Inhalt

Ein Unbekannter erreicht die verschlafene Kleinstadt Margrave und plötzlich häufen sich die Morde. Die Polizei stellt zwar schnell einen Zusammenhang fest, kann aber keine eindeutigen Beweise für seine Beteiligung offenbaren. Schnell bringt sich der neue Besucher allerdings in deren Arbeit ein und möchte beim Lüften einer groß angelegten Verschwörung behilflich sein…

Fazit

In der letzten Zeit wusste ich inmitten des dichten Seriendschungels gar nicht mehr, was sich diesbezüglich überhaupt noch lohnt zu schauen und nicht sogar Opfer einer unvollendeten Absetzung zu werden droht. Bereits am Rande (durch den Start der zweiten Staffel) habe ich vernommen, dass „Reacher“ eine recht gute Produktion sein sollte und so habe ich mich – trotz aller aktuellen „Serienbedenken“ – mal darauf eingelassen.

Es dauerte nicht lange und dann hatte mich das Geschehen am Haken. Bereits nach wenigen Minuten erweckte der zunächst befremdlich wirkende Auftritt des titelgebenden Hühnen großes Interesse und zack war man voll „Suchtmodus“.

Mit vergleichsweise einfachen Mitteln – und einer sogar recht austauschbaren Rahmenhandlung – hielten die Macher hier unglaublich gut bei Laune und konnten das ein oder andere Lächeln abringen. Im Grunde erzählt die Serie nicht viel Neues, schmückt seinen grundsätzlich eher halbgaren Inhalt mit symphatischen Figuren und erinnerungswürdigen Aktionen aus.

Die Chemie aller Beteiligten hat wunderbar gepasst. Man nahm sich auch stets die Zeit zum Ausbau seiner Hauptfiguren, weshalb sie neue Einblicke gewährten ungemein ans Herz wuchsen. Klar könnte man hier leichte Oberflächlichkeit bescheinigen, doch die Reduzierung auf das Nötigste war genau richtig und zerrte nicht an der Kurzweil.

Die Mischung aus Krimi und Action war ebenfalls genau passend und ließ keine Langeweile aufkommen. Nach ruhigeren oftmals sehr spitzfindigen Dialogen flogen schnell wieder die Fäuste und die „Maschine“ Alan Ritchson konnte beweisen, was Sie kann. Abseits der Action gefiel der Riese jedoch mit pfiffigen Anmerkungen und interessanter Kombinationsgabe.

Inmitten blutrünstiger und vor CGI strotzenden Mitbewerbern, kommt ein bodenständiger „Reacher“ genau richtig. Eine simple Storyline wurde hier mit vielen kleinen Details und vor allem hervorragendem Charakterdesign ausgeschmückt, dass allgemeine Pacing war nahezu perfekt. Ich hoffe, dass diese Serie im Vergleich halbwegs günstig produziert werden konnte und eine breite Fanbase den Streamingdienst erst recht zur Fortsetzung animieren. Staffel Zwei ist nun jedenfalls Pflichtprogramm!

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