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Kategorie: Filmbesprechungen (Seite 2 von 131)

White House Down

Aufgrund aktueller Sichtung wurde dieses Review aus dem Archiv übernommen und hier sauber formatiert. Möglichweise wurden einige Passagen überarbeitet und die Wertung nach aktuellen Maßstäben noch einmal korrigiert.

Inhalt

Für eine Einstellung beim Secret Service haben die Qualifikationen von John Cale nicht ganz gereicht, aber dennoch möchte er seiner Tochter einen schönen Besuchstag im Weißen Haus bereiten.

Aus der Anfangs so beschaulichen Tour wird jedoch bald ein schlimmer Albtraum: Terroristen stürmen das Gebäude und sind auf der Suche nach dem Präsidenten. Alles geht drunter und drüber, John verliert zudem seinen Nachwuchs aus den Augen. Auf eigene Faust geht er gegen die Eindringlinge vor und achtet dabei nicht auf Kollateralschäden…

Fazit

Fast zeitgleich mit „Olympus Has Fallen“ erschien mit „White House Down“ die „deutsche“ Antwort auf die „White House-Die Hard“-Variante von Antoine Fuqua. Der Feind ist diesmal zwar ein Anderer, der Film von Konzept her doch sehr ähnlich und eher auf lustig statt auf düster getrimmt.

Man kann diesen Titel im Grunde zu keiner Zeit ernst nehmen. Emmerich spart nicht an Übertreibungen und Klischees – weshalb das brachiale Gebilde irgendwo auch prima funktioniert. Hat man nach einem beschaulichen Auftakt erst einmal richtig Fahrt aufgenommen, war der Unterhaltungswert enorm hoch. Ständig fliegt etwas in die Luft, Leichen werden im Sekundentakt produziert und der Fantasie waren keine Grenzen gesetzt. Das Treiben war stetigen Steigerungen unterworfen und so setzte man in Sachen Action immer einen Obendrauf.

Vom Sklaven „Django“ zum wichtigsten Staatsoberhaupt der Welt. Jamie Foxx begeistert zwar hier weniger durch exzellentes Auftreten, macht neben Channing Tatum aber dennoch eine brauchbare Figur. Keiner der Darsteller sticht hier irgendwie besonders hervor, doch im gegebenen Rahmen war das nicht weiter tragisch. „White House Down“ wollte kein tiefgründiges Werk mit weitreichenden Charakterzeichnungen sein und erhob an seinen Cast keine allzu hohen Ansprüche – Hauptsache das Drumherum hat gepasst und die Figuren konnten mit ein paar coolen Sprüchen ihren Beitrag zur Unterhaltung leisten.

Das Weiße Haus schaute Innen, wie Außen glaubwürdig aus und der Rest passt jederzeit wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge. Wenn Hubschrauber rumballern oder Kampfjets durch die Straßen der Hauptstadt donnern kommt Freunde auf. Wenn das Staatsoberhaupt den Raketenwerfer zückt (denn er mal so beiläufig in seiner Limousine entdeckt) und auf seinen schönen Zaun im Vorgarten abfeuert, gibt’s letztlich kein Halten mehr. Man erkennt zwar stellenweise die Effektherkunft aus dem Computer, doch insgesamt wirkt alles harmonisch aufeinander abgestimmt.

Wenn wir ehrlich sind, haben wir vom Regisseur von „Independence Day “ oder „The Day After Tomorrow“ nichts anderes als sinnfreies Popcornkino erwartet und wurden vollends bedient. „White House Down“ grenzt an vielen Stellen am totalen Schwachsinn und kann genau hierdurch seine Stärke entfalten. Wo man mit ausgelutschten Elementen und mittelprächtigen Schauspielerleistungen nicht mehr weiterkommt, hilft nur rohe Zerstörung und stylische Inszenierung.

Unterm Strich also ein erzähltechnisch eigentlich schwacher Titel, der durch seine Spaßmomente vorzüglich bei Laune hielt und (abgesehen von einem etwas lahmen Auftakt) kaum Längen zu verzeichnen hat. Für mich jedenfalls etwas besser als die „Olympus“-Konkurrenz und meilenweit über dem Niveau des letzten „Die Hard“.

Fotocopyright: ‎ Sony Pictures Entertainment (PLAION PICTURES)

The November Man

Inhalt

Einst war Peter Devereaux ein echter Top-Agent der CIA und machte bei seinen kaltblütigen Einsätzen keine Gefangenen. Nun lebt er zurückgezogen in der Schweiz und genießt den Ruhestand. Eines Tages jedoch taucht ein alter Freund auf und bittet den „November Man“ noch einmal um seine Hilfe. Eine Kollegin muss dringend evakuiert werden und Peter wäre die erste Wahl für diese Mission…

Fazit

Ich weiß nicht genau in welcher Stimmungslage ich damals war, doch vor einigen Jahren habe ich noch keinen großen Gefallen an „The November Man“ gefunden und eine dementsprechend schlechte Bewertung auf der alten Seite hinterlassen. Große Teile der Handlung waren mittlerweile aber vergessen und die Sichtung am gestrigen Abend fast wie eine erneute Premiere – diesmal aber mit einem äußerst zufriedenen Eindruck.

In seinen starken Momenten erinnert „The November Man“ einen klassischen Agentenfilm alter Schule, wofür sich sicherlich auch ein gut aufgelegter Pierce Brosnan verantwortlich zeichnen darf. Ihm stand die Rolle des gealterten Spezialisten jedenfalls sehr gut und seine zuweilen recht raue und brutale Art brach nicht mit seinem gewohnt eleganten Erscheinungsbild.

Die Handlung bemühte sich vieler Klischees und wirkte zuweilen etwas arg konstruiert, hielt aber bei Laune. Durch einen kurzweiligen Erzählfluss kamen eigentlich keinerlei Längen auf und der Zuschauer blieb kontinuierlich am Ball. Man hat zwar alles irgendwo schon einmal gesehen, doch gute Darsteller Abseits von Brosnan und zuweilen flotte Schusswechsel oder wilde Verfolgungsjagden kaschieren dies problemlos. Die Handlung war trotzdem spannend und halbwegs schlüssig (ich sage nicht zu hundertprozentig glaubhaft) konstruiert.

Auf dem Schirm war eigentlich immer was los und das allgemeine Tempo hübsch ausgelotet. Ruhigere Passagen trieben die Geschichte voran, schnell geschnittene Action rette vorm Einnicken. Das war alles hervorragend gefilmt und auch akustisch stellenweise beeindruckend umgesetzt. Die Kamera hielt stets gut drauf und die Kloppereien fühlten sich mitunter sehr schmerzhaft und keineswegs weichgespült an. Dies hatte mich beispielsweise bei „GoldenEye“ etwas gestört – scheinbar musste hier unbedingt auf eine 12er Freigabe abgezielt werden, hier aber glücklicherweise nicht.

„The November Man“ fühlt sich über wiete Teile angenehm „oldschoolig“ an und gefiel zugleich mit zeitgemäßer Inszenierung, coolen (und vergleichsweise harten) Actionszenen und natürlich einem Hauptdarsteller, der heftige „Bond-Vibes“ ins Geschehen brachte. Unterm Strich ein rundes Gesamtpaket mit hohem Unterhaltungswert und aufgrund seiner nicht allzu großen Bekanntheit (kommt mir jedenfalls so vor) schon fast ein kleiner Geheimtipp. Keine Ahnung, was mich damals ritt – ich finde diesen Streifen mittlerweile echt klasse.

Fotocopyright: LEONINE

Voodoo Dawn

Inhalt

In einem Gefängnis lernt ein Gangster die geheimen Künste des Voodoo und nutzt diese sogleich für seine Gespräche vor der Bewährungskommission. Endlich wieder auf freien Fuß plant er damit sogleich die nächsten Schritte für einen perfiden Racheplan…

Fazit

Ich würde mich selbst als recht bewanderten Filmfan bezeichnen, doch „Voodoo Dawn“ war mir bisher noch nicht bekannt. Da ich Michael Madson aber grundsätzlich recht symphytisch finde, habe ich den Euro auf dem Flohmarkt investiert und das gute Stück auf DVD mal ohne große Erwartung mit nach Hause genommen.

Die Inhaltsangabe versprach launige und vielleicht auch recht trashige Kost rund ums Thema „Voodoo“ und guter Dinge ging ich dann an die Sache heran. Was sich allerdings auf dem Schirm geboten hat, war schwierig in Worte zu fassen und selbst das Verfassen der Inhaltsangabe fiel mir nicht leicht.

Dem Streifen eine verworrene Struktur vorzuwerfen wäre wohl noch extrem geschmeichelt. Irgendwie laufen mehrere Handlungsstränge (auf scheinbar unterschiedlichen Zeitebenen?) im munteren Wechsel nebeneinander ab und die Übersicht ging bereits nach wenigen Minuten vollends verloren.

Manchmal wusste man gar nicht, ob komplett neue Figuren eingeführt oder jüngere Varianten bekannter Charaktere (evtl. weil es vielleicht eine Rückblende gewesen sein könnte) abgelichtet wurden. Zu groß die Ähnlichkeit der Darsteller und zu zerfahren die Erzählung der Handlung – die so nebenbei bemerkt kein klar definiertes Ziel verfolgte und dann irgendwann einfach zu Ende war. Zwar mit einem Knall, aber selbst dessen Herleitung war nicht unbedingt die Ausgeburt an guten Ideen.

Optisch machte die betagte DVD kein überragendes Bild, doch wäre dies für mich kein K.O.-Kriterium gewesen. Die dunklen Aufnahmen und die dunklen Kontraste hätten prima zu seiner düsteren und unheimlichen Thematik gepasst – von der hier allerdings keine Spur zu vernehmen war. Das Geschehen fühlte sich aufgrund der schwachen Darstellerleistungen oder dem schlechten Drehbuch gruselig an, nicht aber wegen seiner mysteriösen Voodoo-Einflüsse oder der passenden Umsetzung selbiger.

Ich habe sicherlich kein zweites „Angel Heart“ erwartet, doch diese Vorstellung hatte nicht wirklich etwas mit Voodoo zu tun und Horror war allein die unübersichtliche Inszenierung, die viele Fragezeichen hinterließ. Manchmal rafft man einen komplexen Streifen aufgrund der eigenen Müdigkeit nicht in vollen Zügen, doch hier half selbst meine ungeteilte Aufmerksamkeit nicht weiter – am Ende habe ich hier irgendwas gesehen, aber wie gesagt, selbst das Herleiten einer wagen Inhaltsangabe war kein Kinderspiel. Von Madson sind wir eigentlich Trash gewohnt – meist jedoch in wesentlich unterhaltsamerer Form als hier. „Voodoo Dawn“ war ein Film zu Vergessen und für mich immerhin kein allzu kostspieliger Fehlkauf.

Fotocopyright: Splendid Film/WVG

Sympathy for the Devil

Inhalt

Eigentlich war James nur auf dem Weg ins Krankenhaus zu seiner hochschwangeren Frau, als plötzlich ein Fremder in sein Fahrzeug einsteigt und ihm eine Waffe vor das Gesicht hält. Er zwingt den werdenden Vater zu einer ungewöhnlichen Spritztour durch Las Vegas und zu einem fragwürdigen Spiel…

Fazit

Für mich schien es fast so, als habe Cage seine schauspielerische Kriese überwunden und vermehrt eine Beteilung an recht guten Filmen (Pig, Massive Talent) bewiesen, doch leider gibt es für den Fan immer wieder kleinere Rückschläge – zu denen ich diesen Titel leider auch zählen möchte.

Das Spiel von Cage war gar nicht mal so schlecht und ließ stellenweise durchblitzen, dass er eigentlich ein talentierter Mann und Idealbesetzung für solche Rollen ist. Auch die Handlung an sich war erstmal Ordnung, ließ aber früh auf ein Kammerspiel mit unterhaltungstechnisch eher unvorhersehbaren Ausgang hoffen und am Ende kam genau dies dabei heraus.

Nach einigen launigen Start sank das Niveau und der Streifen plätscherte gnadenlos vor sich hin. Die Dialoge zwischen den beiden Hauptcharakteren waren nur selten interessant, meist jedoch völlig langweilig und nie auf dem Punkt. Cage konnte das Gesicht dabei verziehen wie er wollte, das Szenario wurde nie packend, nie spannend und war weitaus davon entfernt, irgendwelche Emotionen (außer dem Gähnen) zu wecken.

Man hatte Alles irgendwo schon einmal gesehen – und zumeist einfach auch in einer besseren Form. Sei es nun ein „Hitcher“ oder in Filmen mit ähnlicher Thematik. Wo bei der Konkurrenz durchaus Gänsehaut oder ungute Gefühle aufkamen, machte sich hier die Leere breit und der Ausgang war schlichtweg nicht mehr von Bedeutung. Selbst die Suche nach einem tieferen Sinn oder zumindest einer schlüssigen Begründung für die Ereignisse waren irgendwann nur noch egal.

Punkte konnte das Werk für eine überdurchschnittliche Inszenierung und einem zuweilen recht brauchbaren Soundtrack einfahren. Die Bilder waren insbesondere in dunklen Momenten schön scharf in Szene gesetzt und auch bei der Kameraarbeit ließ man hin und wieder Können durchblitzen.

Man kann nicht immer abliefern und bei Cage verkommt diese Phrase mal wieder wieder Tagesordnung. Nach ein paar brauchbaren Filmen, gibts mit „Sympathy for the Devil“ ein ganz langweiliges Paket mit keinerlei nennenswerten Highlights oder richtig starken Momenten. Die vergleichsweise wenig innovative Story wäre bei kurzweiliger Umsetzung sicherlich noch zu verkraften gewesen, doch auch hier kann nichts Positives vermeldet werden. Der Streifen ist ein Langweiler auf ganzer Linie und für mich keinerlei Empfehlung wert – nicht einmal für eingefleischte Fans des Künstlers.

Fotocopyright: LEONINE

Oppenheimer

Inhalt

Die Welt steht kurz vor einem erneuten Weltkrieg und ein Wettrüsten um neue Technologien beginnt. Die Regierung wendet sich an den renommierten Wissenschaftler Oppenheimer und stellt ihm quasi alle Mittel zur Erschaffung einer ultimativen Waffe zur Verfügung…

Fazit

Über diesen Film wurde im Vorfeld viel berichtet und nicht alle Aussagen oder Kritiken dazu waren in meinen Augen korrekt. Sicherlich dreht es sich hier hauptsächlich um namensgebende die Person „Oppenheimer“, doch die Macher fokussierten sich nicht nur auf sein Privatleben, sondern zeigten genügend Bilder um den Bau seiner vermeintlichen Wunderwaffe und verschafften einen guten Eindruck von der Stimmung zur damaligen Zeit.

In einem Review wurde ein Vergleich zu Oliver Stones „JFK“ gezogen, was ich so uneingeschränkt unterschreiben würde. „Oppenheimer“ ist ebenfalls recht lang (drei Stunden), äußerst politisch, enorm dialoglastig und ähnlich von der Struktur aufgebaut. Wem also das Werk von Stone gefiel, dürfte hier freilich seine Freude haben und trotz vielleicht im Vorfeld bekannten Storyverlauf bestens bei Laune gehalten werden.

Es wird viel geredet und die Laufzeit war nicht von Pappe, aber ich habe mich ehrlich gesagt zu keiner Sekunde gelangweilt und hing an den Lippen der hervorragenden Schauspieler. Natürlich stach Cillian Murphy als Robert Oppenheimer am ehesten hervor, doch der Rest des namhaften Casts (u.A. Robert Downey Jr., Matt Damon, Emily Blunt oder Florence Pugh) machte seine Sache mehr als großartig. Jede kleinste Rolle wurde perfekt und mit Bedacht besetzt, die Harmonie untereinander war jederzeit gegeben.

Der Film bot eine ausgezeichnete Mischung aus reichhaltigen Informationsgehalt und trotzdem vergleichsweise leichtgängiger Unterhaltung. Trotz der vielen Namen und Zeitsprüngen behielt man stets den Überblick, konnte Aussagen und Feststellungen gut einordnen, fühlte sich stets umfassend mitgenommen und stets in der Geschichte >drin<. Man konnte die Emotionen bzw. Gewissensbisse unserer Figuren begreifen und deren Entwicklung im Laufe der Zeit äußerst gut verstehen. Besonders die inneren Konflikte des erst so fanatischen Oppenheimers kamen dank der hervorragenden Erzählung prima zur Geltung.

Die Inszenierung war hochwertig und gab ebenfalls keinen Grund zur Klage. Dank IMAX-Aufnahmen variierte der Bildausschnitt mitunter im Sekundentakt, doch das kennen wir bereits aus anderen Werken von Nolan und gehört bei ihm irgendwo dazu. Ansonsten waren die Rückblenden (teils in schwarz-weiß) und Zeitsprünge wie bereits erwähnt sehr übersichtlich und brachen mit einem allzu chronologischen Stil, was zusätzlich für Aufmerksamkeit, aber keineswegs Überlastung sorgte.

Die Erwartungen waren hoch und Nolan hat erneut abgeliefert. „Oppenheimer“ war höchst unterhaltsamer Geschichtsunterricht mit brillanten Darstellern und jeder Menge intelligenter Dialoge und Ansichten. Er fesselte satte drei Stunden vor die Leinwand und überfrachtete den selbst relativ unbedarften Zuschauer nicht. Natürlich ist ein gewisses Interesse an der Grundthematik zum Gelingen nicht verkehrt, dennoch gibt es von mir für alle Filmfreunde eine mehr als heiße Empfehlung für dieses Meisterwerk. Den Gang ins Kino habe ich mir gespart, aber spätestens jetzt daheim mit entsprechenden kleinen Pausen steht der Sichtung nicht mehr im Wege – und dies wird in den nächsten Wochen sicherlich noch einmal der Fall sein!

Fotocopyright: Universal Pictures Germany GmbH

New York Confidential

Inhalt

New York, 1995. Ein todkranker Cop erfährt, dass seine Familie bei einem Ableben während des Dienstes gut abgesichert wäre und schmiedet deshalb einen perfiden Plan. Er möchte von seinem Partner im Einsatz erschossen werden, doch das Ganze muss von vorn bis hinten absolut wasserdicht sein…

Fazit

Auf neue Filme mit Mel Gibson bin ich eigentlich immer gespannt. Zwar gibt er sich zuweilen auch mal für weniger erstklassige Produktionen her, doch im Vergleich zu manchen Kollegen sind hier hin und wieder kleinere Lichtblicke zu erkennen. „New York Confidential“ war für den routinierten Akteur da sicherlich keine größere Herausforderung, doch für den Zuschauer dagegen umso mehr.

Die Geschichte war im Grunde nicht schlecht und auch die technische Umsetzung wusste nach kurzer Eingewöhnung zu gefallen. Durch sein grobkörniges und stark gefiltertes Bild kam zwar keinerlei echte „4k-Stimmung“ auf, aber irgendwie wirkte das Ganze hierdurch angenehm rau und dreckig – vielleicht sogar auch etwas älter, als in der Epoche in der das Geschehen eigentlich spielte.

Das Pacing war jedoch ein großes Problem. War man am Anfang noch voll dabei und kundschaftete den Kern der Sache aus, plätscherte die Handlung dann irgendwann nur noch vor sich hin und fuhr nicht zu Höchstleistungen auf. Es fiel schwer am Ball zu bleiben und irgendwie verlor man das Interesse. Man erkannte, dass der Plot recht simpel gestrickt und innerhalb der kompakten Laufzeit (knapp unter 90 Minuten) einfach nicht komplexer in Szene gesetzt wurde – uns nicht mit spannenden Wendungen oder zumindest etwas Action bei Laune halten könnte.

Die Leistung der Darsteller war in Ordnung, bestenfalls aber auf normalen Serien-Niveau anzusiedeln. Von Gibson an sich gab es vergleichsweise viel zu sehen, obwohl seine Auftritte lediglich aus ein paar klugen Sprüchen und den permanenten Rauchen von Zigaretten bestanden. Also relativ leichte Arbeit für ihn und sicherlich leicht verdientes Geld.

Ich mag Cop-Thriller und konnte mich sogar an die hier gebotene Optik recht schnell gewöhnen – trotzdem sprang der Funke nicht über. Die Handlung bot mir zu wenig Tiefgang und war auf den zweiten Blick auch zu beliebig und fast schon uninteressant. Das Ganze zog sich dann stellenweise auch wie Kaugummi und am Ende sehnte man sich dem Abspann entgegen. Unterm Strich ein solider, aber keineswegs überragender Titel mit halbwegs bekannten Namen.

Fotocopyright: PLAION PICTURES

Jigsaw

Inhalt

Die Polizei steht vor einem großen Rätsel. In der Stadt werden Leichen nach Muster von Serienkiller John Cramer aufgefunden, doch dieser ist bekannterweise bereits seit rund zehn Jahren verstorben. Ist „Jigsaw“ durch eine List vielleicht doch noch am Leben oder gibt es einen Nachahmungstäter mit gehörigem Insiderwissen?

Fazit

Vor einigen Jahren galt „Jigsaw“ als eine Art Reboot der „Saw“-Reihe, was sich in erster Linie durch seinen Bruch mit der Nummerierung des Titel bemerkbar machte. Jeder wusste bei den Namen aber sofort, um was es hier geht – und welche brutale Gangart uns sicherlich wieder präsentiert wird.

Natürlich griffen die Macher wieder bewährte Elemente auf und legen dabei ordentlich Kreativität an den Tag. Vielleicht gab es in früheren Teilen ein paar ausgefallenere und blutigere Spielereien, aber wirklich Meckern kann der Genrefan hier wahrlich nicht. Das Geschehen ist zuweilen heftig, doch insgesamt noch irgendwo im Rahmen und hat in meinen Augen keine Zensur nötig.

Überrascht hat mich die Handlung. Klar mag das Geschehen irgendwo simpel und vielleicht auch ein wenig vorherschaubar gestrickt sein, doch in konnte mich wunderbar fallen und am Ende sogar überraschen lassen. Die Autoren haben mit wenigen Figuren einen runden und überaus spannenden Plot gebastelt, was ich ihnen sehr hoch anrechne. Die finale Aufklärung hat ein Lächeln auf die Lippen gezaubert und ließ einen runden Eindruck zurück.

Die Darsteller waren in Ordnung, wobei hier wahrlich keine oscarreifen Leistungen gefragt waren. Sie spielten im gebotenen Rahmen ordentlich und die Chemie hat soweit gepasst. Bei deren jeweiligen Hintergründen tat man sich erneut etwas schwer – fraglich, wie „Jigsaw“ hier alle so gekonnt durchleuchten konnte um ihnen den (in seinen Augen) gerechtfertigten Prozess zu machen.

Natürlich erfand „Jigsaw“ das Rad nicht neu und es gab einige Fragezeichen bezüglich der dargebotenen Abläufe, doch bei Filmen wie diesem sollte man nicht weiter hinterfragen. Nach einen anstrengenden Arbeitstag konnte man das Hirn abschalten, die „Spiele“ verfolgen und sich am Ende über eine unerwartet geschickte und launige Auflösung freuen. Richtig herausragend mag der Streifen nicht sein, dafür höchst unterhaltsam und somit ein prima Snack für Zwischendurch. Mehr braucht es manchmal nicht.

Fotocopyright: Studiocanal

The Expendables 4

Inhalt

Nach einem fehlgeschlagenen Einsatz, verlieren die „Expendables“ ihren führenden Kopf und müssen von ihrem Auftraggeber heftige Kritik einstecken. Das mittlerweile etwas zerstreute Team reißt sich dann allerdings zusammen und will auf eigene Faust die Rache für ihren Verstorbenen einstreichen…

Fazit

Ein Garant für gutes Storytelling oder wahnsinnig brillantes Schauspiel waren die „Expendables“-Filme noch nie und die Erwartungen lagen seit jeder auch woanders. In weiten Teilen reiht sich der nunmehr vierte Aufguss ganz gut zu seinen Vorgängern ein – leider jedoch auch bei deren zuweilen unüberschaubaren Schwächen, die nicht nur die im ersten Satz erwähnten Mankos betreffen.

Schöpfer Stallone hat sich hier spürbar zurückgezogen und sich vergleichsweise wenig auf dem Bildschirm getummelt. Dies mag im Bezug von Differenzen mit der Produktionsfirma und einer geplanten Übergabe an eine neue Generation grundsätzlich nicht verwerflich sein, raubt dem Ganzen aber gehörig an Seele und leider auch Unterhaltungswerten, die auf seine Kappe gingen.

Viele große Namen wurden gestrichen (im Anbetracht deren Alters auch irgendwo verständlich), doch mit weniger optimalen Lückenfüllern nachbesetzt. Nichts gegen den Einsatz taffer Damen, aber hier verkommt das Treiben – neben einer Solo-Show von Jason Statham – zu einem Titel, der irgendwie nicht mehr den charmanten Touch der rauen Kerle von Einst aufweist.

Entgegen alter Prinzipien schien man sich hier vielen modernen Elementen zu beugen, um einen möglichst breiten Markt erobern zu wollen. Dies ist ebenfalls nicht verwerflich, hat aber einen leichten Nachgeschmack. Immerhin haben sich hierfür beispielsweise die CGI-Effekte nicht merklich verbessert, eher noch einen Schritt zurück gemacht. Auch wenn die Optik an sich cool und hochwertig wirkte, rissen die schlechten Effekte (besonders das extrem künstlich ausschauende Blut) immer wieder aus der Immersion. Besagte Einlagen waren auch vorher nie State-of-the-Art, doch mittlerweile sollten Spezialisten hierfür erschwinglicher geworden sein.

Hier und da war der Unterhaltungswert trotz aller Macken immerhin recht angenehm. Man konnte stellenweise wieder gut über die übertriebene Action lachen und ein paar nette Sprüche ließen ein kurzes Lächeln aufblitzen. Alles nicht besonders genial, aber immerhin nach Ausschalten des Hirns ganz in Ordnung. Nach Logik oder tieferem Sinn sollte man sowieso nicht fragen, einfach dem bunten Treiben folgen und sich wie zuvor auf das Drehbuch in Größe eines Bierdeckels verlassen.

Den durchwegs prominenten Cast vermag ich an diese Stelle gar nicht komplett ausführen, ziehe jedoch hierrüber mein persönliches Resultat. Statt der jungen Menschen hätte ich lieber wieder ein paar Veteranen meiner Jugend gesehen und wären deren Rollen auch noch so klein und wenig actionreich gewesen. Für mich entfernt sich die Serie von ihren gefälligeren Wurzeln und wird mehr stumpfes Vehikel, statt Hommage an frühere Helden und deren Verdienste in der Branche. Niemand wird jünger, aber wofür gibt es mittlerweile Stuntman und atemberaubende Computertricks? Wie dem auch sei: auch wenn die neuen Einflüsse nicht ganz zünden, mag auch Teil 4 für einen geselligen Herrenabend geeignet sein. Ich werde ihn im Heimkino höchstwahrscheinlich einer weiteren Sichtung unterziehen und die Anlage dabei bis hinten aufdrehen.

Fotocopyright: LEONINE

After the Sunset

Inhalt

Eigentlich hat sich ein erfolgreiches Gauner-Pärchen zur Ruhe setzten wollen, doch aus der romantischen Zweisamkeit in einem hübschen Urlaubsparadies wird leider nicht viel. Ein FBI-Agent ist den Beiden gefolgt und vermutet, dass sie bei der Ausstellung eines großen Diamanten erneut zuschlagen werden…

Fazit

Diesen Streifen habe ich zuletzt vor einigen Jahren gesehen und ihn eigentlich noch als recht gut in Erinnerung behalten. Die Sichtung am gestrigen Abend brachte dagegen etwas Ernüchterung, auch wenn das Ergebnis insgesamt noch ganz ordentlich erschien.

Zunächst möchte ich einmal die hervorragende Technik loben. Mit seinen bunten und extrem satten Farben erzeugt der Streifen selbst im kühlen November noch eine gewisse Urlaubsstimmung und holt uns mit seinen fantastischen Aufnahmen sofort ab. Gleiches galt dann auch für die Darsteller (allein voran Selma Hayek), die in jeder Szene wirklich vorteilhaft abgelichtet wurden und stets ein gewisse Erotik versprühten.

Der Erzählfluss war hingegen eher durchwachsen. Die durchaus nette Handlung hatte manchmal arge Durchhänger oder Logiklücken, die die beschwingten Bilder immer mal wieder ausbremsten und für Fragezeichen sorgten. Der Streifen konnte sich zudem nicht recht zwischen Krimi und Klamauk entscheiden, besaß zuweilen einen gewöhnungsbedürftigen Umgangston – der mir das Genießen nicht immer leicht machte.

Die Geschichte an sich war nett gedacht, aber im Grunde auch nichts Neues – und wie gesagt eher zu routiniert und zu gemächlich umgesetzt. Es gab zwar ein paar witzige Wendungen, doch vorhersehbar waren diese allemal und führten uns wirklich nie aufs Glatteis. Dazu wurden die Figuren zu schablonenhaft gezeichnet und deren Persönlichkeiten ließen nicht zu krasse Kehrtwendungen zu.

Unterm Strich war „After the Sunset“ trotz kleiner Macken und einer ausgelutschten Story ein solider Titel mit gewissen Unterhaltungspotential, vor allem aber war er ein echter Hingucker in Sachen hübsche Menschen und umso hübschere Kulissen. Fans von Pierce Brosnan schauen sowieso rein, Freunde solcher „Gangster-Balladen“ bzw. „Heist-Movies“ machen jedoch auch nicht viel verkehrt.

Fotocopyright: Warner Bros (Universal Pictures)

The Creator

Inhalt

Die künstliche Intelligenz ist immer stärker geworden und ein Krieg zwischen ihr und den Menschen ist entfacht. Als durch ein Missgeschick eine Atombombe über der USA abgeworfen wurde, ist das Fass endgültig übergelaufen. Eine Spezialtruppe soll nach Asien aufbrechen und dort den vermeintlichen Schöpfer der KI und dessen neue geheime Superwaffe ein für alle mal ausschalten…

Fazit

Die ersten Trailer von „The Creator“ haben durchaus Interesse an dem Werk geweckt, doch ehrlich gesagt hat mir der frühe Release für das Heimkino dagegen leichte Bauchschmerzen bereitet. Es gab in diesem Jahr schon so einige Enttäuschen und so ging es mit gemischten Gefühlen ins Getümmel.

Vorweg sei verraten: „The Creator“ ist wahrlich kein schlechter Film. Es besaß eine interessante und relativ gut greifbare Prämisse – und vor allem eine ganz tolle Optik. Der wohl überwiegend in Thailand abgedrehte Streifen sah zu jeder Sekunde absolut hochwertig und stimmig aus, lud schnell zum Versinken ein. Das dargebotene Ökosystem war glaubwürdig und selbst die ausgefallensten Fahrzeuge oder Roboter brachen nicht mit dem konsequenten Gesamtbild.

Die Erzählweise war dagegen etwas sperrig und vielleicht auch deshalb nicht so kinotauglich wie andere Vertreter. Das Grundprinzip war relativ schnell verstanden, bei kleineren Details musste man jedoch hin und wieder ein wenig um die Ecke denken. Grade das Finale bot einige Facetten, bei denen ich auch nicht so richtig mitgenommen wurde und das Hirn anstrengen musste. Ansonsten konnte man dem Treiben vom Ablauf schon prima folgen und die Handlung an sich passte auch ganz gut in die heutige Zeit – obgleich einige Aspekte sicherlich etwas überspitzt dargestellt wurden.

Bei den Darstellern stachen John David Washington (der Sohn von Denzel Washington) und seine kleine Filmpartnerin Madeleine Yuna Voyles äußerst positiv hervor. Die Chemie zwischen den Beiden hat gepasst und es machte Spaß ihren zuweilen unerwartet humorvollen Dialogen zu lauschen. Lob auch an dieser Stelle an die Kostüm- und Maskendesigner, die unglaublich gute Arbeit verrichtet und ihren Teil zur nahezu perfekten Immersion geschaffen haben. Auch hier wirkte alles in sich stimmig ausgearbeitet.

„The Creator“ ist manchmal vielleicht ein bisschen sperrig und nicht ganz so leichtgängig wie andere „Popcorn-Blockbuster“, doch besaß er einen gewissen Charme und richtig starke Momente. Technik, Szenario und Darsteller rangierten auf hohem Niveau, der Unterhaltungswert der durchaus greifbaren Story war zur meisten Zeit gegeben. Wäre das Ding hier und da noch etwas runder erzählt und die Action akustisch noch einen Ticken wuchtiger im Heimkino rübergekommen, wäre eine höhere Wertung drin gewesen. So bleibts ein „lediglich“ guter Sci-Fi-Actionfilm mit einem soliden Maß an Tiefgang.

Fotocopyright: Leonine (Sony)

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