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Air: Der große Wurf

Inhalt

Der Nike-Konzern hat ein großes Problem. Während ihre Laufschuhe recht gut laufen, sehen wie im Bereich des Basketball einfach kein Land gegenüber der etablierten Konkurrenz. Ein paar findige Experten versuchen nun ihren Chef von einem größeren Invest zu überzeugen und einen angehenden Superstar wie Michael Jordan für ihr Unternehmen zu gewinnen…

Fazit

Das Leben schreibt einfach die besten Geschichten – und so auch hier. Was sich im ersten Moment zugegebenermaßen recht unspektakulär anhört, wurde absolut unterhaltsam und vor allem herrlich charmant in Szene gesetzt.

Bei diesem Film spürt man, dass die Darsteller wohl jede Menge Freude bei ihrer Arbeit hatten und dies kommt beim Zuschauer zu jeder Minute an. Es macht durchwegs Spaß dem überraschend prominienten Cast bei ihrem exzellenten Spiel beizuwohnen und man fühlt außerdem, dass dies Grundthema anscheinend auch jedem Beteiligten am Herzen lag und das Mitwirken irgendwo zur Ehrensache (Hommage an den Spitzensportler) gewesen ist.

Von Jordan selbst gab es zwar (erwartungsgemäß) wenig zu sehen, aber das war nicht weiter schlimm. Das „Drumherum“ war hier einfach das Entscheidende und der Weg somit das Ziel. Man lieferte einen interessanten und – hier mal recht unerwarteten – kurzweiligen Einblick in Konzernstrukturen, Denkweisen und das aufopfernde Arbeiten von engagierten Mitarbeitern. Klar kratzt das Geschehen nur an der Oberfläche und versucht auf breiter Ebene verständlich zu bleiben, dennoch bildete man diverse Prozesse glaubwürdig und (zumindest für mich) absolut ausreichend ab.

Die Inszenierung war ein weiteres Highlight für sich und schrieb Understatement ganz groß. Auf den ersten Blick gab das nüchterne Treiben eigentlich nicht viel her, doch bei genauerem Hinschauen fielen die vielen kleinen, liebevollen Details ins Auge. Ausstattung, Musik und natürlich die Kleidung und Frisuren unserer Akteure waren der Epoche entsprechend und stellenweise eher so beiläufig „dabei“, während andere stets mit dem Holzhammer auf ihren Retro-Charme aufmerksam machen wollen und dabei den Bogen oft überspannen (gutes Beispiel: die erste Staffel von „Stranger Things“).

Nach vielen positiven Meldungen habe ich einen durchaus soliden Film erwartet, wurde aber dennoch äußerst angenehm überrascht und bekam einen echt sehenswertes Ereignis, welches sich selbst vor Preisträgern wie „Argo“ (ist mir wegen Affleck spontan in den Kopf gekommen) nicht verstecken muss. Wer sich mit dem Thema auch nur ansatzweise anfreunden kann und ein Prime-Abo sowieso schon sein eigen nennt, macht hier garantiert nichts falsch und sollte unbedingt mal reinzappen. „Air“ macht auch ohne Action, auch ohne spektakuläre Szenen aus der Welt des Basketball (auf die hätte man ja evtl. auch hoffen können) so richtig gute Laune und dies ist natürlich in großen Teilen den wirklich perfekt miteinander harmonierenden Stars zu verdanken. Für mich ein richtig schöner „Sportfilm“, der eben mal eine andere Perspektive widerspiegelt und sich somit angenehm vom sonstigen Rest abhebt.

8/10

Fotocopyright: Amazon

Der Herr der Ringe – Die Ringe der Macht – Staffel 1

Inhalt

Das Böse erwacht und unheilvolle Dinge spielen sich ab. Ein Mann fällt vom Himmel und Elfen suchen bei anderen Völkern um Rat. Die Lage in Mittelerde spitzt sich zu…

Fazit

Im Vorfeld wurde heiß über dieses Projekt diskutiert. Vor allem das riesige Budget war immer wieder ein Aufhänger, doch Entwarnung gab es hier schon früh. Bereits nach wenigen Sekunden ist der horrende Invest sichtbar und die fantastische Welt überzeugt zumindest technisch an allen Ecken und Enden.

Das Setting ist toll gestaltet und nicht nur die vertrauten Kulissen Neu Seelands spielen erneut eine große Rolle. Alles wirkt wie aus einem Guss und lädt zum Abtauchen sein. Noch nie hat eine Serie besser ausgeschaut und vor allem auf der großen Leinwand daheim eine bessere Figur gemacht. Das Auge sieht sich kaum an Details satt und die knallige Farbgestaltung passt wie die Faust aufs Auge.

Der Cast war ebenfalls ein Streit-Thema, doch auch hier habe nicht nur Positives zu vermelden. Das für Tolkien-verhältnisse bunte Aufgebot war stimmig und alle haben sich perfekt in das Gesamtbild integriert. Gut hat mir zudem die deutsche Synchronisation, die dem wuchtigen Soundtrack in Nichts nachstand.

Für mich war jedoch das Storytelling ein kleines Manko. Man wurde fast erschlagen mit Figuren, Handlungssträngen und fremden Begriffen. Bereits in der zweiten Episode ging bei mir der Überblick flöten und ich habe die wunderschönen Aufnahmen einfach auf mich wirken lassen – in der Hoffnung, dass sich die Unklarheiten im Laufe der weiteren Folgen schon lichten werden.

Leider wurde es erzählerisch für mich nicht besser und am Ende standen (wohl zum Teil auch gewollt) viele Fragen offen. Natürlich möchte man, dass der geeignete Zuschauer weiter am Ball bleibt, doch ein wenig schade finde ich das schon. So werde ich vor Beginn einer neuen Staffel noch einmal die vorherige sichten müssen, um erst recht wieder auf dem Stand zu sein.

Eigentlich mag ich längere Undurchschaubarkeit, hier hat man den Bogen jedoch etwas überspannt. Der Zuschauer wird mit Ereignissen, Figuren überhäuft und kann selbst hübsch gemachte Wendungen manchmal kaum greifen – was ihnen dann wieder viel von ihrem „Aha“ wegnimmt.

Die Serie mag mich vielleicht noch nicht vollends von Tolkiens Ideen und dessen umfangreichen Kosmos überzeugt haben, doch hat sie mein Interesse geweckt. Im Nachgang habe ich mir endlich die komplette „Hobbit“-Trilogie gegeben und sogar noch einmal die „Der Herr der Ringe“-Spielfilme drangehangen. Allein hierfür verdient das ehrgeizige Projekt schon Anerkennung. Meine Bewertung fällt zwar unterm Strich sehr verhalten aus, dennoch würde ich das reizvolle Treiben gerne weiter im Auge behalten und freue mich auf neue Staffeln.

6,5/10

Fotocopyright: Amazon

Samaritan

Inhalt

Einst kämpften zwei Brüder mit gewaltigen Kräften gegeneinander. Während der Eine Rache für den Flammentod der Eltern ausüben möchte, hat sich der Andere dem Guten verschworen. Nachdem die Beiden in einer verehrenden Schlacht starben, hat die Menschheit schnell vergessen. Jahre später glaubt ein kleiner Junge, in seinem Nachbar den ehemaligen Streiter für die Gerechtigkeit gefunden zu haben…

Fazit

Erwartet habe ich eigentlich nichts – und bekommen habe ich einen ungewöhnlichen Superheldenfilm, der mich von Anfang bis Ende richtig gut bei Laune gehalten hat. Zwar gab die Story nicht allzu viel her und vor allem war der die Wendung in der Charakterzeichnung sehr vorherschaubar, aber trotzdem hat dies der Unterhaltung keinen Abbruch getan.

„Samaritan“ setzt den Fokus weniger auf Action, vielmehr auf die Zeichnung seiner Figuren. Diese war im gegebenen Rahmen bzw. der zu Grunde liegenden kompakten Spielzeit zwar ebenfalls eher rudimentär, schlimm war dies aber nicht. Man konnte sich schnell in die Gegebenheiten hineindenken und musste sich nicht mit übertrieben komplexen Handlungssträngen herumärgern.

Stallone wirkte alt und „langsam“, was aber prima zu seiner Rolle passt und somit als Pluspunkt zu verzeichnen war. Sein junger Kollege war aufgeweckt, aber niemals nervig – während sein Antagonist (Pilou Asbæk) richtig schön fies daher kam und Spaß brachte. Klar fühlte er sich ein wenig nach einem „Bane-Verschnitt“ an, doch gejuckt hats mich nicht.

Ein bisschen Zweigespalten war ich beim Überlegen, für welches Zielpublikum das Werk nun sei. Es ging überwiegend harmlos und kindgerecht daher, dennoch wiesen die unblutigen Kämpfe schon ein paar heftige Einlagen auf. Für 12jährige vielleicht zu hart – für ältere wohl insgesamt zu zahm. Überhaupt für Manche vom Pacing vielleicht auch ein wenig zu lahm – was mir allerdings gut gefiel und für Pluspunkte sorgte.

Ich kann es nur betonen, dass „Samaritan“ mir außerordentlich gut gefallen hat, auch wenn er so seine Schwächen und wenig innovativen Momente hatte. Im Gegensatz zu den großen „Marvel“-Filmen war die Action hier wesentlich angenehmer dosiert und der Grundton trotz schräger Figuren ebenfalls angenehm ernst. Es wurde nie langweilig und der simple Plot stieß nie sauer auf. Für mich ein durchaus ordentlicher Streaming-Tipp, sofern man die „Prime-Mitgliedschaft“ sowieso schon sein Eigen nennt und nicht extra Geld für diesen Titel in die Hand nehmen muss.

7,5/10

Fotocopyright: Amazon Prime

Tiefe Wasser

Inhalt

Victor und Melinda führen eine offene Ehe. Sie bringt regelmäßig Affären mit nach Hause und hat selbst auf Partys mit Bekannten keine Scheu ihre Liebhaber zu präsentieren. Niemand ahnt auch nur ansatzweise, wie sehr es in Vic brodelt und welche Konsequenzen seine Frau mit ihrem Handeln auf sich zieht…

Fazit

Bei einem Erotik-Thriller, der hierzulande ab 12 freigegeben ist, sollte man in mancher Richtung nicht allzu viel erwarten – allerdings auch nicht gleich vom Schlimmsten ausgehen. Ich habe so manche Diskussion im Netz gesehen und konnte dabei nur den Kopf schütteln. Auch wenn das Werk nicht gerade mit viel nackter Haut glänzt, überzeugt es glücklicherweise mit netter Story und ordentlichem Spannungsbogen.

Der Film an sich ist eher ruhig und baut seine Anziehungskraft sehr gemächlich auf. Das Zusammenspiel von Ben Affleck und Ana de Armas ist jederzeit sehenswert und knistert auch ohne allzu eindeutige Gegebenheiten recht gut. Die Beiden treiben sich wortwörtlich zu tollen schauspielerischen Leistungen und gaben keinen Grund zur Beschwerde. Zwar war ein deutlicher optischer Altersunterschied nicht von der Hand zu weißen, der Glaubwürdigkeit der Handlung war es eher zuträglich.

Die Geschichte an sich spiele auf angenehme Weise mit dem Betrachter. Sicherlich hat man die meisten Dinge schon einmal irgendwo gesehen und war über manch dramatisch angepriesene Wendung nicht übermäßig überrascht, aber irgendwie nahm man diese Vertrautheit bewusst in Kauf. Man wog den Zuschauer in Sicherheit – der sich dann letztlich verschiedene Auflösungs-Varianten im Kopf zusammenbastelte, aber dennoch nicht wusste, für welche Version sich die Macher am Ende entschieden haben.

Der Verlauf war nicht immer frei von kleineren Ungereimtheiten, doch zu Gunsten der guten Unterhaltung nahm man dies in Kauf. Besonders das Finale schien mit heißer Nadel zusammengestrickt worden sein und bot ein paar unglaubwürdige Einlagen – die man noch irgendwo in Kauf nehmen konnte.

„Tiefe Wasser“ hat mir gefallen. Kein Werk für das ich blind ins Kino gerannt wäre, aber für den gemütlichen Filmabend daheim mehr als perfekt geeignet. Persönlich hat mir „Gone Girl“ mit Meister Affleck noch einen Ticken besser gemundet, doch auch hier war die investierte Zeit nicht verschwendet. Der Streifen war spannend, unterhaltsam und bot ein paar durchaus heiße Momente – die locker über absurde Passagen beim Finale wegschauen lassen.

7,5/10

Fotocopyright: Amazon

Queenpins

Inhalt

Hausfrau Connie und ihre beste Freundin Jojo sind große Fans von Coupons und wittern damit das ganz große Geld. Sie beschließen diese Gutscheine günstig aufzutreiben und dann für einen kleinen Preis über das Internet zu verticken. Schneller als gedacht wächst das halbseidene Business heran, doch so langsam wird die Masche an den Kassen im Lande und bei den Herstellern der stark rabattierten Produkte auffällig…

Fazit

Nicht nur in Amerika, sondern auch bei uns hat der Wahnsinn mit Coupons schon seit geraumer Zeit Einzug gehalten und nun erhalten wir dank Amazon einen launigen Streifen zur allgegenwärtigen Thematik. Ich habe zwar nicht großartig recherchiert, würde aber – zumindest in den Grundzügen – eine durchaus wahre Geschichte hinter den Ereignissen vermuten und vielleicht auch deshalb dem Titel als gar nicht mal so uninteressant einstufen.

Der Plot ist simpel und somit schnell verstanden. Ohne größeres Grübeln ist man sofort im Geschehen und freut sich für den Erfolg unserer engagierten Geschäftsdamen – die äußerst sympathisch von Kristen Bell und Kirby Howell-Baptiste verkörpert wurden. Man kann sich halbwegs gut in deren Lage hineindenken und ihnen trotz ihrer perfiden Masche gar nicht so recht böse sein. Sie zockten immerhin keine Menschen ab, sondern bedienten sich einer Lücken im System – wie uns am Ende auch anschaulich begreifbar gemacht wird.

Der Verlauf war dabei kurzweilig und hielt uns mit kleineren Gags und witzigen Handlungskniffen stets bei Laune. In den knappen zwei Stunden gab es keinerlei Leerlauf und der Spagat zwischen Ernsthaftigkeit und Spaß war einwandfrei geglückt. Man verlor nie den ernsten Grundton des eigentlichen Verbrechens, bekam das bunte Treiben aber unterhaltsam und leichtgängig serviert.

Mit „Queenpins“ hat Amazon eine nette Komödie für „mal eben Zwischendurch“ im Sortiment. Wahrscheinlich wird nichts von diesem Streifen länger im Gedächtnis bleiben, doch für einen unterhaltsamen Abend bietet sich das Teil geradezu an. Von mir gibt’s auf jeden Fall einen Daumen nach Oben.

7/10

Fotocopyright: Amazon

The Manor

Inhalt

Eine ältere, aber noch immer recht aufgeweckte Dame wird in ein Seniorenheim verfrachtet und knüpft mit ihrer lockeren Art schnell erste Freundschaften. Hinter der eigentlich recht sympathischen Fassade brodelt es jedoch gewaltig. Immer wieder versterben Bewohner und auch der neue Gast beginnt bald in der Nacht seltsame Kreaturen zu sehen…

Fazit

Mit „The Manor“ liefert uns Amazon zwar insgesamt einen Horror auf Sparflamme, doch dank symphytischer und gut gespielter Figuren konnte man dennoch ganz gut bei Laune gehalten werden.

Der Film war mit rund 70 Minuten fast so kompakt, dass er fast wie ein Kapitel aus einem Film mit Kurzgeschichten – oder wie eine Serienfolge ala „Outer Limits“ gewirkt hat. Da man den relativ überschaubaren Inhalt dabei aber gut abgefrühstückt hat, war dies jedoch nicht negativ aufzufassen – schließlich liegt in der Kürze zumeist auch die Würze.

Die Handlung war spannend und bot – nicht zuletzt dank besagter Laufzeit – wenig Durchhänger und gab sich trotz ruhigen Verlaufs recht kurzweilig. Es ging alles schön sachte, doch nie zu träge zur Sache. Sicherlich musste man sich auf das gebotene Tempo einstellen und dann hat das soweit gepasst. Man konnte gut abtauchen und sich prima mit den Figuren anfreunden – obgleich insbesondere die Beziehung zwischen Enkel und Großmutter manchmal etwas bizarr und weltfremd erschien.

„The Manor“ ist ein harmloser, aber dennoch nett anschaubarer Grusel für Zwischendurch. Man setzte auf bewährte Elemente, hat den Ekelfaktor gekonnt unten gehalten und trotzdem eine stimmige Kulisse geschaffen. Einen Preis für Innovation gibt es garantiert nicht, dafür eine kleine Empfehlung für Prime-Inhaber mit Vorliebe für nette Genrekost.

6,5/10

Fotocopyright: Amazon

Jolt

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Seit klein auf hat Lindy ein Problem mit ihrem Aggressionen. Alle Therapien waren erfolglos, bis ein Verfahren mit Elektroshocks zumindest kurzzeitig Linderung verspricht. Als Lindy dann endlich einen charmanten Mann kennenlernt und bis dato ungekannte Gefühle aufkeimen, scheint die endgültige Heilung in greifbarer Nähe…

Fazit

Baujahr `73 und noch immer Wucht. Selten zuvor hat Kate Beckinsale frischer gewirkt und konnte selbst in dieser leicht schrägen Rolle uneingeschränkt gefallen. Während die Story mit einigen Lücke zu kämpfen hatte, machte die „Underworld“-Darstellerin das Geschehen dennoch jederzeit sehenswert und am Ende habe ich mich nie wirklich gelangweilt.

Durch seine seltsame Prämisse gibt sich die Handlung angenehm unvorhersehbar und die Aufmerksamkeitsspanne riss trotz minimaler Durchhänger nicht ab. Sicherlich fühlte sich das Szenario irgendwann wie ein typischer Revenge-Titel an, dennoch blieb seine Wesen durchaus interessant ausgestaltet.

Optisch gab sich der Streifen hochwertig und modern. Neben einer bezaubernden Hauptfigur wurde die schlagkräftige Action temporeich und stilsicher verpackt, selbst die ruhigeren Passagen mit schönen Bildern bestückt. Der treibende Soundtrack ging ins Ohr.

Als Exklusivbeilage lasse ich mir Filme wie „Jolt“ gerne gefallen. Vielleicht hätte Beckinsale allein nicht für eine kostenpflichtige Sichtung gereicht, doch als quasi kostenfreier Artikel meiner Prime-Mitgliedschaft konnte ich mich nicht beschweren. Zum absoluten Hit fehlt das letzte Quäntchen, doch als kurzweiliger Spaß für Zwischendurch spreche ich gerne eine Empfehlung aus.

7/10

Fotocopyright: Amazon

The Tomorrow War

Inhalt

Während einem Spiel bei der Fussball-Weltmeisterschaft zucken plötzlich Blitze über das Feld und zwischen den Sportlern tauchen Soldaten auf. Diese behaupten aus der Zukunft gekommen zu sein und dringend Hilfe für den dortigen Kampf gegen Außerirdische benötigen…

Fazit

Der Film geht knapp 2,5 Stunden und dennoch habe ich mich bei der Inhaltsangabe bewußt kurz gehalten. „The Tomorrow War“ mag storytechnisch sicherlich nicht zu den komplexesten seiner Art gehören, dennoch war der Rahmen für die zuweilen äußerst furiose Action gar nicht mal so übel und sollte Beachtung finden.

Vermutlich war es gut, dass ich im Vorfeld weder Trailer, Inhalt oder Kritiken studiert habe, denn sonst hätte ich mich vielleicht nicht so unbeschwert im Geschehen hätte fallen lassen können. Ich war von der ersten Minute an vom bunten Treiben gepackt und habe mich trotz der Überlange niemals gelangweilt.

Die Action war beeindruckend und vor allem technisch extrem hochwertig. Die Aliens haben nicht nur furchteinflössend ausgeschaut, sondern waren perfekt in ihrem Umgebung integriert. Sie wirkten nicht wie hässliche Fremdkörper und die Interaktion mit ihren menschlichen Widersachern war einwandfrei. Man wurde nie aus der perfekten Immersion gerissen und daran änderten selbst die lockeren Sprüche der Akteure nichts. Der Bogen wurde nie zu weit überspannt und alle Elemente wurden gekonnt aufeinander abgestimmt.

Der bereits aus der „Jurrasic World“-Reihe bekannte Charme von Chris Pratt war hier nicht fehl am Platz und hat gut zum Rest gepasst. Er spielte die Rolle des Familienvaters im Hingabe – und sein Soldaten-Background nahm man im Zuge der Dramatik einfach mal so zur Kenntnis. Hier gab es eh kaum übermäßig glaubwürdige Bestandteile und von daher möchte ich hier nichts bemängeln. Die Chemie aller Beteiligten hat gepasst und selbst das enorm aufgesetzte Vater-Sohn Drama ging irgendwo in Ordnung.

Streng genommen war „The Tomorrow War“ kein so richtig überragender Titel und hat viel bei der Konkurrenz zusammengeklaut, aber irgendwie hat es den richtigen Nerv bei mir getroffen. Ich war sofort in den Bann gezogen, habe mich durchgehend prächtig amüsiert und war aufgrund seiner starken Effekte mächtig vom Ergebnis beeindruckt. Für mich gehört der Film jedenfalls zum besten, was ich bisher im durchwachsenen Jahr 2021 erleben durfte und kann einfach nur eine Empfehlung aussprechen. Nach einem langen Arbeitstag muss es nicht immer sonderlich tiefgründig – sondern einfach mal brachial spaßig zur Sache gehen und da macht das Ding einfach alles richtig. Ich freue mich jetzt schon auf die erneute Sichtung!

8,5/10

Fotocopyright: Amazon

One Night in Miami

Inhalt

Es ist der Abend nach einem glorreichen Sieg. Cassius Clay ist gerade Weltmeister geworden und anschließend trifft er sich mit seinen Freunden Malcolm X, Sam Cooke und Jim Brown in seinem bescheidenen Motel. Sie philosophieren über das Leben und letztlich bleibt dieses Gipfeltreffen von der Presse nicht unbemerkt…

Fazit

Als hätte ich es mit der kürzlichen Sichtung von „Malcolm X“ geahnt, dass bald der Titel „One Night in Miami“ auf mich zukommen würde – denn ganz unerheblich ist eine gewisse Vorkenntnis einiger Ereignisse für diesen Film nicht.

„One Night in Miami“ ist ein dichtes Kammerspiel, welches sich voll und ganz auf seine brillanten Darsteller stützt und außerhalb des engen Hotelzimmers wenig an Schauplätzen aufzubieten hat. Man konzentriert sich voll und ganz auf die geschmeidigen und nicht minder tiefgründigen Dialoge, die die Menschen hinter der rumreichen Fassade zeigen und mit welchen Problematiken sie sich in dieser eher unschönen Epoche noch herumschlagen müssen.

Dabei erklärt der Film wenig und setzt Wissen beim Zuschauer voraus. So wird über Dinge diskutiert, die wir in dann mit eigenen Hirnschmalz aufdröseln und zusammensetzten müssen. Man erwähnt beispielsweise die „Nation of Islam“, aber nicht genauer deren Konflikt mit dem Rädelsführer Malcolm X, der hier nur mehr oder weniger seinen Ausstieg bei seinen Freunden bekannt macht. So können bei Bildern, – wie seinem brennenden Haus – von Unkundigen nur Vermutungen angestellt werden.

Dieses extrem dialoglastige Geschehen ist jedoch nicht immer frei von Längen – und das kostet letztlich auch eine höhere Wertung. Auch wenn das Setting durchwegs anspricht und dicht inszeniert wurde, verpasst man bei einigen Konversationen die vorzeitige Ausfahrt und trägt mit zu langem Geschwafel einfach nichts mehr sinnvolles zur Handlung bei. Glücklicherweise verhelfen dann auch wieder ein paar wenige, aber gut platzierte Songs zur verdienten Aufmerksamkeit, die dieser Streifen unbedingt verdient hat.

Trotz kleinerer Hänger hat mir dieser Film von Anfang bis Ende extrem gut gefallen und ich kann Ihnen allen Interessierten nur wärmstens ans Herz legen. Das Konzept mit wenig Erklärung einfach mitten ins Geschehen einzusteigen, erhöhte den Anspruch und tat auch dem Hirn gut. Auch den Twist nur einen Abend im Leben der wichtigen Figuren herauszupicken war äußerst geschickt – denn so kann man sich noch ein wenig mehr mit deren Biografien davor und danach vertrauter machen und neue geschichtliche Informationen für sich recherchieren.

8/10

Fotocopyright: Amazon

Black Box

Inhalt

Seit einem Autounfall hat Nolan starke Probleme mit dem Gedächtnis und bringt viele Dinge durcheinander. Als eine neue Therapie endlich Besserung verspricht, muss der Leidende nicht lange überlegen. In seinen Sitzungen erscheinen allerdings Bilder, die möglicherweise gar nicht seinem Hirn entsprungen sind…

Fazit

Nach den eher durchschnittlichen letzten Ausflügen ins Filmangebot von Versandriese Amazon, hat sich mit „Black Box“ leider kein neues Highlight aufgetan. War die Geschichte an sich recht spannend, so unspektakulär und teils enorm langatmig die Umsetzung.

Man spürt, dass die Darsteller um einen guten Auftritt bemüht waren – doch leider ließ das eher dünne Handlungskorsett zu wenig zu. Am Anfang ist die Handlung noch durchaus interessant, mit Platzen des Knotens wird es nicht nur verworrener, sondern auch immer weniger Glaubhaft oder mitreißend. Ab einem gewissen Punkt kippt die düstere Atmosphäre und verkommt zu einem behäbigen Drama mit übernatürlichen Elementen.

Alles scheint auf einmal so simpel und unbefriedigend, die ganzen guten Ansätze werden revidiert. Überdies zieht sich dann der Schlusspart viel zu lang und hält den Betrachter kaum mehr bei der Stange.

Der Auftakt versprach, was das Finale nicht halten konnte. „Black Box“ hat mit seiner undurchsichtigen Struktur zu Beginn wirklich gut gefallen, doch unzählige Längen und eine verquere Auflösung holen auf den Boden der Tatsachen zurück. Unterm Strich eine solide, aber keineswegs Hundertprozent empfehlenswerte Angelegenheit, der das gewisse Etwas einfach fehlt. Technisch sicherlich schnörkellos, erzählerisch streckenweise zu dürftig.

5,5/10

Fotocopyright: Amazon

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