Inhalt

Die Erde wurde durch eine Nuklearkatastrophe verseucht und viele Menschen haben sich jahrzehntelang in Bunkern verschanzt, dort eigene kleine Reiche errichtet. An dem Tag an dem Bewohnerhin Lucy mit einem Mann aus einem benachbarten Areal verheiratet werden soll, geschieht allerdings ein großes Unglück…

Fazit

Die „Fallout“-Reihe habe ich von Anfang an immer sehr gerne gespielt und denke mit Wehmut an den legendären dritten Teil davon zurück. Aus heutiger Sicht mögen Grafik und Spielmechanik sicherlich keinen Blumentopf mehr gewinnen, doch seinerzeit war die Immersion vom Leben unter der Erde nahezu perfekt und der erste Schritt aus dem Bunker heraus ins riesige Ödland ein wahrlich gänsehauterregendes Ereignis.

Der Serie rechne ich jedenfalls hoch an, dass sich viele Elemente aus den Spielen wiederfinden und direkt ab Beginn eine vergleichbare Atmosphäre geschaffen wurde. Auch wenn manche Umgebungen (vielleicht auch gewollt) etwas karg erschienen, waren die Sets stimmig und mit netten Details (Postern, Fernsehern, Robotern, etc.) ausgestattet. Der Kenner fühlte sich sofort wohl – woran auch der gefällige Soundtrack mit Klassikern von Johnny Cash und Konsorten seinen Teil beigetragen hat.

Überhaupt gefiel die Kombination aus zukünftiger Endzeit und dem Flair der 50iger Jahre. Was schon in der Vorlage unerwartet gut funktioniert hat, harmonierte auch in der realen Umsetzung ganz hervorragend. Sicherlich mag der allgemeine Stil für Außenstehende bizarr und befremdlich wirken, nach kurzer Zeit kommt man bestimmt auch ohne Vorbelastung schnell hinein und hat seine Freude an den gezeigten Bildern.

Die weibliche Hauptdarstellerin Ella Purnell hat ihren Job toll erledigt. Ihre freundliches Auftreten hat prima zu ihrer naiven Art gepasst und einen krassen Kontrast zum Rest des durchaus überzogen brutalen Settings dargestellt. Allerdings war auch Walton Goggins eine Klasse für sich und animierte bereits auf ersten Teaser-Fotos als Revolverheld ohne Nase für leichtes Schmunzeln. Gepaart mit seiner rauen deutschen Synchronstimme kam der Kerl aber auch richtig cool rüber und sorgte für spannende Momente.

Mit gerade einmal 8 Folgen fühlt sich die erste Staffel von „Fallout“ wie ein kleiner Appetitanreger an – sowohl was das Weiterschauen, als auch das erneute Zocken der Spiele betrifft. Die Produktion hat prima unterhalten, zeigte trotz vieler vertrauter Elemente immer wieder ganz eigenen Charakter und bot ein relativ unverbrauchtes Szenenbild. Ich freue mich schon auf Fortsetzung und lege die Sichtung auch allen unbedarften Zuschauern gerne ans Herz. Amazon hat hier definitiv eine der besseren Videospiel-Adaptionen am Start – was natürlich auch die Messlatte für die Konkurrenz (beispielsweise „Bioshock“ bei Netflix) enorm nach oben hebt.

Fotocopyright: Amazon