Inhalt

Irland im Jahre 1974. Finbar Murphy lebt in einer kleinen Küstenstadt und verdient sich seinen Lebensunterhalt mit Auftragsmorden. Seit dem Tod seiner geliebten Frau hat er mit der Gesellschaft weitestgehend abgeschlossen und ist stark in sich gekehrt. Als er jedoch einer Exekution in eigener Sache nachgeht, löst er damit eine unschöne Kettenreaktion aus…

Fazit

Bekannterweise gehen ja Filme mit Liam Neeson immer und so habe ich nicht lange mit Sichtung dieser Neuerscheinung auf Amazon Prime gezögert. Obwohl mich das Setting beim ersten Überfliegen der Inhaltsangabe noch nicht so recht von sich überzeugt hat, war ich bereits nach wenigen Minuten voll und ganz im Thema versunken, befand mich im Kopf im Irland der 70iger Jahre.

Obwohl Neeson hier einen Killer spielt, gab er seiner Figur eine Menge Charisma und Kontur. Finbar war der freundliche Nachbar von Nebenan und Abseits seiner schlimmen Tätigkeit eine liebenswerte Persönlichkeit, die gerne mal zum Essen bei der Nachbarin vorbeischaut oder mit dem Chef der Polizei auf Dosen ballert.

Die Geschichte mag stark von Zufällen geprägt sein, war in sich aber stimmig gestaltet und vor allem spannend erzählt. Selbst in ruhigeren Passagen keimte keinerlei Langeweile auf und man konnte so nebenbei auch prima die prächtigen Kulissen Irlands genießen.

Das Werk besaß eine einzigartige Grundstimmung, die irgendwo zwischen Melancholie und Hoffnung schwankte, hin und wieder mit trockenen Actionpassagen überraschen konnte. Das war alles perfekt ausgelotet und sorgte für einen sehr runden Gesamteindruck.

Ihren Teil zu diesem Gelingen trugen aber auch die anderen Darsteller abseits von Neeson bei. Jede noch so kleine Rolle wurde hochwertig besetzt und überzeugend gespielt. Alles harmonierte einwandfrei miteinander und das Zuschauen war eine echte Freude. Seien es befreundete Auftragsmörder oder gar der Chef der Polizei – alle Akteure wurde mit Bedacht gewählt und auf stimmiges Miteinander geachtet.

Filme wie „In the Land of Saints and Sinners“ sind für mich wie ein kleiner Urlaub. Er war überwiegend ruhig, zog aber mit interessanten Figuren und wunderhübschen Landschaften auf eigene Weise in den Bann, ließ die Zeit fast wie im Flug vergehen. Optisch und vom Alter hat Neeson wunderbar in die Haut von Finbar gepasst, trug das Geschehen mit seiner charismatischen Art fast von allein. Unterm Strich ein schöner Titel mit Tiefgang, Herz und hohem Unterhaltungswert.

Fotocopyright: Amazon