(Asien-)Filme, Serien, Videospiele, und mehr...

Monat: Oktober 2020 (Seite 4 von 6)

Du hättest gehen sollen

Inhalt

Nach dem Tod seiner Ehefrau ist Theo zwar wieder neu leiert und hat sogar eine kleine Tochter, doch die Alpträume kommen kontinuierlich zurück. Mit einem Ausflug auf das Land hofft man auf Besserung, doch im angemieteten Domizil beginnt der Schrecken erst richtig…

Fazit

Ich mag Filme, die effektiv sind und „Du hättest gehen sollen“ fällt mit seinen überschaubaren Schauplätzen und wenigen Darstellern definitiv in diese Kategorie – ohne dabei billig oder gar budgetlos zu wirken.

Wiedermal bekommen wir es mit einem gruseligen Haus zu tun, doch im Gegensatz zu manchen Konkurrenten gefiel mir der Spannungsaufbau und die Zeichnung der Charaktere ausgesprochen gut. Auch wenn erwartungsgemäß in der ersten Hälfte recht wenig passiert, bleibt man gerne am Ball und achtet vor allem auf einen alten, dafür perfekt aufgelegten Kevin Bacon.

Der Altstar harmoniert wunderbar mit seiner jüngeren Partnerin Amanda Seyfried und gibt dem Geschehen irgendwie einen bodenständigen Touch. Seine Figur ist verständlich aufgebaut und der Zuschauer fühlt sich sogar so weit in die Handlung gezogen, dass er richtig mit ihm Mitfiebern kann.

Sicherlich ist die Geschichte recht bodenständig und letztlich wenig originell, aber wie Eingangs erwähnt auch einfach effektiv. Natürlich habe ich am Schluss gedacht „ach war ja eigentlich klar“, aber beim Weg dorthin blieb die packende Atmosphäre erhalten und man dachte an einen anderen Ausgang. Versteht mich allerdings nicht falsch – das Gebotene war konsequent und hat absolut gepasst. Enttäuscht war man nicht.

„Blumhouse“ ist bekannt für kleine ungewöhnliche Horrorperlen und „Du hättest gehen sollen“ reiht sich problemlos in diese Reihe ein. Als nicht so großer Fan von Horrorhäusern wurde ich jedenfalls sehr angenehm überrascht und war besonders von der Darbietung von Bacon sehr angetan. Unterm Strich ein kleiner, aber feiner Gruseltipp für Genreliebhaber.

7/10

Fotocopyright: Universal Pictures Germany GmbH

Cut Throat City – Stadt ohne Gesetz

Inhalt

Hurricane Katrina hat die Einwohner von New Orleans ins Herz getroffen und besonders den Ärmeren schwer zugesetzt. Um irgendwie die Familien zu versorgen, wenden sich vier Freunde hilfesuchend an einen Gangsterboss. Dieser verspricht ihnen für einen Überfall auf ein Casino einen guten Lohn – doch leider geht bei dem Coup Einiges daneben und die Nachwuchskriminellen sind vor mehreren Parteien auf der Flucht…

Fazit

Ich hab eine Schwäche für amerikanische Gangsterfilme und war dankbar, dass RZA mit seinem „Cut Throat City“ viele Dinge absolut richtig gemacht hat.

Zunächst lobe ich mir das extrem ansprechende Setting rund um das halb versunkene New Orleans. Man kann die Verzweiflung der Bewohner tatsächlich greifen und sich so unerwartet gut in das Handeln unserer Hauptfiguren hinein versetzten. Man spürt, dass die Jungs ihre Skrupel und Moralvorstellungen haben und versteht letztlich deren Verhaltensweisen, sogar beim bitteren Finale.

Der Erzählfluss ist jederzeit ausgezeichnet. Ruhigere Passagen und nervenaufreibende Actionszenen sind perfekt ausbalanciert und dramaturgisch jeweils sehenswert in Szene gesetzt. Alle Figuren haben ihre Ecken und Kanten und wurden innerhalb der knappen zwei Stunden hervorragend beleuchtet. Sicherlich sind einige Charaktere etwas überzeichnet, aber wie ich finde keineswegs allzu unrealistisch gestaltet.

Die Darsteller lieferten allesamt ausgezeichnete Arbeit ab und kleine Gastauftritte wie die von Wesley Snipes, Ethan Hawke und Terrence Howard rundeten das stimmige Bild ab. Zudem verkamen sie nicht nur zu belanglosen Nebenfiguren, sondern besetzten wichtige Pfeiler in der Handlung.

„Cut Throat City“ mag keine neue Referenz im Genre darstellen, ist unterm Strich aber ein mehr als gelungener Beitrag zum Thema. Angefangen bei den tollen Figuren bis zur feinfühligen Abstimmung seiner Inhalte. Rapper RZA liefert einen sehenswerten Titel mit Tiefgang, Unterhaltung und harten Momenten ab. Ein toller Film!

8/10

Fotocopyright: 9th Ward Productions LLC

Microsoft Surface Headphones

Einleitung

Im Grunde bin ich immer auf der Suche nach guten Kopfhörern für das tägliche Pendeln zur Arbeit und über die Jahre konnte ich schon so einige Modelle mein Eigen nennen. Vor wenigen Jahren ist Microsoft (R) auf den Zug der drahtlosen Klanggeber mit ANC aufgesprungen und aufgrund einer neuen Revision ist der Vorgänger nun erheblich im Preis gesunken (von UVP 379 Euro auf knapp 126 Euro). Ein Argument, sich diese Teile einmal genauer anzuschauen.

Verpackung und Lieferumfang

Die „Surface Headphones“ kommen in einer schlichten, aber stabilen Packverpackung daher. Die Vorderseite gewährt einen Blick auf das Design, die Rückseite gibt technische Informationen.

Zunächst begrüßt uns ein schickes Case, welches neben den eigentlichen Kopfhörern auch diverse Anschlusskabel beinhaltet – und so auf Reisen immer dabei haben lässt.

Zum Aufladen ist ein USB-C Kabel (ohne Netzadapter) enthalten. Für Geräte ohne Bluetooth (Fernseher, alte Handhelds, etc.) ist Klinke weiterhin vorhanden und ein passendes Kabel an Board.

Design und Stabilität

Über das Design lässt sich wieder mal streiten, doch mir gefallen die Teile recht schön gemacht. Das schlichte grau, in Kombination mit stabil wirkenden Bügeln hat einen Hauch von schlichter Eleganz.

Die Orhmuscheln sind extrem weich gepolstert, jedoch etwas problematisch für größere Lauscher. Meine Ohren passen gerade so hinein und werden gut umschlossen – ich könnte mir jedoch vorstellen, das nicht Jeder damit zurecht kommt.

Unter dem schicken Kunststoff befindet sich eine stabil wirkende Metalkonstruktion, die den Bügel recht sicher in seiner eingestellten Größe justiert. Die Kopfhörer passen mit meiner Konfiguration (siehe Bild) übrigens problemlos in die mitgelieferte Tasche. Das Erspart erneutes Rumgefrickel vor jeder Benutzung.

Die Anschlüsse (von links nach rechts): Ein/Aus, Mikrofon stumm, USB-Ladeanschluss, Klinkenanschluss.

Die Besonderheit: Verstellen der Laustärke über den Drehregler am rechten Ohr, Verstellen der ANC-Stärke am linken Ohr.

Setup und Klang

Nach dem ersten Koppeln und dem ersten Testlied war ich ein wenig enttäuscht. Die Kopfhörer klangen neutral und unaufgeregt. Die Verstellmöglichkeiten an den Ohrmuscheln haben ebenfalls nicht funktioniert.

Also flux die kostenlose „Surface Audio“-App aus dem Store geladen, dass geforderte Firmware-Update (drahtlos knapp 1,5 Stunden!) durchführt und schon standen die bemängelnden Funktionen zur Verfügung.

Ich verwende die Kopfhörer hauptsächlich zum Hören von Musik und nach besagtem Update hat sich der Klang merklich verbessert. Im iPhone selbst habe ich keinen Equalizer aktiviert, dafür mit dem in der „Surface Audio“-App etwas experimentiert. Im Profil „Rock“ klingt alles sehr harmonisch, mit ausreichenden Höhen und sattem Bass. Auf den ersten Blick wummern sie nicht so kräftig wie meine damaligen „Beats Studio 3“, dennoch gewöhnt man sich schnell an deren Ausgewogenheit.

Als nettes Gimmick kann das ANC („Active Noise Cancellation“) in verschiedenen Stufen (von Einfach bis Stark) justiert oder sogar die Geräusche der Außenwelt (wichtig im Straßenverkehr!) verstärkt werden. Das ANC funktioniert zuverlässig und ohne allzu drastisches Rauschen – schade jedoch, dass dessen Zustand von Außen nicht einfach zu erkennen ist und immer in der App nachgeschaut werden muss.

Das integrierte Mikrophon ist (wie mir die Gegenseite beim Telefonieren bestätigte) recht gut und sehr laut.

Positiv:
– tolles Design
– bequemer Halt
– wertige Verarbeitung
– guter Klang (Musik, Film)
– innovative Bedienung (Drehscheiben auf den Ohrmuscheln)
– Laustärke lässt sich sehr fein justieren
– solide App
– schickes Cases
– Klinkenanschluss (für meine Switch)

Neutral:
– Gewicht (für mich nicht zu schwer)
– relativ groß (lassen sich nicht komplett zusammenfalten)
– kein (Reise-) Netzteil zum Aufladen enthalten
– UVP recht hoch

Negativ:
– volle Funktion erst nach Firmware-Update
– langsames Update über Bluetooth (auch per Kabel am PC möglich)
– ANC-Status nur über APP einsehbar

Fazit

Ich habe die stark reduzierten Kopfhörer zum Testen erstanden und werde sie die nächste Zeit auch erst einmal behalten. Sie sind nicht so klein (=zusammengefaltet) und leicht wie meine bisherigen Soundcore (R), bieten aber einen stabilen Halt und schönen Klang. Die Bedienung ist vorbildlich und das mehrstufige ANC sehr effektiv. Die Muscheln liegen angenehm am Kopf (Brillenträger) und dichten ordentlich ab. Bei korrektem Sitz bekommt die Außenwelt bei normaler Lautstärke nichts mit – und dies war mir (oft unterwegs in Bus & Bahn) sehr wichtig.

Das Koppeln mit iPhone und iPad verlief problemlos und bisher auch sehr stabil. Die Reichweite ist ausreichend und das Vorhandensein eines Klinkenanschlusses in diesem Tagen wirklich Gold wert.

Die Kopfhörer haben eine unverbindliche Preisempfehlung von zirka 380 Euro, doch aufgrund einer neuen Revision („Surface Headphones 2“) ist der Preis enorm gesunken. Ich konnte die Teile bei einem großen deutschen Versandhändler für rund 126 Euro abgreifen und denke, dass sie in dieser Region ziemlich konkurrenzfähig sind.

Preis-/Leistung (UVP): befriedigend

Preis-/Leistung (Angebotspreis): gut


Ich habe dieses Produkt selbst erworben und es wurde mir von keinem Hersteller/Händler zur Verfügung gestellt!

Microsoft ist eine eingetragene Marke.

The Verdict

Inhalt

Unter seinen Kollegen hat Anwalt Frank Calvin keinen guten Ruf. Einst wurde er für seine Erfolge gefeiert, doch nun ist er kurz davor ein menschliches Frack zu sein. Ein neuer Auftrag verspricht endlich wieder Geld in die Kasse zu spülen, jedoch lässt sich Frank auf kein lukratives Angebot der Gegenseite ein und geht wagemutig vor Gericht…

Fazit

„The Verdict“ mag sicherlich einer der großen Erfolge von Paul Newman sein, jedoch ist er auch ein Kind seiner Zeit und für heutige Sehgewohnheiten leider nur bedingt geeignet.

Seine größte Stärke ist auch seine große Schwäche zugleich. Der Film ist ruhig, stellenweise fast schon hypnotisch und einfach ein wenig zu träge und unattraktiv. Seine langsame Art mag durchaus seinen Charme haben, aber besonders dramaturgisch zünden hierdurch viele Momente nicht richtig. Vor allem die Szenen vor Gericht entwickeln keine echte Dynamik und vergeuden ihre durchaus vorhandenen Überraschungsmomente. Alles wirkt fast schon monoton und fordert ordentliche Konzentration – die bei der leichten Überlänge nicht immer so leicht zu halten ist.

Newman agiert souverän und verleiht seiner Figur jede Menge Kontur und Glaubwürdigkeit. Manchmal erscheint seine Mime einen kleinen Ticken zu dramatisch, doch ingesamt ist seine Leistung zu loben. Leider zerrt die mäßige deutsche Synchronisation an der guten Stimmung. Eigentlich bin ich ja ein Fan alter Synchronsprecher und deren altmodischen Ausdrucksweise, bei „The Verdict“ schien jedoch die Motivation zu fehlen. Gerade die energischen Konversationen wirkten seltsam, merkwürdige Hintergrundgeräusche (Murmeln bei den Gästen der Verhandlung, etc.) gar gruselig.

Im Grunde habe ich Gerichtsdramen sehr gern, aber mit diesem Werk werde ich aus aktueller Sicht nicht mehr warm. Auf der einen Seite zu wenig Szenen direkt aus dem Gerichtssaal, zum anderen Highlights durch seine unaufgeregte Machweise künstlerisch total verhauen. Mag sein, dass die realistische Inszenierung noch heute ihre Befürworter hat, mir fiel die Sichtung nicht leicht. Da ich die anderen soliden Ansätze (gute Schauspieler, interessanter Plot, etc.) durchaus zu schätzen weiß, fällt mein Urteil gnädig aus. Vor einigen Jahren hätte die Wertung vielleicht anders ausgeschaut, doch im Moment bin ich durch aktuellere Genrevertreter einfach zu versaut und vermisse schnellere Schnitte oder den gezielteren Einsatz von atmosphärischer Musik.

6/10

Fotocopyright: Twentieth Century Fox

Happy Times – Ein blutiges Fest

Inhalt

Eigentlich wollten Yossi und Sigal nur ein charmantes Abendessen für ihre Freunde arrangieren, doch dann verläuft es nicht nach Plan. Mit fortschreitender Stunde und zunehmenden Alkoholgenuss fallen nicht nur verbale Schranken, sondern die Gäste gehen sich wortwörtlich an die Gurgel…

Fazit

Hin und wieder gibt es Filme, mit denen man so gar nichts anfangen kann und „Happy Times“ hat bei mir vollends in diese Kerbe geschlagen. Die Inszenierung war durchaus nett, die Geschichte einigermaßen witzig – und dennoch ließ mich das gesamte Stück einfach nur kalt.

Von Anfang an keimte keinerlei Sympathie zu Figuren und Setting auf. Es wurden viele Charaktere eingeführt und die Orientierung verlief unter all dem umbedeutsamen Smalltalk unerwartet schwer. Irgendwann hatte man sich damit abgefunden, gab sich dem Treiben hin und bekam erst einmal gähnende Langweile präsentiert.

Die Konversationen waren so unbedeutend wie schnarchig. Der Aufbau zur Eskalation hin kaum nachvollziehbar und dann zu überzogen gestaltet. Man konnte sich nicht in die Lage hineinversetzen und so blieben die letzten Szenen einfach nur uninteressantes Geplänkel.

Von echten Wendungen konnte man kaum sprechen. Sicherlich war die Grundgeschichte alles andere als Konventionell und lebt von den gegenseitigen Auseinandersetzung – die allesamt recht vorhersehbar und (wie bereits erwähnt) sehr konstruiert erschienen. Vom Härtegrad konnte der Film ebenfalls nicht mit ähnlich gelagerten Konkurrenzen mithalten und nicht einmal mit witzigen Splatterszenen für Punkte sorgen.

Es kann nicht immer der große Überraschungshit sein und „Happy Times“ war definitiv einer der schwächeren von mir zuletzt gesichteten Vertreter. Technisch solide, vom Inhalt her langweilig und ohne echte Highlights. Für mich definitiv kein Titel für eine zweite Chance und erst recht kein Werk, dass unbedingt in der Sammlung bleiben müsste. Wahrscheinlich mag er geeignete Fans finden, doch ich gehöre wirklich nicht dazu. Wenn es unbedingt ein dermaßen schräges Familiendrama sein muss, würde ich aktuell eher „Ready or Not“ empfehlen.

3/10

Fotocopyright: Meteor Film GmbH

Grand Isle – Mörderische Falle

Inhalt

Die Südstaaten im Jahre 1988. Während eines schweren Hurrikans muss ein Hilfsarbeiter bei seinen Auftraggebern Unterschlupf finden und dort die Nacht im unheimlichen Herrenhaus verbringen. Was zunächst mit einem netten Abendessen beginnt, endet in einem echten Alptraum…

Fazit

Manch einer wird beim Anblick von Cage einen kleinen Schrecken bekommen – doch glaubt mir, sein Erscheinen passt hervorragend zu seinem Auftritt in „Grand Isle“.

Der Titel hat mich wirklich kalt erwischt – denn ich wusste bis zu seinem Erscheinen weder von seiner Existenz, noch von der wahren und bizarren Geschichte die hier zu Grunde lag.

Der Film beginnt zunächst ganz gemächlich und unspektakulär, doch seine bedrohliche Grundstimmung ist jederzeit zu bemerken. Alles steigert sich bis zum unausweichlichen Finale und bleibt hierbei ordentlich spannend. Die Charaktere sind so verrückt, wie unberechenbar und halten somit das Interesse oben. Nichts ist so wie es scheint und trotz eingeschränkter Handlungsmöglichkeiten ist das Resultat ansprechend konstruiert.

Zu seiner unbehaglichen Atmosphäre tragen Dauerregen und der ungemütliche Hurrikan im Hintergrund ungemein bei. Ähnlich wie zuletzt in „Force of Nature“ bekommt man vom Unwetter optisch nicht viel mit, doch seine Gegenwart ist deutlich zu spüren – und lädt hier zum wohligen gruseln ein.

Vielleicht gingen die Ereignisse etwas zu simpel und wendungsfrei zu Ende und vielleicht hat Cage mit einigen seiner letzten Werke doch wieder etwas besser performt. Unterm Strich hat mir „Grand Isle“ aufgrund seiner seltsamen Stimmung irgendwie gut gefallen und ich habe mich keine Minute gelangweilt. Bei Cage ist man über jeden brauchbaren Film dankbar – hier wurde ich jedenfalls äußerst positiv überrascht und würde ihn insbesondere seinen treuen Fans ans Herz legen.

7/10

Fotocopyright: Koch Media GmbH

Postcard Killings

Inhalt

Die Polizei findet ein grausam verstümmeltes Pärchen vor und obendrein handelte es sich bei einem Opfer um die Tochter eines ehemaligen Kollegen. Dieser nimmt natürlich sofort wieder die Ermittlungen auf und möchte dem Peiniger ans Leder…

Fazit

So rein von der Geschichte her betrachtet, finde ich „Postcard Killings“ hochgradig ansprechend und entsprechend habe ich mich auf die Sichtung gefreut.

Ich weiß nicht genau, woran es lag – aber der Funke sprang während seiner gesamten Laufzeit einfach nicht über. Der im Grunde spannende Plot wird immer wieder mit Längen und vollends nachvollziehbaren Aktionen zersetzt und so fiel das Abtauchen schwer. Kleinere Macken (dämliche Darstellung von Polizisten, merkwürdiges Gefühlsausbrüche bei den Hauptfiguren, etc.) verstärkten diesen Eindruck.

Die düstere, leicht trostlose Inszenierung stand dem Szenario ausgesprochen gut – ohne dabei größeren Vorbilder gefährlich zu werden. Alles rangierte in Etwa auf besserem TV-Niveau, reichte aber nicht an andere europäische Vertreter wie beispielsweise die „Millenium-Trilogie“ oder die „Dezernat Q“-Filme heran. Diese erscheinen einen Ticken finsterer, stimmiger und somit packender.

Jeffrey Dean Morgan hat gut in seine Rolle gepasst, wobei mir das Wiedersehen mit Famke Janssen das größere Lächeln auf die Lippen zauberte. Schauspielerisch bewegte ich zumindest beim Hauptcast alles auf einem soliden Niveau, doch manch Nebenfigur riss aus der Immersion. In so einem ernsten Setting wirkten einige Charaktere unfreiwillig komisch und brachen mit dem gesamten Stil.

Auf dem Papier ansprechend, in der Umsetzung eher stabiler Durchschnitt. „Postcard Killings“ ist ein grundsolider Thriller, der genauso gut im Abendprogramm der öffentlichen Sender laufen könnte. Er ist weitestgehend interessant gestaltet, leistet sich aber kleinere Patzer, die enorm an der Atmosphäre knabbern. Genrefreunde sehen gegeben falls darüber hinweg und geben dem Titel eine Chance.

6/10

Fotocopyright: EuroVideo Medien GmbH

The Apartment – Willkommen im Alptraum

Inhalt

Auf der Flucht vom Elternhaus hat Sarah endlich ein bezahlbares Apartment in den Hollywood Hills gefunden. Die Nachbaren sind allesamt äußerst nett und Sie kann Ihr Glück kaum glauben. Allerdings schlummert etwas hinter der tollen Fassade…

Fazit

Man kann diesem Titel einiges vorwerfen – beispielsweise, dass die Geschichte bis zu einem gewissen Punkt relativ gemächlich vor sich hinplätschert und viele Elemente recht bekannt erscheinen. Man kann ihm jedoch nicht nachsagen, dass er nicht sonderlich effizient wäre – denn die Macher verstanden mit einfachen Mitteln, wenigen Kulissen und nur einer Handvoll an Darstellern eine wirksame Handlung zu entfalten.

Auch wenn alles vom Budget her ziemlich überschaubar anmutet, hebt sich die Inszenierung ein wenig von anderen Produktionen ab. Die Bilder wirken hochwertig, aber nicht zu geleckt und künstlich – wie es oft mit preiswerterer, aktueller Technik erreicht wird und dann nach Daily Soap oder YouTube ausschaut.

Bei der Handlung an sich hadere ich ein wenig. Auf der einen Seite gibt sich der Titel recht konventionell und vorhersehbar, auf der anderen Seite sind eigene Impulse durchaus zu erkennen. Man hatte hin und wieder das Gefühl, die Macher würde sich nicht vollends auf ihre eigenen Ideen verlassen wollen und immer wieder bekannte Stil- bzw. Spannungsmittel zu verwenden, um bloß nicht komplett am Zuschauer vorbei zu produzieren. Dies vergeudete nicht nur Potential, es machte auch das spaßige Finale recht berechenbar und weniger originell.

Die – zumindest für mich – eher unbekannten Darsteller machten Ihre Sache recht gut und gaben keinen Grund zur Klage. Natürlich hatten sie mit der allgemeinen Glaubwürdigkeit der Geschichte anzukämpfen, aber insgesamt erledigten sie Ihren Job gut und waren zudem ordentlich synchronisiert worden.

„The Apartment“ ist ein kleiner, zuweilen seltsamer Indepentfilm – der mit solider Inszenierung, sympathischen Akteuren und einer zumindest stellenweise frischen Handlung überraschen konnte. Sicherlich kann sich das Ergebnis nicht mit großen Blockbustern messen, aber Genrefreunde erhalten einen witzigen Snack für Zwischendurch.

6/10

Fotocopyright: Koch Media GmbH

Source Code

Inhalt

Soldat Colter Stevens erwacht in einem Zug und hat vollkommen die Orientierung verloren. Erst war er noch im einem Kriegsgebiet und plötzlich sprechen ihn fremde Personen mit anderem Namen in an. Was hat er hier bloß zu suchen und was ist seine Aufgabe…

Fazit

Damals wie heute ist das Konzept von „Source Code“ grundsätzlich nicht übel, aber bei der Umsetzung hakt es in meinen Augen gewaltig.

Gut gefallen hat das Intro, welches den Zuschauer genau wie die Hauptperson zunächst ins kalte Wasser wirft und vollkommen verwirrt. Nach kurzer Eingewöhnungsphase gibt sich der Titel dann jedoch weitaus bodenständiger und gradliniger als erwartet und macht einen Teil seiner interessanten Ansätze selbst zu Nichte.

Die Aufklärung des Falles kam viel zu unspektakulär und viel zu schnell daher. Der Hauptpart ist vergleichsweise simpel abgeschlossen und das folgende Finale wirkt viel zu lang und unspektakulär. Lieber hätte man die erste Hälfte raffinierter gestalten und den Abschluss deutlich beschneiden können. Dies wäre dem gesamten Erzählfluss gewaltig zu Gute gekommen und hätte das Treiben nicht zu schmalzig beendet.

Jake Gyllenhaal trägt natürlich die Sympathien auf seiner Seite, kämpft jedoch gegen den begrenzten Rahmen der Geschichte an. Man hat oft das Gefühl, dass er wesentlich mehr hätte geben können und die Handlung mitsamt der eingeschränkten Schauplätze nicht mehr hergeben konnte.

Bereits bei der ersten Sichtung hat mich der vielerorts gelobte Titel ziemlich enttäuscht und Jahre danach ist keine Besserung in Sicht. „Source Code“ hatte in meinen Augen gewaltiges Potential, aber irgendwie sprang der Funke aufgrund diverser merkwürdiger Designentscheidungen nicht über. Wenn ich einen anderen Krimi in einem Zug empfehlen würde, dann wäre es „The Commuter“ mit Liam Neeson – der hatte wesentlich mehr Spannung und Action.

6/10

Fotocopyright: STUDIOCANAL

The Boys in the Band

Inhalt

Wir schreiben das Jahr 1968. Die Vorbereitungen für eine Geburtstagsfeier laufen auch Hochtouren und alles scheint nach Plan zu verlaufen. Der Gastgeber allerdings nicht mit einem alten Bekannten gerechnet, der plötzlich auf der Bildfläche erscheint und keine Ahnung hat, welche Art von Gästen zugegen sind…

Fazit

Der Titel „The Boys in the Band“ suggeriert wahrscheinlich eher die verbindende Gesinnung der Beteiligen, statt die Teilnahme an einer echten Band, die gemeinsam musiziert. Davon abgesehen bot sich ein ungewöhnlicher und auf seine hypnotische Art sehr unterhaltsamer Film, der im Gedächtnis verweilt.

Alles spielt sich an einem Abend und zumeist nur in einer Wohnung ab. Nach und nach füllt sich die Party mit exzentrischen Gästen, deren Eigenart sich von Gast zu Gast scheinbar steigert. Der Film ist dabei sehr dialoglastig und fordert etwas Konzentration. Die Themengebiete variieren dabei von humorvoll bis tragisch und mit steigendem Alkoholpegel kommen immer mehr vertrauliche Details ans Tageslicht.

Dank seiner hervorragender Darsteller verkommt das seltsame Kammerspiel jedoch nie zum dämlichen Klamauk. Alle Figuren wurden ideal besetzt und hochprofessionell gespielt. Allen voran natürlich Jim Parsons („Big Bang Theory“) und Zachary Quinto („Star Trek“, „Heroes“), die in diesen ungewohnten Rollen wahrlich brillieren. Loben möchte ich zudem die deutsche Synchronisation, welche einen leicht homosexuellen Einschlag in den Dialogen nicht missen, aber auch nie aufgesetzt peinlich wirken lässt.

Es kommt mir vor, als hätte ich es in letzter Zeit vermehrt mit komplizierteren Filmen zu tun – die nicht unbedingt übel sind, aber garantiert nicht jeden Geschmack treffen. Ich kann jeden verstehen, der auch mit „The Boys in the Band“ nichts anfangen kann und dennoch eine Empfehlung hierfür ausspreche. Ich wusste von der Gesinnung der Figuren, dennoch hätte ich mir von der Story und Machart etwas vollkommen anderes erwartet. Unterm Strich wurde ich jedoch mit einem unterhaltsamen, voller spitzfindiger geprägter Dialogen gespickten Titel beglückt und war am Ende recht zufrieden. Im Grunde ein Werk, welches man sich durchaus noch einmal anschauen kann und dabei etwas detaillierter auf seine großartigen Akteure achten kann.

7,5/10

Fotocopyright: Netflix

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