Inhalt

Endlich auf eigenen Beinen. Die jungen Damen Kim und Izzy beziehen gemeinsam ein wunderschönes Appartement und nabeln sich von ihren Eltern ab. Sie wissen jedoch nicht, welche Ereignisse sich bereits in diesem Wänden abgespielt hat und der Wahnsinn auch bald auf die neuen Bewohner übergreift…

Fazit

Die Erwartungen an „Room 203“ waren nicht sonderlich hoch und am Ende war dies auch gut so. Der Streifen versuchte sich zwar weitestgehend an bewährten Mustern zu orientieren, überhob sich stellenweise jedoch enorm und stolperte zu oft über die eigenen Füße.

Während Darsteller, Setting, Effekte und technische Seite im Grunde ganz solide daher kamen, schwächelte der Titel bei seiner grundlegenden Weise. Man griff bekannte Themen auf und brach sich bei Inszenierung (Spannungsbogen) und Geschichte (zu viele Dinge auf einmal) selbst das Genick.

Anscheinend merkten die Macher selbst, das man nur einen weiteren eher unspektakulären Genrevertreter abliefert und von daher versuchte man möglichst viele mysteriöse Elemente in das Teil einzuquetschen und erzielten damit nicht den gewollten Tiefgang. Es fühlte sich sowieso schon alles sehr konstruiert und mäßig glaubwürdig an – wilde Fantasie-Theorien drumherum machten es da nicht besser.

Über weite Teile war das Geschehen einfach langweilig und rüttelte nur mit seinen lauten und blutigen „Splattereinlagen“ kurzzeitig auf. Schnell sank danach aber wieder auf die Aufmerksamkeit und man wollte einfach nur Vorspulen, da man eh nie die Angst hatte, etwas zu verpassen. Die Handlung an sich war eher uninteressant und zudem auch ohne richtigen Kick in Szene gesetzt. Dabei meine ich gar nicht die technische Seite – die war, wie Eingangs kurz erwähnt nämlich gar nicht mal so schlecht.

Grade in 4K kamen die klaren Bilder gut rüber, wobei das Geschehen auf der anderen Seite auch mal zu düster daher kam und manche Aktionen nur erahnen ließ. Die wenigen Schauplätze und die überschaubare Anzahl an Darstellern gingen noch in Ordnung, während die mittelprächtige deutsche Vertonung schon etwas an den Nerven zerrte. Die Stimmen waren zwar einigermaßen passend gewählt, jedoch klang deren Akustik ziemlich blechern nach Studio und nicht wie mitten im Gesehen drin.

Was nützen tolle Bilder und hübsche Darsteller, wenn sie gegen eine langatmige, uninspirierte Story ankämpfen müssen und sich der Betrachter stets nach dem Sinn des eigentlichen Projektes fragt? Filme wie diesen gibt es leider wie Sand am Meer und abgesehen von der vielleicht etwas hochwertigeren Aufmachung unterscheidet er sich kaum von dutzenden Mitstreitern, stößt mit seiner Pseudo-Komplexität nur noch etwas bitterer auf. Selbst absolute Genre-Fans dürfen hier gern überspringen und sich anderweitig umschauen.

4/10

Fotocopyright: Tiberius Film