, sowie eine rote ESC-Taste und eine Schnellanleitung in mehreren Sprachen bei.

Inbetriebnahme

USB-Kabel in Tastatur und das andre Ende in den Rechner: fertig. Die Installation war erwartungsgemäß einfach und sollte Niemanden vor größere Probleme stellen. Die Installation einer weiteren Software ist nicht erforderlich – der Blick in den „Beipackzettel“ verrät, welche Tastenkombinationen beispielsweise für Doppelbelegungen oder Farbwechsel zuständig sind.

Das erste Arbeiten

Die Tastatur begeistert auf Anhieb mit ihrem sanften Druckpunkten und vor allem ihrem angenehmen „Klick-Geräusch“ beim Tippen. Sie ist sicherlich nicht die Leiseste auf dem Markt, aber für mich genau richtig in der Lautstärke. Die Tasten haben eine normale Größe und tolle Beleuchtung – deren Effekte sich vielfältig einstellen lassen. Von Dauerbeleuchtung über sanften Farbwechsel oder Verfolgen der Eingabe ist alles dabei.

Die unteren Füße erlauben eine Höhenverstellung, bei der für jeden Anwender die passende Stufe dabei sein dürfte. Mir hat hier bereits die niedrigste Variante gereicht – obwohl ich meine Tastaturen eigentlich immer maximal „hochbocke“.

Grundsätzlich geht das Schreiben wunderbar und schnell von der Hand, doch nach der ersten Begeisterung folgte die Ernüchterung – die ich mir aufgrund der schnellen Bestellung und dem hastigen Überfliegen von Produktbildern wohl selbst zuzuschreiben habe.

Hatte meine vorherige Logitech G PRO K/DA noch separate F- und Pfeiltasten, hat man sich diese hier einfach weggespart bzw. per FN-Funktion zur Verfügung gestellt. Das ist aufgrund der angestrebten Kompaktheit nicht verwerflich, schränkt mich jedoch unschön bei meinem Workflow ein und ist daher das große KO-Kriterium auf dem Schreibtisch.

Beispiel:

Ich fotografiere gerne und habe viele Bilddateien. Das Umbenennen via FN+2 (für F2) ist kein Problem. Möchte ich jedoch in den Dateinamen bewegen, so benötige ich die Pfeiltasten zur Navigation. Habe ich den „Pfeilblock“ via FN+Pfeil-Oben dauerhaft aktiviert, fehlt mir dann allerdings die „_“-Taste, auf der nun ein Pfeil befindet. Ich benötige aber beides in Kombination und möchte nicht ständig umschalten. Ein Verändern des Layouts (unter Windows selbst) ist da ebenfalls keine gewollte Option.

Positiv

  • tolles Design
  • hervorragender Tastenanschlag
  • angenehmes „Klick-Geräusch“ beim Tippen
  • hochwertige Verarbeitung
  • tolle RGB-Effekte, vielfältig einstellbar
  • schön kompakt
  • Höhe lässt sich in drei Stufen einstellen
  • abnehmbares USB-Kabel
  • USB-C Anschluss
  • günstiger Preis

Negativ

  • fehlende „richtige“ Pfeiltasten
  • fehlende „richtige“ F-Tasten

Fazit

Bei der mechanischen Tastatur von TECURS schlagen zwei Herzen in der Brust. Das Teil sieht zwar tadellos aus, funktioniert auch super, doch in seiner kompromisslosen Kompaktheit gibt es für mein tägliches Business leider zu viele Abstriche. In der Tat benötige ich oft F- und Pfeiltasten (z.B. zum Umbenennen von Dateien) und möchte mich jedoch nicht an das umständliche Handling mit der FN-Taste gewöhnen. Seit Ihr euch diesem Umstand bewusst, ist diese Tastatur aufgrund ihres fantastischen Preis/Leistungsverhältnisses aber definitiv eine Empfehlung wert und macht sich super auf dem Tisch. Ich persönlich muss mich leider nach einer etwas größeren Variante umschauen und sende dieses ansonsten so gute Stück mit leichtem Wehmut zurück.

Aufgrund des eingeschränkten Layouts nur für die passende Anwendergruppe sehr empfehlenswert!

Room 203

Inhalt

Endlich auf eigenen Beinen. Die jungen Damen Kim und Izzy beziehen gemeinsam ein wunderschönes Appartement und nabeln sich von ihren Eltern ab. Sie wissen jedoch nicht, welche Ereignisse sich bereits in diesem Wänden abgespielt hat und der Wahnsinn auch bald auf die neuen Bewohner übergreift…

Fazit

Die Erwartungen an „Room 203“ waren nicht sonderlich hoch und am Ende war dies auch gut so. Der Streifen versuchte sich zwar weitestgehend an bewährten Mustern zu orientieren, überhob sich stellenweise jedoch enorm und stolperte zu oft über die eigenen Füße.

Während Darsteller, Setting, Effekte und technische Seite im Grunde ganz solide daher kamen, schwächelte der Titel bei seiner grundlegenden Weise. Man griff bekannte Themen auf und brach sich bei Inszenierung (Spannungsbogen) und Geschichte (zu viele Dinge auf einmal) selbst das Genick.

Anscheinend merkten die Macher selbst, das man nur einen weiteren eher unspektakulären Genrevertreter abliefert und von daher versuchte man möglichst viele mysteriöse Elemente in das Teil einzuquetschen und erzielten damit nicht den gewollten Tiefgang. Es fühlte sich sowieso schon alles sehr konstruiert und mäßig glaubwürdig an – wilde Fantasie-Theorien drumherum machten es da nicht besser.

Über weite Teile war das Geschehen einfach langweilig und rüttelte nur mit seinen lauten und blutigen „Splattereinlagen“ kurzzeitig auf. Schnell sank danach aber wieder auf die Aufmerksamkeit und man wollte einfach nur Vorspulen, da man eh nie die Angst hatte, etwas zu verpassen. Die Handlung an sich war eher uninteressant und zudem auch ohne richtigen Kick in Szene gesetzt. Dabei meine ich gar nicht die technische Seite – die war, wie Eingangs kurz erwähnt nämlich gar nicht mal so schlecht.

Grade in 4K kamen die klaren Bilder gut rüber, wobei das Geschehen auf der anderen Seite auch mal zu düster daher kam und manche Aktionen nur erahnen ließ. Die wenigen Schauplätze und die überschaubare Anzahl an Darstellern gingen noch in Ordnung, während die mittelprächtige deutsche Vertonung schon etwas an den Nerven zerrte. Die Stimmen waren zwar einigermaßen passend gewählt, jedoch klang deren Akustik ziemlich blechern nach Studio und nicht wie mitten im Gesehen drin.

Was nützen tolle Bilder und hübsche Darsteller, wenn sie gegen eine langatmige, uninspirierte Story ankämpfen müssen und sich der Betrachter stets nach dem Sinn des eigentlichen Projektes fragt? Filme wie diesen gibt es leider wie Sand am Meer und abgesehen von der vielleicht etwas hochwertigeren Aufmachung unterscheidet er sich kaum von dutzenden Mitstreitern, stößt mit seiner Pseudo-Komplexität nur noch etwas bitterer auf. Selbst absolute Genre-Fans dürfen hier gern überspringen und sich anderweitig umschauen.

4/10

Fotocopyright: Tiberius Film

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