Inhalt
Per Zufall wird Tontechniker Jack Terry Zeuge eines vermeintlichen Unfalles, bei dem er einer jungen Frau das Leben rettet. Er bringt die Dame ins Krankenhaus und wird dort schon kurz darauf von der Polizei zum Schweigen verdonnert. Jack spürt, dass hier eine gewaltige Verschwörung im Gange ist und recherchiert auf eigene Faust…
Fazit
„Blow Out“ ist Kult – und eben nur, weil er nicht auf „alt macht“, sondern tatsächlich viele aktuelle Elemente aus seiner Zeit präsentiert und hierdurch ungemein charmant daher kam.
Die Handlung war so seltsam, wie spannend und vor allem in der heutigen Zeit überhaupt nicht mehr vorstellbar. Damals muss die verwendete Technik wie aus einer anderen Welt gewirkt haben – heute ringen kleine Fernseher, riesige Mischpulte und vor allem die omnipräsenten Tonbandgeräte nur ein müdes Lächeln ab.
Konsequenterweise wurden Bildschirme stark flimmernd abgefilmt, wilde Kamerafahrten führten zur echten Übelkeit und eine schlechte Vertonung wurde obendrein abgeliefert – was irgendwie schon wieder cool und authentisch wirkte, nicht wie nachträglich auf Biegen und Brechen auf „Retro“ gekünstelt.
Das Erzähltempo war etwas gemächlich, aber nie langweilig. Man blieb immer am Ball, verlor nie den roten Faden – musste manchmal sogar ein wenig mitdenken, da nicht jede Aktion unmittelbar kommentiert wurde. Die Atmosphäre orientierte sich nach meinem Empfinden ein wenig an „Dressed to Kill“, bei dem De Palma ebenfalls die Finger im Spiel hatte.
Die Sache wurde zufriedenstellend zu Ende gebracht – natürlich mit allen gebotenen Raffinessen (z.B. dem Überbrücken von Telefonleitungen, etc.) ausstaffiert und aus aktueller Sicht immer irgendwo herrlich naiv (aber schlüssig) präsentiert.
Ein knackiger John Travolta, eine junge Nancy Allen und jede Menge überholte Technik sorgen für eine Zeitreise der unterhaltsamen Art. Zwar konnte ich mich gut in die verquere Handlung hineindenken, jedoch nicht jede Aktion (Stichwort: Fahrt in die Parade) nachvollziehen. Macht unterm Strich aber nichts, „Blow Out“ ist ein empfehlenswertes „Kind seiner Zeit“ mit allen Macken und Besonderheiten, die dazu gehören.
7,5/10
Fotocopyright: PLAION PICTURES