Inhalt
Nach dem Tod seines Bruders zieht Steve mit seinen Eltern in das verschlafene Städtchen Cradle Bay und macht alsbald mit der örtlichen Jugend Bekanntschaft. Es gibt allerlei Gruppierungen, doch die Blue Ribbons stechen mit ihrem seltsamen Verhalten besonders hervor. Sie sind gesellschaftlich stark engagiert, auch richtige Musterschüler, wirken aber nahezu Hirngewaschen und wollen den Neuankömmling alsbald auf ihre Seite ziehen…
Fazit
„Dich kriegen wir auch noch“ zählte zu meinen ersten (noch recht kostenintensiven) DVDs und hat sich über die Jahre eine eigenwillige Stellung in meiner Gunst erarbeitet. Richtig gut war der kurze Streifen nie, doch regelmäßig flackert das Treiben bis heute über den Schirm und irgendwie sind leicht nostalgische Gefühle dabei ein nicht unerheblicher Faktor.
Die Geschichte an sich erfand schon seinerzeit das Rad nicht neu und legte seine Karten verhältnismäßig früh auf den Tisch. Verwunderlich war dies allerdings auch nicht – gefühlt erreichte das Treiben schon nach knapp einer Stunde sein absehbares Finale und die Aufregung war rasch vorbei.
Vielleicht hätte die Handlung noch Potential für ein wenig mehr Tiefgang gehabt, doch grade in der Kürze lag für mich eine der größten Stärken überhaupt: das Pacing war jederzeit hervorragend, man verzettelte sich nicht in unnötigen Dialogen oder Szenen – gab sich niemals komplexer, als das dürftige Konstrukt überhaupt war.
An andere Stelle wurde der Film als eine Art Videoclip umschrieben und genau dies möchte ich so unterzeichnen. Nicht nur durch seine kompakte Laufzeit mit dem erwähnt guten Erzählfluss, auch durch seine Ästhetik in Optik und Ton wurden diese Eindrücke gefestigt.
Die seinerzeit noch recht frischen Darsteller (u.A. Katie Holmes, James Mardsen, Nick Stahl) wurden zeitgemäß mit Filtern und treibendem Soundtrack in Szene gesetzt, die gesamte Machart voll an angesagte Teenie-Horrorfilme angelehnt. Das gefiel soweit gut und sorgte für die ebenfalls bereits erwähnten nostalgischen Gefühle, die dem Teil letztlich eine besondere Note gaben.
Damals wie heute erschien die 18er Freigabe lächerlich. Es gab keinerlei harte Szenen und vergleichsweise wenig an Blut zu erblicken – die Richtlinien waren eben noch etwas anders bzw. die Gremien weniger locker als Heute. Mittlerweile dürfte das Gebotene selbst 12jährigen zuzutrauen sein – die bereits andere Kost gewohnt sind und über herausgerissene Nasenringe nur müde lächeln dürften.
Simpel gestrickt, insgesamt wenig innovativ und dennoch auf charmante Weise unterhaltsam. „Dich kriegen wir auch noch“ macht keinen Hehl aus seinem bescheidenen Inhalt und rattert sein überschaubares Programm einfach mit hohem Tempo und coolem Look herunter. Für Unbedarfte sicherlich kein allzu prickelnder Film und wahrscheinlich auch nicht so recht greifbar – für langjährige Kenner zwar auch kein Hit, aber auf seine Weise ein bisschen Kult und tatsächlich sehr kurzweilig.
6/10
Fotocopyright: Highlight
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