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Schlagwort: Action (Seite 4 von 76)

Kinder des Zorns

Inhalt

Der Nachwuchs des Ortes ist erbost, als der Gemeinderat das Vernichten der Ernte beschließt und sich lieber auf staatliche Subventionen stützen will. Ergriffen von einem bösen Geist wollen die Kinder nun die Erwachsenen ausmerzen und ihrem neuen Gott aus den Maisfeld opfern…

Fazit

„Kinder des Zorns“ gehört wahrscheinlich zu den bekannteren Geschichten von Horrormeister Stephen King und wurde von mir bereits in frühen Jugendtagen in Buchform eingekuschelt im Bett verschlungen. Die bisherigen filmischen Adpationen rangierten von gut bis mittelprächtig, der Variante von Kurt Wimmer stand ich nach den ersten Bildern jedoch sehr hoffnungsvoll gegenüber und wurde am Ende glücklcherweise nicht enttäuscht.

Der Film stellt uns zwar bereits zu Beginn vor vollendete Tatsachen, springt dann aber rasch zurück und schildert uns, wie es zu den dramatischen Ereignissen in der kleinen Ortschaft gekommen ist. Wimmer präsentiert uns hier quasi eine Entstehungsgeschichte zur Rebellion der Kinder und liefert uns vor allem ein paar Motive, die man ganz gut greifen und verstehen konnte. Dies hat mir bei manchen bisherigen Varianten doch arg gefehlt – vielleicht auch, weil die Technik seinerzeit so einige Kniffe nicht abbilden konnte.

Technisch war der Streifen nämlich sehr stark und gefiel in erster Linie mit glasklaren, warmen Bildern, tollen Kontrasten selbst in dunkelsten Passagen und einem wummernden, absolut immersiven Sound, der uns direkt ins Maisfeld gezogen hat. Die Computereffekte waren ziemlich gelungen und gaben keinen Grund zur Klage. Sicherlich können sie sich nicht mit dicksten Blockbustern messen, aber der leicht künstliche Look hat mir irgendwie total gut gefallen, nichts hat sich wie unliebsame Fremdkörper angefühlt.

Die Handlung wurde ingesamt angenehm kurzweilig erzählt und gliederte sich in verschiedene Abschnitte. So ging es eher ruhig und beschaulich los (wobei sich bereits hier die ungute Grundstimmung ausbreitete), um dann mit ein paar heftigen Splatterszenen wachzurütteln und in einem aufregenden Finale zu münden. Hier saß man mit einem offenen Mund vor dem Schirm und nahm die Sache mit der Geistergestalt aus dem Maisfeld einfach mal so dahin – schließlich wurde das Ganze echt gelungen ins Treiben integriert.

Die vorwiegend jungen Darsteller haben ihre Sache sehr gut gemacht, gaben keinen Grund zur Klage. Die frischen Gesichter machten Laune und insbesondere unsere bitterböse Hauptfigur in Form von Eden (Kate Moyer) sorgte immer mal wieder für leichte Schauer auf dem Rücken. Sie verkörperter die liebenswerte und die teuflische Seite erschreckend gut, wird hoffentlich noch ihren Weg im weiteren Filmbusiness finden und uns in Zukunft weiterhin mit ihren Darbietungen überraschen.

Umsetzungen der Werke von King sind immer eine Sache für sich – zumal wenn sie (wie in diesem Falle) lediglich auf einer Kurzgeschichte beruhen und die Filmautoren nun viel dazudichten müssen. Im Falle von Wimmers Variante hat man aber hervorragende Arbeit geleistet und einen ganz unterhaltsamen Horror mit ansehenlicher Inszenierung und grandiosen Jungdarstellern abgeliefert. Aufgrund kleinerer Längen im Mittelteil ist das gute Stück zwar nicht ganz perfekt, aber die Action im letzten Part zaubert dennoch ein breites Grinsen ins Gesicht und lässt darüber hinwegschauen. Genrefans kommen hier absolut auf ihre Kost und sollten einen genaueren Blick wagen!

Dieses Rezensionsexemplar wurde freundlicherweise von PLAION PICTURES zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!

Weitere Informationen zu diesen und weiteren Filmen findet Ihr auf der Webseite des Labels: https://plaionpictures.com

Testo – Staffel 1

Inhalt

Ein paar alte Freunde wollen gemeinsam eine Bank ausnehmen, doch beim Überfall läuft Einiges schief. Sie werden in eine Schießerei mit dem Wachpersonal verwickelt und plötzlich rückt auch noch die Polizei an. Es gilt nun einigermaßen heil aus dem Schlamassel herauszukommen…

Fazit

Kurz, aber nicht ganz schmerzlos. Mit gerade einmal rund 15 Minuten pro Folge war „Testo“ eine insgesamt sehr kurze Serie, die trotzdem hinter meinen Erwartungen zurückgeblieben ist und grade beim bekannten Cast für ein paar unschöne Überraschungen sorgte.

Wer hier eine Produktion im Stile eines „4 Blocks“ oder „Dogs of Berlin“ erwartet, dürfte ein wenig enttäuscht dreinblicken. „Testo“ bot zwar einen ähnlich namhafte Besetzung, wirkte aber insgesamt einen Ticken kleiner und offensichtlich auch kostengünstiger hergestellt. Das Szenario wirkte an allen Ecken und Enden sehr eingeschränkt, selbst Szenen außerhalb der Bank haben nur einen kleinen Raum eingenommen.

Das Gebotene war ein Kammerspiel mit einer überschaubaren Anzahl an Charakteren und Schauplätzen, besaß trotz seiner überschaubaren Laufzeit allerdings ein paar Mängel. Die Handlung schien sich oft im Kreis zu drehen und viele Ereignisse/Dialoge brachten die Sache oftmals nicht weiter. Der zu Beginn aufgezogene Spannungsbogen brach regelmäßig sein, konnte aber immerhin stets einen roten Faden durchschimmern lassen.

Besonders die verwaschenen und verwackelten Bilder waren zuweilen etwas anstrengend. Sicherlich mag dies ein gewähltes Stilmittel sein, doch auf deren häufigen Einsatz hätte man verzichten können. Diese Passagen sorgten durchaus für Atmosphäre, wirkten aber hin und wieder arg billig.

Wie bereits erwähnt gab es beim Cast ein paar unerwartete Auffälligkeiten. Grundsätzlich ist gegen die allseits bekannten und klar dem Genre verorteten Gesichter nichts zu sagen, doch alle Beteiligten blieben mit ihrer Leistung klar hinter den Erwartungen zurück. Stellenweise wirkte das Geschehen wie ein schlechtes Theaterstück – bei dem Improvisation wohl auf der obersten Tagesordnung stand und dies nicht immer so prächtig gelang.

Frederick Lau war ein Lichtblick, der Rest eher so lala. Es gab reichlich Overacting und dazu noch klischeehaft geschriebene Figuren auf beiden Seiten und so kam nie so richtige Begeisterung auf. Man versuchte zu viel „Coolness“ in das Geschehen zu bringen und schoss dabei meist über das Ziel hinaus.

„Testo“ muss sich viel Kritik anhören, war aber unterm Strich trotzdem eine anschaubare und zu Glück auch nicht zu lange Angelegenheit. Man darf das Gebotene nicht mit größeren Serien vergleichen, eher als kleinen und optisch weniger herausstechenden Snack für Zwischendurch betrachten – und dann passt das schon irgendwo. Genrefans dürfen also ruhig mal in der Mediathek reinzappen und sich selbst ein Bild von den Ereignissen machen.

Fotocopyright: ARD

Tales of Arise (PS5/PC)

Inhalt

Die beiden Welten Rena und Dahna liegen dicht beieinander, doch es herrscht große Ungleichheit. Die Bewohner von Dahna werden versklavt und ausgebeutet, stehen den großen Fürsten ihrer benachbarten Reiche demütig gegenüber. Der Spieler schlüpft nun in die Rolle eines Bergbauarbeiters, der zwar sein Gedächtnis, jedoch nicht seine eiserne Maske verloren hat und mit ein paar neuen Freunden den Kampf gegen die Ungerechtigkeit aufnimmt…

Gameplay

„Tales of Arise“ ist ein Rollenspiel in bester (Tales-)Serientradition. Ihr steuert die Hauptfigur durch 3D-Landschaften und könnt Konfrontationen mit sichtbaren Gegnern weitestgehend ausweichen. Kommt es dann aber zum Gefecht, wird in eine spezielle Kampfansicht geschaltet und in Echtzeit geht es ins Getümmel.

Entweder können wir hier wild auf dem Gamepad herumkloppen oder mit etwas Taktik die passende Ausrüstung wählen und hübsche Kombinationen mit unseren Partnern hinlegen. Das Handling ist hierbei dank Tasteneinblendungen und ausführlichen (Zwangs-)Tutorials recht einfach und bringt selbst große Bosse mit ein klein wenig Einarbeitung locker zum erliegen.

Ansonsten folgt ihr entweder strikt der Hauptquest oder nehmt kleinere Nebenaufgaben an. Eine Schnellreisefunktion (die leider nicht immer verfügbar ist) hilft euch beim Verkürzen von langen Laufwegen, wobei die verfügbare Karte bei der allgemeinen Orientierung leider nicht immer hilfreich ist. Oft bin ich ohne Plan herumgelaufen, bis ich endlich mal wieder eine Quest-Markierung gefunden habe. Speichern könnt ihr immerhin jederzeit.

Spielzeit

Rund 20 Stunden habe ich mit der Hauptkampagne verbracht und mich dabei nicht großartig gelangweilt. Dank unzähliger Nebenaufgaben und Sammelbeschäftigungen hätte sich die Spielzeit sicherlich fast verdoppelt.

Präsentation

Optisch gab sich der Titel mit seinem „Cell-Shading“-Look eher einfach, aber stimmig und vor allem performant. Ich habe das Spiel auf der Playstation 5 und auf dem „Legion Go“ gezockt, mit dem ich bei Full-HD und hohen Details ein erfreulich flüssiges Spielerlebnis in meinen Mittagspausen gehabt habe.

Die englische Sprachausgabe war recht gut, die deutschen Untertitel weitestgehend frei von Fehlern. Erwähnenswert wären auf jeden Fall noch die qualitativ hochwertigen Anime-Zwischenszenen mit tollen „Japano-„Soundtrack und hübschen Zeichenstil.

Positiv

  • stimmige audiovisuelle Präsentation
  • interessante Charaktere
  • spannende Handlung
  • tolle Anime-Zwischensequenzen
  • launige Gefechte mit leichtgängigen Kombos
  • ordentliche Spielzeit

Neutral

  • Story benötigt etwas um in die Gänge zu kommen
  • etwas Einarbeitung bei den unterschiedlichen Charakteren erforderlich

Negativ

  • Schnellreise nicht immer verfügbar
  • Orientierungsprobleme trotz Karte
  • manche Kämpfe dauern arg lang
  • häufige Gameplay-Unterbrechungen wegen Zwischensequenzen
  • Design der Dungeons manchmal etwas langweilig

Fazit

Schon ewig liebe ich die „Tales“-Reihe und habe auch sehr viele Ableger davon auf unterschiedlichen Plattformen gezockt. „Arise“ mag sicherlich der optisch leckerste Teil darstellen und sich auch spielerisch keine Blöße leisten, doch meine Favoriten bleiben „Zestiria“ und „Berseria“, bei denen ich einfach etwas besser in die jeweilige Geschichte gekommen bin und für mich einen höheren Spannungsbogen herausgezogen habe.

Nichtsdestotrotz bekommen Genrefreunde hier ein rundes Gesamtpaket, welches sich keine gravierenden Patzer leistete und durchwegs einen guten Eindruck hinterließ. Die „JRPG-Checkliste“ wurde sorgfältig abgezeichnet und in allen relevanten Bereichen mit gelungenen Mechaniken bestückt. Das Spiel funktioniert in sich einfach prima und das spricht für die Erfahrung seiner Programmierer.

Wer aktuell ein entsprechendes Rollenspiel mit zeitgemäßer Technik sucht, kann bei „Tales of Arise“ jedenfalls bedenkenlos zugreifen und sich auf die unterhaltsame Reise mit den liebenswerten Figuren begeben. Sicherlich muss man ein Faible für das Japano-Setting haben, doch dann klappt das Abtauchen erst recht sehr gut.

Fotocopyright: BANDAI NAMCO

Legion

Inhalt

Eine kleine Raststätte am Rande zum Nirgendwo. Mehrere Menschen treffen hier mehr oder weniger freiwillig aufeinander und bemerken, dass der Kontakt zum Rest der Welt scheinbar abgebrochen ist. Kurz darauf werden sie von Plagen heimgesucht und von seltsamen Wesen angegriffen…

Fazit

Schon vor Jahren habe ich geschrieben, dass mich „Legion“ maßlos enttäuscht hat und an diesem eher ernüchternden Eindruck hat sich noch immer nichts verändert. Grundsätzlich mag die Geschichte gar nicht mal so uninteressant daher kommen, doch die eintönige Umsetzung sprach nicht gerade für die Eingangs erhoffte Kreativität der Autoren.

Obwohl der Streifen bereits im Auftakt ein klein wenig mehr Tempo hätte an den Tag legen dürfen, entfaltete sich ein gewisser Spannungsbogen, der zunächst Lust auf Mehr gemacht hat. Man riss eine interessanten Plot an, formulierte ihn jedoch nicht befriedigend aus und ließ ihn in einem stumpfen Geballer versickern.

Immer wieder wurde das Dinner von Gegnerhorden überrannt und immer wieder schlugen die tapferen Besucher diese zurück. Das Prinzip nutzte sich schnell ab und die Frage nach der Sinnhaftigkeit der Dinge drängte sich immer mehr auf. Man verlor die gar nicht mal so schlechten Ansätze um gefallene Engel völlig aus den Augen, mündete in lahmer Daueraction.

Die Darsteller haben ihre Sache solide, aber nicht wirklich überzeugend erledigt. Dennis Quaid und Paul Bettany blieben hinter den Erwartungen zurück, Lucas Black und Tyrese Gibson gefielen überhaupt nicht. Sie kämpften fortwährend gegen das mäßig inszenierte Szenario an, verhalfen dem Treiben nicht zu neuen Höhenflügen.

Die Optik war sicherlich noch das größte Highlight. Das Werk schaute jederzeit passabel aus, gab sich in Sachen CGI keine Blöße und der wummernde Sound machte Laune. Hier wirkte nichts wie billiger Trash und ein gewisses Kinofeeling war nicht von der Hand zu weißen.

„Legion“ hatte Potential und war zumindest in technischer Hinsicht ganz solide, doch unterm Strich konnte ich dem kruden Treiben nicht viel abgewinnen. Selbst aus Sicht eines simplen Actionfilmes funktioniert das Konstrukt nicht sonderlich gut, nutzte sich schnell ab und servierte keine allzu erinnerungswürdigen Momente.

Fotocopyright: Sony Pictures Entertainment (PLAION PICTURES)

The Gateway – Im Griff des Kartells

Inhalt

Parker ist Sozialarbeiter, der manchmal keinen ausreichenden Abstand zu seinen Kunden findet und hin und wieder auch seine Aggressionen nicht im Griff hat. Selbst nach seiner Kündigung behält er eine Familie genauer im Blick und gerät damit in die Schusslinie eines Drogenkartells…

Fazit

Für mich war „The Gateway“ in erster Linie eine Präsentation der Fähigkeiten von Shea Whigham, der seine Sache hier wirklich ganz vorzüglich erledigt hat und als unkonventioneller Streetworker durchaus überzeugen konnte. Er gab seinem Charakter Kontur und vor allem die notwendige Glaubwürdigkeit, um prima im Szenario zu versinken, sogar manch kleinen Patzer in der Handlung zu schlucken.

Verwackelte Aufnahmen und ein paar verzerrte Kameraperspektiven haben mir zunächst den Einstieg in den Film erschwert, doch glücklicherweise hat das Geschehen zur richtigen Zeit in einen normalen Modus gewechselt und lieferte uns fortan weniger anstrengende und hochwertigere Bilder. Man kam dann schnell in die Welt von Parker hinein, konnte seine Motivationen absolut nachvollziehen und folgte gebannt der Dinge, die da kamen.

Die Erzählweise des Streifens war überwiegend ruhig, dafür aber sehr kurzweilig. Der Spannungsaufbau war behutsam, aber gelungen. Man spürte rasch, dass sich die Ereignisse im Lauf der Zeit wohl immer weiter zuspitzen werden, doch man machte nie einen drängenden Eindruck. Man ließ das Ganze schön gemächlich eskalieren, bis das unausweichliche Finale stattfinden würde.

Die Geschichte hat im Großen und Ganzen gut gefallen. Sie wirkte jetzt nicht unbedingt aus dem Alltag gegriffen, doch behielt viele glaubwürdige Elemente inne. Man konnte sich das Szenario also durchaus problemlos vorstellen und sah das Leben nicht zu weit davon weg. Vielleicht waren einige Aktionen einen Tick zu weit drüber (oder einfach nur nicht ausreichend plausibel begründet), aber auch der gefällige Cast macht hier Einiges wieder wett.

Neben dem bereits erwähnten Whigham hat sich auch der Rest seiner Kollegen keine Blöße geleistet. Der vergleichsweise kleine Auftritt von Frank Grillo fand ich der Sache dabei nur zuträglich, sonst hätte das Werk in meinen Augen einen anderen Charme bekommen. Für mich ist er zwar ein gern gesehener B-Movie Action-Star, doch lag war der Fokus überwiegend woanders.

Viel erwartet habe ich ehrlich gesagt nicht und wurde am Ende mehr als angenehm überrascht. „The Gateway“ war mal ein Blindkauf im Euroshop und hat sich unterm Strich als unterhaltsames Thriller-Drama herausgestellt. Vor allem der Auftritt von Shea Whigham hat mich hierbei ein wenig geflashed und ansonsten war die Geschichte und deren Umsetzung absolut in Ordnung. Unterm Strich also ein echt passabler Streifen mit hohem Unterhaltungswert.

Fotocopyright: Splendid Film/WVG

Rats on Train

Inhalt

Die Passagiere eines Zuges werden von einer wilden Rattenplage überrascht und nur wenigen gelingt die Flucht aus den überfluteten Abteilen. In einem kleinen Örtchen wollen die Überlebenden nach einem Mittel gegen die Seuche suchen, doch leider haben auch hier die Nager bereits zugeschlagen…

Fazit

Ob es nun Schlangen in einem Flugzeug oder eben Ratten in einem Zug sind. Filme wie diese sollten mit den richtigen Erwartungen angegangen werden und dann kann man eventuell einen Funken an Unterhaltung aus ihnen herausziehen. „Rats on Train“ ließ mich dennoch ein wenig kalt.

Über Sinn und Unsinn der Story muss man nicht diskutieren. Die Macher stellten eine vermeintlich witzige Prämisse in den Raum und ließen den Zuschauer am wilden Treiben teilhaben. Das funktionierte aber insgesamt nur bedingt gut, da einige Faktoren nicht wirklich ausgereift erschienen und selbst mit der passenden Herangehensweise kollidierten.

Es war klar, dass man viel auf CGI setzen würde – was an sich auch überhaupt nicht verwerflich gewesen wäre. Leider schwankt die Qualität der Effekte derart, dass man sich oft fragt, wann dieser Streifen wohl produziert worden sei. Auf ein paar hübsche Kamerafahrten und furchteinflößende Nager-Attacken folgten direkt wieder ein paar Szenen, die nicht vollständig „ausgerendert“ wirkten und dem Szenario spürbar den Schrecken nahmen.

Gegen unfreiwillige Komik wäre (grade bei einem solchen Titel) eigentlich nichts einzuwenden gewesen, doch dem Erzählfluss kamen diese Patzer leider nicht zu Gute. Übe weite Teile plätscherte das Geschehen vor sich hin und ließ einen echten Spannungsbogen vermissen. Irgendwann waren die Schicksale unserer austauschbaren Charaktere herzlich egal und der Ausgang spielte eine insgesamt sehr untergeordnete Rolle.

Die Idee mag beim ersten Hinhören witzig geklungen haben, doch die Umsetzung war in meinen Augen einfach nichts Besonders. Es gab nur wenige Highlights, dafür ein paar störende Durchhänger und eine vergleichsweise mittelprächtige Inszenierung. Ich habe die Scheibe günstig im Euroshop abgegriffen und von daher hält sich der Frust in Grenzen. Wenn ich mal wieder Bock auf solch einen Streifen habe, sollte es allerdings trashiger und spaßiger zugehen – hier haben die Macher ihre Chance einfach nicht ausreichend genutzt.

Fotocopyright: Splendid Film/WVG

A Man of Reason

Inhalt

Nach zehn Jahren im Gefängnis erfährt Su-hyuk, dass er mittlerweile eine Tochter hat. Er beschließt mit seinem bisherigen Leben abzuschließen und aus der Welt des Verbrechens auszusteigen. Leider sind die ehemaligen Auftraggeber mit dieser Entscheidung nicht einverstanden und der Neuanfang wird schwieriger als gedacht…

Fazit

Wo Action aus Südkorea draufsteht, ist auch Action aus Südkorea drin. Wo „A Man of Reason“ vielleicht nicht unbedingt mit einer innovativen Handlung punkten kann, überzeugen zumindest die etwas rabiateren Passagen auf ganzer Linie und übertünchen dabei auch ein paar kleinere Unzulänglichkeiten.

Handwerklich war der Streifen gut gemacht, bediente sich aktueller audiovisueller Stilmittel, war flott inszeniert und hübsch geschnitten. Die Bilder waren klar und vermittelten ein hochwertiges Flair. Die Choreografien der Fights war beachtlich und gab ebenfalls keinen Grund zur Klage. Auf dem Schirm war eigentlich immer was los, Kurzweil wurde oftmals ganz groß geschrieben.

In seinen etwas ruhigeren Passagen fuhr der Titel allerdings ein paar Gänge nach unten und so gab es dann doch ein paar kleinere Längen – die nunmehr umso stärker auf die austauschbare Handlung aufmerksam machten. Man hat alles irgendwo schon einmal gesehen und man fühlte sich deshalb von Gebotenen nicht übermäßig beeindruckt.

Man hatte das Gefühl, dass die Macher eine Checkliste abgearbeitet haben und dabei nicht unbedingt bahnbrechend neue Ideen auf dem Radar hatten. Der Streifen fühlt sich durchgeplant, routiniert, aber einfach auch zu sehr „auf Nummer Sicher“ an – was grade für eine Produktion aus Südkorea ein wenig schade ist. Ich schätze den frischen Wind aus diesem Land, doch hier wurde einfach viel zu wenig gewagt.

Wer einen durch und durch soliden Actionstreifen sucht, kann bei „A Man of Reason“ absolut bedenkenlos zugreifen. Der Film macht soweit alles richtig, wobei dies auf Kosten der Originalität ausgetragen wird. Ein paar schräge Typen und ein paar übertrieben wilde Krawallorgien sprechen nicht für die große Revolution, bieten aber immerhin weitreichend gute Unterhaltung und darauf kommt es am Ende irgendwo schon an.

Fotocopyright: Splendid Film/WVG

Firewall

Aufgrund aktueller Sichtung wurde dieses Review aus dem Archiv übernommen und hier sauber formatiert. Möglichweise wurden einige Passagen überarbeitet und die Wertung nach aktuellen Maßstäben noch einmal korrigiert.

Inhalt

Jack Stanfield ist Chef der IT-Sicherheit einer kleineren Bankenkette und hat mit der kommenden Fusion mit einer größeren Gesellschaft alle Hände voll zu tun. Seine Fachkenntnis wird jedoch von einer Gruppe skrupelloser Gangster ausgenutzt, um bei einem perfiden Banküberfall behilflich zu sein. Während seine Familie zu Hause in Schach gehalten wird, soll er sich im Firmensystem einhacken und Geldbeträge abzwacken…

Fazit

Weder auf den ersten, noch auf den zweiten Blick wollten die Begriffe Harrison Ford und Computerspezialist miteinander harmonieren und danach hat sich selbst nach Jahren der ersten Sichtung nicht viel geändert. Sicherlich machte der allseits bekannte Darsteller wieder eine richtig gute Figur, dennoch verpasst er einem durchschnittlichen Thriller keinerlei nennenswerte Höhenflüge.

Grundsätzlich mag „Firewall“ kein schlechter Film sein, doch er wagt schlichtweg zu wenig und weicht nicht von bekannten Pfaden ab. Zwar versuchte man sich mit der zentralen Computerthematik ein wenig zeitgemäßer zu präsentieren, aber dies war eigentlich nur Augenwischerei. Man hat komplexe Sachverhalte so stark versimpelt, dass man den Unterbau auch hätte komplett austauschen und einen anderen Kernaspekt zu Grunde legen können.

Wie dem auch sei, die Geschichte kam nie so recht in Fahrt und der Spannungsbogen war verhalten. Man blieb schon irgendwo am Ball, konnte sich den Ausgang aber bereits sehr früh erahnen und bekam auf dem Weg dorthin keine interessanten Highlights geboten. Das Geschehen war anschaubar, plätscherte aber auch streng genommen oft vor sich hin und der Finge kreiste (sogar beim Finale) stets über der Vorspul-Taste.

Während Ford das Beste aus der biederen Ausgangslage gemacht hat, stach der Rest leider überhaupt nicht hervor. Weder ein Paul Bettany, noch ein gerne gesehener Nikolaj Coster-Waldau konnten so recht von sich überzeugen. Sie wirkten blass und leider auch ein wenig antrieblos – so sehr sie sich auch um böse Blicke bemühten. Dies nagte zusätzlich an der sowieso schon schwierigen Immersion und trübte das Gesamtbild enorm.

Technisch gab sich der Film zum Glück keine Blöße. Er schaut noch immer hochwertig aus und wurde angenehm geschnitten. Wie bereits erwähnt waren einige Sachverhalte zu Gunsten der leichten Unterhaltung arg vereinfacht, aber das war schon soweit in Ordnung – auch wenn dies die allgemeine Austauschbarkeit nur erhöhte. Bei leichtgängigen Unterhaltungswerk muss man halt Kompromisse eingehen, den unbedarften Zuschauer nicht unnötig vor Rätsel stellen.

Damals hatte ich „Firewall“ noch einen Ticken besser bewertet, doch mittlerweile gibt es nicht nur wegen der angestaubten Technik innerhalb des Streifens einen kleinen Abzug. Der Titel zog sich stellenweise wie Kaugummi, was sich bei wiederholter Sichtung umso negativer bemerkbar gemacht hat und das Dranbleiben bis zum Ende spürbar erschwerte. Ford kann man wenig ankreiden, den Autoren dafür umso mehr. „Firewall“ ist zwar kein Totalausfall, aber auch kein Produkt, welches nachhaltig im Gedächtnis bleibt oder heutzutage noch Jemand hinter dem Ofen hervor lockt.

Fotocopyright: Warner

60 Minuten

Inhalt

Ausgerechnet am Tages eines großen Kampfes, geht es bei Octavio auch Abseits des Ringes um Alles. Seine Ex möchte ihm das Sorgegerecht entziehen und nun muss er sich wortwörtlich in 60 Minuten durch die halbe Stadt boxen, um rechtzeitig bei seiner Tochter zu sein…

Fazit

Bereits im Vorfeld gab es einige kritische Stimmen zu diesem Film. Zwar wurde auch die schwache Handlung, vielmehr aber die reichhaltige Darstellung von Auseinandersetzungen bemängelt. Ich habe mir das Teil am vergangenen Wochenende mal angeschaut und kann in allen Punkten Entwarnung geben.

„60 Minuten“ lässt sich nur schwerlich mit „normalen“ Spielfilmen vergleichen, fühlt sich vielmehr wie Werbung für Kampfsport an sich an und macht sein eigenes Ding. Sicherlich war die Handlung nicht mehr als reines Alibi und die gesamten Abläufe rein von Zufall geprägt, aber das war hier ausnahmsweise mal herzlich egal.

Der Film hastete von Schauplatz zu Schauplatz, bzw. von Kampf zu Kampf und ließ weder der Hauptfigur, noch dem Zuschauer großartig Zeit zum Verschnaufen. Das hohe Tempo machte Spaß und hielt den Unterhaltungswert stets oben. Erneut war der Weg das Ziel – man wollte immer wissen, was unserem Helden als nächstes auf seiner Reise erwarte, so sehr man ja eigentlich auch ein „Happy-End“ erwartete und diesbezüglich gar keine Zweifel hatte.

Emilio Sakraya hat seine Sache sehr gut gemacht. Ich fand sein Spiel absolut in Ordnung und seine Choreografie bei den Gefechten ziemlich genial. Überhaupt haben alle Akteure prima zusammengearbeitet und und gerade wegen der sehenswerten Kloppereien einen ausgezeichneten Eindruck hinterlassen. Jeder hat abgeliefert, was übrigens auch die Technik betraf.

Die Keilereien wurden optisch eindrucksvoll in Szene gesetzt, ließen deren Dynamik und Härte zweifelsfrei miterleben. Die Kameraarbeit war erfreulich beweglich, gab dem Treiben zusätzlichen Antrieb und dem Betrachter noch weniger Gelegenheit über Sinn und Unsinn zu sinnieren. Gut haben auch die Filter gefallen, die einen tollen hochwertigen Kinolook erzeugten und das Ganze nicht wie eine Doku ausschauen ließen.

Zweifelsohne ist „60 Minuten“ ein sehr spezieller Film, doch bei seiner passenden Zielgruppe dürfte er für Begeisterung sorgen. Zwar gab es in der Vergangenheit bereits ähnlich gelagerte Filme („Kampfansage“, etc.), aber konnten diese mich nicht so überzeugen wie dieser aktuelle Netflix-Vertreter. Wer sich mit einer schwachen und arg konstruierten Story, vielen Überspitzungen und noch mehr wildem Gekloppe arrangieren kann, erhält ihr einen Spaßfilm in seiner reinsten Form.

Fotocopyright: Netflix

DogMan

Inhalt

In einem blutverschmierten Abendkleid und einer Ladefläche voller Hunde wird der querschnittgelähmte Doug von der Polizei angehalten und vorsorglich inhaftiert. Zunächst gibt er über die Umstände seines ungewöhnlichen Auftritts keinerlei Information, doch nach dem Eintreffen einer Psychologin offeriert er seine unglaubliche Lebens- und Leidensgeschichte…

Fazit

Ich weiß nicht genau, was ich da am gestrigen Abend gesehen habe – doch ich weiß, dass mich dieser Film auf ganz unterschiedliche Weisen berührt und abgeholt ab. Erneut bewies Legende Luc Besson („Leon der Profi“, „Das fünfte Element“, „Lucy“) großes Gespür für ungewöhnliche Themen und verstand den Zuschauer mit einer Erzählung zu fesseln, gar mit Tränchen zu jonglieren.

Schon nach wenigen Minuten zog der Streifen mit einer seltsamen Ausgangslage und den herrlich düsteren Bildern in seinen Bann. Trotz einiger wirklich befremdlicher Elemente konnte man die Blicke einfach nicht vom Schirm lassen und man hing an den Lippen der Akteure – allen voran denen vom großartigen Caleb Landry Jones, der eine unglaubliche Darbietung an den Tag gelegt hat.

Die Handlung wurde größtenteils mit Rückblenden erzählt, ließ uns dabei aber nie den roten Faden verlieren und bewahrte trotz aller Schwermütigkeit seiner Inhalte einen angenehm lockeren Umgangston. Man nahm sich trotz aller Dramatik und unschönen Momenten nie zu ernst, präsentierte sich stets schön ausgewogen und ließ uns nie an der Sache oder unseren jeweiligen Emotionen zweifeln.

Wie bereits erwähnt war das Spiel von Caleb Landry Jones über jeden Zweifel erhaben. Er zeigte mit seinen stetig wechselnden Outfits und Gesichtern eine beachtliche Wandlungsfähigkeit und überzeugte dabei in jeder seiner bedauernswerten Lebenslagen. Er zog lenkte alle Aufmerksamkeit auf seine ambivalente Persönlichkeit und hielt trotz fragwürdiger Aktionen stets alle Sympathie auf seiner Seite, eine unpassende „Woke“-Diskussion bleibt trotz seiner weiblichen Verwandlungen glücklicherweise aus und steht hier gar nicht im Fokus.

Die Inszenierung war großartig, gab keinen Grund zur Klage. Selbst in dunklen Passagen gefielen die klaren Aufnahmen, mit routinierten Perspektivenwechseln wurde das Geschehen kurzweilig in Szene gesetzt. Der auffällige, eher im Klassik-Genre zu verortende Soundtrack war sowieso eine Klasse für sich und sorgte grade bei den Bühnenauftritten von Doug für leichte Gänsehaut. Erneut kamen auch viele symbolische Elemente zum Vorschein, die man zuweilen erst bei genauerer Betrachtung richtig bemerken konnte.

Mit „DogMan“ ist Besson mal wieder ein besonderer Film mit hohem Erinnerungswert gelungen. Auch wenn die Geschichte an sich nur schwerlich greifbar war, konnte man sich problemlos darin verlieren und bis zum bitteren Ende mit unserer brillant gespielten Hauptfigur mitfiebern. Dabei gab es ein Auf und Ab der Gefühle, welches mir in der letzten Zeit von keinem anderen Titel so dermaßen krass vermittelt wurde und davor zücke ich mit Ehrfurcht meinen imaginären Hut. Klar war das Teil von seinem Grundkonzept schon irgendwo ziemlich schräg, aber so faszinierend und herzergreifend wie kaum für möglich gehalten und von daher eine absolute Empfehlung wert.

Fotocopyright: Capelight Pictures

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