(Asien-)Filme, Serien, Videospiele, und mehr...

Kategorie: Filmbesprechungen (Seite 2 von 171)

Mystic River

Inhalt

Der Tod einer jungen Dame führt drei ehemalige Freunde in ihrem alten Viertel erneut zusammen. Einer ist Opfer, Einer ermittelnder Cop und der Dritte möglicherweise der Täter…

Fazit

„Mystic River“ ist ein Film, den ich mir alle paar Jahre recht gerne anschaue und jedes Mal auf Neue in der dichten Atmosphäre versinke. Die Geschichte war so interessant, wie trotz leichter Überlänge auch kurzweilig präsentiert und vor allem recht tiefgründig gestaltet.

Eastwood nahm den Platz hinter den Kulissen ein, gab anderen renommierten Kollegen wie Sean Penn, Kevin Bacon, Tim Robbins oder Laurence Fishburne die volle Aufmerksamkeit vor der Kamera – welche erwartungsgemäß gut genutzt wurde. Alle Darsteller standen sich ebenbürtig gegenüber und gaben ihren durchaus interessanten Figuren ordentlich Kontur.

Man konnte sich gut in die Köpfe aller Beteiligten hineinversetzen und sich allerlei eigene Theorien zu Entwicklung Tathergang machen. Dabei konnte man sich seiner Sache nie so recht sicher sein und harte stets gebannt den Dingen, die da folgen – auch, wenn es am Ende vielleicht ganz anders gekommen war.

Großes Plus an dem ganzen Film war seine Glaubwürdigkeit und – wie bereits erwähnt – seine dichte Atmosphäre. Die Hintergründe und Werdegänge der unterschiedlichen Charaktere waren greifbar, deren Verhältnis zueinander absolut verständlich. Man fühlte die Spannung zwischen allen Parteien, hatte aber auch Verständnis und Mitgefühl für deren jeweilige Lage.

Die Inszenierung war dabei angenehm „nüchtern“ und trotzdem hochwertig. Die teils sehr ruhigen Bilder zogen in den Bann, der eher unauffällige Soundtrack unterstrich die eigenwillige Stimmung mit passenden Klängen. Die Kulissen wurden mit Bedacht gewählt und inmitten von kleinen Lädchen und rauen Straßen fühlte man sich schnell wohl.

Trotz mittlerweile mehrfacher Sichtung gehört „Mystic River“ zum alljährlichen Pflichtprogramm und weiß immer wieder zu Begeistern. Story, Darsteller und Optik überzeugen uneingeschränkt und auch mit der Aufklärung des Falles konnte man schon immer prima leben. Für mich ein ganz starker Thriller mit einem grandiosen Penn in einer der sowieso schon brillant besetzten Herrenrunde.

Fotocopyright: Warner Bros (Universal Pictures)

Blood Work

Inhalt

Caleb ist Profiler beim FBI und einem Serienkiller dicht auf den Spuren. Als er eines Tages einen Herzinfarkt erleidet, pausieren die Morde des Gesuchten ausgerechnet bis zu seiner Rehabilitation. Scheinbar möchte der Täter nur vom ihm gejagt werden und das Spiel nie beendet wissen…

Fazit

Freunde dichter Thriller kommen bei „Blood Work“ voll auf ihre Kosten. Obwohl sich der Streifen stellenweise ein wenig ruhiger gibt und seine vermeintliche Aufklärung relativ früh preis gab, blieb die Spannungskurve stets auf einem hohem Niveau.

Einem gewohnt hervorragenden Clint Eastwood standen mit Anjelica Huston und Jeff Daniels ebenso erstklassig agierende Kollegen zur Seite und machten die Sache rund. Es machte Spaß den routinierten Stars bei ihrem Treiben zuzuschauen und die durchaus sehr hochwertige Hollywood-Atmosphäre einzusaugen.

Wie die kurze Inhaltsangabe bereits vermuten ließ, wurde die Handlung stellenweise ordentlich zurechtkonstruiert, um eine in sich halbwegs stimmige Geschichte zu erzählen – was im Grunde aber gar nicht mal so dramatisch war. Sicherlich stören einige sehr offensichtliche Wendungen und unnötig eingestreute Elemente, dem Erzählfluss kam dies aber letztlich nur zu Gute.

Man tappte eine ausreichende Zeit im Dunkeln und selbst nach Bestätigung aufkeimender Verdächtigungen war das Werk nicht auserzählt. Bis zum bitteren Ende wurden interessante Ereignisse und letztlich noch ein wenig Action eingeflochten, dem Titel einen würdigen Abschluss verliehen.

Wie bereits erwähnt dürfen Thriller-Freunde bei „Blood Work“ einen genaueren Blick riskieren. Eastwood bekam die Rolle des Profilers passgenau auf den Leib geschneidert, der Rest hat trotz einiger Makel trotzdem wunderbar gepasst. Am Ende ists halt nur ein Spielfilm und der Unterhaltungswert war absolut gegeben.

Fotocopyright: Warner

Gran Torino

Inhalt

Walt Kowalski ist ein grimmiger Kriegsveteran, der nach dem Tod seiner Frau noch ein wenig weiter in sich gekehrt ist und an Allem etwas auszusetzen hat. Seinen neuen asiatischen Nachbarn steht er äußerst skeptisch gegenüber und als einer von ihnen noch versucht seinen wertvollen Wagen zu stehen, droht die angespannte Lage endgültig zu eskalieren…

Fazit

So richtig hat sich Eastwood nie von Hollywood verabschiedet, doch vor einigen Jahren wurde es um ihn als Schauspieler und Macher etwas ruhiger, persönliche dachte ich an seinen endgültigen Rentenstand. Als er dann auf einmal mit „Gran Torino“ um die Ecke kam, waren jedoch alle Gedanken hierzu verflogen und das Interesse an ihm und seinen Werken mehr denn je entfacht.

„Gran Torino“ ist wohl so ein außergewöhnlicher Film, der mit Jahren an Erfahrung fabriziert wurde und viel Afterweisheit einfließen lässt – die wahrscheinlich auch nur von einem kernigen Typen mit gehobenen Alter so beachtlich und unbeschwert umgesetzt werden konnte.

Erneut gab Eastwood seiner Figur einen beinahe obligatorischen Veteranenhintergrund, der sich hier allerdings brillant ins Szenario einflechten ließ und viele Verhaltensweisen der Hauptfigur wirklich glaubhaft erklärt. Besonders erwähnenswert, dass es hier nicht einseitig zur Sache ging, der Zuschauer stets beide Seiten der Medaillen im Blick hatte und irgendwann genau wie Walt am Auftauen mit Bildern aus zunächst befremdlich wirkenden Kulturen beschäftigt war.

Selbst die noch so kleinsten Nebenrollen waren hierbei hervorragend besetzt und alle trugen ihren Teil zu Gelingen und zum Abtauchen in der Geschichte bei. Auch hier wurde (soweit möglich und die Sache nicht unnötig in die Länge zu ziehen) auf Authentizität und jeweiliger Ansicht großen Wert gelegt, man konnte sich sogar in eher unsympathische Charaktere unerwartet gut hineindenken.

Größtes Lob verdient in meinen Augen aber tatsächlich das eigentliche Storytelling des Filmes. Die Wandlung von Walt war glaubhaft, greifbar und nie mit dem Vorschlaghammer serviert. Trotz zuweilen etwas ruhiger Gangart blieb der Puls oben, die Spannungskurve stabil und die Neugier geweckt. Man konnte nicht vom Schirm ablassen, die nächsten Aktionen kaum erwarten – auch wenn sich insbesondere das Finale ein wenig im Vorfeld abzeichnete.

Mit viel Fingerspitzengefühl wurde neben der erdrückenden Thematik allerdings auch nie der Humor vergessen. Sprüche kamen stets wohl platziert und dann auch richtig heftig zum Schlapplachen daher – ohne den ernsten Grundton damit zu verwässern, uns eher auf andere Weise Gelegenheit zum Durchschnaufen zu geben, menschliche Seiten unserer „Helden“ nicht vergessen zu lassen.

„Gran Torino“ war ein großartiger Streifen, mit dem Eastwood sich im hohen Alter noch einmal mit einem Paukenschlag zurückgemeldet hat und dem Nachwuchs bewies, wo der Hammer hängt. Er brachte so viel Wahrheit und Weisheit in die Geschichte hinein und zeigte, wie hochwertig und packend so etwas inszeniert sein kann. Dieser Streifen funktioniert von Anfang bis Ende perfekt und wirkt dabei nicht belehrend. Absolutes Must-See für Cineasten!

Fotocopyright: Warner Bros (Universal Pictures)

Absolute Power

Inhalt

Luther Whitney ist Meisterdieb und kann auch im gehobenen Alter nicht von seinen alten Gewohnheiten lassen. Bei einem nächtlichen Raubzug beobachtet er jedoch ausgerechnet den Präsidenten der Vereinigten Staaten bei einem prekären Liebesspiel mit einer Millionärsgattin und gerät alsbald ins Visier des Secret Services und der Polizei…

Fazit

„Absolute Power“ bot eine interessante Prämisse, die allerdings selbst zur damaligen Erstveröffentlichung irgendwie nicht ganz taufrisch erschien und trotzdem überzeugen konnte. Bekannte Versatzstücke wurden charmante verpackt und eine gelungene Spannungskurve hielt sich den kompletten Film hinweg.

Eastwood gefiel in der Rolle des gutherzigen Halunken, obwohl er hier wieder einmal nicht auf einen Kriegsveteranenhintergrund verzichten konnte. Man nahm ihn den mit allen Wassern gewaschene Luther Whitney jedenfalls bedingungslos ab, konnte sich auch prima in sein (während des Verlaufs wechselndes) Verhalten hineindenken.

Der Streifen gewann an Spannung, da mehrere Parteien in den Kern der Handlung involviert waren und deren jeweilige Vorgangsweise für angenehme Dynamik sorgte. Als versierter Zuschauer wusste man natürlich früh um den ungefähren Ausgang, doch der Weg dorthin war ansprechend und packend gestaltet – sogar die etwas altbacken wirkende Inszenierung wusste hier vollends zu gefallen.

„Absolute Power“ ist ein stimmiger kleiner Krimi, der nicht nur wegen Eastwood, vielmehr noch durch seine Partner in Form von Gene Hackman oder Ed Harris auf sich aufmerksam machen und bis zum bitteren Ende bei der Stange halten konnte. Genrefreunde sollten auf jeden Fall mal reinschauen.

Fotocopyright: Warner Bros (Universal Pictures)

Firefox

Inhalt

Ein ausgedienter Soldat soll noch einmal für eine letzte Mission herhalten. Aufgrund seiner Sprachkenntnisse und Körperstatur eignet er sich hervorragend, um die Rolle eine russischen Agenten einzunehmen und ein modernes Flugzeug in Russland zu entwenden…

Fazit

In den letzten Tagen habe ich viele Filme von und mit Eastwood geschaut und muss zugeben, dass „Firefox“ zu seinen schwächeren Titeln gehört.

Schon die Grundgeschichte mit dem Soldat – der bereits Verhaltensauffälligkeiten aufweist – fand ich schon recht seltsam, doch dies war keineswegs das Schlimmste an der ganzen Sache und im Kopf vergleichsweise schnell zur Seite geschoben.

Gestört hat mich eher die behäbige Gangart der ganzen Geschichte. Man nahm sich viel Zeit und lieferte dabei oftmals viel zu wenig. Szenen fühlten sich unnötig ausgedehnt an, die Spielzeit fühlte sich eher nach vier, statt nur knappen zwei Stunden an. Richtig langweilig wurde es zwar nie, doch die Aufmerksamkeit wurde stets ein wenig strapaziert – woran auch die per se stimmig gemachte „Agenten-Atmosphäre“ wenig ändern konnte.

Eastwood hat seine Sache gewohnt gut gemacht, gefiel mit ungewöhnlichen Outfits und gekonnt platziertem Witz. Auch der restliche Cast mit einigen zumindest vom Sehen bekannten Gesichter ging vollkommen in Ordnung. Eher zum leichten Schmunzeln dagegen die Effekte, an denen der Zahn der Zeit deutlich mehr als deutlich genagt hat. Besonders die Flugszenen im Finale sind nicht mehr sonderlich gut anschaubar ausgefallen.

So unterm Strich geht „Firefox“ trotz einiger Kritik schon in Ordnung. Inszenierung und Erzählweise wirken zwar ein wenig überholt, doch ist dies natürlich seiner damaligen Entstehungszeit geschuldet. Wer Agentenfilme mag und sich mit diesen Punkten arrangieren kann, erhält einen soliden Vertreter seiner Zunft – bei dem ein routinierter Eastwood noch einige Sympathien auf seine Seite zieht.

Fotocopyright: Warner Bros (Universal Pictures)

True Crime – Ein wahres Verbrechen

Inhalt

Eher per Zufall erhält der ehemalige Sensations-Reporter Steve Everett die Gelegenheit einen zum Tode verurteilten Häftling zu interviewen. Bereits bei seinen kurzen Recherchen zur Sachlage fallen ihm allerdings einige Ungereimtheiten auf, die eine Vollstreckung möglicherweise noch in letzter Minute verhindern können…

Fazit

Bei „True Crime“ schlagen zwei Herzen in meiner Brust, weshalb eine echte Empfehlung in meinen Augen etwas schwierig ist. Auf der einen Seite erhalten wir einen relativ gemächlich erzählten, aber halbwegs packenden Thriller, auf der anderen Seite ein seltsam eingeflochtenes Familiendrama, welches seine Hauptfigur stets in einem ziemlich Licht dastehen ließ.

Nichts gegen Charakterzeichnung und Tiefe, doch hier war der Titel stellenweise arg über sein Ziel hinausgeschossen. Sei es (wie bereits erwähnt) bei den Hintergründen seiner Hauptfigur oder den Gefühlen bei der Person hinter Gitterzellen. Man wollte den Zuschauer unbedingt emotional anpacken, hat es dabei meist einen Ticken zu sehr auf die Spitze getrieben und manche Szenen ein seltsames Ausmaß an Gefühlsduselei verpasst.

Davon abgesehen war die Story – oder zumindest die Idee dahinter – aber nicht übel, obwohl viele Elemente hier doch arg zusammenkonstruiert wirkten. Irgendwie wollte man nie so recht glauben, dass die offiziellen Ermittlungen so schnell beendet und wichtige Dinge außer Acht gelassen wurden – die unserem Hauptdarsteller in gefühlt nur wenigen Sekunden auffielen. Auch hat man sich einige Dinge viel zu einfach gemacht, korrekte Zeiten und Abläufe gar nicht so recht hinterfragt und als Fakt genommen (auch von unserem ach so seriösen Reporter).

Die Inszenierung war absolut in Ordnung gab keinen Grund zur Klage. Für mein Empfinden hatte der Streifen einen etwas älteren Look, als seine eigentliche Entstehungszeit es suggerieren könnte, doch das war kein Problem und passte auch prima zum gealterten Hauptdarsteller – der seine Sache gewohnt gut und mit viel Augenzwinkern gegenüber seinen weiblichen Kollegen machte.

Allein wegen den Konversationen zwischen Eastwood und Woods ist der Film für Fans des Kultstars eigentlich schon eine dicke Empfehlung wert. Der Rest erhält aber auch einen durch und durch routiniert gemachten Thriller, der an manchen Ecken halt etwas zugrechtgefeilt wirkt und manchmal einen Hauch zu dick aufträgt.

Fotocopyright: Warner Bros (Universal Pictures)

Sleepers

Inhalt

Die USA in den 1960iger Jahren. Die unbeschwerte Kindheit von vier Freunden aus „Hells Kitchen“ endet schnell, als sie für einen Diebstahl mit verehrenden Folgen in einer Jugendstrafanstalt landen. Sie sind sadistischen Wärtern ausgesetzt, die scheinbar nicht damit gerechnet haben, dass ihre Opfer eines Tages als erwachsene Männer vor ihnen stehen…

Fazit

„Sleepers“ gehört zu den Filmen, die gefühlt alle paar Wochen im TV laufen – und dass aufgrund dessen Qualität allerdings absolut zu recht. Die Geschichte ist nicht nur an sich schon recht spannend geschrieben, sondern deren Umsetzung mit prominentem Cast und stimmiger Inszenierung extrem gelungen.

Das Geschehen zog mit seinem zunächst recht verträumten Blick auf die 60iger früh in seinen Bann. Standesgemäße Musik, warme Farben, spielende Kinder auf der Straße und die Immersion war perfekt. Man konnte sich unbeschwert im Geschehen fallen lassen, die dramatischen Ereignisse dann umso schmerzhafter miterleben und mit unseren jungen Akteuren mitfiebern.

Der Titel teilte sich in mehrere Bestandteile, die allesamt ausgewogen und packend daher kamen. Die Szenen in der Jugend waren so fesselnd, wie die Erlebnisse als Erwachsene, die ruhigeren Passagen vor Gericht nicht minder interessant. Perfektes Pacing traf auf prima ausgelotete Balance und der rote Faden ging nie verloren.

Egal, ob alt oder jung. Die Besetzung war Spitzenklasse und die Performance aller Künstler auf hohem Niveau. Jeder gab hier sein Bestes, wobei vor allem ein bitterböser Kevin Bacon nachhaltig im Gedächtnis geblieben ist. Er hatte sich schon mehrmals von seinem Image als tanzender Sonnyboy versabschiedet, hier jedoch dem Vorhaben krassen Nachdruck verliehen.

Nach all den Jahren und mehrfachen Sichtungen hat „Sleepers“ nichts von seiner Faszination verloren. Die Bilder gehen immer wieder unter die Haut und immer wieder wird man vom dramatischen Treiben in den Bann gezogen. Eine starke Handlung traf geniale Darsteller und eine meisterhafte Inszenierung sprechen für eine uneingeschränkte Empfehlung.

Fotocopyright: Universal

Back in Action

Inhalt

Mittlerweile führen Emily und Matt ein normales Leben mit zwei Kindern und Allem, was dazu gehört. Durch eine Unachtsamkeit fliegen die Beiden jedoch auf und ihre Vergangenheit als Spione holt sie mit alten Widersachern wieder ein…

Fazit

Schon einige Tage hat man von Cameron Diaz und Jamie Foxx nichts mehr gehört und umso erfreulicher, dass sie dann mit einem solchen charmanten Film wieder um die Gunst der Zuschauer buhlen. Ein richtig genialer Streich ist „Back in Action“ zwar nicht geworden, doch ein kurzweiliges Werk, wie ich es mir an einem Freitagabend bei einem Streamingdienst erhoffe.

Geschichte, Wendungen, Gags und Figuren wurden wild bei vielen anderen Mitbewerbern zusammengeklaut und zu einer unterhaltsamen Angelegenheit zusammengemischt. Man hat alles irgendwo schon einmal gesehen, doch hier ist der Cocktail äußerst schmackhaft gelungen.

Das Tempo war durchwegs hoch und gab dem Zuschauer kaum Zeit zum Verschnaufen. Das Geschehen fing rasant an und nahm sich nur für die kurze Einführung seiner (jungen) Darsteller mal kurz ein wenig Freiraum – und dann ging es mit voller Power weiter.

Im Gegensatz zu anderen Mitbewerbern, wurden sowohl die Kinder, als auch die Mutter des Agentenpaares perfekt integriert. Wirken solche Nebenfiguren oft als nervig und aufgesetzt, waren sie hier wertvolle Teilnehmer des Geschehens und immer wieder für ein Lacher gut. Glenn Close war echt genial.

Die Action war toll choreografiert und machte Laune. Sicherlich war die häufige Unterstützung von CGI jederzeit sichtbar, doch die Qualität dieser Maßnahmen ging trotzdem in Ordnung. Man muss immer die Relation zu teuren Kinofilmen sehen und da schnitt „Back in Action“ auf jeden Fall mehr als passabel ab.

Für einen kurzweiligen Actionstreifen macht „Back in Action“ alles richtig. Er bot coole Verfolgungsjagden, hitzige Gefechte, symphytische Darsteller und ausreichend Witz. Das war zwar alles nicht gerade neu, doch im Rausch des schnellen Tempos war dies schnell vergessen – so schnell, wie der Film an sich leider auch und deshalb ist halt keine höhere Bewertung drin.

Fotocopyright: Netflix

Juror #2

Inhalt

Der Journalist Justin Kemp steht kurz davor Vater zu werden, doch die letzten Tage vor der Geburt seines Kindes muss er als Zeuge im Gerichtssaal verbringen. Zunächst ist ihm der zugeteilte Fall völlig unbekannt, doch mit weiteren Ausführungen während der Verhandlung, verspürt er ein ungutes Gefühl…

Fazit

Mit stolzen 94 Jahren hat Altmeister Eastwood noch einmal so richtig abgeliefert. Waren seine letzten Werke wie beispielsweise „The Mule“ oder „Cry Macho“ in meinen Augen „nur okay“, so hat „Juror #2“ dagegen auf ganzer Linie überzeugen können.

Der Film begann langsam, aber keineswegs langweilig. Man lernte erst einmal Figuren und Situation kennen, wurde mit dem Schwerpunkt des Plots vertraut gemacht. Bereits nach kurzer Zeit war die Spannungskurve dann extrem hoch, so dass man die Blicke kaum noch vom Schirm nehmen konnte.

Obwohl einige Elemente etwas konstruiert waren, so wirkte das Geschehen doch jederzeit in sich stimmig und der Erzählfluss kam nie ins Stocken. Man konnte sich gut in den Kopf von Justin hineindenken und sich eigene Gedanken zur Lage machen – was so bei ähnlichen Genrebeiträgen leider nicht immer der Fall war und der eigentliche Prozess eher zum Zuschauen verdonnerte.

Das Abtauchen gelang dank hochwertiger Bilder und einem stimmigen Soundtrack erfreulich einfach. Der Look war super, der Klang in einigen Stellen ungemein einnehmend. Die Darsteller (vor allem Nicholas Hoult und Toni Collette) haben ihren Job erstklassig gemacht, die Chemie hat einfach gepasst. Es tat auch gut, einen Kiefer Sutherland mal wieder zu sehen, auch wenn sein Auftritt eher kurz war.

Gerechtigkeit war das Hauptthema und deren Hervorhebung ist Eastwood zu jeder Zeit und besonders auch beim Finale gelungen. Sicherlich wurde der Zuschauer am Ende ein wenig vor den Kopf gestoßen, doch schnell ist die entscheidende Aussage wieder im Kopf angelegt. Es existieren so einige Gerichtsfilme, doch dieser gehört für mich definitiv zu den besseren seiner Zunft und sei jedem Cineasten wärmstens ans Herz gelegt.

Fotocopyright: Warner

Blow Out – Der Tod löscht alle Spuren

Inhalt

Per Zufall wird Tontechniker Jack Terry Zeuge eines vermeintlichen Unfalles, bei dem er einer jungen Frau das Leben rettet. Er bringt die Dame ins Krankenhaus und wird dort schon kurz darauf von der Polizei zum Schweigen verdonnert. Jack spürt, dass hier eine gewaltige Verschwörung im Gange ist und recherchiert auf eigene Faust…

Fazit

„Blow Out“ ist Kult – und eben nur, weil er nicht auf „alt macht“, sondern tatsächlich viele aktuelle Elemente aus seiner Zeit präsentiert und hierdurch ungemein charmant daher kam.

Die Handlung war so seltsam, wie spannend und vor allem in der heutigen Zeit überhaupt nicht mehr vorstellbar. Damals muss die verwendete Technik wie aus einer anderen Welt gewirkt haben – heute ringen kleine Fernseher, riesige Mischpulte und vor allem die omnipräsenten Tonbandgeräte nur ein müdes Lächeln ab.

Konsequenterweise wurden Bildschirme stark flimmernd abgefilmt, wilde Kamerafahrten führten zur echten Übelkeit und eine schlechte Vertonung wurde obendrein abgeliefert – was irgendwie schon wieder cool und authentisch wirkte, nicht wie nachträglich auf Biegen und Brechen auf „Retro“ gekünstelt.

Das Erzähltempo war etwas gemächlich, aber nie langweilig. Man blieb immer am Ball, verlor nie den roten Faden – musste manchmal sogar ein wenig mitdenken, da nicht jede Aktion unmittelbar kommentiert wurde. Die Atmosphäre orientierte sich nach meinem Empfinden ein wenig an „Dressed to Kill“, bei dem De Palma ebenfalls die Finger im Spiel hatte.

Die Sache wurde zufriedenstellend zu Ende gebracht – natürlich mit allen gebotenen Raffinessen (z.B. dem Überbrücken von Telefonleitungen, etc.) ausstaffiert und aus aktueller Sicht immer irgendwo herrlich naiv (aber schlüssig) präsentiert.

Ein knackiger John Travolta, eine junge Nancy Allen und jede Menge überholte Technik sorgen für eine Zeitreise der unterhaltsamen Art. Zwar konnte ich mich gut in die verquere Handlung hineindenken, jedoch nicht jede Aktion (Stichwort: Fahrt in die Parade) nachvollziehen. Macht unterm Strich aber nichts, „Blow Out“ ist ein empfehlenswertes „Kind seiner Zeit“ mit allen Macken und Besonderheiten, die dazu gehören.

Fotocopyright: PLAION PICTURES

« Ältere Beiträge Neuere Beiträge »